The Article War II

Von Susanne Flach

Was die Sache zusät­zlich verkom­pliziert, ist die Tat­sache, dass der soge­nan­nte abwe­ichende Artikel­ge­brauch natür­lich nicht ein­fach so vom Him­mel gefall­en ist. Denn zu Kel­tizis­mus­the­o­rie und Kon­tak­t­the­o­rie kommt noch die Möglichkeit eines kon­servierten Überbleib­sels aus Mit­tel- und/oder Frühneuenglisch.

Die Lit­er­atur­menge zu Früh­neuenglisch (Mitte 15. Jhd bis Mitte 17. Jhd) ist (noch) erstaunlich dünn, beson­ders im Ver­gle­ich zur Lit­er­atur über Mit­te­lenglisch. Auf den ersten Blick gibt die Sprach­struk­tur auch nicht so wahnsin­nig viel her; viele der Gram­matiken aus der Zeit beschränken sich auf die Sprache William Shake­spear­es oder John Mil­tons oder beg­nü­gen sich — für mich nicht unwichtig — im Bezug auf die Nom­i­nalphrase mit dem labidaren Satz: “The Ear­ly Mod­ern Eng­lish noun phrase was pret­ty much like what it is today”.*

Es gibt sie aber, die fraglichen Ver­wen­dungskon­texte des Artikels aus his­torisch­er Sicht, die heute im Stan­dar­d­englis­chen ver­schwun­den sind. Man muss zur Not zwar mit Her­rn Google durch Shake­spear­es Werke gehen oder Mit­te­lenglisch (ab 11. Jhd) in Betra­cht ziehen. Diese sprach­his­torischen Umstände sind nicht ganz unwichtig; immer­hin wurde Irland im 16. und 17. Jahrhun­dert flächen­deck­end und kon­se­quent von den Englän­dern besiedelt (frühere Besied­lun­gen waren aus sprach­lich­er Sicht von gerin­ger­er Bedeu­tung). Zwar ist Shake­spear­es Englisch nicht repräsen­ta­tiv für die Sprache der Siedler, es zeigt aber — in Erman­gelung ver­gle­ich­bar­er Dat­en gesproch­en­er Sprache -, dass in jen­er Zeit gewisse Kon­struk­tio­nen zumin­d­est nicht unbekan­nt waren.

[Fort­set­zung folgt.]

*Natür­lich weiß ich, wer mir hier sehr vehe­ment wider­sprechen würde. Es genügt aber die Fest­stel­lung, dass sich die Lit­er­atur über die Nom­i­nalphrase in dieser Zeit sehr stark auf Flex­ion­s­mor­pholo­gie, Pronomen, Adjek­tive, Mod­i­fika­toren und Deter­mi­na­tive (u.a. Artikel — dabei nicht in deren Anwen­dungskon­tex­ten, son­dern in Abgren­zung von und Entwick­lung aus Demon­stra­tivpronomen und Numeralia).

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