Etymologiequiz die Zweite

Von Kristin Kopf

Nach­dem das erste Ety­molo­giequiz ganz gut lief, kommt heute die zweite Ausgabe:

In diesem Wor­dle sind immer mehrere Wörter miteinan­der ver­wandt, das heißt sie gehen auf eine gemein­same Wurzel in ein­er früheren Sprach­stufe zurück, und, ich zitiere mich selbst

[d]ie Ver­wandtschaft kann ziem­lich weit zurück­ge­hen, weshalb der Bezug bei den wenig­sten offen­sichtlich ist. So wür­den, wären sie drin, Etat und Dis­tanz zusam­menge­hören, denn Etat kommt über frz. état aus lat. sta­tus ‘Zus­tand’, was zu stāre ‘ste­hen’ gebildet wurde und Dis­tanz kommt von lat. dis­tan­tia, ein­er Abstrak­t­bil­dung zu dis­tāre ‘voneinan­der weg­ste­hen’, das sich aus dis- und stāre ‘ste­hen’ zusam­menset­zt.

Im Gegen­satz zum let­zten Mal sind es dies­mal nicht immer Paare, es kön­nen auch drei Wörter zusam­menge­hören. (Ins­ge­samt gibt es 16 Grup­pen.) Lösungsvorschläge und wilde Speku­la­tio­nen kön­nen in die Kom­mentare gepostet wer­den und erscheinen dann alle auf ein­mal am näch­sten Mon­tag. Und wie let­ztes Mal will ich darauf hin­weisen, dass der Blick in ein ety­mol­o­gis­ches Wörter­buch die ganze Sache lang­weilig macht. Aber muss man selb­st wissen 😉

Viel Spaß!

Update (20.6.2011): So, jet­zt gibt’s auch die Lösung. David hat alles richtig, her­zlichen Glück­wun­sch! Und für die visuell Ver­an­lagteren nach dem Cut …

24 Gedanken zu „Etymologiequiz die Zweite

  1. misterbernie

    Ich bin kein Lin­guist, ich spiele nur einen im Internet…

    Na pro­bieren wir’s mal:
    Schinken, Schenkel – ich rate mal, Umlaut­vari­a­tio­nen? Und von der Ableitung her ähn­lich wie franz. jambe – jambon
    und set­ze mal hinken als „hat mit Beinen zu tun“ hinzu, kann man eventuell ja über s mobile erklären

    Plazen­ta, Palatschinke

    Vieh, peku­niär

    bei mah­nen, Mon­i­tor bin ich mir ziem­lich sich­er, beim mon­ster in Poké­mon ist das eher frei getippt

    Kloster, Klausur, WC – über das Lateinis­che… clau­do? claudeo? Also schließen, absper­ren auf jeden Fall… ich hab ein Lat­inum, ich schwör.

    Pen­del, Pfund

    Welle, Walze

    raf­finiert, fein

    Wer­wolf, Welt – ger­at­en, da das ja noch die world/wereld im Englischen/Niederländischen ist… 

    Sequenz, sehen – rein ger­at­en über sequi

    Para­graph, Vers – erneut rein ger­at­en, dass para- und Vers eventuell könnten

    Vor­mund, nie­mand – hätte ich das Lexikon der Volk­se­t­y­molo­gien genauer studiert, kön­nte ich mich erin­nern, ob das ‑mun¬d und –mand zusammenhängen

    Pfanne, Pati­na — fröh­liche Ratestunde

    Men­sch, Man­ag­er, manuell — noch mehr Raterei

    wohl, wollen, wählen — Ablaut schreien und schnell weglaufen

    wer­den, Pferd und Finanzen bleiben da jet­zt noch… hmm… wer­den würde ich ausm Bauch her­aus noch in die Werwolf/Welt Gruppe stellen, Finanzen eventuell zu raffiniert/fein. Aber dann bleibt Pferd ja ganz allein, aber würde wenig­stens eine 16. Gruppe ergeben.

    Naja, ich hoffe mal, ein paar mein­er Ratereien waren nicht allzu abwegig…

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    1. misterbernie

      Soo, und nach ein wenig Recherche (Wik­tionary wächst mir immer näher ans Herz!), denk ich mir, dass das Ver­s/w­er­den-Paar ich eigentlich hätte wis­sen sollen/müssen/können (nach­her is man immer schlauer!).

      Pferd/Paragraf ist aber ne totale Über­raschung (also wenn ich paraveredus).

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  2. Eva

    Liebe Rät­selkol­le­gen,

    1 Welt — Werwolf

    2 wer­den — Vers — Pferd

    3 Pfund — Pendel

    4 wählen — wollen — wohl 

    5 Sequenz — sehen

    6 Man­ag­er — manuell

    7 Palatschinke — Plazenta 

    8 Schenkel — Schinken — hinken

    9 raf­finiert — fein — Finanzen

    10 Walze — Welle

    11 peku­niär — Vieh 

    12 mah­nen — Vormund

    13 nie­mand — Mensch

    14 WC — Kloster — Klausur

    15 Mon­i­tor — Pokémon 

    16 Pati­na — Pfanne

    Wo ich den Para­grafen noch unter­brin­gen soll, weiß ich nicht so recht. Am Mon­tag wird ich’s rausfinden.

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  3. Clarissa

    Klausur, WC, Kloster
    Man­ag­er, manuell (Gesendet am 16.06.2011 um 21:49)
    Men­sch, nie­mand (Gesendet am 16.06.2011 um 21:51)
    Wer­wolf, Welt (Gesendet am 16.06.2011 um 21:53)
    fein, raf­finiert (Gesendet am 16.06.2011 um 22:31)

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  4. A.S.

    Gut, ich fange mal an: Pfanne und Pati­na, dürften bei­de von Lat. pati­na kom­men — es sei denn, Pati­na klingt nur zufäl­lig ver­wandt und sollte uns in die Irre führen.

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  5. Oliver Scholz

    Danke für die Mühe! Das ist toll!

    Aber auch ganz schön knif­flig! Dass es auch Dreier­grup­pen sein *kön­nen* ist ziem­lich gemein. Ich komme nur auf 15 und mir fehlt es an Ideen für eine andere Aufteilung:

    1. Schenkel, Schinken, hinken

    Keine Ahnung, wie sch mit h zusam­men­hän­gen soll, aber hier passt’s mit nk und seman­tisch noch am Besten.

    2. Men­sch, Man­ag­er, niemand
    3. Pfund, Pen­del, Pfanne
    4. Walze, Welle
    5. fein, raf­finiert, Finanzen

    Beim näch­sten habe ich mich etwas im Ver­dacht, über­schlau sein zu wollen, ander­er­seits fällt mir nichts Besseres ein:

    6. sehen, Sequenz

    Poke­mon ist, wenn ich mich richtig erin­nere, japanisiert für “pock­et mon­ster”, also:

    7. Poke­mon, Monitor

    8. manuell, mahnen

    9. Welt, wer­den, Werwolf

    10. wählen, wohl, wollen

    11. Kloster, Klausur, WC

    Damit ver­lasse ich den Bere­ich der aben­teuer­lichen Speku­la­tio­nen und komme zu den völ­lig haltlosen:

    12 Pla­cen­ta, Palatschinken

    Ich meine mich zu erin­nern, dass ‘Pferd’, im Unter­schied zum ‘Ross’, auf eine spät­lateinis­che Beze­ich­nung für ein Hil­f­spferd zurück geht. Ich hoffe ein­fach, dass let­ztere mit dem griechis­chen ‘Para­graph’ ver­wandt ist:

    13. Pferd, Paragraph

    Mein erster Gedanke war, zu spekulieren, dass “Vor­mund” über das “mund” zum Mon­i­tor gehören kön­nte. Allerd­ings muss ich ja auch den ver­sus irgend­wo unter­brin­gen, und da scheint mir eine Ver­wandtschaft mit “vor” noch am wenig­sten unplausibel.

    14. Vor­mund, Vers

    Eine Ver­wandtschaft von pecu­nia zu Vieh, kann mich mir aller­höch­stens über wildeste spätlateinische/althochdeutsche Ver­ball­hor­nun­gen vorstellen. Aber andern­falls wüsste ich bei bei­den nicht, wo ich sie unter­brin­gen sollte.

    15, peku­niär, Vieh

    So, das sind nur 15, also müsste ich zwei Dreier­grup­pen auflösen. Aber dazu fehlt es mir an Ideen.

    Und jet­zt greife ich endlich zum Wörter­buch, weil ich kaum bis Mon­tag warten kann!

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  6. A.S.

    Hm, und Poke­mon ist ja, wenn es kein urbaner Mythos ist, eine Abkürzung von Pock­et Mon­ster. Woher Pock­et kommt, weiß ich gar nicht, die ent­fer­nte laut­liche Ähn­lichkeit zu peku­niär dürfte Zufall sein (dafür schätze ich mal, peku­niär und Finanzen haben den sel­ben Ursprung). Bei Mon­ster kommt laut­lich Mon­i­tor infrage, aber die seman­tis­che Moti­va­tion sehe ich ger­ade nicht.

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  7. David

    Das let­zte Ety­molo­giequiz fand ich schon klasse, deswe­gen möchte ich dies­mal dann auch mit­machen! Ein paar harte Nüsse sind schon dabei, aber ich glaube, ich habe es einiger­maßen hinbekommen:

    Kloster — Klausur — WC: Alle drei haben etwas mit “abschließen” zu tun — die geschlossene Mönchs­ge­sellschaft (Kloster), die Beratung oder Prü­fung im geschlosse­nen Raum (Klausur), und der abschließbare Raum mit Wasser­spülung (“water clos­et”). Gemein­same Quelle: lateinisch “clausus” “geschlossen”.

    Walze — Welle: Bei­de Wörter beze­ich­nen Dinge, die sich rol­lend bewe­gen. Quelle: Indoger­man­isch *wel- “drehen”.

    wählen — wollen — wohl: Alle drei Begriffe drück­en eine Vor­liebe bzw. Zus­tim­mung aus. Wenn ich etwas wäh­le, dann will ich es haben bzw. unter­stützen, und zwar zu meinem Wohl. Die indoger­man­is­che Wurzel lautet eben­falls *wel‑, wird aber mit “wählen, wün­schen” über­set­zt und ist wahrschein­lich nicht mit der “drehen”-Wurzel iden­tisch (obwohl ich mir da einen seman­tis­chen Zusam­men­hang dur­chaus vorstellen könnte). 

    wer­den — Vers: Noch eine indoger­man­is­che Wurzel (*wer-), die unge­fähr “drehen” bedeutete. Bei “wer­den” hat der Sinn sich im Sinne von “sich ändern” verän­dert; bei “Vers” (von lat. “ver­sus”) kön­nte ich mir vorstellen, dass die Bedeu­tung “Stro­phe” mit der Rich­tungsän­derung am Ende jed­er Textzeile beim Schreiben im antiken Bous­tro­phe­don-Modus zu tun hat.

    fein — raf­finiert — Finanzen: Dass die ersten bei­den Wörter zusam­menge­hören, ist spätestens dann klar, wenn man an “Raf­finer­ie” denkt — eine Ver­feinerungsan­lage für Erdöl. “Finanzen” passt laut­lich gut, inhaltlich auf den ersten Blick weniger, aber alle drei Wörter kom­men von lat. “finis” “Gren­ze” — ein­mal via “äußer­ste [Qual­ität]” = fein, raf­finiert; ander­er­seits via “[eine Schuld] been­den” = bezahlen.

    Vieh — peku­niär: Diesem Paar sieht man die Ver­wandtschaft nicht an (die Grimm­sche Lautver­schiebung hat aus idg. *peḱu- althochdeutsch “fihu” gemacht), und die Bedeu­tun­gen liegen auf den ersten Blick auch recht weit auseinan­der. Aber wenn man sich über­legt, dass in ein­er ländlichen Gesellschaft in der Antike (oder noch früher) Reich­tum zu einem großen Teil aus Nutztieren bestand, kann man schon ganz gut nachvol­lziehen, wie das lateinis­che “pecu­nia” die Bedeu­tung “Geld” annehmen konnte.

    Sequenz — sehen: Schon immer eins mein­er Lieblings­beispiele für Bedeu­tungswan­del. “Sequenz” bedeutet “Folge”, über­nom­men wieder ein­mal aus dem Latein. In den ger­man­is­chen Sprachen hat die gle­iche indoger­man­is­che Wurzel *sekʷ- die Bedeu­tung “sehen” angenom­men: “mit den Augen folgen”.

    Pati­na — Pfanne: “pati­na” bedeutete auf Latein “Schüs­sel”, wurde von den Ger­ma­nen mit dieser Bedeu­tung entlehnt und hat als Bratschüs­sel die Hochdeutsche Lautver­schiebung mit­gemacht (daher das /pf/ in “Pfanne”). Das ursprüngliche Wort hat seine Bedeu­tung dann offen­sichtlich ziem­lich stark verän­dert; vielle­icht hat­te das etwas damit zu tun, dass Schüs­seln aus Met­all irgend­wann anfan­gen zu rosten?

    Pen­del — Pfund: Wieder eine Entsprechung von lateinis­chem /p/ (“pen­du­lum”) zu deutschem /pf/. Bei­de Wörter beze­ich­neten ursprünglich hän­gende Gewichte.

    Palatschinke — Plazen­ta: “Palatschinke” hat nichts mit “Schinken” zu tun, son­dern kommt aus dem Ungarischen und war dort anscheinend ursprünglich ein lateinis­ches Lehn­wort. Die Bedeu­tung muss in etwa “Kuchen” gewe­sen sein, schließlich haben wir auch heute noch für die bei­den Begriffe die Syn­onyme “Pfann-/Eierkuchen” bzw. “Mut­terkuchen”.

    Schinken — Schenkel — hinken: Diese drei Wörter klin­gen nicht nur sehr ähn­lich, son­dern haben auch alle mit den Beinen zu tun. “Schinken” wird schließlich aus Fleisch vom Hin­terteil und Ober­schenkel des Schweins hergestellt. Warum “hinken” mit einem /h/ anstatt eines /ʃ/ begin­nt, weiß ich allerd­ings auch nicht.

    nie­mand — Men­sch: “nie­mand” ist eine Verkürzung von “nicht ein Mann”, und “Men­sch” war ursprünglich ein­er, der “män­nisch” ist, also “wie ein Mann”.

    manuell — Man­ag­er — Vor­mund: “manuell” bedeutet “mit den Hän­den” . Ein Man­ag­er ist ein­er, der die Geschäfte hand­habt. Beim Vor­mund würde man zuerst denken, dass er für seinen Mün­del spricht (dass die Beze­ich­nung also von “Mund” kommt), aber er nimmt ihn eben­so an die Hand und die Dinge für ihn in die Hand. Die bei­den ersten Wörter stam­men auf jeden Fall von lat. “manus” “Hand” ab. “Vor­mund” kön­nte von der gle­ichen indoger­man­is­chen Wurzel gebildet sein; ganz sich­er bin ich mir da aber nicht. Für eine direk­te Über­nahme aus dem Latein hat es jeden­falls den falschen Vokal.

    mah­nen — Mon­i­tor — Poké­mon: Das lateinis­che Wort für “mah­nen” lautet “mon­ere” und kann auch “zeigen, anzeigen” bedeuten (wie bei einem Mon­i­tor). “Poké­mon” ist eine Abkürzung für das englis­che “pock­et mon­ster”, und “Mon­ster” muss eben­falls auf “mon­ere” zurück­ge­hen, ver­mut­lich über eine Bedeu­tung wie “Warnze­ichen” oder “das, wovor man war­nen muss”.

    Wer­wolf — Welt: Ein “Wer­wolf” ist ein Mis­chwe­sen aus Men­sch und Wolf; die erste Silbe ist ver­wandt mit lat. “vir” “Mann” (vgl. auch “Tri­umvi­rat”). “Welt” heißt auf Englisch “world” und auf Hol­ländisch “wereld”, bei­des mit einem /r/. Falls der /-ld/-Teil mit “alt” zusam­men­hängt, ergibt sich für “Welt” eine ursprüngliche Bedeu­tung von so etwas wie “Zeital­ter der Menschen”.

    Para­graf — Pferd: Auf dieses Paar wäre ich wahrschein­lich nicht gekom­men, wenn es nicht nach dem Auss­chlussver­fahren übrigge­blieben wäre. Macht aber dur­chaus Sinn: “Para­graf” kommt von griechisch “para” “neben” und “graphein” “schreiben”; wenn “Pferd” ursprünglich so etwas wie “Begleit­ti­er” bedeutet hat, kön­nte es mit “para” zusam­men­hän­gen. Das /pf/ (Ergeb­nis der hochdeutschen Lautver­schiebung) würde jeden­falls dafür sprechen, dass die Ger­ma­nen das Wort in der Antike von den Griechen oder Römern über­nom­men haben.

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    1. Kristin Beitragsautor

      Repekt, alles richtig! Und wirk­lich nichts nachgeschaut?

      Paar Anmerkungen/Ergänzungen noch:
      Zum Vers sagt Pfeifers ety­mol­o­gis­ches Wörterbuch:

      entlehnt aus lat. ver­sus ‘Lin­ie, Strich, Rei­he, Zeile, Ver­szeile’, mlat. ‘(gesun­gener) Abschnitt eines Psalms’, eigentl. ‘das Umwen­den der Erde durch den Pflug und die dadurch ent­standene Furche’, zu lat. vert­ere (ver­sum) ‘kehren, wen­den, drehen’.

      Skur­rile Übertragung!

      Die Palatschinke geht, durch andere Sprachen ver­mit­telt, auf rumänisch plǎcin­tǎ zurück, also dort ein lateinis­ches Erbwort.
      Das rumänis­che Gebäck ähnelt übri­gens dem Pfannkuchen nur insofern, als dass es rund und flach ist — vom Teig her kommt es Börek viel näher (also Yufkateig), ich kenne es haupt­säch­lich mit süßen Fül­lun­gen (z.B. Schokolade).
      Plazen­ta hieß im Lateinis­chen ursprünglich ‘flach­er Kuchen’, passt also prima.

      Der Vor­mund bein­hal­tet das alte munt ‘Hand, Schutz’, das mit lat. manus urver­wandt ist. Weit­ere ger­man­is­che Ver­wandte sind das Mün­del, der Sig­mund, der Edmund und der Raimund sowie mündig:

      Und das Pferd ist eine üble Entstel­lung von par­averē­dus ‘Extra­postpferd’ 😉

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      1. David

        Repekt, alles richtig! Und wirk­lich nichts nachgeschaut?

        Beim Sortieren der Begriffe habe ich mich nur kurz auf Wikipedia vergewis­sert, wofür “Poké­mon” ste­ht (“pock­et mon­ster” hat­te ich vorher schon mal irgend­wo gele­sen, aber das war mir nicht mehr geläu­fig). Die Hälfte der Paare bzw. Dreier wusste ich, alles andere hat sich nach dem Auss­chlussver­fahren ergeben. Beim Schreiben der Antwort habe ich dann noch “Finanzen” und “wählen” nachgeschla­gen, aber nur, damit ich auch was dazu sagen kann, wie die Wörter ver­wandt sind. Die Aufteilung hat­te ich schon vorher so. 🙂

        Vers kommt also vom Pflü­gen… das ist echt skur­ril. Ich bin dann mal ges­pan­nt auf das näch­ste Quiz. Bitte wieder mit so witzi­gen Zusammenhängen!

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  8. pacioli

    Ziem­lich sich­er bin ich bei: 1. Welt — Wer­wolf — wer­den, 2. wollen — wohl — wählen, 3. Pfanne — Pati­na, 4. raffniert — fein — Finanzen, 5. manuell — Manager.
    Ver­mute: 6. Kloster, Klausur, WC, 7. Welle — Walze, 8. Men­sch — nie­mand, 9. Palatschinken — Plazen­ta, 10. Poke­mon — Mon­i­tor, 11. Schinken — Schenkel — hinken.
    Völ­lig ins Blaue ger­at­en: 12. Pferd — Vers, 13. Sequenz — sehen, 14. Vor­mund — mah­nen, 15. Vieh — peku­niär, 16. Pfund — Pendel.
    Der Para­graph, der Para­graf? Griechisch: para = daneben, graphein = schreiben. So meine Ken­nt­nis, die nicht weit­er­hil­ft. Ich muss rat­en! Entschei­de mich für die 16. Gruppe. Bin ges­pan­nt auf die Auflösung.
    pacioli

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  9. thf

    Ah, wieder was zu tun 🙂 Danke dir.
    Mal ein paar Verbindun­gen, die mir ger­ade einfallen

    poké­mon; monitor
    Poké­mon sind “Pock­et Mon­ster”, mon­ster wird von mon­strare “zeigen” kom­men und da
    ist der Mon­i­tor, der “Anzeiger” nicht mehr weit.

    peku­niär; vieh
    Wie genau das Vieh zu dem gewor­den ist, was es heute ist, kann ich nicht sagen. Sicher
    ist jeden­falls, dass es früher mal ein *fehu war (vgl. erste Rune des älteren
    Fuþark). Wenn ein Berserk­er in altisländis­chen Sagas nach ‘fé’ ver­langte, gelüstete es ihm
    nicht (nur) nach Rind, son­dern eher nach den Besitztümern resp. den “Mobilien”.
    Mit­tels erster Lautver­schiebung kann man unter dem fehu ein peku- her­vorza­ubern, noch
    ein ‘-nia’ hin­ten dran, und der lateinis­che “Besitz” komm zum Vorschein.
    Das englis­che “fee” kön­nte auch noch dazu gehören.

    wer­wolf; welt (wer­den?)
    Der Wer­wolf ist eigentlich ein “Man­nwolf”, bedenkt man doch, dass römis­che Männer
    ‘vir’ und gotis­che ‘wair’ waren. Dass die ‘Welt’ von ‘Wer­alt’ kommt und
    ein ‘Männer/Menschen Zeital­ter” beze­ich­nete, war schon Gegen­stand des letzten
    Quiz. Ob das wer­den dazu gehört, kann nicht recht sagen; vielle­icht gesellt es
    sich auch zu einem der anderen W‑Wörter.

    manuell; Man­ag­er
    Die Wörter sehen ja noch sehr ähn­lich aus. Es sind wohl eher andere Gründe, die
    die Verbindung zwis­chen Man­agern und ‘arbeit­en mit der Hand’ erstaunlich erscheinen
    lassen. Vielle­icht hieß man­age im Englis­chen schon seit der Entlehnung,
    oder zumin­d­est bevor es zum Man­ag­er wurde, ‘regeln, leit­en etc.’

    nie­mand; Men­sch; mahnen
    ‘Nie­mand’ ist ‘kein Men­sch’. ‘Man-/men-’ Wörter gibt es in den anderen ger­man­is­chen Sprachen
    eben­so. Mah­nen ist erin­nern (cf. aisl. ‘muna, man’). Der Men­sch ist damit ein Wesen,
    dass sich erin­nern kann. Vielle­icht hat’s auch was mit Ver­nun­ft­be­gabung zu tun.

    fein; Finanzen; raffiniert
    Keine Ahnung, wie da genau die Zusam­men­hänge sind, aber es passt so schön.

    Schenkel; Schinken; (hinken?)
    Ein Klumpen Fleisch. Aber wie kommt das hinken dahin, und wo hat es das /h/ her?
    Dann müsste ja irgend­wie das s ver­schwun­den sein, damit die Lautver­schiebung zugreifen
    kon­nte. Aber vielle­icht ist es auch falsch; der genaue Bedeu­tungzusam­men­hang ist mir
    sowieso nicht klar, aber es passt halt zu gut.

    W(ater)C(loset); Kloster; Klausur
    Alles geschlossen und eingezäunt. Ver­mut­lich kommt auch das engl. ‘close’ dazu.

    (?) Plazen­ta; Palatschinken.
    Pfann(e)kuchen, Mutterkuchen.

    (?) Pati­na; Pfanne
    Bei­des ist oder wird belegt. Kön­nte passen.

    Antworten
  10. Lietuvis

    Na, mal sehen, was ich so spon­tan ohne Hil­f­s­mit­tel noch auf die Rei­he bekomme:

    - Vieh und peku­niär — von idg. peku- “Vieh”, pecu­nia beze­ich­nete zuerst den Besitz an Viehm, später dann das Ver­mö­gen an sich, daher die Bedeu­tung “Geld”
    Wer­wolf und Welt — englisch world zeigt noch das ‑r-, das im Deutschen ver­schlif­f­en ist, der vordere Bestandteil in bei­den ist germ. wiraz, idg. wiros “Mann”
    sehen und Sequenz — bei­des aus idg. sekw- “fol­gen”
    Kloster, WC und Klausur, von lat. claud­ere “(ab)schließen” (Kloster und WC als abgeschlossen­er Raum und Klausur in der älteren Bedeu­tung “unter Ausschluss”)
    Vers und wer­den aus idg. *wert- “wen­den”, Vers ver­mit­telt über’s Lateinische.
    Mon­i­tor zu lat. mon­ere, mit mah­nen, dann aus idg. mon-eye-ti “mah­nt”, ablau­t­end men in Men­sch.
    Pen­del und Pfund, wohl zu pend- “hän­gen, wiegen”, Pen­del aus dem Lateinischen.
    -Schinken gehört wohl zu Schenkel und ist zu tren­nen von Palatschinken, welch­es ich zu Plazen­ta stellen würde.

    Antworten
  11. Oliver Scholz

    Ah, das war klasse! Meine Fehler sind mir nicht weit­er pein­lich außer dem einen: dass mir die Ver­wandtschaft zwis­chen ‘wer­den’ und ‘Vers’ nicht in den Sinn gekom­men ist. An die Möglichkeit hätte ich denken können!

    Ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der sich über das /h/ in ‘hinken’ gewun­dert hat. Kann das jemand erklären?

    Antworten
    1. misterbernie

      Online find­et sich dieser Ein­trag für das ndl. hinken, in denen (hur­ra, ich hab’s richtig ger­at­en!) “*(s)keng‑, mit s‑mobile” als urindoger­man­is­che Wurzel angegeben wird.

      Also die Wurzel ohne s *keng- > urg­erm. *hinkan > nhd. hinken, aber mit s *skeng- > Schinken, Schenkel.

      Antworten
      1. misterbernie

        Hm, sind hier Links ver­boten, oder hab ich die falschen Tags benutzt?

        Auf jeden Fall soll “dieser Ein­trag” auf den ersten Link schick­en, den Google für ‘hinken ety­molo­gie’ ausspuckt.

        Antworten
        1. Kristin Beitragsautor

          Eigentlich gehen sie mit a href=… Habe den fehlen­den Link in Dein­er Antwort jet­zt ein­fach eingefügt.

        2. misterbernie

          Kopf -> Tischplatte.
          Ja, das macht dur­chaus logisch; hab wohl zuviel Zeit in Fora mit BBCode ver­bracht. Ich merks mir fürs näch­ste Mal, danke fürs Korrigieren/Einfügen 🙂

  12. Patrick Schulz

    Etwas Off-top­ic: Was mich mal intressieren würde ist, warum ich bei Pfannkuchen zunächst an dieses bauchige braune Dring mit dem Zuck­er drauf und der Marme­lade drin denke, wohinge­gen dieses flache kreis­runde Ding bei mir ein Eierkuchen ist, wobei grade ersteres natür­lich wed­er kom­pos­i­torisch noch ety­mol­o­gisch (noch — soweit ich weiß — her­stel­lerisch) Sinn ergeben würde. Gibt es was drüber, wie die Beze­ich­nun­gen verteilt sind?

    Antworten

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