Noch mehr Beulen für Athen

Von Susanne Flach

Let­zte Woche ging’s um Zähne und Beulen - und um die Schlussfol­gerung, dass nicht alles, was der Mut­ter­sprach­ler für nicht-exis­tent hält, in sein­er Sprache auch tat­säch­lich nicht-exis­tent ist.

Teil II: LIVE COOKING

In eine ganz ähn­liche Kat­e­gorie fällt live cook­ing. Illus­tri­ert ist das (von Tonks?) durch einen Car­toon mit einem Kochtopf, aus dem Hände ragen — was ange­blich zeigen soll, woran “Englän­der […] bei ‘Live Cook­ing’ denken”. Mit der Ver­wen­dung und der Anwen­dung von Live Cook­ing machen wir uns in den Ohren eines Mut­ter­sprach­lers des Englis­chen also des Kan­ni­bal­is­mus schuldig.

Live Cook­ing ist im Post-Mc-Donald’s‑Zeitalter ein Ele­ment ein­er neuen Gen­er­a­tion der Erleb­nis­gas­tronomie, bei dem sich Köche bei der Arbeit über die Schul­ter kuck­en lassen. Kochen vor den Augen der Gäste. Und natür­lich gibt es das auch im Land von Jamie Oliv­er - spätestens bei Veg­e­tar­i­an­ex­press dürfte auch klar sein, dass man wed­er kreis­chende Süd­seein­su­lan­er, ja, noch nicht mal zuck­ende Hum­mer in den Kochtopf wirft.

Schon im Beitrag über Perlen und Beulen (und Zähne) fragte ich mich, ob Tonks nicht ein­fach schon zu lange in Deutsch­land ist, um zu wis­sen, was in seinem Heimat­land wer­betech­nisch so los ist. Natür­lich kann man Live Cook­ing auch im kan­ni­bal­is­tis­chen Sinne ver­ste­hen. Im Cor­pus of Con­tem­po­rary Amer­i­can Eng­lish (COCA) gibt es zu live cook­ing glück­licher­weise auch diese bei­den Bedeu­tun­gen in ins­ge­samt nur zwei Belegen:

I sup­port a ban on the sale and unnec­es­sar­i­ly cru­el live cook­ing tech­niques used by any eth­nic com­mu­ni­ty in the U.S.
[Aus einem Leser­brief an den San Fran­cis­co Chron­i­cle, 1998]

Live cook­ing class­es and con­sumer sem­i­nars offered through­out the year. Three-chef pan­el dis­cus­sion on ” match­ing your cook­ing style with the right equipment, ”
[Aus dem Annu­al School Cook­ing Guide, Chica­go Sun-Times, 2004]

Man achte auf das Jahr: Die neuere, zusät­zliche Bedeu­tung dürfte auch damit zusam­men­hän­gen, dass das Event an sich eine recht neue kul­turelle Errun­gen­schaft ist. Die sprach­liche Bil­dung von live cook­ing hat aber sehr wenig mit der kul­turellen oder eth­nis­chen Grausamkeit des Kochens leben­der Tiere (Lebend­kochen) zu tun. Es han­delt sich vielmehr um eine Analo­giebil­dung nach dem Muster live + Ving: live record­ing, live broad­cast­ing, live mix­ing, live box­ing, live sto­ry-telling, live screen­ing, live shoot­ing (of a movie), live writ­ing oder live play­ing. Alles, was also vor Pub­likum passiert.

(Dieser Bil­dung ist möglicher­weise eine Reanalyse von ähn­lichen Kon­struk­tio­nen wie etwa in 

  • Celebri­tiy chef Bri­an Turn­er gave a live cook­ing demon­stra­tion for a crowd of 250 [Quelle]
  • You won’t have enough eyes for all the live cook­ing action [Quelle] oder
  • My next live cook­ing demon­stra­tion [Quelle]

voraus­ge­gan­gen, wo live nicht unbe­d­ingt als adjek­tivis­ch­er Teil eines ADJ-N-Kom­posi­tums live cook­ing inter­pretiert wer­den muss, son­dern unter Umstän­den auch als Adjek­tiv in der Phrase [ADJ [cook­ing + N]] gemeint ist. Englisch ist wegen seines Min­i­mal­stin­ven­tars an Flex­ion für diese struk­turelle Ambi­gu­i­tät beson­ders anfällig.)

Es wird in diesem Blog ab Jan­u­ar während des Juryentschei­ds zum Anglizis­mus des Jahres viel um Bedeu­tungs­d­if­feren­zierung und das Füllen lexikalis­ch­er Lück­en gehen. Mit Live Cook­ing haben wir bei­des: es gab ein neues Konzept (‘Koch bei der Arbeit zuguck­en, gerne mit Eventcharak­ter’), das man bennenen wollte, meinetwe­gen aus mar­ket­ingstrate­gis­chen Grün­den. Außer­dem haben wir die Möglichkeit, dort, wo es im Englis­chen poten­tiell Missver­ständ­nisse gibt, im Deutschen mit zwei Begrif­f­en ziem­lich deut­lich zu dif­feren­zieren: Live Cook­ing vs. Lebendkochen.

Die Ambi­gu­i­tät zwis­chen den bei­den Lesarten von live cook­ing im Englis­chen liegt an der Pol­y­semie des Wortes live. Solange wir im Deutschen live nur für ‘in real­er Anwe­sen­heit’ (Duden.de) nutzen, brauchen wir uns um unseren Sprachge­brauch sowieso keine Sor­gen machen, nur weil Robert Tonks auch hier Beulen nach Athen trägt.

Aus dieser Reihe:
Frische Beulen im Denglisch-Wahn (Teil I: Pearls & Dents)

Edit: Ich habe den Namen des Autors mehrfach falsch geschrieben. Danke für den Hin­weis, ich habe es berichtigt und: es tut mir ehrlich leid. Beim Rest haben wir gän­zlich unter­schiedliche Auf­fas­sun­gen zu “Humor” und divergierende Inter­pre­ta­tio­nen zum Begriff “Polemik”. Im Übri­gen möchte ich den/die KommentatorIn(nen) darauf aufmerk­sam machen, dass ich schiz­o­phrenes Kom­men­tieren irgend­wie ungeil finde.

18 Gedanken zu „Noch mehr Beulen für Athen

  1. janwo

    Das grausame Kochen leben­der Tiere ist übri­gens etwas, das man auch in diesem unserem lande find­et: Laut EU-wasweißich­dennkom­mis­sion sind Schalen- bzw. Krus­ten­tiere zwar nicht schmerzfähig, aber nett ist die Behand­lung ja den­noch nicht. Ist ja nicht so, als ob’s so etwas nur bei Barabarens oder im aller­fen­sten Exostis­tan gäbe.

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  2. Kai

    Mich beschle­icht der Ver­dacht, dass Sie diesen Her­rn Tonk zu Ernst nehmen. Ich finde seine Scherze nicht schlecht, und solche Witze mit sprach­lichen Ambi­gu­i­täten sind ja dur­chaus nichts Ungewöhn­lich­es. Ich habe weit­er­hin den Ver­dacht, dass Leute, die die Kul­tur­seit­en von Region­al­presseerzeug­nis­sen befüllen, in der Darstel­lung ab und zu mal daneben greifen. Ich kenne das Buch des Her­rn Tonk eben­sowenig wie Sie, bzw. sog­ar noch weniger als Sie. Aber es ist wahrschein­lich amüsan­ter als Ihre — mit Ver­laub — etwas pedan­tisch wirk­enden Widerlegungen.
    Dies soll aber ander­er­seits nicht heißen, dass ich Ihre Arbeit nicht für wichtig erachte oder schätze. Es gibt sich­er tat­säch­lich Men­schen, die Her­rn Tonk Ernst nehmen. Es soll ja auch Leute geben, die Bas­t­ian Sick Ernst nehmen…

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  3. suz Beitragsautor

    Keine Frage, mit Ihrem Ver­dacht haben Sie Recht, auch insofern als­dass ich dur­chaus die “Macht” der Lokal­presse nicht grund­sät­zlich unter­schätzen würde. Lokaljour­nal­is­ten sind kleine Fis­che — wer­den aber auch gele­sen. Neben­bei: solche Sprach­nörgeleien tauchen in großen Medi­en sel­ten auf. 

    Ob Tonk gute oder unter­halt­same Scherze macht, sei mal dahin gestellt — ich finde sie noch nicht mal halb­wegs lustig. Aber über Geschmack lässt sich ja… gut, lassen wir das.

    Wom­it ich allerd­ings wirk­lich ein Prob­lem habe, ist, dass solche “amüsan­ten” Aus­führun­gen immer in die selbe Kerbe hauen, näm­lich sich über den Sprachge­brauch ander­er lustig zu machen (in diesem Fall sog­ar ganz und gar halt­los). Damit spielt Tonk in der sickschen Liga. Und bei Tonk kommt ja noch hinzu, dass er unter­schwellig einen gewis­sen “Besitzanspruch” über Englisch hegt, also qua­si eine finale Instanz in sein­er eige­nen Mut­ter­sprache sein möchte. Damit liegt er ein­fach schlicht daneben. Das ist ja aber per se nicht drama­tisch, schreibe ich ja auch. Wir kön­nen in der Lin­guis­tik gar nicht auf mut­ter­sprach­liche Kom­pe­tenz, Intu­ition oder mut­ter­sprach­lichen Sprachge­brauch verzicht­en, keine Frage. Aber eben der Sprachge­brauch viel­er SprecherIn­nen, nicht eines einzel­nen, der immer auch Geschmack­surteile fällt. Auch darum geht es mir.

    Auch deshalb nehme ich Tonk für dieses Blog Ernst, klar — weil er für alle laten­ten Nör­gler genau das unfundierte Fut­ter liefert, das sie sich wün­schen (und auch hier: zu unrecht). Ich blogge hier auch vor dem Hin­ter­grund ein­er Art Aufk­lärungsar­beit unser­er Arbeit — und genau diese Ein­sicht fehlt der Denglisch-Debat­te. Das mag im Einzelfall in der Sache pedan­tisch wirken, ok. Im Prinzip kön­nten wir die Ver­suche, der Debat­te eine Gegen­stimme hinzuzufü­gen, kom­plett ein­stellen. Begrün­dung: Am Sprachge­brauch ändert es her­zlich wenig und in der Hin­sicht nimmt die Sprachge­mein­schaft Tonk und Sick tat­säch­lich nicht Ernst. Aber mit der gle­ichen Begrün­dung kön­nten wir nichts mehr kom­men­tieren, egal zu welchem The­ma. Mir geht es let­z­tendlich auch nicht um Tonk oder Sick oder sonst­wen, son­dern eben auch ein biss­chen ums größere Bild: Wer das näch­ste Mal von sprachkri­tis­chen Ein­wür­fen liest, weiß sie vielle­icht anders einzuschätzen oder kann sie zumin­d­est in einem anderen Licht sehen.

    Ich kön­nte natür­lich auch ohne gele­gentlichen Bezug auf Tonk oder Sick bloggen — aber wäre das greifbar(er)?

    Danke aber fürs Lob an ander­er Stelle. 🙂

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  4. Liz Henry

    Deutsch­er als Ihre Polemik über das Buch von Robert Tonks (!) geht es ja wohl nicht — Kein Sinn für Humor!
    Hand­lungsvorschlag: Wenn man eine Polemik über ein Buch schreibt, sollte man das Buch wenig­stens gele­sen haben und den Namen des Autors richtig schreiben kön­nen!!! Auch zitieren sollte man richtig: Robert Tonks beze­ich­net sich nicht als “ältesten Walis­er zwis­chen Rhein und Ruhr” (er wurde 1955 geboren), son­dern als “dien­stäl­testen Walis­er”, was auf seine langjährige Tätigkeit in Deutsch­land anspielt: Wenn Sie mehr erfahren wollen, lesen Sie ein­fach, was er in seinem Buch über sein Leben schreibt.
    Tonks macht sich den Spaß, Dinge so darzustellen, wie sie von Sprechen­den ein­er Mut­ter­sprache nun­mal gese­hen wer­den kön­nen — in einem anderem Licht als dem ver­meintlich hellen der mit wis­senschaftlichem Anspruch arbei­t­en­den lin­guis­tisch Täti­gen. Sie schreiben völ­lig am The­ma des Buch­es vor­bei, in dem es nicht um Lin­guis­tik und Sprachkri­tik geht, son­dern um die Unter­schiede in der assozia­tiv­en Wahrnehmung von Kul­turen. Wollen Sie diese Wahrnehmung ihm, seinen Ver­wandten und Fre­un­den absprechen? (Übri­gens — von der einen Lin­guistin zur anderen: Was sollen “qua­si-eigene Angaben” sein?) Stick to cof­fee — with or with­out caffeine!

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  5. Gertrud

    Du meine Güte — was sind denn Sie für eine Nervensäge?
    Erstens soll­ten Sie sich das Buch kaufen, dann wüßten Sie zum Beispiel auch den Namen des Autors kor­rekt zu schreiben — wo Sie doch auch son­st viel wert auf Kor­rek­tes legen.
    Zweit­ens haben Sie ganz offen­sichtlich Angst, Herr Tonks würde Ihren lin­guis­tis­chen Ack­er bestellen — der scheint bei Ihnen aber wenig Komis­ches zu enthal­ten — nun gut — Sie sind schein­bar auch deutsch­er Herkun­ft, da ist das entschuldbar.

    Ich habe hier für Sie ein wun­der­bares Zitat aus der Süd­deutschen Zeitung (Mag­a­zin), geschrieben von Tobias Kniebe, Heft 23/2006:
    “Sprach­pfleger haben niemals Sex, sind ver­bit­tert, neigen zu ver­stärk­ter Nasen- und Ohren­haar­bil­dung und verkehren nur mit Men­schen, die sich an beamten­haften Wortkon­struk­tio­nen wie »ob des erlit­te­nen Ver­lustes« oder »zulas­ten des Gemein­we­sens« berauschen können.”

    Ich wün­sche Ihnen für das Jahr 2012 ein bißchen mehr Humor. Der macht das Leben leichter, glauben Sie mir!

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  6. Harry Sheriff

    Schade dass Sie sich das Buch nicht kaufen wollen, denn so laufen Sie Gefahr, in die KT-zu-Gut­ten­berg-Falle zu tap­pen. Dann hät­ten Sie auch bemerkt, dass Ihr Beispiel mit den Pearls and Dents in dem Buch gar nicht vorkommt. Wer vorgibt, sich auf wis­senschaftlichem Niveau mit einem Text auseinan­der zu set­zen, der sollte wenig­stens die Grund­be­griffe des richti­gen Zitierens anwen­den und kann sich nicht auss­chließlich auf Sekundär­lit­er­atur stützen. So ist Ihnen auch die Inten­tion von Her­rn Tonks (sein Name kommt übri­gens nicht von “Honky Tonk” und schreibt sich deshalb mit “s” am Ende!) ent­gan­gen. Es geht Her­rn Tonks nicht darum, über die “Pub­lika­tion der ange­blich so falschen Ver­wen­dung von Englisch im Deutschen zu bericht­en”, son­dern ger­ade um die Mehrdeutigkeit der Begriffe und die Nei­gung viel­er Briten, sich aus dieser Mehrdeutigkeit ger­ade die komis­chere der möglichen Bedeu­tun­gen her­auszu­fis­chen. Ger­ade aus diesem Humor her­aus bezieht das Buch seinen Charme. Vielle­icht hil­ft es Ihnen, sich vor der ersten Lek­türe des Orig­i­nal­buch­es — so Sie sich doch noch dafür entschei­den soll­ten — einen Mon­ty-Python-Film anzuse­hen, um in die richtige emo­tionale Stim­mung zu kom­men, die Sie anscheinend benöti­gen, um den “wahren Ernst” dieses Buch­es zu begreifen. Als kleine Hil­fe: die ISBN lautet 978–3‑943048–63‑6 und der Erwerb erfordert lediglich 11,90 €, soviel wie eine Tüte guten losen Tees.

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  7. Iris Tonks

    Bet­rifft: Basic slip

    An Susanne Flach:

    Auch an dieser Stelle möchte ich Sie auf­fordern, den von Ihnen durch­weg falsch geschriebe­nen Namen meines Mannes in allen Ihren öffentlichen Darstel­lun­gen zu kor­rigieren. Ihre falsche Schreib­weise wurde bere­its von Blog­gern über­nom­men und führt zu ein­er Verselb­ständi­gung, die die Auf­bind­barkeit des Namens im öffentlichen Diskurs behin­dern kann.

    Robert Tonks (Autor des Buch­es “It is not all Eng­lish what shines — Eng­lish makes Ger­man Wer­bung fun­ny!”) schreibt sich mit “s” am Ende des Familiennamens!!!

    Ich sehe Ihrer zügi­gen öffentlichen Richtig­stel­lung entgegen.

    P.S. Wie andere Blog­ger bere­its fest­gestellt haben, sollte man vielle­icht doch erst lesen und dann (richtig) schreiben…

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  8. Iris Tonks

    Vie­len Dank für die Richtig­stel­lung hin­sichtlich der Schreib­weise des Namens meines Mannes in >Robert Tonks<. 

    Bitte nehmen Sie weit­er­hin zur Ken­nt­nis, dass die Zeich­nun­gen in dem Buch “It is not Eng­lish what shines — Eng­lish makes Ger­man Wer­bung fun­ny” alle von meinem Mann stam­men — wie Sie auch an der Sig­natur “Rob” sehen kön­nen. Die Entste­hungsweise der Comics ist im Buch erk­lärt, aber das ken­nen Sie ja nun lei­der nicht. Bitte stellen Sie das Urhe­ber­recht an den Zeich­nun­gen in Ihren Veröf­fentlichung nicht in Frage. Zitat Ihrer Aus­sage: “… Illus­tri­ert ist das (von Tonks?) durch einen Car­toon… . Dies ist deswe­gen entschei­dend, weil das Buch zur Hälfte aus Zeich­nun­gen beste­ht. Von ein­er Berich­ti­gung an o.g. Stelle gehe aus. 

    Und noch etwas bedarf der Aufk­lärung: In Ihrem Edit ste­ht nunmehr:

    (…) Beim Rest haben wir gän­zlich unter­schiedliche Auf­fas­sun­gen zu „Humor“ und divergierende Inter­pre­ta­tio­nen zum Begriff „Polemik“. Im Übri­gen möchte ich den/die KommentatorIn(nen) darauf aufmerk­sam machen, dass ich schiz­o­phrenes Kom­men­tieren irgend­wie ungeil finde.”

    Diesem Pas­sus fol­gen nun­mehr neun Kom­mentare, u.a. Ihr eigen­er! Bitte denken Sie darüber nach, dass das Adjek­tiv “schiz­o­phren” ein pathol­o­gisieren­der Ter­mi­nus ist, der in der Regel ein ern­stzunehmendes Krankheits­bild beschreibt. Ich kann mir die Bedeu­tung, die “schiz­o­phrenes Kom­men­tieren” für Sie hat, aus dem hier vor­liegen­den Kon­text wirk­lich nicht erklären.

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  9. Harry Sheriff

    @ suz

    Auf­grund der >offe­nen For­mulierungsweise< des edit-Ein­trages [“den/die KommentatorIn(nen)”] — mit der begrüßenswerten Richtig­stel­lung des Namens von Robert Tonks — weiß ich jet­zt gar nicht genau, ob ich mir den Vor­wurf des “schiz­o­phre­nen Kom­men­tierens” auch gefall­en lassen muss. Gerne hätte ich gewusst, was Sie unter “schiz­o­phren­em Kom­men­tieren” ver­ste­hen und ob bzw. warum mein Beitrag auch unter Ihren Begriff fällt. Was ist an meinem Beitrag ist schiz­o­phren oder widersprüchlich? 

    Soll­ten Sie annehmen, dass die Autoren­schaft aller für Sie kri­tis­chen Beiträge bezüglich “It’s not all Eng­lish what shines” bei ein­er einzi­gen Per­son liegt, so muss ich Sie — und ich kann hier nur für mich sprechen — ent­täuschen. Ich bin nur mit mir selb­st und mit keinem anderen Blog­ger und kein­er anderen Blog­gerin auf diesen Seit­en iden­tisch. (Wenn mehrere Per­so­n­en Ihre Mei­n­ung nicht teilen, ist das noch lange kein Beleg für ein einziges dahin­ter­ste­hen­des schiz­o­phrenes Wesen.)

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  10. suz Beitragsautor

    @Iris Tonks: Geset­zt den Fall, ich soll Sie ernst nehmen, dann unter­lassen Sie das Posten sach­fremder Kom­mentare in frem­den Blogs. Auch auf­grund der Tat­sache, dass Sie hier eben­falls nicht sach­lich disku­tieren wollen, son­dern über­wiegend mit Angrif­f­en auf meine Per­son glänzen, den Inhalt mein­er Artikel mutwillig missver­ste­hen und sich mir der Ein­druck auf­drängt, Sie miss­brauchen mein Blog als Ihre famil­iäre SEO-Schleud­er, möchte ich Sie darauf hin­weisen, dass Ihre Kom­mentare und die Ihrer Fre­unde kurz vor der Löschung stehen.

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  11. Harry Sheriff

    @suz

    Wenn man Ihre Arbeit in einem frem­den Blog falsch zitiert und Ihnen Inten­tio­nen unter­stellt, die Sie über­haupt nicht haben, wie wür­den Sie darauf reagieren? Wür­den Sie diese falsche Darstel­lung ein­fach hin­nehmen und unkom­men­tiert zur Tage­sor­d­nung überge­hen? Und wenn Sie auf dieser frem­den Blog­seite dann für eine Richtig­stel­lung Ihrer Arbeit kämpfen — hal­ten Sie das auch für sach­fremdes Kom­men­tieren und mutwilliges Missver­ste­hen des dor­ti­gen Blogs? (Über die Form von Kri­tik ließe sich zugegeben­er­maßen stre­it­en, über das Ob gibt es aus mein­er Sicht keinen Zweifel.)

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  12. suz Beitragsautor

    1. Es ging in dem Post in einem frem­den Blog um die Schreib­weise des Namens, den ich zu diesem Zeit­punkt auf meinem Blog längst kor­rigiert hat­te und gesagt habe, dass mir der Fehler ehrlich leid tut. Um’s “kämpfen” kann’s ja hier nicht gegan­gen sein.

    2. Nein, wenn ich meine Arbeit falsch zitiert sähe, antworte ich bei dem­jeni­gen - sach­lich, mit geboten­er Höflichkeit und ggf. per E‑Mail; aber niemals im Blog eines anderen, dazu noch durch bloßes kopieren eines Kom­men­tars. Da ich aber sehr stark davon aus­ge­he, dass Sie vier meine Arbeit schlicht in den falschen Hals bekom­men haben, stellt sich diese Frage hier eigentlich so nicht. Außer­dem kön­nte hier nie­mand anders der­ar­tig reagieren, als Herr Tonks selb­st. Ich habe seine Sicht der Dinge — die im Übri­gen vor­rangig auf dem Zeitungsar­tikel beruht, was ich sog­ar expliz­it sage — sowie die Ver­wustelung im entsprechen­den Zeitungsar­tikel unter ein­er bes­timmten Fragestel­lung unter­sucht und bin zum Schluss gekom­men, dass er daneben liegt. Das ist Pech — damit muss man aber rech­nen, wenn man öffentlich arbeitet.

    3. Die Kri­tik des sach­frem­den Kom­men­tierens richtet sich an Sie alle.

    4. Den Rest, bezo­gen auf die Kom­mentare seit gestern, inter­pretieren Sie willkür­lich hinein und ver­steck­en es in unfläti­gen ad hominem-Angriffen.

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  13. Gertrud

    Also wenn hier Eine sach­fremd kom­men­tiert, dann bin das ja wohl nur ich. Wenn Sie sich deshalb durch alle ange­grif­f­en sehen, dann tut mir das für Sie außeror­dentlich leid.

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  14. Iris Tonks

    Ich weiß jet­zt lei­der nicht mehr, um was es hier geht. Mir ging es um eine Richtig­stel­lung der for­malen Fehler, die Sie gemacht haben. Eine inhaltliche Diskus­sion möchte ich an dieser Stelle und zu diesem Zeit­punkt nicht führen. 

    Was Sie mit einem sach­frem­den Blog und dem bloßen Kopieren von Inhal­ten meinen, bleibt mir ver­bor­gen. Einzig, in der Annahme, Ihnen eine per­sön­liche E‑Mail zu schreiben, bat ich auf Ihrer Seite “Anglizis­mus des Jahres” um eine Richtig­stel­lung, da ich die Seite für Ihre per­sön­liche Home­page hielt. Diese Nachricht ist völ­lig sach­lich gefasst und bein­hal­tet kein­er­lei Angriffe auf Ihre Per­son — wie auch son­st keine von mir gepostete Nachricht. Soll­ten Sie dies für vor­mals als “schiz­o­phren” nun­mehr als “sach­fremd” beze­ich­netes Kom­men­tieren hal­ten, so tut mir das leid.

    Die Homogenisierung von Kom­mentaren (“Sie alle / Sie vier”) und der Vor­wurf des “sach­frem­den Kom­men­tierens” in “frem­den” Blogs (ein Blog in man kom­men­tiert muss bekan­nt und kann nicht fremd sein) erscheint mir kom­plett halt­los. Ihre Annahme “Außer­dem kön­nte hier nie­mand anders der­ar­tig reagieren als Herr Tonks selb­st” ist völ­lig aus der Luft gegrif­f­en und Ihre per­sön­liche Ver­mu­tung. Sie kön­nen ver­sichert sein, dass sie zudem falsch ist, denn Robert Tonks hat sich der Diskus­sion völ­lig enthalten.

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  15. Kevin W.

    Oh, oh, oh…Das Buch nicht gele­sen, den Namen des Autoren des Buch­es falsch geschrieben, keine Ken­nt­nis von der Herkun­ft der Illus­tra­tio­nen in dem Buch (woher auch, wenn man das Buch nicht gele­sen hat und den ver­link­ten Zeitungsar­tikel, der diesen Punkt erläutert, augen­schein­schlich eben­falls nicht!?), und sich dann „blind“ auf einen Zeitungsar­tikel aus der Lokal­presse verlassen!!
    Autsch! Mir scheint, als hät­ten Sie bere­its das „Handw­erkzeug“ für eine Analyse des Buch­es außer Acht gelassen…
    Ihre Analyse und Darstel­lung der ver­schiede­nen Bedeu­tun­gen des jew­eili­gen Wortes ist natür­lich fundiert und gut erk­lärt. Hier muss man Ihnen ein Kom­pli­ment machen und Ihre Arbeit loben.
    Jedoch fehlt mir in Ihren Ergeb­nis­sen das Ver­ständ­nis für den Humor im Umgang mit Worten, wie er in dem Buch intendiert ist. Als englis­ch­er Mut­ter­sprach­ler (und ich sehe mich nicht als eine „finale Instanz dieser Mut­ter­sprache“!!) mute ich mir hier auch an zu wis­sen, dass es eini­gen Deutschen ein­fach schw­er fällt, eben diesen britis­chen Humor im Umgang mit Worten zu begreifen… ‑dazu gehören auch Sie wohl- aber nicht allen: Nach mein­er Ken­nt­nis wurde das Buch bere­its vielfach gekauft; von Deutschen ver­mut­lich, die sich über den Sprach­witz, der aus Ambi­gu­i­täten resul­tiert, amüsieren kön­nen. Vielle­icht machen Sie mal ein Fen­ster in Ihrem Elfen­bein­turm auf und schauen hin, was hier draußen los ist. Stellen Sie sich vor, lachende Men­schen in deutschen Wohnz­im­mern! Übri­gens: Die Zeich­nun­gen von Tonks sind her­vor­ra­gend. Tun Sie sich einen Gefall­en, kaufen Sie das Buch doch einfach.

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  16. Steve

    Dear Suz,

    um keine Missver­ständ­nisse aufkom­men zu lassen, werde ich mich direkt out­en: ich bin Englän­der, also Mut­ter­sprach­ler, lebe seit über 30 Jahren in Deutsch­land und kenne Her­rn Tonks per­sön­lich. Befan­gen? Dur­chaus möglich. Let­zter Instanz? Auf gar keinen Fall!
    Wie auch immer, beim Lesen Ihrer Kri­tik von „It’s not all Eng­lish what shines“ fiel mir spon­tan ein Leid von Rein­hard Mey ein, das ich seit­dem als Ohrwurm im Kopf habe: „Guck mal Achmed, sieh mal da, Mann aus Alemania!“ 

    Bei mir erweck­en Sie den Ein­druck, dass Sie hier eine Gele­gen­heit gese­hen habe, Ihre (zweifel­los vorhan­de­nen) Fachkom­pe­ten­zen zur Schau zu stellen, ohne ganz darüber im Klaren zu sein, worüber sich das Pro­jekt tat­säch­lich han­delt und ob diese Fachkom­pe­tenz über­haupt ange­bracht ist. Da Sie anscheinend eine Fre­undin von „dic­tio­nary def­i­n­i­tions“ sind, schlage ich mal vor, dass Sie zunächst ein­mal die Def­i­n­i­tio­nen der fol­gen­den englis­chen Redewen­dun­gen nach­schla­gen, damit ein besseres Ver­ständ­nis des Tonkschen Werkes gewährleis­tet wird. 

    light­heart­ed“
    „tongue in cheek“
    „tak­ing the micky“ (or in its more mod­ern vul­gar ver­sion „tak­ing the p*ss)
    „pok­ing gen­tle fun“

    Diese Begriffe sollte man beim Lesen des Buch­es von Her­rn Tonks niemals außer Sichtweite lassen.

    Auf die Frage nach Sinn und Zweck des Buch­es hat Herr Tonks in einem WDR-Fernse­hbericht geant­wortet (sin­ngemäß) „Es soll nicht belehrend sein. Ich möchte ein­fach den Witz, den ich darin sehe, mit dem Pub­likum – in diesem Falle mit dem deutschen Pub­likum – teilen“
    Und Sie sagen sel­ber in Ihrer Kri­tik an ein­er Stelle: „Natür­lich kann man Live Cook­ing auch im kan­ni­bal­is­tis­chen Sinne ver­ste­hen.“ Also, geht doch! Nie­mand hat behauptet, dass es nur so zu ver­ste­hen ist.
    Remember:
    If you give an Eng­lish per­son the chance to make a joke out of anyth­ng, they will grate­ful­ly take it!

    Der Umkehrschluss dazu kön­nte heißen, wenn man manchen deutschen Experten die Möglichkeit gibt, einen Witz durch über­mäßige Anwen­dung von fach­lich­er Besser­wis­serei kaputt zu machen, wer­den sie es lei­der auch dankbar annehmen.

    In diesem Sinne, it may not all be Eng­lish what shines, aber mit der richti­gen Ein­stel­lung, kann man trotz­dem darüber lachen… 😉

    Chee­rio
    Steve

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