Türkendeutsch Reloaded

Von Anatol Stefanowitsch

Als die dpa vor ein paar Wochen mit der Hor­rormel­dung vom migrantenbe­d­ingten Nieder­gang der deutschen Sprache kam, hat das Bre­mer Sprach­blog ja prompt reagiert und etwas sprach­wis­senschaftlichen Real­is­mus in die Angele­gen­heit gebracht.

Jet­zt hat auch die Süd­deutsche Zeitung noch ein­mal bei Nor­bert Dittmar nachge­fragt und der bestätigt, dass man seine Aus­sagen verz­er­rt wiedergegeben hat:

Natür­lich verän­dert sich die deutsche Sprache auch unter dem Ein­fluss der Migranten“, bestätigt Dittmar gegenüber sueddeutsche.de. Aber das, was ihm da kür­zlich in den Mund gelegt wurde, gehe doch erhe­blich weit­er als das, was er tat­säch­lich gesagt habe.

Im Rest des Artikels ste­ht eigentlich nicht viel, was Leser/innen des Bre­mer Sprach­blogs nicht bere­its bekan­nt wäre, aber lesenswert ist er trotz­dem. Und immer­hin: bei den Eski­mowörtern für Schnee hat die Süd­deutsche noch zwanzig Jahre gebraucht, um den Stand der Forschung wiederzugeben — beim Türk­endeutsch nur drei Wochen.

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

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