Noch mal Steinbrück

Von Anatol Stefanowitsch

Jens hat in den Kom­mentaren zum let­zten Beitrag schon darauf hingewiesen, aber hier noch ein­mal für alle. Während der Schweiz­er Vertei­di­gungsmin­is­ter aus Protest gegen Stein­brücks Indi­an­erver­gle­ich seinen dien­stlichen Mer­cedes zurück­gibt (ich würde ihn nehmen!) und in Zukun­ft mit einem Renault Espace vor­fährt (kann man den genau­so gut panz­ern?), begin­nen nun auch die Indi­an­er, sich gegen den Ver­gle­ich zu ver­wahren — mit tre­ff­sicheren Argumenten:

Auch Don Wata­homigie, Häuptling der Hava­su­pai-Indi­an­er in Ari­zona, sprach in einem Inter­view mit der Zeitung “Son­ntag” über die Äußerun­gen Stein­brücks. „Der deutsche Poli­tik­er hat offen­bar keine Ahnung, wovon er spricht.“ Zum Indi­an­er-Ver­gle­ich sagte er: „Wir Hava­su­pai hin­terziehen keine Steuern, und wir helfen nie­man­dem, das zu tun. Was der Deutsche sagt, ist eine Belei­di­gung mit­ten ins Gesicht der Ure­in­wohn­er Amerikas.“ [tagesschau.de]

Meine Rede.

8 Gedanken zu „Noch mal Steinbrück

  1. Kinch

    Sor­ry, aber ich ste­he auf den Schlauch: Haben die wegen dem Ver­gle­ich extra einen Indi­an­er inter­viewt? Haben sie dem Indi­an­er erk­lärt, der Stein­brück wäre der Mei­n­ung die Indi­an­er wür­den helfen Steuern zu hinterziehen?

    Na ja, witzig ist es schon.

    Antworten
  2. Hedemann

    So langsam wird’s aber auch albern: Da bemüht ein deutsch­er Poli­tik­er abge­drosch­ene, unwitzige Ver­gle­iche aus der West­ern-Kiste und sofort sprin­gen alle drauf an, als wäre min­destens die halbe Welt­bevölkerung fies bis ras­sis­tisch belei­digt wor­den. Man kön­nte jet­zt auf die bald schon üblichen Nazi-Ver­gle­iche hin­weisen, aber ach, was würde das brin­gen? Lieber mal den Ball flach halten…

    Antworten
  3. Jens

    @3: Ja, das hat Jens auch schon in den Kom­mentaren zum anderen Artikel erwähnt 🙂

    @1: Wer sind “die”? Der Herr Hossli hat­te halt den richti­gen Riech­er, war vielle­icht sog­ar in der Gegend, und hat den Her­rn Häuptling entwed­er bloß angerufen oder ist vor­beige­fahren. Das Inter­view hat er dann (ver­mut­lich bloß unter anderem) an den Son­ntag verkauft, für den das eine gute Sto­ry war.

    Btw: Die Land­schaft da bei den Hava­su­pai sieht echt beein­druck­end aus! Ein pri­ma Reiseziel.

    Antworten
  4. Jens

    Ach­ja, der andere Indi­an­er, der sich dage­gen erwehrt, ist Tom Cole (Abge­ord­neter). Ste­ht auf der Seite vom Hossli.

    Ach­ja, wenn ein Jour­nal­ist ein­fach mal bei der täglichen Pressekon­ferenz des State Depart­ments fra­gen würde, würde es von denen evtl. auch eine Stel­lung­nahme geben.

    Antworten
  5. D.A.

    Lala, das frag ich mich auch. Ich hab ja abso­lut nichts gegen Exkurse in andere Bere­iche und gesun­den Sprach­nör­gler-Nörgel, aber wenn in den let­zten Monat­en prak­tisch über­haupt keine sprach­wis­senschaftlichen Beiträge kamen, ist das doch etwas zu viel (bzw. zu wenig) des Guten.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu janwo Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.