Care for a little linguistic necrophilia?

Von Anatol Stefanowitsch

Angesichts der Aufre­gung, mit der jede Phase der deutschen Rechtschreibre­form öffentlich disku­tiert wurde, hätte es ja sein kön­nen, dass wir uns auch für die Rechtschreibre­for­men unser­er europäis­chen Nach­barn inter­essieren. Das ist aber nicht der Fall: fast unbe­merkt hat das por­tugiesis­che Par­la­ment vor zehn Tagen eine der radikalsten Refor­men in der Geschichte der por­tugiesis­chen Orthografie verabschiedet.

Die Reform, auf die sich Por­tu­gal mit sieben weit­eren por­tugiesis­chsprachi­gen Län­dern (näm­lich Brasilien, Ango­la, Mosam­bik, Ost­ti­mor, den Kapver­den, Guinea-Bis­sau und São Tomé e Príncipe ver­ständigt hat), ist die bis­lang let­zte in ein­er lan­gen Rei­he von manch­mal mehr, aber meis­tens weniger gut koor­dinierten Refor­men, die Por­tu­gal und Brasilien seit 1911 an ihren jew­eili­gen Orthografien durchge­führt haben (die englis­chsprachige Wikipedia hat einen eige­nen Ein­trag zu diesen Reformen).

Bis­lang wiesen die Rechtschrei­bun­gen der bei­den großen por­tugiesis­chsprachi­gen Län­der drastis­che Unter­schiede auf. Diese Unter­schiede haben zwei Ursachen: zum einen gibt es Wörter, die in den bei­den Dialek­ten unter­schiedlich geschrieben wer­den, weil sie unter­schiedlich aus­ge­sprochen wer­den, zum anderen aber, und das war der Aus­lös­er der aktuellen Reform, gibt es Wörter, die unter­schiedlich geschrieben wer­den, weil die Mut­ter­län­der der bei­den Dialek­te bei früheren Refor­men unter­schiedliche Entschei­dun­gen getrof­fen haben.

Die nun rat­i­fizierte Rechtschrei­bung sieht für den ersten Fall typ­is­cher­weise alter­na­tive Schreib­weisen vor, von denen jew­eils diejenige gilt, die dem Dialekt des Schreibers entspricht. Beim zweit­en Fall hat man sich auf Schreib­weisen geeinigt, die möglichst trans­par­ent und strin­gent die heutige Aussprache der Wörter reflektiert.

Wie das bei Rechtschreibre­for­men so ist, bleibt der größte Teil des Wortschatzes völ­lig unberührt von diesen Verän­derun­gen: die Por­tugiesen müssen in Zukun­ft ger­ade ein­mal 1,6 Prozent der Wörter anders schreiben. Weil die Brasil­ian­er in der Ver­gan­gen­heit ihre Refor­men bere­its stärk­er an der Aussprache ori­en­tiert haben, ändert sich für sie sog­ar noch weniger: nur 0,5 Prozent der Wörter erhal­ten eine aus ihrer Per­spek­tive neue Schreibung.

Eigentlich ist das doch eine Erfol­gs­geschichte: endlich hat die por­tugiesis­chsprachige Welt eine ein­heitliche Orthografie — die Vorteile liegen auf der Hand. Und so kön­nten eigentlich alle zufrieden sein. Wenn da nicht dieser kleine Unter­schied von 1,6 zu 0,5 Prozent wäre, der zu allem Über­fluss in der Bilanz auch noch neg­a­tiv für das ehe­ma­lige Mut­ter­land ausfällt.

 

Die portugiesischsprachige Welt

Die por­tugiesis­chsprachige Welt

Dieser Unter­schied hat in Por­tu­gal einen Sturm der Entrüs­tung aus­gelöst. Ganz vorne mit dabei sind natür­lich die Dichter, die zwar keine Ahnung, dafür aber viel sprach­lichen Nation­al­stolz mit­brin­gen: der Schrift­steller und Poli­tik­er Vas­co Gra­ca Moura, zum Beispiel, sieht die Reform als eine Kapit­u­la­tion vor der wirtschaftlichen und welt­poli­tis­chen Dom­i­nanz Brasiliens und wet­tert, dass Por­tu­gal nicht in der zweit­en Rei­he hin­ter der ehe­ma­li­gen Kolonie platz nehmen dürfe.

Die Presse hat sich dieser Sichtweise weit­ge­hend angeschlossen. Die Asso­ci­at­ed Press, die als erste inter­na­tion­al über die Reform berichtete, gab ihrer Pressemel­dung den Titel As spelling changes, Por­tu­gal feels the empire strik­ing back („Im Zuge der Rechtschreibre­form spürt Por­tu­gal, wie das Imperi­um zurückschlägt“). Diese mar­tialis­che Schlagzeile über­nah­men hun­derte von Zeitun­gen in der englis­chsprachi­gen Welt, unter anderem die Seat­tle Times, die Wash­ing­ton Post und die Inter­na­tion­al Her­ald Tribune.

Bevor wir uns die kul­turpes­simistis­che Panik näher betra­cht­en, die durch diese Schlagzeile in der englis­chsprachi­gen Presse aus­gelöst wurde, noch ein­mal zur Klarstel­lung: Por­tu­gal hat nicht die brasil­ian­is­che Rechtschrei­bung über­nom­men — die bei­den Län­der haben sich lediglich auf eine Reform geeinigt, bei der sich für die Por­tugiesen etwas mehr ändert als für die Brasilianer.

Das war den Medi­en egal, die die Mel­dung der Asso­ci­at­ed Press über­nah­men — sie dichteten munter drau­f­los. Portugal’s for­mer empire is strik­ing back („Por­tu­gals ehe­ma­liges Imperi­um schlägt zurück“) verkün­dete die NBC und machte aus dem Gefühl der ursprünglichen Schlagzeile eine Tat­sache. Das Fort Worth Star Telegram steigerte das Ganze in bester Wild-West-Tra­di­tion: Portugal’s colonies exact some lin­guis­tic revenge („Por­tu­gals Kolonien üben sprach­liche Rache“). Die tai­wane­sis­che Chi­na Post for­mulierte verk­lausuliert diplo­ma­tisch Brazil ‘gives back’ to Por­tu­gal („Brasilien ‚gibt zurück‘ an Portugal“).

Die CBS konzen­tri­erte sich ganz auf die Opfer dieser Attacke: Pro­posed Spelling Changes Wound Por­tu­gal Pride („Vorgeschla­gene Rechtschreibre­form ver­wun­det den Stolz Por­tu­gals“). Und die Seat­tle Times stellte fest: Fol­low­ing Brazil’s lead mor­ti­fies some Por­tuguese („Brasilien zu fol­gen erschreckt demütigt einige Por­tugiesen zu Tode“ [siehe Kom­mentare 3 und 4 unten]).

Dass hier Por­tu­gal die brasil­ian­is­che Rechtschrei­bung übern­immt, da waren sich alle einig. Der amerikanis­che Dai­ly Her­ald stellte das ganz ohne Kriegsmetaphorik, dafür mit einem ver­bo­ge­nen Shake­speare-Zitat verziert, fest: What’s in a word? Por­tu­gal to adopt Brazil spelling („Was ist ein Wort? Por­tu­gal ste­ht kurz davor, die brasil­ian­is­che Rechtschrei­bung zu übernehmen“). Die Detroit Free Press schoss dabei etwas über das Ziel hin­aus: World to spell like a Brazil­ian („Die Welt soll wie ein Brasil­ian­er buchstabieren“).

Bei eini­gen Zeitun­gen wurde aus der ver­meintlichen Attacke auf die Rechtschrei­bung gle­ich ein Andriff auf die Sprache an sich. Der Ari­zona Star titelte Por­tu­gal con­sid­ers adopt­ing Brazil­ian changes in lan­guage („Por­tu­gal zieht in Erwä­gung, brasil­ian­is­che Verän­derun­gen der Sprache zu übernehmen“) und The Por­tu­gal News Online fragte bang Por­tuguese to be replaced by Brazil­ian? (Wird das Por­tugiesis­che durch Brasil­ian­isch erset­zt). Die St. Peters­burg Times aus Flori­da war der Mei­n­ung, das Por­tugiesis­che müsse den Brasil­ian­ern wohl zu ver­staubt gewe­sen sein: Brazil prompts Por­tu­gal to update Por­tuguese (Brasilien regt Por­tu­gal an, das Por­tugiesis­che zu aktu­al­isieren). Und die Seat­tle Times meldete sich nach dem Par­la­ments­beschluss noch ein­mal mit der Nachricht, die Por­tugiesen hät­ten ihre Sprache aufgegeben: Portugal’s law­mak­ers accept Brazil­ian ver­sion of lan­guage („Por­tu­gals Geset­zge­ber akzep­tieren die brasil­ian­is­che Ver­sion der Sprache“).

Der britis­chen Times reichte dieses Märchen sprach­lich­er Rück­kolo­nial­isierung nicht. Da mussten geheimnisvollere Kräfte am Werk sein. Und an wen hält man sich, wenn man einen Schuldigen für den Sprachver­fall sucht (und nichts anderes kann eine Rechtschreibre­form ja sein)? Genau, an das Inter­net. Und wem gehört das Inter­net? Richtig, das gehört Google. Und so titelte die Times Online ern­sthaft Google takes on Por­tuguese, and wins („Google fordert das Por­tugiesis­che her­aus und gewin­nt“). Und nur um klarzustellen, dass das nicht nur eine unüber­legte Schlagzeile ist, erk­lärt uns der Ver­fass­er, ein gewiss­er Bern­hard Warn­er, in der Byline:

Portugal’s deci­sion to adopt Brazil­ian Por­tuguese has been has­tened by the rise of the internet

Por­tu­gals Entschei­dung, das brasil­ian­is­che Por­tugiesisch [Anm. A.S.: auch hier die Sprache, nicht etwa die Rechtschrei­bung] zu übernehmen ist durch den Auf­stieg des Inter­net beschle­u­nigt worden.

Das ist natür­lich Unfug: die Befür­worter der Reform haben neben vie­len anderen Vorteilen ein­er ein­heitlichen Rechtschrei­bung auch ins Feld geführt, dass Such­maschi­nen es dann ein­fach­er hät­ten. Aber Bern­hard Warn­er set­zt noch einen drauf und ver­fällt dabei wieder in beste Kriegsmetaphorik:

Google, it could be said, con­quered its first Romance lan­guage last week. The Por­tuguese par­lia­ment vot­ed last week to change its nation­al lan­guage to reflect the more pop­u­lar Brazil­ian Por­tuguese, the lan­guage used by about 80 per­cent of the world’s 230 mil­lion Por­tuguese speakers.

Google, kön­nte man sagen, besiegte let­zte Woche zum ersten Mal eine roman­is­che Sprache. Das por­tugiesis­che Par­la­ment entsch­ied let­zte Woche, seine Nation­al­sprache so zu verän­dern, dass sie dem beliebteren brasil­ian­is­chen Por­tugiesisch ähnelt, der Sprache, die etwa 80 Prozent der Por­tugiesis­chsprech­er auf der Welt verwenden.

Wer schlampig recher­chierten, dümm­lichen Kul­turpes­simis­mus mag, der lese den Rest dieses Meis­ter­w­erks jour­nal­is­tis­chen Kön­nens. Wer es etwas sach­lich­er mag, dem sei dieser Artikel in der NZZ emp­fohlen. Und natür­lich ste­ht das Bre­mer Sprach­blog auch in Zukun­ft bere­it, um sprach­liche Unter­gangsphan­tasien im Zaum zu hal­ten. Denn die näch­ste Rechtschreibre­form kommt bestimmt.

Bild­nach­weis: Die por­tugiesis­chsprachige Welt (Quelle: Wikipedia)

Dieser Beitrag wurde unter Bremer Sprachblog abgelegt am von .

Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

15 Gedanken zu „Care for a little linguistic necrophilia?

  1. Wolfgang Hömig-Groß

    Mann, haben wir ein Glück, dass wir unsere Kolonien so früh ver­loren haben. Kann mir nicht vorstellen, dass uns die Chi­ne­sen nach dieser Vorgeschichte sprach­lich Par­don gegeben hät­ten. Und das Geheul der Sprach­nör­gler würde jede geord­nete Kom­mu­nika­tion unmöglich machen. Die Gnade des frühen Verlusts …

    Antworten
  2. Wolfgang Danielczyk

    Erschrock­en (zum Glück nicht zu Tode).

    nachgeschaut:

    Mer­ri­am Web­ster ( heute):

    Main Entry:

    mor·ti·fy

    tran­si­tive verb

    1 obso­lete : to destroy the strength, vital­i­ty, or func­tion­ing of

    2: to sub­due or dead­en (as the body or bod­i­ly appetites) espe­cial­ly by absti­nence or self-inflict­ed pain or discomfort

    3: to sub­ject to severe and vex­ing embar­rass­ment : shame

    intran­si­tive verb

    1: to prac­tice mortification

    2: to become necrot­ic or gangrenous

    oder

    (Oxford Advanced Learn­ers Dic­tio­nary ..1980):

    cause (sb) to be ashamed, humiliated,or hurt in his feelings

    (nur eine der Bedeu­tun­gen zitiert)

    wieder beruhigt.

    Antworten
  3. Anatol Stefanowitsch

    Herr Daniel­czyk, erschreck­en war wohl nicht die richtige Wort­wahl; ich wollte den Tod, der ja auf­grund der Ety­molo­gie des Wortes (von Lat. mor­ti­fi­care „den Tod verur­sachen“ über Alt­französich mor­ti­fi­er) noch mitschwingt, in die Über­set­zung hinein­brin­gen. Ich habe jet­zt zu Tode demüti­gen daraus gemacht.

    Herr Hömig-Groß, „die Gnade des frühen Ver­lusts“ ist ja ger­adezu Wortis­tik-fähig (bis­lang hat dieser Aus­druck keinen einzi­gen Google-Treffer).

    Antworten
  4. M. Mann

    Ich will ja nicht den Deskrip­tiv-präskrip­tiv-Diskurs von vor ein paar Tagen wieder aufwär­men (obwohl der sicher­lich so schnell nicht auskühlt …), aber man kann sich schon fra­gen, warum bei diesen Rechtschreibre­for­men immer nur die Dichter auf­schreien. Von den Sprach­wis­senschaftlern, die ange­blich alles Präskrip­tive vehe­ment ablehnen, scheinen sich wenige daran zu stören, wenn hier ein Par­la­ment (!) die Sprache verän­dert. Warum? Weil die Sprache dem Par­la­ment gehört und es deswe­gen damit nach Belieben umsprin­gen darf? Weil die Wortschrei­bung weniger wichtig ist als Lexik oder Syn­tax? Oder weil es eine “richtige” Schrei­bung sowieso nicht gibt und deshalb über­haupt kein Grund zur Aufre­gung beste­ht? Oder weil es gut ist, wenn die Vari­a­tion in der Schrei­bung zurück­ge­ht? (Fes­tle­gung unter­schiedlich­er Schrei­bun­gen für gle­iche Aussprachen — da sollte man doch auch mal die deutsche und schweiz­erische ß/ss-Schrei­bung vere­in­heitlichen.) Oder weil es gut ist, wenn die Schrei­bung möglichst die Aussprache reflek­tiert? (Wann machen eigentlich die Fran­zosen endlich eine Rechtschreibre­form?) Oder weil die Sprach­wis­senschaftler bei der Ausar­beitung der Änderun­gen beteiligt waren, und man in diesem Fall schon mal eine Aus­nahme machen kann, was die Ablehnung von Sprachvorschriften angeht?

    Was die 1,6% der betrof­fe­nen Wörter ange­ht (oder 1,4%, wahrschein­lich sind noch andere Zahlen im Umlauf), so kommt es natür­lich darauf an, wie häu­fig diese ver­wen­det wer­den. Wenn man im Deutschen plöt­zlich “unt” statt “und” schreiben sollte (man spricht es ja schließlich auch so), hät­ten wir bei geschätzten 0,002 Promille Type-Änderung trotz­dem eine gewaltige Verän­derung aller geschrieben­er Texte. Deswe­gen denkt auch nie­mand daran, die Orthogra­phie von “und” zu ändern 😉 .

    Wahrschein­lich gibt es auch in Por­tu­gal Lin­guis­ten, die gegen die Reform sind, und man darf abwarten, ob diese sich wie in Deutsch­land weit­ge­hend unbe­merkt von der Öffentlichkeit in ver­schrobe­nen Zirkeln organ­isieren (oder auch gar nicht). Mit­bekom­men wird man davon noch weniger als von der Reform an sich. Wenn die Reform dazu führt, daß unter­schiedliche Schreib­vari­anten gle­ich­berechtigt nebeneinan­der ste­hen (wie das ja im “ersten Fall” auch angedacht ist und wie es sich auch im Deutschen entwick­elt, weil nie­mand mehr den Überblick hat), bin ich mit­tler­weile fast geneigt zu sagen: so what.

    Antworten
  5. ciberaBlog

    … Mit dem cib­er­aBlog wollen wir aber unter anderem den Beweis antreten, dass es eben sehr wohl lesens- und beacht­enswerte wis­senschaftliche Texte bzw. gute Hin­weise auf wis­senschaftliche The­men im Inter­net gibt. Der Blog­a­r­tikel des Bre­mer Lin­guis­ten und Junior­pro­fes­sors Ana­tol Ste­fanow­itsch ist so einer. …

    Antworten
  6. David Konietzko

    Der Ein­wand von M. Mann, ein Deskrip­tivist müsse fol­gerichtiger­weise auch Rechtschreibre­for­men ablehnen, ist sehr gut; ich habe auch schon mehrmals erwogen, ihn hier zu bringen.

    Auf der Bon­ner Anhörung zur Rechtschreibre­form sagte Peter Eisen­berg am 4.5.1993 fol­gen­des Beherzigenswerte:

    »Die Schrei­bung des Deutschen ist das Ergeb­nis ein­er jahrhun­derte­lan­gen Entwick­lung, die im wesentlichen durch den Sprachge­brauch bes­timmt wurde. Der Ein­fluß von Gram­matik­ern, Lit­er­at­en und Sprach­pflegern wird bis heute meist über­schätzt. Das Ergeb­nis der Entwick­lung ist ein graphe­ma­tis­ches Sys­tem, das Bestandteil der deutschen Sprache ist. Der Sprach­wis­senschaft kommt die Auf­gabe zu, dieses Sys­tem zu erforschen und zu beschreiben, genau so, wie sie etwa das pho­nol­o­gis­che und das syn­tak­tis­che Sys­tem beschreibt. Die Sys­tem­atik ein­er Sprache, die Menge der Reg­u­lar­itäten des Sys­tems, liegt dem Sprachge­brauch der Sprecherin­nen und Sprech­er zugrunde. Sie bilden ihr Sprach­wis­sen. Dieses Wis­sen bleibt im all­ge­meinen unbe­wußt, ste­ht aber nach abgeschlossen­em Spracher­werb für den Sprachge­brauch zur Ver­fü­gung. Es ist zu unter­schei­den zwis­chen Regeln und Reg­u­lar­itäten. Die Reg­u­lar­itäten des Deutschen sind zu erforschen und zu beschreiben. Sie sind Teil der Sprache und kön­nen nicht Gegen­stand ein­er amtlichen Regelung sein.«

    Die deutsche Rechtschrei­bung vor der Reform war also im wesentlichen ein ›Phänomen der drit­ten Art‹ (siehe Rudi Kellers Buch ›Sprach­wan­del‹). Man hätte 1996 die amtliche Rechtschreibregelung ein­fach ersat­z­los aufheben und die weit­ere Entwick­lung der Rechtschrei­bung ganz dem Wirken der ›unsicht­baren Hand‹ (eine Meta­pher von Adam Smith) über­lassen sollen. Wir wis­sen auch ohne staatliche Vorschrift, wie man den Dativ gebraucht; also brauchen wir auch keine staatliche Vorschrift über den Gebrauch des Kommas.

    Reformbedürftig war vor 1996 nicht die Rechtschrei­bung (im Sinne von ›Schreibusus‹), son­dern ihre pedan­tis­che, wirk­lichkeits­fremde Darstel­lung im Duden. Dessen Haartspal­tereien lassen sich in der Regel in Tex­ten vor 1996 nicht nach­weisen. (Ein Ver­such, den tat­säch­lichen Schreibusus vor 1996 zu erfassen, stellt das erfreulich lib­erale Rechtschreib­wörter­buch ›Nor­male deutsche Rechtschrei­bung‹ des Lin­guis­ten Theodor Ick­ler dar.)

    Lesenswert ist auch fol­gen­des Gespräch des Tagesspiegels mit Eisenberg:

    http://www.rhetorik-netz.de/rhetorik/rechtsch3.htm

    Darin sagt er unter anderem mit Bezug auf die Neuregelung der Getren­nt- und Zusam­m­men­schrei­bung: »Die Neuregelung hat gravierende Fol­gen für das Deutsche. Es ist nicht über­trieben, hier von einem Zer­störung­sprozeß zu sprechen« und spricht etwas später von ein­er »Zer­störung der Sprache« durch Variantenvermehrung.

    Sie scheinen ja, Herr Ste­fanow­itsch, so etwas unter der Rubrik ›Das übliche Wel­tun­ter­gangs­geschrei der Sprach­nör­gler‹ einzuord­nen, aber Eisen­berg ist jemand, der im all­ge­meinen weiß, wovon er redet.

    Antworten
  7. David Marjanović

    Was ist ein Wort?

    Nicht eher “was bedeutet ein Wort wirklich”?

    wenn hier ein Par­la­ment (!) die Sprache verändert.

    Nein, nicht die Sprache. Die Rechtschreibung.

    Oder weil es gut ist, wenn die Schrei­bung möglichst die Aussprache reflektiert?

    Natür­lich ist es das.

    (Wann machen eigentlich die Fran­zosen endlich eine Rechtschreibreform?)

    Bonne ques­tion, quoi.

    Oder weil die Sprach­wis­senschaftler bei der Ausar­beitung der Änderun­gen beteiligt waren, und man in diesem Fall schon mal eine Aus­nahme machen kann, was die Ablehnung von Sprachvorschriften angeht?

    Glauben Sie etwa, die Wis­senschaftler hal­ten zusam­men? LOL. Wis­senschaft ist kaum etwas anderes als Streitkultur.

    Wenn man im Deutschen plöt­zlich “unt” statt “und” schreiben sollte (man spricht es ja schließlich auch so)

    Das ist wieder ein­mal ein Nord-Süd-Unter­schied. Keine Ahnung, wo die Gren­ze ver­läuft, aber in der öster­re­ichis­chen Ver­sion der Schrift­sprache wer­den Lenes auch am Wor­tende nie zu Fortes (stimm­los sind sie schon — das ist nicht das­selbe): Bund und bunt reimen sich für mich nicht.

    Die Schrei­bung des Deutschen ist das Ergeb­nis ein­er jahrhun­derte­lan­gen Entwick­lung, die im wesentlichen durch den Sprachge­brauch bes­timmt wurde.”

    Die QWERTY- oder selb­st QWERTZ- oder sog­ar AZERTY*-Tastatur ist immer noch großer Blödsinn…

    * Franzö­sisch. Aber nicht in Kana­da oder der Schweiz.

    Es ist zu unter­schei­den zwis­chen Regeln und Reg­u­lar­itäten. Die Reg­u­lar­itäten des Deutschen sind zu erforschen und zu beschreiben. Sie sind Teil der Sprache und kön­nen nicht Gegen­stand ein­er amtlichen Regelung sein.”

    Das ist schon wieder Sprache statt Rechtschreibung.

    Eisen­berg ist jemand, der im all­ge­meinen weiß, wovon er redet.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_verecundiam

    Antworten
  8. David Konietzko

    Selb­st wenn man das graphe­ma­tis­che Sys­tem ein­er Sprache nicht zum Sprach­sys­tem rech­net, fol­gt daraus noch nicht ein Recht des Staates auf Ein­griffe in die Rechtschreibung.

    Warum ist es gut, wenn »die Schrei­bung möglichst die Aussprache reflek­tiert«? Als Antwort liegt die leichtere Lern­barkeit ein­er phono­graphis­chen Rechtschrei­bung auf der Hand. Aber daß das entschei­dend sein soll, müßte begrün­det und nicht ein­fach als »natür­lich« voraus­ge­set­zt werden.

    Der wichtig­ste Qual­itäts­maßstab für Rechtschrei­bun­gen ist: »Wie gut ist diese Rechtschrei­bung zur Erre­ichung der Kom­mu­nika­tion­sziele ihrer Ver­wen­der geeignet, d.h. wie leicht kann der Leser einen Text erfassen?« und nicht etwa: »Wie leicht läßt sich diese Rechtschrei­bung ler­nen?« Ein gutes Mess­er ist ja auch nicht eines, dessen Her­stel­lung leicht war, son­dern eines, das gut schneidet.

    Die deutsche Sub­stan­tiv­großschrei­bung zum Beispiel ist in der Aussprache nicht ver­ankert und schw­er­er zu ler­nen als die von ihren Ver­fechtern so genan­nte ›gemäßigte‹ Klein­schrei­bung, aber leser­fre­undlich­er: »Unsere Großschrei­bung […] erle­ichtert das Lesen. Selb­st hol­ländis­che Mut­ter­sprach­ler lesen schneller, wenn das Nieder­ländis­che, das nor­maler­weise eine gemäßigte Klein­schrei­bung hat, nach den Regeln des Deutschen geschrieben wird (Bock u. a. 1989; Bock 1990)« (Eisen­berg, Grun­driss der deutschen Gram­matik, Bd. 1, 3. Aufl. 2006, S. 344). Will man die Vorteile für den Leser mit den Nachteilen für den Schreiber ver­rech­nen, so muß man bedenken, daß man viel mehr liest, als man schreibt.

    Das Prob­lem der Lern­barkeit ein­er Rechtschrei­bung würde entschärft, wenn sich der Staat aus der Rechtschrei­bung zurück­zöge, denn nut­zlose Haarspal­tereien sind von einem Invis­i­ble-hand-Prozeß nicht zu erwarten.

    Herr Ste­fanow­itsch hat ein­mal geschrieben, die einzige an Rechtschrei­bun­gen zu stel­lende Anforderung sei die Sys­tem­atiz­ität. Äußerst sys­tem­a­tisch (und leicht zu ler­nen) wäre eine Rechtschrei­bung, die nur eine einzige Regel hätte, zum Beispiel: »Alle Phoneme wer­den durch das Graphem ‹a› wiedergegeben.«

    Zum Vor­wurf des Argu­men­tum ad vere­cun­di­am: Natür­lich ist die Tat­sache, daß die Aus­sagen von Eisen­berg stam­men, kein Beweis für ihre Richtigkeit. Mir ging es darum, der Vorstel­lung ent­ge­gen­zutreten, man könne der­ar­tige Ein­schätzun­gen der Rechtschreibre­form als Geschrei von Sprach­nör­glern abtun.

    Antworten
  9. David Marjanović

    Selb­st wenn man das graphe­ma­tis­che Sys­tem ein­er Sprache nicht zum Sprach­sys­tem rech­net, fol­gt daraus noch nicht ein Recht des Staates auf Ein­griffe in die Rechtschreibung.

    Ich meine dur­chaus, die dt. Rechtschreibre­form hätte demokratis­ch­er ange­gan­gen wer­den müssen, statt von den Unter­richtsmin­is­te­rien ein­fach durchge­boxt zu wer­den. Ich finde auch, dass sie, bis auf die Ein­führung von Logik in die Ver­wen­dung von ss bzw. ß, fast zur Gänze Mist ist. Aber dass man sich nicht demokratisch auf etwas eini­gen kön­nen soll, fol­gt daraus nicht.

    Ein gutes Mess­er ist ja auch nicht eines, dessen Her­stel­lung leicht war, son­dern eines, das gut schneidet.

    Wenn es aber zu teuer ist, oder wenn die Hand­habung einen Fechtkurs erfordert, kauft es trotz­dem niemand.

    Manche meinen, ein logo­syl­labis­ches Sys­tem, wie Japanisch oder die späteren Keilschriftver­sio­nen, sei das leser­fre­undlich­ste — für Leser, die schon lesen kön­nen. Wenn es Jahre oder Jahrzehnte dauert, über­haupt lesen zu ler­nen, stellt sich die Kosten-Nutzen-Frage.

    Die deutsche Sub­stan­tiv­großschrei­bung zum Beispiel ist in der Aussprache nicht ver­ankert und schw­er­er zu ler­nen als die von ihren Ver­fechtern so genan­nte ›gemäßigte‹ Klein­schrei­bung, aber leserfreundlicher:

    Stimmt. Das kommt daher, dass Into­na­tion nicht geschrieben wird. “Aus­län­der, die deutschen Boden verkaufen” und “Aus­län­der, die Deutschen Boden verkaufen” spricht man ja in Wirk­lichkeit nicht gle­ich aus, obwohl dieser Unter­schied nicht im /d/ liegt.

    Das Prob­lem der Lern­barkeit ein­er Rechtschrei­bung würde entschärft, wenn sich der Staat aus der Rechtschrei­bung zurück­zöge, denn nut­zlose Haarspal­tereien sind von einem Invis­i­ble-hand-Prozeß nicht zu erwarten.

    Im Gegen­teil. Chaos würde entste­hen. Dann wür­den unwis­sende Möchte­gern-Ety­molo­gen hal­b­garen Blödsinn in Umlauf brin­gen. Und dann würde diese Sit­u­a­tion mit der Zeit ein­frieren (weil sich Leser leichter tun, wenn alle auf dieselbe Art schreiben). So geschehen im Englis­chen, das bis heute keine amtlichen Rechtschreibregeln hat — jed­er Ver­lag und jede Zeitung hat einen eige­nen Hausstil, obwohl sich diese alle stark ähneln, beson­ders inner­halb eines Landes.

    Von einem Invis­i­ble-Hand-Prozess (so wie Evo­lu­tion z. B.) ist fix zu erwarten, dass etwas her­auskommt, das nicht bei Wind­stille unter seinem eige­nen Gewicht zusam­men­bricht. Aber nicht mehr. Opti­male Lösun­gen kom­men nur her­aus, wenn die Schw­erkraft extrem stark ist und es ständig gewittert.

    Antworten
  10. M. Mann

    Dann wür­den unwis­sende Möchte­gern-Ety­molo­gen hal­b­garen Blödsinn in Umlauf bringen.

    Sie meinen, wie z.B. jeman­den “verbläuen”? Oder: sich “schnäuzen”? Oder: die Suppe schmeck­te “gräulich”? Oder der “Toll­patsch”?

    Nein, so etwas wird durch eine Rechtschreibre­form zum Glück unterbunden 😉 .

    Antworten
  11. David Marjanović

    Hab ich nicht behauptet. Habe behauptet, dass das auf Englisch viel schlim­mer ist (could, almond, debt, doubt, island…).

    (Übri­gens wäre ich für Hin­weise auf die Ety­molo­gie von “verbleuen”, “schneuzen” und “greulich” dankbar. Let­zeres kann ich mir denken: eine Zufall­sähn­lichkeit, die auf Englisch — grey/gray, gru­el­ing — nicht beste­ht. Stimmt das?)

    Antworten
  12. David Marjanović

    Län­gere Liste von englis­chen Schrei­bun­gen, die wed­er ety­mol­o­gisch noch (anders als die deutschen Beispiele) pho­nol­o­gisch gerecht­fer­tigt wer­den kön­nen, mit etwas Kontext.

    Antworten
  13. Christoph Päper

    Unbeachtet dessen, ob jemand oder wer reg­u­la­torisch über die Orthogra­phie bes­tim­men darf, han­delt es sich doch hier offen­bar nicht um eine Reform, son­dern um eine Har­mon­isierung, die generell begrüßenswert ist und Tra­di­tion hat, da ohne sie kul­tivierte Schrift­sprachen bei stärk­eren Ein­fluss der oralen Dialek­te in kleinere Ein­heit­en zu zer­fall­en dro­hen. Die Schrift – die logo-/ideo­graphis­che natür­lich viel stärk­er als phonem-/mor­phe­ma­tis­che „Alpha­bete“ – hat eben die Möglichkeit, diverse Sprach­grup­pen mit unter­schiedlichen Mundarten in ein­er Sprachkul­tur zu vereinen.

    Ich halte es für ein faszinieren­des Gedanken­spiel, dies auch auf ent­fer­n­ter ver­wandte Sprachen anzuwen­den. Wäre es bspw. undenkbar, eine gemein­same, auf mor­phe­ma­tis­chen Rela­tio­nen auf­bauende Schrei­bung für die roman­is­chen Sprachen zu entwick­eln, für das Deutsche, Nieder­ländis­che und Lux­em­bur­gis­che oder für die skan­di­navis­chen Sprachen? 

    Man stelle auf Basis der sprachgeschichtlichen Entwick­lun­gen (Lautver­schiebun­gen etc.) einen ein­heitlichen Fun­dus von Buch­staben, ‑Kom­bi­na­tio­nen und (diakri­tis­chen) ‑Mod­i­fika­toren und Akzent-/Tonze­ichen bere­it, wobei aus prag­ma­tis­chen Über­legun­gen jed­er Bestandteil, der über das Lateinis­che / Englis­che hin­aus­ge­ht, durch eine entsprechende Darstel­lung erset­zbar oder gle­ich option­al sein sollte (z.B. mag ‹ś› durch ‹s›, ‹š› durch ‹sh› und ‹ş› durch ‹z› erset­zbar sein). Dann grup­piere man ety­mol­o­gisch ver­wandte Lex­eme bzw. lexikalis­che Mor­pheme sprachüber­greifend sowie gram­matikalis­che Mor­pheme sprach­in­tern und wende ein­heitliche Prinzip­i­en der Graphem/­Phonem-Mor­phem-Zuord­nung an.

    Selb­stver­ständlich kön­nen sich nicht nur Lau­tung und Schrei­bung, son­dern auch Bedeu­tung von Wörtern gemein­samer Herkun­ft ganz anders entwick­eln – so mag der gemein­same Vor­fahr Feuer bedeutet haben, in ein­er Sprache heute aber Licht, in der anderen Herd und in der drit­ten nur noch sozi­olek­tal Geschlechtsverkehr. Dies entwertet aber nicht die Fälle, in denen die Bedeu­tung tat­säch­lich weit­er­hin einan­der ähnelt, son­dern wird von diesen der­art dominiert, dass ein solch­er Ein­wand irrel­e­vant ist.

    Mit solch ein­er translin­gualen Schrei­bung wird das Erler­nen oder Ver­ste­hen ein­er anderen Sprech­sprache zwar allen­falls unwesentlich vere­in­facht, aber das Erler­nen und Ver­ste­hen ander­er Schrift­sprachen – und die dominieren in unser­er Kul­tur trotz der antizip­ierten Rück­kehr des Oralen durch die Elek­trome­di­en immer noch – wird begün­stigt. Außer­dem gäbe es Dop­pelschrei­bun­gen nicht in der Form wie bei diesem Kom­pro­miss zum Por­tugiesis­chen, son­dern es gäbe eine all­ge­meine Form, die bei Bedarf um Hin­weise (i.d.R. in Form von diakri­tis­chen Zeichen) zur Aussprache ergänzt wer­den kann, die aber nicht als Ein­träge, son­dern bloß als Ver­fahren in Wörter­büch­ern auf­tauchen würden.

    Antworten
  14. Ronald Kyrmse

    Glauben Sie ja nicht, wir sind hier in Brasilien allzu glück­lich über die rechtschreibre­form. Schon gar­nicht deswe­gen, daß “die brasil­ian­is­che schrei­bung gesiegt hat”. Auch für uns — wie für die son­sti­gen por­tugiesis­chsprachi­gen län­der — bein­hal­tet die reform z. t. aus­ge­sproch­enen blödsinn, so z. b. die binde­strichregeln und den weg­fall des “trema” auf qüe / qüi / güe / güi, selb­st wenn das “u” aus­ge­sprochen wird (also nicht wie ke / ki / ge / gi).

    Bis zu ein­er rationellen, leicht zu ler­nen­den und einiger­maßen logis­chen rechtschrei­bung ist der weg noch sehr weit!

    Antworten
  15. David Marjanović

    hat eben die Möglichkeit, diverse Sprach­grup­pen mit unter­schiedlichen Mundarten in ein­er Sprachkul­tur zu vereinen.

    Was im Deutschen allerd­ings nicht der Fall ist. Viele Dialek­te machen Unter­schiede, die nicht geschrieben wer­den. Die deutsche Schrift­sprache ist kein kle­in­stes gemein­sames Vielfach­es, sie ist ein zusät­zlich­er kün­stlich­er Dialekt mit eigen­er Phonolo­gie, eigen­er Gram­matik, und eigen­em Wortschatz.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Christoph Päper Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.