Das generische Femininum und die Gegner des Femininums

Von Anatol Stefanowitsch

Es mag diejeni­gen über­raschen, die mich für einen „poli­tisch kor­rek­ten“ Sprachex­trem­is­ten hal­ten, aber meine Mei­n­ung ist: Nie­mand muss gerechte Sprache gut find­en. Es gibt da schlicht keinen Zwang. Wer ungerechte Sprache ver­wen­den will, darf das selb­stver­ständlich tun, muss aber natür­lich mit den Kon­se­quen­zen leben. Die nor­maler­weise völ­lig aus­bleiben, und im unan­genehm­sten Fall darin beste­hen, auf […]

Funktioniert das Gendersternchen (und wie)?

Von Anatol Stefanowitsch

Das Gen­der­sternchen wird in den Medi­en meis­tens im beliebten Pro-/Kon­­tra-For­­mat abge­han­delt, wobei die „Pro“-Position immer „Für’s Gen­dern“ und die „Kontra“-Position „Gegen das Gen­dern“ ist. „Gen­dern“ wird dabei mit dem Gen­der­sternchen (oder manch­mal noch dem Gen­der­dop­pelpunkt) gle­ichge­set­zt, und es wird so getan, als gin­ge es bei diesem The­ma haupt­säch­lich um eine Mei­n­ungssache. Das ist aus vielen […]

Gendergap und Gendersternchen in der gesprochenen Sprache

Von Anatol Stefanowitsch

Im feuil­leton­is­tis­chen Eklat um ver­schiedene For­men der geschlechterg­erecht­en Rechtschrei­bung, über die der Rechtschreibrat gestern erst­mals berat­en und mit denen er sich in den näch­sten Monat­en genauer beschäfti­gen will, wird immer wieder die Frage gestellt, wie man diese For­men den aussprechen solle. Genauer gesagt, es wird – im Ein­klang mit dem all­ge­mein sehr selb­stzufriede­nen Ton der […]

Das Netz kann alles, außer Gender

Von Anatol Stefanowitsch

In den ver­gan­genen Tagen hat das Netz, wie man so schön sagt, viel gelacht, und zwar über einen Text der Fach­schaft Gen­der Stud­ies an der Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin. In dem Text, den Sie zum Ver­ständ­nis des Fol­gen­den kurz lesen soll­ten, falls Sie ihn noch nicht ken­nen, geht es um den Auss­chluss eines Mit­glieds der Fachschaft […]

Das Weib, das Anna, das Merkel: Wie neutral sind Frauen?

Von Damaris Nübling

Die Frau, die Mut­ter, die Nonne – der Mann, der Vater, der Mönch: dass fast alle Beze­ich­nun­gen für Frauen auch gram­ma­tisch Fem­i­ni­na und die für Män­ner gram­ma­tisch Maskuli­na sind, dürfte kein Zufall sein. Das gram­ma­tis­che Geschlecht (man beze­ich­net es auch als »Genus«) scheint etwas mit dem biol­o­gis­chen oder sozialen Geschlecht (»Sexus« bzw. »Gen­der«) zu tun […]

Geschlechtergerechte Sprache und Lebensentscheidungen

Von Anatol Stefanowitsch

Das soge­nan­nte „gener­ische“ Maskulinum und die Tat­sache, dass es nicht wirk­lich gener­isch ist, haben wir im Sprachlog ja schon des Öfteren disku­tiert. Eine inter­es­sante neue Studie bietet einen Anlass dazu, das The­ma wieder ein­mal aufzu­greifen. Im Deutschen hat jedes Sub­stan­tiv ein gram­ma­tis­ches Geschlecht: Maskulinum (z.B. der Stuhl, der Dill), Fem­i­ninum (z.B. die Bank, die Petersilie) […]

Konventionalisierte Studierende

Von Susanne Flach

Nun sind, was gerechte Sprache ange­ht, die Uni­ver­sitäten natür­lich ein ver­gle­ich­sweise har­monis­ches Idyll — in offiziellen Doku­menten, auf Web­seit­en, in Rund­schreiben, E‑Mails und Pro­tokollen wer­den fast auss­chließlich gerechte For­mulierun­gen ver­wen­det, die Mitarbeiter/innen wer­den ent­ge­gen landläu­figer Mei­n­ung dazu aber nicht verpflichtet (und auch nicht die Studieren­den) und eigentlich ist das alles sehr nor­mal und im täglichen […]

Die Völkerwanderung war kein Vatertagsausflug: Über 60 Wörter auf ‑in

Von Kristin Kopf

Dies ist ein Beitrag, den ich unge­fähr ein Jahr lang bewusst nicht geschrieben habe, obwohl es mich manch­mal in den Fin­gern gejuckt hat. Es geht um das Kleine Ety­mo­log­icum und wie ich darin mit Men­schen umge­he. Es geht um Lan­go­b­ardinnen, die auch männlich sein kön­nen. Es geht um … (Achtung, Reiz­wort!) … geschlechterg­erechte Sprache. Viele […]

Blogspektrogramm 6/2015

Von Kristin Kopf

Warum sind Emo­ji so nüt­zlich? Wie kom­men Lehn­wörter ins Deutsche? Warum klin­gen Sprachen rhyth­misch so unter­schiedlich? Wie war das noch mit dem gener­ischen Maskulinum? Und was ist der Unter­schied zwis­chen sex­ueller und sex­u­al­isiert­er Gewalt? Fünf Fra­gen, fünf Antworten im heuti­gen Spek­tro­gramm: Das Emo­ji hat­te zwar keine Chan­cen beim Anglizis­mus des Jahres — zum Trost schreibt Julia […]

Blogspektrogramm 3/2015

Von Kristin Kopf

Was hat unser heutiges Spek­tro­gramm zu bieten? Neben den Sprachlogk­las­sik­ern Anglizis­men und gener­isches Maskulinum kön­nen Sie diese Woche etwas über philol­o­gis­che Arbeit im 19. Jahrhun­dert erfahren, oder darüber, wie wir Wörter abspe­ich­ern und abrufen und warum wir dabei manch­mal daneben­greifen. Die heiße Phase beim ANGLIZISMUS DES JAHRES ist ange­laufen. Hier im Sprachlog gab es ja […]