Schlagwort-Archive: Internet

Sind Sie ernsthaft eine Frau? Eigennamen und Geschlecht

Von Kristin Kopf

Ich habe heute ein Online­for­mu­lar aus­ge­füllt. Als alles fer­tig war, klick­te ich auf “weit­er”, aber es gab da ein Problem …

Da ste­ht: “Stimmt die Anrede mit dem Vor­na­men übere­in?”, das For­mu­lar scheint ern­sthafte Zweifel an mein­er Weib­lichkeit zu haben.  Aber warum nur? Weit­er­lesen

[Veranstaltungstipp] 47. StuTS

Von Kristin Kopf

Ich habe heute schon zum zweit­en Mal inner­halb weniger Tage von der Mainz­er StuTS geträumt. Albgeträumt, um genau zu sein. In Traum 1 war es Mittwoch, der 12. Mai, und es gab genau eine Anmel­dung. In Traum 2 hat­ten wir, immer­hin, 35 Anmel­dun­gen, aber keine Vorträge und keine richtige Unterkun­ft. Wir mussten eine portable Dusche auf einem Grün­streifen auf­stellen und alle 35 Teil­nehmer wur­den bei Armin zuhause (er wohnte in einem Hochhaus in Wies­baden) ein­quartiert. Die Leute aus dem Orgateam wer­den unsere momen­ta­nen logis­tis­chen Prob­leme schnell erkennen …

So, was aber ist die StuTS? In ihrer Lang­form heißt sie “Stu­den­tis­che Tagung Sprach­wis­senschaft”, und das sagt schon das meiste: Studierende aus dem gesamten deutschsprachi­gen Raum (und manch­mal auch darüber hin­aus) tre­f­fen sich jedes Semes­ter für vier Tage an ein­er anderen Uni und tauschen sich über das aus, was sie so beschäftigt. Es ist eine Mis­chung aus Wis­senschaft und Klassen­fahrt, will sagen: großar­tig. Und im Som­merse­mes­ter 2010 find­et die StuTS in Mainz statt: vom 12. bis 16. Mai.

Wir sind seit let­ztem Som­mer wie wild am Organ­isieren – das Geld läp­pert sich so zusam­men, die Unterkun­ft sträubt sich noch ein wenig, das kul­turelle Pro­gramm sieht vielver­sprechend aus und einen span­nen­den Gastvor­trag haben wir auch schon. Und seit kurzem kann man sich tat­säch­lich anmelden: Hier. Wir freuen uns auf viele alte und neue Gesichter, und natür­lich muss man nicht unbe­d­ingt Lin­guis­tik studieren, auch mit Inter­esse an Sprach­wis­senschaft im Rah­men ander­er Fäch­er (z.B. Anglis­tik, Ger­man­is­tik, …) wird man auf der StuTS eine Menge Spaß haben.

Wer vorher mehr Infos will, schaut am besten auf unser­er Home­page vor­bei, oder auf der all­ge­meinen StuTS-Seite, oder befre­un­det sich mit der 47. StuTS bei Face­book (auch als Ver­anstal­tung) und im Stu­di­VZ (da gibt’s auch eine Gruppe).

So, ich hoffe ich kann jet­zt wieder ruhig schlafen.

SpON produziert Parktickets

Von Kristin Kopf

Wenn sich Wörter im Deutschen und im Englis­chen for­mal sehr ähneln, führt das gele­gentlich dazu, dass man sie auch inhaltlich gle­ich­set­zt. Das ist mir bei Spiegel Online in den let­zten Tagen ein paar­mal aufgefallen:

Eve­lyn Bor­der, 56 Jahre alt, eine kleine runde Frau mit einem fre­undlichen run­den Gesicht, hat­te sich, so sagt sie es, stets bemüht, anständig durchs Leben zu gehen. Nicht mal ein Park­tick­et habe sie bekom­men, in 56 Jahren. (Quelle)

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Keine Eltern wollen …

Von Kristin Kopf

Heute nur mal ein Schnipsel aus dem Online­spiegel und ein paar unge­filterte Gedanken dazu:

Keine Eltern wollen einen Anruf bekom­men, dass ihr Kind nicht mehr zwei gut sehende Augen hat, weil es eine Raufer­ei gab und jemand ein Mess­er gezückt hat”, sagte George Evants [sic!], Präsi­dent der Schul­be­hörde, der New York Times. (Spiegel online)

Ich habe nach dem Orig­i­nal gesucht, mit dem Ver­dacht, dass es ursprünglich “no par­ent” (in der Ein­zahl) hieß, und wurde fündig:

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[Surftipp] L;nkolon

Von Kristin Kopf

Auf dem Lin­guis­tik-Serv­er Essen (LINSE) find­en sich eine Menge span­nende Dinge. Neben dem kür­zlich emp­fohle­nen Ety­molo­giekurs z.B. auch L;nkolon, ein Lin­guis­tik­grund­kurs mit zahlre­ichen Themenein­heit­en wie Seman­tik, Sozi­olin­guis­tik, Sprachgeschichte, … schön kompakt.

Linkolon

[Surftipp] Etymologie entdecken

Von Kristin Kopf

Ich habe einen tollen Onlinekurs in Ety­molo­gie ent­deckt – wer sich für die Herkun­ft von Wörtern inter­essiert, sollte ganz schnell hingehen:

2009-09-26-etym2

Alle Infor­ma­tio­nen sind in kleine, leicht ver­ständliche Ein­heit­en gegliedert. Es geht nicht nur um Einzel­wort­geschichte, son­dern um über­greifende Konzepte wie Bedeu­tungswan­del und auch um den Ein­fluss von Laut­wan­del. Wenn man Lust hat, kann man das Gel­ernte am Ende in einem kleinen Quiz testen. Super gemacht und präsentiert!

Über flauschige Bibbili

Von Kristin Kopf

Ich bin ger­ade dabei, die Dialek­tauf­nah­men, die ich für meine Mag­is­ter­ar­beit gemacht habe, zu analysieren. Dabei suche ich zu jedem Wort die althochdeutsche Form – auch zu Wörtern, von denen ich gar nicht weiß, ob es sie im Althochdeutschen schon gab.

Momen­tan halte ich mich ger­ade ein bißchen beim Wort Bib­bili auf, dem badis­chen Wort für ‘Küken’.

Quelle: Wikipedia

Quelle: Wikipedia

Weil die Beze­ich­nung so offen­sichtlich anders ist als die hochdeutsche Form, ver­suchen die Dialek­t­sprecherIn­nen oft eine ety­mol­o­gis­che Erk­lärung dafür zu find­en. Dabei wird meis­tens der Bib­biliskäs ange­führt (laut Duden Bibeleskäs(e)), ein quarkähn­lich­er Rohmilchkäse – er taugt zur Erk­lärung des Wortes allerd­ings nicht, da er nach den Tieren benan­nt ist: Mit ihm wur­den die Küken früher gefüttert.

Friedel Scheer-Nahor von der Uni Freiburg hat sich dem Bib­bili 2001 in einem Artikel für die Badis­che Zeitung gewid­met. Sie führt das Wort auf eine Laut­malerei zurück:

Wer ein­mal gese­hen und gehört hat, wie eine Küken­schar hin­ter der Glucke her­läuft, wird sich denken kön­nen, dass sowohl Bib­bili als auch Zib­bili tre­f­fende laut­ma­lerische Bil­dun­gen sind.

Auf ihrer Seite gibt es auch eine schöne Karte zum The­ma, auf der man die Ver­bre­itung des Wortes in Baden sehen kann:

Leserumfrage Badische Zeitung

Leserum­frage Badis­che Zeitung (mit fre­undlich­er Genehmi­gung von Friedel Scheer-Nahor)

Neben Bib­bili gibt es also noch zahlre­iche weit­ere Wörter für Küken im Badis­chen. Was auf­fällt ist, dass sie alle auf -li oder -le enden. Das ist die badis­che Endung, die dem hochdeutschen -lein entspricht, eine Verkleinerungs­form (“Diminu­tiv”). Die Endung -chen gibt es übri­gend im ale­man­nis­chen Sprachge­bi­et nicht – selb­st das Mäd­chen heißt Maid­li. Ich nehme an, dass -l(i|e) auch bei Bib­bili die Verkleinerungsendung darstellt, also nur bib­bi (bzw. zib­bi) laut­ma­lerisch ist. (Im Hochdeutschen haben wir ja auch piep­piep als Vogel­geräusch.)1

Bib­bili ist aber bei Weit­em nicht aufs Badis­che beschränkt. Auf ein­er Seite mit Schu­lauf­sätzen von Schweiz­er Kindern find­en sich z.B. eine Menge Treffer:

  • Im näch­sten Raum entwick­el­ten sich die Bibili im Ei.
  • Sie haben sehr viel Bibili und Eier. Wir durften ein Frei­land­bibili und zwei gezüchtete Bibili mit­nehmen.
  • Die Bibili sind gelb. Die Bibili sind gewach­sen. Die Bibili haben schon Schwanzfed­ern. Die Bibili piepsen viel.

Und auch son­st scheint es in der Schweiz ein respek­ta­bles Wort zu sein:

  • Banker helfen Bibeli auf die Beine (blick.ch)
  • Brah­ma Hüh­n­er-Bibeli zu verkaufen (tier-inserate.ch)
  • Was macht ihr mit den Bibeli, wenn sie gross sind? Gehen sie zurück auf einen Bauern­hof? (fichten.ch)

Weit­er nördlich und west­lich find­et sich das Wort eben­falls noch:

  • Pfälzisch (Pfälzis­ches Wörter­buch):
    • Bib, Bibi n.: 1. ‘Huhn’, Sprache des Kleinkindes, Bib (bīb), meist in der Wieder­hol­ung Bibib (bibīb) […]
    • Bibilchens-käse m.: ‘weißer Käse’, eigentl. ‘Käse, mit dem man die Bibichen (Hüh­nchen) füttert’ […]
  • Mosel­fränkisch & Ripuar­isch (Rheinis­ches Wörter­buch):
    • Bibb […]: 1. Lock­ruf für Hüh­n­er […], 2. Bibb, meist ‑che (-ī-) Huhn, Kosen., bes. in der Kinderspr[ache …]
  • Elsäs­sisch (Elsäs­sis­ches Wörter­buch):
    • Bibbele­fleisch n. eig. Fl. von einem Hühnchen.
  • Lothringisch (Lothringis­ches Wörter­buch):
    • Bible […] pl. 1. Küch­lein. […] – 2. Huhn in der Kindersprache […]

Für östlichere Gebi­ete habe ich lei­der keinen Onlinezu­griff auf wis­senschaftliche Wörter­büch­er. (Bairisch? Thüringisch? Säch­sisch? Öster­re­ichisch?) Ein Öster­re­ichisch-Online­pro­jekt führt aber Pip­pale auf, auch sehr ähnlich.

Wie alt das Wort ist, kon­nte ich lei­der nicht her­aus­find­en – Grimms Wörter­buch hat keinen Ein­trag dafür, Adelung auch nicht. In den mit­tel­hochdeutschen Wörter­büch­ern find­et sich erst recht nichts, genau­sowenig im althochdeutschen (dort ist ein Küken ein huoniklîn, also ein kleines Huhn). Über mögliche Gründe kann ich nur spekulieren:

Es sieht so aus, als habe es zunächst einen Lock­ruf gegeben, mit dem man Hüh­n­er rief, und zwar Bib(i) – ganz ähn­lich wie Miez für Katzen. Daraufhin wurde der Lock­ruf oder das nachgemachte Piepsen als Beze­ich­nung für das Tier ver­wen­det, und zwar zuerst nur in der Kinder­sprache – also wie Wauwau. Irgend­wann begann man, die jun­gen Hüh­n­er mit ein­er Verkleinerungs­form davon zu beze­ich­nen. Diese Verkleinerung wurde wesentlich bere­itwilliger in die Erwach­se­nen­sprache aufgenom­men als Bib(i) selb­st. So find­et sich im Pfälzis­chen Bib(i) als kinder­sprach­lich, aber man bildet For­men wie Bibilchen­skäse, eine Zusam­menset­zung mit offen­sichtlich exis­ten­tem BibilchenKüken’. Für etwas kleines, flauschig-niedlich­es nahm man ein niedlich­es, kindlich­es Wort wahrschein­lich eher an als für ein aus­gewach­senes Nutztier.

Ob es das Wort schon “immer” gab, oder ob es in ver­schiede­nen Dialek­ten unab­hängig voneinan­der ent­standen ist, lässt sich wohl nicht fest­stellen. Es scheint zwar keine alten Quellen in mein­er momen­ta­nen Reich­weite zu geben, aber wenn das Wort kinder­sprach­lichen Ursprungs ist, ver­wun­dert das auch nicht weit­er. Wahrschein­lich hat es die alten Beze­ich­nun­gen für ‘Küken’ irgend­wann ver­drängt, die alten Beze­ich­nun­gen für ‘Huhn’ und ‘Hahn’ blieben aber erhalten.

So, jet­zt aber Ende der Speku­la­tion. Lokale Beze­ich­nun­gen für Küken sind in den Kom­mentaren hochwillkommen!

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Googlehupf gegoogelt

Von Kristin Kopf

Patrick hat im Mai bemerkt, dass ich <gegooglet> schreibe statt <gegoogelt>:

Mir ist auch aufge­fall­en, dass Du „gegooglet“ schreib­st, obwohl Präskrip­tivis­ten „googel-“ als Stamm vorschreiben (vgl. hier). Wäre mal inter­es­sant rauszufind­en wie oft dieser „Fehler“ so im Schnitt passiert.

2009-07-28-gegooglet

Ich habe natür­lich einen Grund für meine Schrei­bung, und zwar die Tat­sache, dass Google drin­steckt. Da das Verb eine Ableitung des Eigen­na­mens ist, erscheint es mir höchst gewagt, diesen Eigen­na­men schriftlich zu entstellen, in googel. Genau das tun aber Wörter­büch­er wie der Duden. Und haben dafür zugegeben­er­maßen auch einen guten Grund: Es gibt eine ganze Menge deutsch­er Ver­ben auf -eln, in die sich googeln aus­geze­ich­net einfügt:

  • han­deln, ich han­dle – gehandelt
  • lächeln, ich läch­le gelächelt
  • googeln, ich google gegoogelt

Die 1. Per­son Sin­gu­lar spielt hier eine wichtige Rolle: Statt ich han­dele, lächele kann es auch ich han­dle, läch­le heißen. Den Aus­fall des e im Wortin­neren beze­ich­net man als “Synkope”. Dadurch entste­ht eine Form auf -le, die dem Ende von Goog-le gle­icht. Das bietet eine Art Anknüp­fungspunkt für das neue Verb: In der 1. Per­son Sin­gu­lar kann es unverän­dert bleiben, in den anderen fügt es sich in die Rei­he der anderen l-Ver­ben ein. (Diesen Vor­gang nen­nt man “Analo­gie”.)

Dass die 1. Per­son Sin­gu­lar in den deutschen Ver­ben aus der Rei­he tanzt (ich handle, du handelst, er handelt; wir/sie handeln, ihr handelt) ist zwei ver­schiede­nen Tilgung­sprozessen geschuldet. Das e in han­dle ist näm­lich nicht das­selbe wie in handeln: Bei han­deln gehört es zum Wort­stamm, bei han­dle ist es die Flexionsendung.

Vor langer, langer Zeit (im Mit­tel­hochdeutschen, 1050–1350) hat­ten ein­mal sowohl Stamm als auch Endung immer ein e:

Stamm Endung
Infini­tiv handel en
ich handel e
du handel est
er/sie/es handel et
wir handel en
ir handel et
sie handel en

Dann wurde das Endungs-e synkopiert, und zwar

  • bei allen Ver­ben in der 2./3. Sg. und der 2. Pl. (du mach­est > du machst)
  • bei Ver­ben, deren Stamm auf -er oder -el endet im Infini­tiv und der 1./3. Pl. (sie han­de­len > sie han­deln).

Es bleibt also nur die 1. Per­son Sin­gu­lar be-e-t:

Stamm Endung
Infini­tiv handel n
ich handel e
du handel st
er/sie/es handel t
wir handel n
ihr handel t
sie handel n

Nun gibt es aber noch eine zweite e-Tilgung. Dies­mal ist sie frei­willig und bet­rifft das e im Stamm. Bei Ver­ben, die auf -el enden, kann es in der 1. Per­son Sin­gu­lar getil­gt wer­den, also ich han­dele oder ich han­dle. Ersteres sieht man aber m.E. wirk­lich nur noch in schriftlich­er Form:

Stamm Endung
Infini­tiv handel n
ich hand(e)l e
du handel st
er/sie/es handel t
wir handel n
ihr handel t
sie handel n

Daraus resul­tierend ist das vorher dreisil­bige Wort in allen Präsens­for­men zweisil­big gewor­den: han-deln, han-dle, … Dadurch wird das Wort ohne Infor­ma­tionsver­lust kürz­er und bekommt das trochäis­che Beto­nungsmuster (betonte Silbe – unbe­tonte Silbe), das generell im Deutschen sehr beliebt ist.

Die gesproch­ene Sprache ist vielerorts noch viel weit­er und hat mit­tler­weile alle e-Laute eli­m­iniert: ich han­dl, du han­dlst, er han­dlt, wir/sie han­dln, ihr han­dlt. Deshalb ist die Debat­te darüber, ob man <googlen> oder <googeln> schreibt für das gesproch­ene Deutsch auch ziem­lich irrel­e­vant – gesprochen heißt es ein­fach gugln.

Ich habe mal gegooglet (“Seit­en auf Deutsch”), und zwar den Infini­tiv (goog[el/le]n) und das Par­tizip (gegoog[el/le]t):

  • -le: 726 000 (gesamt) – Infini­tiv: 644.000, Par­tizip: 82.000
  • -el: 964 000 (gesamt) – Infini­tiv: 543.000, Par­tizip: 421.000

Ins­ge­samt hat also die Duden­lö­sung die Nase vorn, allerd­ings gibt es große Unter­schiede zwis­chen Infini­tiv (googlen dominiert leicht) und Par­tizip (gegoogelt dominiert extrem). Google selb­st scheint das Wort übri­gens nicht zu gebrauchen.

[Lesetipp] Mein Name ist Hasentochter

Von Kristin Kopf

Bei der FAZ gab’s am Dien­stag einen schö­nen Artikel zu Namenge­bung in Island: Egils Töchter und Hel­gas Sohn.

In Island trägt man näm­lich nor­maler­weise keinen Fam­i­li­en­na­men, son­dern einen Vaters- oder Mut­ter­sna­men. An den Vor­na­men eines Eltern­teils (früher war es immer der Name des Vaters, mit­tler­weile ist auch der der Mut­ter möglich) wird ein­fach -dót­tir ‘-tochter’ bzw. -son ‘-sohn’ ange­hängt. Einen solchen Namen beze­ich­net man als “Beina­men”.

Zur all­ge­meinen Ver­wirrung habe ich ein Schema gebastelt, das die möglichen Kom­bi­na­tio­nen darstellt. Oben die Eltern (der Über­sichtlichkeit hal­ber ohne Beina­men), unten die Kinder (Hel­ga und Rag­nar sind ihre Ruf­na­men). Die Pfeile von den Vor­na­men der Kinder aus zeigen an, dass das Zweit­glied des Beina­mens durch das Geschlecht bes­timmt wird (was ja eigentlich logisch ist):

2009-05-isl

Im Tele­fon­buch sind die Islän­der unter ihren Vor­na­men zu find­en. Möglich ist das natür­lich nur, weil Island so über­schaubar ist – Fam­i­li­en­na­men ent­standen näm­lich in den meis­ten Län­dern als Reak­tion auf die wach­senden Bevölkerungszahlen.

Der Artikel erk­lärt auch, was passiert, wenn Aus­län­der Islän­der wer­den wollen, warum manche Islän­der doch einen Fam­i­li­en­na­men haben und was es mit den “Mit­tel­na­men” auf sich hat. Lesenswert!