Seien Sie unbesorgt, auch heute halten wir am Ende des sonntäglichen Sprachlogtunnels gaaanz viele bunte Bildchen für Sie bereit (ohne Katzen). Bis dahin: Interviews zum generischen Femininum, hypothesische Höhenausflüge und die US-Marine.
- Die DEUTSCHE WELLE interviewt Luise Pusch (@luisepusch) zum generischen Femininum, aka dem „Empathietraining für Männer“.
- Nach Hort Simon (BS23/2013) befragte Anfang der Woche SPIEGEL ONLINE unseren Anatol Stefanowitsch.
- Anke Domscheit-Berg kommentiert auf GENERISCHES FEMININUM: „Jedenfalls ist es erfreulich, dass die Argumente immerhin die gleichen sind, wie die, mit denen der generische Maskulinum meistens verteidigt wird: bessere Lesbarkeit, das andere Geschlecht ist halt einfach mit gemeint.“
- Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtet — wie viele englischsprachige Medien — über eine Studie von Caleb Everett, der in PLOS ONE Höhenlagen mit dem Vorkommen seltener Konsonanten korreliert. Das Problem: weniger die mögliche Plausibilität der These, sondern die Statistik, auf der Everett seine Erklärung aufbaut — wie Sean Roberts (REPLICATED TYPO) und Mark Liberman (LANGUAGE LOG) anschaulich einwerfen (Englisch).
- Das OXFORD ENGLISH DICTIONARY (OED) hat einen Minor Relea-, ups, nunja, hm, äh, also halt so n paar neue Wörter aufgenommen und Einträge erweitert, berichten sie auf ihrem Blog (Englisch).
- WIE DAS WALL STREET JOURNAL BERICHTET (Englisch), VERZICHTET DIE US-MARINE IN IHREM MITTEILUNGEN KÜNFTIG WEITGEHEND AUF DIE VERWENDUNG VON GROSSBUCHSTABEN, UNTER ANDEREM, DAMIT DIE SOLDATINNEN NICHT DAS GEFÜHL HABEN, PERMANENT ANGESCHRIEN ZU WERDEN (hä?).
- Wem das zu aggressiv war: das WSJ hilft mit diesem Artikel aus (Englisch).
- Monat der Visualisierung: Karten mit (Kinder-)Vornamen in den USA, Dialektwörter (in den USA), die Geschichte hinter den Daten der Dialektwörterkarten (in den USA), der „Atlas of True Names“ (für die USA, Kanada & die britischen Inseln) und, für die künstlerisch interessierten unter Ihnen, Illustrationen seltsamer Wörter.1
- Vielleicht liegt es an mir — Flora, Fauna, Architektur und bereits basale Kunst — dass mir die Illustration für ‚Zugzwang‘ gänzlich abgeht. [↩]
zur Fußnote.
Das Problem ist die falsche Definition für Zugzwang, die dort angegeben ist. Daraus folgt automatisch eine Illu, die Verlust und katastrophales Ergebnis zeigt — aber nicht Zugzwang.
Was Fließtext in Großbuchstaben angeht — der ist schlicht schwer zu lesen.
@Dierk: Ja, die Definition stimmte natürlich auch nicht, davon ab. Aber ich wollte noch eine Fußnote einfügen.
Fußnoten sind super.[1] Und man kann am spannendsten darüber diskutieren. Dierk irrt, wiewohl ich auch zuerst dachte, dass die Abbildung für Zugzwang unpassend sei. Denn unter Zugzwang wirkt sich — insbesondere im Schach — der eigene Zug negativ aus, d.h. man würde besser auf einen Zug verzichten, darf das aber aufgrund der Regeln nicht.
In der präsentierten Jenga-Konstellation betrifft der Zugzwang und seine negative Folge den Spieler am Zug, da er durch den nächsten Zug (automatisch) verliert. Zugegebenermaßen ist das ein Spezialfall von Zugzwang.
[1] Hort Simon ist ein Horst.