Kein Bock auf nen interessantes grammatisches Phänomen?

Von Anatol Stefanowitsch

Vor eini­gen Wochen hat mir Kathrin Pas­sig die fol­gende, mit der Betr­e­f­fzeile „Ich hab nen Haus, nen Äffchen und nen Pferd“ verse­hene sprach­wis­senschaftliche Frage gestellt:

Etwa ein­mal imJahr ver­suche ich zu ergoogeln, ob inzwis­chen jemand eine Erk­lärungfür den Vor­marsch des „nen“ gefun­den hat, das an die Stelle von„n“ tritt. Ich weiß nicht ein­mal, ob es sich um ein regionale­sPhänomen han­delt; in Berlin ist es jeden­falls häu­fig zu hören.Leider bleiben meine Googlever­suche ergeb­nis­los bis auf das üblicheGenörgel, das den Sprech­ern unter­stellt, sie seien schlicht zu blödzur kor­rek­ten Geschlechtsbestimmung.

Das ist es aber­sich­er nicht, erstens, weil das sowieso nie die Erk­lärung ist,zweitens, weil auss­chließlich das Neu­trum zum Maskulinum wird undan­dere Ver­tauschun­gen nie vorkom­men und drit­tens, weil es nur indiesem einen Zusam­men­hang passiert. Ich hege die vage Ver­mu­tung, dass­es sich eher um einen Ver­such han­delt, für mehr Ord­nung und­Deut­lichkeit zu sor­gen, und dass man sich als deutsch­er Sprech­er (und­Schreiber, denn das Netz ist voller schriftlich­er Belege) mit einem­so unklaren Ein­buch­staben­wort wie „n“ und dem damitein­herge­hen­den Apos­tro­phen­ver­dacht leicht unwohl fühlt. Vielle­ichthaben Sie ja Lust, eines Tages Licht in die Angele­gen­heit zu bringen?

Als Beispiel des üblichen Genörgels nen­nt sie unter anderem eine von Bas­t­ian Sicks Zwiebelfisch-Kolum­nen, auf die ich gle­ich zurückkomme.

Wie der Zufall es wollte, hat­te ich das The­ma schon seit Län­gerem im Hin­terkopf und so nahm ich die Anfrage zum Anlass, einige Kolleg/innen zu kon­tak­tieren, die sich mit der Syn­tax des gesproch­enen Deutsch beschäfti­gen. Das Phänomen war natür­lich allen bekan­nt, aber eine Forschungsar­beit zu dem The­makon­nte mir nie­mand nennen.

Ein­mal her­vorge­holt kon­nte ich das The­ma aber nicht wieder in meinen Hin­terkopf ver­ban­nen. Hier deshalb mein Ver­such, selb­st Licht in die Angele­gen­heit zu brin­gen. Eine War­nung vor­weg: Der Beitrag ist lang, und ich tue let­zten Endes nicht viel mehr, als Kathrin Pas­sigs vage Ver­mu­tung zu bestäti­gen (dafür schreibe ich aber bald wieder etwas über Eski­mos und Schnee!).

Sehen wir uns zunächst an, was Bas­t­ian Sick (unter der Über­schrift „Kein Bock auf nen Date“) zu dem The­ma zu sagen hat:

Viele scheit­ern­bere­its an der Unter­schei­dung zwis­chen „ein“, „eine“ und„einen“. Der männliche und säch­liche Artikel „ein“ wird inder verkürzten Form der Umgangssprache zu „n“, die weib­licheForm „eine“ wird zu „ne“. Die Form „nen“ hinge­gen ste­ht­für „einen“.

Wenn jemand­schreibt: „Muss Post, nen Paket holen“, dann ver­voll­ständigt das­denk­ende Hirn: „Ich muss noch zur Post, um einen Paket abzu­holen“- und ver­sieht das Ganze mit einem dick­en Frageze­ichen. Auch Mes­sageswie „Hast nen Auto?“ oder „Hast du nen Pic?“ sind gram­ma­tis­chu­naus­gereift. Übri­gens wäre ger­ade hier ein Apos­troph aus­nahm­sweiseein­mal richtig: ’n oder ’nen. Aber beim Chat­ten geht es ja vor alle­mum Schnel­ligkeit, so wie es beim Sim­sen um das Eins­paren von Zeichengeht.

Doch nicht alleslässt sich mit Sprachökonomie entschuldigen. Wenn er sich fragt,warum sie „kein Bock auf nen Date mit nen coolen Typ“ hat, kön­ntees schlicht und ein­fach daran liegen, dass sie keinen Bock auf ’nDate mit ’nem Schwach­mat­en hat. [Sick 2006]

Lassen wir mal das Sick-typ­is­che bil­dungs­bürg­er­liche Über­legen­heits­ge­fühl gegenüber Men­schen („Schwach­mat­en“) außer Acht, die nicht densel­ben Dialek­t­sprechen wie er (das „denk­ende Hirn“). Dann bleiben zwei Ker­naus­sagen: erstens, dass nen eine verkürzte Form von einen ist, und zweit­ens, dass das Auftreten dieser verkürzten Form an Stellen, an denen die unverkürzte Form einen nicht ste­hen kön­nte, auf die Unfähigkeit sprach­lich­er Schwach­mat­en zurück­zuführen ist, zwis­chen Maskuli­na („männlichen“ For­men) und Neu­tra („säch­lichen“ For­men) zu unterscheiden.

Bei­des kann aber unmöglich stim­men. Um zu ver­ste­hen, was es mit nen tat­säch­lich auf sich hat, müssen wir etwas weit­er aus­holen und zunächst klarstellen, dass Sicks Verkürzungsregeln unvoll­ständig sind. Die indef­i­niten Artikel ein und einen kön­nen näm­lich in der Umgangssprache bei­de zu ’n reduzier­twer­den, ohne dass die Sprech­er dafür sozial stig­ma­tisiert oder als Schwach­mat­en beze­ich­net wer­den (die Beispiele stam­men aus dem Deutschen Spracharchiv des Insti­tuts für Deutsche Sprache):

(1) Kann so ’n schreiend dum­mer Schaus­piel­er vielle­icht auch noch ’n äußerst intel­li­gen­ten Men­schen darstellen? [FR023]

(2) Sie wollen jet­zt ’n Kom­pli­ment.

Für unsere Fragestel­lung ist die Form ’n deshalb inter­es­sant, weil sie gle­ich zwei gram­ma­tis­che Unter­schei­dun­gen ignori­ert, die für das Deutsche über viele Jahrhun­derte zen­tral waren: Sie neu­tral­isiert sowohl den Unter­schied zwis­chen Maskulinum und Neu­trum, als auch — inner­halb dieser bei­den Gen­era („gram­ma­tis­chen Geschlechter“) — den Unter­schied zwis­chen Nom­i­na­tiv („Wer-Fall“) und Akkusativ („Wen-Fall“).

Die Sätze in (1) und (2) zeigen das, wenn man das ’n jew­eils durch die nicht-reduzierte Formersetzt:

(1’) Kann so ein  (Maskulinum/Nominativ) schreiend dum­mer Schaus­piel­er vielle­icht auch noch einen  (Maskulinum/Akkusativ) äußerst intel­li­gen­ten Men­schen darstellen?

(2’) Sie wollen jet­zt ein (Neutrum/Akkusativ) Kom­pli­ment.

Die Tat­sache, dass die Form ’n nicht zwis­chen ein und einen unter­schei­det, zieht nun wed­er die Ver­ach­tung der Sprach­nör­gler auf sich, noch führt sie zu Kom­mu­nika­tion­sprob­le­men. Sie zeigt aber deut­lich, dass die Genus- und Kasusun­ter­schei­dun­gen, die für die deutsche Sprache lange wichtig waren, selb­st in der hochdeutschen Umgangssprache keine tra­gende Rolle mehr spie­len (in vie­len regionalen Dialek­ten sind sie ohne­hin bere­its weit­ge­hend verschwunden).

Damit kön­nen wir zu der Form nen zurück­kehren. Um dessen gram­ma­tis­che Eigen­schaften genauer zu unter­suchen, habe ich alle Vorkom­men dieser Form aus den­Sprachko­r­po­ra des Deutschen Spracharchivs her­aus­ge­sucht undim­mer­hin 148 Belege zusam­men­bekom­men. Die Dat­en stam­men übri­gens zum größten Teil aus den 1970er Jahren und aus Süd­deutsch­land. Die Ver­wen­dung von nen auchan uner­warteten Stellen ist also kein brand­neues Phänomen (Sick sug­geriert ja, es habe etwas mit Schnel­ligkeit im Inter­net zu tun). Zur regionalen Verteilung kann man wenig sagen; nen kön­nte the­o­retisch durch die schwäbis­che Inva­sion der let­zten Jahrzehnte nach Berlin gelangt sein. Es kön­nte aber auch schon länger dort existieren. Mir ist die Form auch ver­traut, aber ich bin gebür­tiger Berlin­er und auch heute noch oft in Berlin und kann nicht sich­er sagen, ob ich sie auch in Ham­burg oder Bre­men schon gehörthabe.

Betra­chtet man nen nun mit bloßem Auge, so scheint es sich, wie Sick in sein­er Glosse annimmt, um eine leicht reduzierte Form des indef­i­niten masku­li­nen Artikels im Akkusativ (einen) zu han­deln. Und das wird durch meine Stich­probe bestätigt, in der fast achtzig Prozent aller Vorkom­men von ’nen an Stellen ste­hen, wo die nicht-reduzierte Form einen wäre. Hier einige Beispiele (ich habe die Inter­punk­tion und die Großschrei­bung an schrift­sprach­liche Kon­ven­tio­nen angeglichen, anson­sten aber nichts verändert):

(4a) Du hast nen Arbeitsver­trag, der gilt für zwei Jahre … [IS093]

(4b) … das hat mir natür­lich nen kleinen Stich ver­set­zt. [DS010]

(4c) Wenn sie heute nen Bebau­ungs­plan auf­stellen, dann brauchen sie etwa achtzehn bis zwanzig Prozent allein für Straßen … [FR103]

Die voll reduzierte Form n, die ins­ge­samt über zwanzig Mal so häu­fig ist wie nen, ist viel gle­ich­mäßiger über ver­schiedene gram­ma­tis­che Zusam­men­hänge verteilt, aber auch bei ihr machen die masku­li­nen Akkusative mit gut 22 Prozent die immer­hin die zweit­größte einzelne Gruppe aus.

Immer­hin fast zwanzig Prozent ste­hen dage­gen an Stellen, wo die nicht-reduzierte Form ein wäre. Mit knapp acht Prozent machen dabei die Men­ge­nangaben nen paar und nen biss­chen den größten Anteil aus:

(5a) Ja gut, und vielle­icht kann ich nen paar Infor­ma­tio­nen bekom­men. [DS056]

(5b) … dann muß er sich nen bißchen mehr mit ihr befassen … [DS003]

(5c) … das wär ihnen in nen paar Jahren ein­fach in die — in den Schoß gefall­en. [FR071]

Die nicht-reduzierte For­men wären hier ein paar und ein biss­chen, und zwar unab­hängig davon, ob an der entsprechen­den Stelle ein Akkusativ gefordert wäre (wie in 5a und 5b), oder ein Dativ (wie in 5c). Das liegt daran, dass ein paar und ein biss­chen fest­ste­hende Aus­drücke sind, die keine Kasusun­ter­schei­dun­gen anzeigen (sich also aus dem Kasussys­tem des Deutschen ohne­hin schon ver­ab­schiedet haben). Man sieht das daran, dass (5c) in der nichtre­duzierten Form wie in (5c’) dargestellt laut­en würde, und nicht wie eigentlich erwartet wie in (5c’’) (ein Sternchen vor einem Satz bedeutet in der Sprach­wis­senschaft, dass nie­mand so etwas sagen würde):

(5c’) Das wäre ihnen in ein paar Jahren ein­fach in den Schoß gefall­en.

(5c’’) * Das wäre ihnen in einem paar Jahren ein­fach in den Schoßge­fall­en.

Knapp hin­ter dieser Gruppe liegen mit etwa sieben Prozent echte Fälle von Neu­tra im Akkusativ, wie z.B. die folgenden:

(6a) Und wenn de ihnen nen Radio und Kas­set­ten­recorder bringst, da krieg­ste nen halbes Gramm Hero­in dafür … [DS069]

(6b) Wenn sie von mir eine Aus­sage wollen, mach ich Ihnen nen ganz offenes Geständ­nis … [DS049]

(6c) Der Goss­mann will irgend­wann nen Luft­bild machen … [DS056]

Auch hier wäre die nicht-reduzierte Form ein, eben­so wie in den etwa vier Prozent der Fälle, in denen nen mit Neu­tra oder Maskuli­na im Nom­i­na­tiv ver­wen­det wird. Das geschieht in mein­er Stich­probe auss­chließlich bei soge­nan­nten Prädikat­snomen, also in Sätzen von der Form [X ist Y]:

(7a) Als mod­ern­er Men­sch geh ich davon aus, daß der mod­erne Staat nich nen Nachtwächter­staat sein kann … [DS049]

(7b) Ja, wenn sie nen reich­es Mäd­chen ist, sehe ich das nicht ein … [DS010]

In all diesen Fällen kann es sich bei nen nicht um eine reduzierte Form des stan­dard­sprach­lichen indef­i­niten Artikels han­deln, denn deutsche Muttersprachler/innen pro­duzieren niemals Sätze wie die folgenden:

(5a’) * Vielle­icht kann ich einen paar Infor­ma­tio­nen bekommen.

(6a’) * Da kriegst du einen halbes Gramm Hero­in dafür.

(7a’) * … dass der mod­erne Staat nicht einen Nachtwächter­staat sein kann.

Sie kön­nen näm­lich, anders als Sick behauptet, unter­schiedliche Kasus und Gen­era sehr gut auseinan­der­hal­ten. Allerd­ings nur dort, wo diese auch tat­säch­lich unter­schieden werden.

Die Form nen kommt in Beispie­len wie denen in (5a‑c) bis (7a,b) also nicht von ein­er zugrun­deliegen­den Form einen, son­dern es han­delt sich bei ihr um eine echte sprach­liche Inno­va­tion. Und diese Inno­va­tion muss etwa wie fol­gt zus­tande gekom­men sein.

In einem ersten Schritt haben die Sprecher/innen des Deutschen in der gesproch­enen Sprache die indef­i­niten Artikel reduziert: Aus ein wurde n, aus eine wurde ne, aus einen wurde nen und aus einem wurde nem. Alle diese­For­men find­en sich bis heute in der gesproch­enen Sprache und sind dort zumin­d­est in informellen Sprech­si­t­u­a­tio­nen deut­lich häu­figer als die nicht-reduzierten Formen.

In einem zweit­en Schritt wur­den dann die Artikel (ei)nen und (ei)nem zu n und reduziert. Im Fall von (ei)nen führte das dazu, dass die reduzierte Form mit der reduzierten Form von ein zusam­men­fiel. Damit ver­schwand nicht nur der Unter­schied zwis­chen Neu­tra und Maskuli­na im Akkusativ, son­dern für die Maskuli­na auch der Unter­schied zwis­chen Nom­i­na­tiv und Akkusativ (der bei Neu­tra und Fem­i­ni­na ja selb­st in der nicht-reduzierten Form nicht mehr existiert). Da dieser Zusam­men­fall der For­men nie­man­dem auf­fällt, dürfte es sich um ein sprachgeschichtlich schon etwas älteres Phänomen han­delt (und mit „etwas älter“ meine ich ein paar Jahrhunderte).

Wenn Kinder nun die deutsche Sprache erwer­ben, erwer­ben sie ja nicht zuerst die nicht-reduzierten For­men ein und einen und ler­nen dann, diese zu n zu reduzieren. Stattdessen erwer­ben sie direkt die häu­figere reduzierte Form n. Das bedeutet aber, und das ist entschei­dend, dass Kasus- und Genusun­ter­schei­dun­gen bei dieser Form gar nicht mit erwor­ben wer­den. Die Form n ist ein Allzweckar­tikel für Maskuli­na und Neu­tra sowohl im Nom­i­na­tiv alsauch im Akkusativ, fast schon wie der englis­che Artikel a(n). Nur fem­i­nine For­men wer­den durch ne noch extra gekennzeichnet.

Die Form n hat nun aber ein Prob­lem, das sich sprach­liche For­men im Laufe ihrer Entwick­lung immer wieder ein­han­deln: Sie ist laut­lich sehr stark reduziert und läuft damit Gefahr, über­hört zu wer­den. Wenn das geschieht, reagieren Sprecher/innen unbe­wusst, indem sie das Sprach­sys­tem auf eine vonzwei Arten umfor­men: Entwed­er, die zugrun­deliegende gram­ma­tis­che Unter­schei­dung fällt ganz weg und wird durch ein anderes sprach­lich­es Teil­sys­tem über­nom­men, oder die gram­ma­tis­che Unter­schei­dung bleibt erhal­ten und die reduzierte Form wird durch eine weniger reduzierte erset­zt. Den ersten Prozess kann man beispiel­sweise im Franzö­sis­chen und Spanis­chen (und teil­weise im Englis­chen) beobacht­en, in denen die im Lateinis­chen noch in Hülle und Fülle vorhan­de­nen Kasusendun­gen laut­lich so weit reduziert wur­den, dass das Kasussys­tem seinen Zweck, unter­schiedliche Satzglieder auseinan­derzuhal­ten, nicht mehr erfüllen kon­nte. Das Sys­tem fiel weg und wurde durch eine starre Wort­stel­lung erset­zt, die es ermöglicht, Satzglieder anhand ihrer Stel­lung im Satz zu erken­nen. Den zweit­en Prozess kann man beispiel­sweise im Englis­chen beobacht­en, wo die Kasusendun­gen eben­falls laut­lich reduziert wur­den. Akkusativ und Dativ fie­len dann, wie in den roman­is­chen Sprachen, ganz weg, aber der Gen­i­tiv wurde durch die Form ’s erset­zt, die ursprünglich nur einen kleinen Teil aller Sub­stan­tive markierte.

Und der zweite Prozess lässt sich eben derzeit auch im Deutschen beobacht­en, wo die Form n durch die bess­er wahrnehm­bare Form nen erset­zt wird. Diese Form stammt zwar sehr wahrschein­lich von der reduzierten Form des Artikels einen ab, aber sie wird nicht mehr als solche wahrgenom­men und kann deshalb in allen Kasus und Gen­era ste­hen, in denen auch die Form ste­hen kann.

Ob diese Entwick­lung irgend­wann voll abgeschlossen sein wird und nen irgend­wann durchgängig als indef­i­niter Artikel dienen wird, lässt sich nicht vorher­sagen und es wird noch einige hun­dert Jahre dauern, bis wir die Antwort wis­sen. Sprach­wan­del­prozesse kön­nen zum Still­stand kom­men und sie kön­nen sich umkehren, genau wie alle anderen his­torischen Prozesse.

Aber bewusst aufhal­ten lässt sich die Entwick­lung keines­falls, nicht ein­mal durch Glossen. Die Sprach­nör­gler kom­men hier zu spät. Das hat die entschei­den­den Unter­schei­dun­gen längst aufge­hoben, und die Fälle und die gram­ma­tis­chen Geschlechter, die das Deutsche vom Indoeu­ropäis­chen geerbt hat, ster­ben auch an anderen Stellen seit vie­len tausend Jahren langsam aber unab­wend­bar aus.

Wer keinen Bock auf ne Sprache ohne nen Kasus- und Genussys­tem hat, sollte deshalb beizeit­en in den Vatikan umsiedeln. Dort wird man wohl auch in fünfhun­dert Jahren noch Latein sprechen. Und um nen Date braucht man sich dort auch keine Gedanken mehr zu machen.

 

[Nach­trag (15. Dezem­ber): Infor­ma­tio­nen zum tra­di­tionellen Ver­bre­itungs­ge­bi­et dieses sprach­lichen Merk­mals gibt es in einem kurzen Nach­fol­ge­beitrag.] 

 

Insti­tut für Deutsche Sprache (1999–2004). Deutsches Spracharchiv. [Link]

Sick, Bas­t­ian (2006) Kein Bock auf nen Date. Zwiebelfisch, 19. April 2006. [Link]

[Dieser Beitrag erschien ursprünglich im alten Sprachlog auf den SciLogs. Die hier erschienene Ver­sion enthält möglicher­weise Kor­rek­turen und Aktu­al­isierun­gen. Auch die Kom­mentare wur­den möglicher­weise nicht voll­ständig übernommen.]

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

70 Gedanken zu „Kein Bock auf nen interessantes grammatisches Phänomen?

  1. Alberto Green

    Nur dass
    im Vatikan auch nur die Freaks Latein sprechen (um anzugeben und nicht um zu kom­mu­nizieren) und alle anderen Ital­ienisch oder Französisch.

  2. hape

    ich muss allerd­ings ehrlich sagen, dass ich ’nen’ bis­lang für ein reines Inter­net­phänomen gehal­ten habe und es noch nie in der gesproch­enen Sprache (im Rhein­land) gehört habe. Und ich würde auch fast drauf wet­ten, dass die die es im Inter­net benutzen, diese Gewohn­heit nicht aus der gesproch­enen Sprache haben. Deswe­gen hat es mich immer irri­tiert, weil es beim Tip­pen ja über­haupt keinen Vorteil bietet, nen ist ja genau­solang wie ein.

  3. Eva

    nen
    Das las ich auch schon in etlichen Kom­mentaren. Kopfschüttelnd.
    Und ich kann mich nicht erin­nern, dies in den 45 inter­net­freien Jahren meines Lebens je gehört oder gele­sen zu haben.
    Vielle­icht liegt das auch daran, daß ich in ein­er n‑Region Deutsch­lands lebe, wo auch Infini­tiv-Endun­gen gnaden­los zu einem etwas ver­längertnn n ver­schliffnn werdnn. Wobei das n auch noch einn kleinn Polypen­klang bekommt. Sprich, ich lebe in Hamburg.
    Obige Unter­suchung ist sehr inter­es­sant; das Vor­drin­gen der für mein Gefühl ein­deutig falschen nen-Ver­wen­dung bei Akkusativ Neu­trum oder Schlim­meres erk­lärt das nicht hin­re­ichend; ich erk­läre es mir — wie in so vie­len anderen Fällen — schlicht durch unre­flek­tiertes Abschreiben aus dem men­schlichen Nachah­mungs­drang her­aus, der uns eben genetisch gegeben ist.

  4. Pan

    Hm.
    Überzeugt mich jet­zt nicht so wirk­lich. Ich kenne defin­i­tiv nie­man­den, der das tat­säch­lich so SAGT, dafür aber einige Leute, die so SCHREIBEN. ‘Größer wie’, ‘die wo’, ‘ihm sein’ — geschenkt. Aber ’nen paar’ kommt zumin­d­est in meinem bairisch-fränkischen Dialek­tum­feld nicht vor und dürfte demzu­folge nicht auf­tauchen, wenn man umgangssprach­liche Texte ver­fasst. Hier schreibt ja schließlich auch nie­mand ‘ebend’ oder ‘eck­lig’.
    Bestünde nicht die Möglichkeit, dass es sich hier um eine Art Über­gen­er­al­isierung han­delt? Zumin­d­est für die Regio­nen, in denen der lokale Dialekt kein nen für n zulässt?

  5. nata

    Wie hape
    habe ich das Phänomen bish­er nur im Inter­net bemerkt. Vielle­icht liegt es wirk­lich an der Region, da ich eben­falls im Rhein­land lebe. Mein Ein­druck ist, hier sagt sowas niemand.

  6. Helmut Wicht

    Uni­ver­salartikel
    Liew­er Herr Broffesser,
    wannse sich die Müh mache dääde, e bis­je in de “Dad­derich” vom Niew­er­gall ze gucke, dann dääde se mergge, dass mir Damm­städter schon vor mehr als 150 Johr mit dem ganze Gelumb von Kausus unn Genus von “ein/eine/ein” im Nom­mi­nadief und Aggu­sadief grindlich uffgeräumt hawwe:
    http://tinyurl.com/2u36pbu
    Die men­dale Gab­bazidäde, die mer so freigekrischt hawwe, hawwe mer dann eige­set­zd, um de Gen­i­tiv dorsch’n Dativ zu erset­ze, weil’s ja immer haasd, mer missd de Dativ redde..
    (Beu­gung, hessisch)
    e Mann / e Fraa / e Kinn
    dem Mann sein / dere Fraa ihrs / dem Kinn sein (soge­nan­nter “Wem-sein-Fall?”)
    dem Mann / dere Fraa / dem Kinn
    e Mann / e Fraa / e Kinn

  7. J.

    Reduk­tion
    Für die Erset­zung ein­er pho­nol­o­gisch reduzierten Form durch eine weniger reduzierte war « aujourd’hui » stets unser Stan­dard­beispiel. nnen wäre ein schön­er Fall zur Illus­tra­tion dieser Art des Sprach­wan­dels im Deutschen (auch wenn er nicht ganz so schnell & ein­fach zu erk­lären ist).

  8. Helmut Wicht

    Nach­trag
    Mist — hes­sis­chen Genitiv/Dativ verwatzt:
    So muss­es heissen:
    “em Mann seins / ere Fraa ihrs / em Kinn seins”
    “em Mann / ere Fraa / em Kinn”
    Sorry
    Hel­mut Wicht

  9. Klausi

    Dem Vatikan sein Latein
    De “Ober­latein­er” vom Vatikan ist nen Amerikan­er. De hat die Auf­gabe, alle Mel­dun­gen, Berichte etc., die nen Vatikan her­aus­gibt, in nen Amtssprache zu brin­gen. Und die ist Latein — als nen lin­gua fran­ca für de Römisch-Katholis­che Amt­skirche auf ner ganzen Welt.
    Obwohl Latein als ne tote Sprache gilt, scheint dieselbe noch recht lebendig zu sein. De “Ober­latein­er” gelingt es näm­lich, auch für nen mod­er­nen Begriff ne lateinis­che Entsprechung zu find­en, obwohl es in de Antike diesel­ben noch nicht gegeben haben kann. Selb­st nen Gel­dau­tomat im Vatikan ist lateinisch beschriftet.

  10. Mona

    Gen­er­a­tion Kanak
    Ich ver­mute ein­mal, dass wir es hier mit ein­er Annäherung an die “Kanak Sprak” zu tun haben. Dieser Sozi­olekt wurde höchst­wahrschein­lich in Großstädten, wie Berlin, kreiert. Für die dort leben­den Jugendlichen, zumeist türkisch­er Abstam­mung, diente die “Kanak Sprak” dazu sich als Ange­hörige ein­er bes­timmten Gruppe zu definieren. Mit der Ein­bringung dieser Sprache in die Hip Hop und Rap Musik erre­ichte “Kanak” auch bei deutschen Jugendlichen einen gewis­sen Kultstatus.
    Siehe auch: http://www.detlev-mahnert.de/kanak.html

  11. cimddwc

    Ich kann mich auch nicht erin­nern, im Schwäbis­chen oder im Bayrischen jemals jeman­den das falsche “nen” aussprechen gehört zu haben. Wobei dort ja (ähn­lich wie im schon genan­nten Hes­sis­chen) eher die Endung als der “ei”-Anfang wegge­lassen wird und es dann “a”/“ə” heißt.
    Kurioser­weise wird im Schwäbis­chen mitunter aus “ein­er” (Genitiv/Dativ Fem.) “rə” oder “rer”…

  12. Yulia

    Und “so ’ne”?
    Ich als Rhein­län­derin kenne ’nen als Kurz­form für ein auch nur aus Berlin, wo es mich auch nach Jahren immer noch irritiert.
    Noch schlim­mer ist nur “so ’ne” als Verkürzung von “solche”. Während “so ’ne” für “solch eine” ja deutsch­landweit gängig ist, hört sich ersteres für Nicht­ber­lin­er sehr befremdlich an. Woher diese Verkürzung wohl kommt?

  13. Regine Heidorn

    Schwäbis­che Berlin Invasion
    Bevor ich Kathrin Pas­sig auf Twit­ter weit­er zus­pamme: das halte ich für eine sehr gewagte These. Das ’nen ist viel zu hart für den schwäbis­chen Singsang. Es gibt e/en oder a/an — Hasch amol an Apfel für mi? Hasch amol a Margg/an Euro?
    Allerd­ings hat der Schwabe gemein­hin ein etwas verque(e)res Geschlechter­ver­hält­nis, er geht zum Beispiel auf “den” Klo (Wo ischn dr Klo?) oder schmiert sich “den” But­ter auf’s Brot (Gib­sch mr amol dr Bud­der?). Evtl käme aus dieser Gewohn­heit beim ehren­haften Ver­such, sich Hochdeutsch zu artikulieren, im Hon­o­ra­tioren­schwäbisch ein ’nen zus­tande — den Schwaben traute ich’s zu, die kön­net ja älles auss­er Hochdeutsch.

  14. Llus

    Für den let­zten Absatz kön­nte ich Sie drücken.
    Anson­sten muss ich anderen Kom­men­ta­toren zus­tim­men: Ich habe “nen” in der Funk­tion noch nie gesprochen gehört, aber sehr oft im Inter­net gelesen.

  15. Sonja

    Am Anfang des Artikels wun­derte ich mich noch, denn ich war der Mei­n­ung, das Phänomen gar nicht zu ken­nen. Als dann die Beispiele genan­nt wur­den, fiel mir erst auf, dass ich es nur nicht merke. Und das, obwohl eigentlich mein Sprach- und Gram­matiksinn ganz gut ist…
    Ich kenne diese Aus­drücke (vor allem “nen paar”, “nen biss­chen” und so weit­er) übri­gens auss­chließlich aus der gesproch­enen Sprache und höre sie auch von Sprech­ern, die mit dem Inter­net über­haupt nichts am Hut haben.

  16. Carsten (aus Hannover)

    Reduk­tion
    Finde das Phänomen ganz inter­es­sant, wobei es mir noch nicht so sehr aufge­fall­en ist.
    Wobei ich noch eine andere Beobach­tung habe, die mit der Reduk­tion zusam­men­hängt: Das n is ja für den Sprcher durch Dehnung rel­a­tiv leicht so zu artikulieren, dass es auch ver­ständlich ist.
    Allerd­ings kön­nte hier das Prob­lem sein, dass der länger anhal­tende Nasal­laut eine unge­wohnte “Belas­tung” der Artiku­la­tion­sor­gane bedeutet. Dies durch nen Vokal “aufzubrechen” scheint ein­fach­er zu sein.
    Ein anderes Beispiel, was ich bei uns (Hochdeutschen) schon häu­figer gehört habe, ist die Verkürzung und ver­tauschte Ver­längerung von n nach anderen Konsonanten:
    sieben -> siebn -> siebne.
    Ich bin schon mehrfach Carstne genan­nt wor­den, was mich jedes mal irri­tiert hat, aber dies scheint mir eine mögliche Erklärung.

  17. Fritz

    Schön.
    Erst mal muss ich sagen: Diese einge­hende Sprach­be­tra­ch­tung hat in sich die Schön­heit und Ele­ganz eines kom­plizierten math­e­ma­tis­chen Beweises.
    Ich bin mir aber nicht sicher …
    Vielle­icht hat die Sache einen anderen Ursprung, der in dem son­der­baren Ges­tus liegt, der mit dem “nen” verknüpft ist.
    Es fällt ja auf, dass dieser selt­same Gebrauch des “nen” zu ein­er Beto­nung eines Wortes führt, dass eigentlich in der nor­malen Umgangs­pho­netik längst abgeschlif­f­en ist. Das merkt man am besten beim laut­en Sprechen. Zum Beispiel diese 3 Varianten:
    — “Hast du Lust auf ein Bier?” So redet man, wenn man gut erzo­gen ist (Du sollst deut­lich reden, son­st kriegst du was hin­ter die Löffel!)
    “Hast du Lust auf’n Bier?” So redet man nor­mal. Entspan­nt und ohne jede Prätention.
    “Hast du Lust auf nen Bier?” Aha, da passiert doch was?! Da kommt Jar­gon auf. Fast so als wollte jemand zusät­zlich her­vorheben, was er oder sie für ein umgangssprach­lich lock­er­er Typ ist. Das abgeschlif­f­ene ’n wird beson­ders betont, als wollte man noch ein­mal beson­ders beto­nen, wie “unko­r­rekt” man ist.
    … aber “Hast du Lust auf n Bier” geht ja nicht so richtig über die Lip­pen (außer in Berlin , oder?, dann aber eigentlich gedehnt und mehr als Zahlwort “een Bier”). Und weil das “n Bier” dro­ht, zu ein­er völ­lig nean­derthal­haften Laut­lichkeit zu führen, macht die Sprache das, was sie in vie­len Fällen tut: Sie fügt noch einen nahe­liegen­den Kon­so­nan­ten hinzu. Wenn man so will, ist das also eine (fast) ganz nor­male Kon­so­nan­ten­ver­schiebung oder ‑Vedop­pelung (was weiß ich denn), her­vorgerufen durch die Tat­sache, dass das “n” eben nur ein Kon­so­nant ist, der, wenn man ihn qua­si zu einem eige­nen Wort machen will, doch wieder irgend­wie mehr Klang zur Unter­stützung braucht, um eine kom­plette Phonetik bilden zu kön­nen. Da der Sprech­er sich aber auf keinen Fall auf das steife, bürg­er­lich Kor­rek­te ein­lassen will, muss er nen benutzen — es geht phonetisch ja gar nicht anders.
    Kurzum: Mit GRam­matik hat das nichts zun tun, nur mit Phonetik und dem Unglück eines Jar­gons, den die Sprech­er fast wie ein Erken­nungsze­ichen für ihre Cool­heit vor sich hertragen.
    Sozial würde ich ver­muten, dass “nen” vor allem von denen benutzt wird, die mit Hochdeutsch aufgewach­sen sind und die ver­suchen, sich das demon­stra­tiv abzugewöh­nen. Also eher ein Mit­telschicht­sphänomen. Eine Tarnung.

  18. Michael Allers

    Nen Genus braucht man nicht 😉
    Vor­weg: ’nen’ beim Neu­trum habe ich (in Hes­sen und NRW) auch noch nie bewusst gehört.
    Aber der Gedanke, dass die Genusun­ter­schei­dun­gen mit­tel- bis langfristig weg­fall­en kön­nten, ist faszinierend. Weit­eres Indiz: Seit ca. 1 Jahr fall­en Sätze wie fol­gen­der auf:
    “Die Bun­desregierung begrün­dete die Steuer­erhöhung damit, dass sie im Zuge … blabla … SEINE Spar­maß­nah­men flankierend unter­stützen müsse”.
    Vor allem auf N24 und n‑tv geht anscheinend der Genusüberblick bei größerem Abstand zwis­chen Sub­stan­tiv und Pos­ses­sivpronomen ver­loren. Ich meine aber, sog­ar schon fol­gen­des gehört zu haben:
    “Die Bun­desregierung begrün­dete SEINE Steuer­erhöhung damit, dass …”.
    Die ersten Male bin ich noch zusam­mengezuckt — mit­tler­weile frage ich mich: warum eigentlich nicht? Wenn zusät­zlich auch die bes­timmten Artikel vere­in­heitlicht oder ganz wegge­lassen wür­den, wäre Deutsch als Fremd­sprache wohl ein­fach­er zu erlernen.
    Ich harre ges­pan­nt der Entwick­lung. Und die Sprach­nör­gler wer­den auch dabei zu spät kommen.

  19. Tilla Pe

    Och…
    … und ich habe die ganze Zeit gedacht, “’n” schreibt man und wenn man es spricht, dann macht man ein “nen” ‘draus. Denn “’n” kann man ja schlecht sprechen, hat ja keinen Vokal 😉

  20. Daniel

    Ich bezwei­fle auch stark, dass das ganze irgend­was mit “dem Inter­net” zu tun hat wie manche Kom­men­ta­toren meinen.
    Wenn einem das im Inter­net beson­ders auf­fällt kann dies auch daran liegen, dass einem geschriebene Umgangssprache leichter als anstös­sig auf­fällt, dass es ein region­aes Phänomen ist, mit dem man in seinem All­t­agsra­dius son­st nicht kon­fron­tiert ist oder das mann es im All­t­ag schlicht nicht bemerkt.
    Let­zteres scheint mir beson­ders bei “nen biss­chen” und den ver­wandten For­men wahrscheinlich.
    “n biss­chen” lässt sich doch gar nicht sin­nvoll aussprechen, ich zumin­d­est lande beim Aussprechen sofort bei “en biss­chen” oder eben “nen biss­chen”. Solange man das nicht auf­schreibt, bemerkt man selb­st den unteschied zu “n biss­chen” aber ver­mut­lich gar nicht.

  21. stan

    nen
    Ein mir bekan­nter Schrift­steller ist in Bad Hers­feld zur Schule gegan­gen und hat in den Geschicht­en, die er als Jugendlich­er Anfang der achtziger geschrieben hat lauter solch­er Sätze wie:
    “Die Sonne sieht aus wie nen Ei”,
    “Ey, haste ma nen Paper?” usw.
    Eine Frau, die ich Ende der neun­ziger traf benutzte dieses “nen” auch ständig beim Sprechen (“Ich nehm noch nen Bier”), und die ist in Mar­burg aufgewachsen.
    Ich sags Euch: Das kommt irgend­wo aus Hessen!

  22. Umsiedler

    schwoa­ba ?
    das b kenne ich aus mein­er heimat han­nover auch, das nen meine ich in schwaben häu­figer zu hören. die sagen hier ja auch nicht krrekt “gehnn”, son­dern irgen­det­was anderes.
    was mich aber wirk­lich inter­essiert ist die frage, wozu man den genus denn brauchte?

  23. naddy

    Wie sich­er sind wir denn, dass die Leute auch “nen” sprechen und nicht nur schreiben? Mein unmit­tel­bar­er Gedanke war, dass es sich dabei nur um eine Unsicher­heit han­delt, wie man ein als einzel­nen sil­bis­chen Nasal gesproch­enes “n” denn schreibt.

  24. Mareike Kaa

    Ich kenne das “nen” gar nicht aus dem Inter­net, son­dern von ein­er Fre­undin, die wie ich in Ost­nieder­sach­sen aufgewach­sen ist. Ich hat­te bei ihr immer den Ein­druck, das ein­fache “n” ist ihr zu ver­nuschelt. (Während ich als verkappter Gram­mar Nazi “nen” auss­chließlich als Kurz­form für “einen” benutze. “Ein” wird bei mir zu “n”. Finde ich per­sön­lich logis­ch­er so, aber das ist ja mein Prob­lem.) Kathrin Pas­sigs These von einem Wun­sch nach mehr Deut­lichkeit fand ich also gle­ich überzeugend.

  25. Patrick Schulz

    Also vielle­icht wohne ich zu nah an Berlin dran, aber ich habe diese Form auf jeden Fall auch schon gehört, nicht nur hier (in Leipzig), son­dern auch in mein­er erzge­bir­gis­chen Heimat.
    Außer­dem würde mich mal inter­essieren, wer von den Kom­men­ta­toren hier lin­guis­tis­che Grund­ken­nt­nisse genossen hat/geniesst und ob es ’nen Zusam­men­hang zwis­chen „hat lin­guis­tis­che Grund­ken­nt­nisse“ und „hat ’nen’ schon­mal gehört“ gibt…

  26. Eva

    Hes­sen!
    Jet­zt haben wir es so etwa dingfest gemacht. Vielle­icht kön­nten Sie, Son­ja, uns auch noch ver­rat­en, wo Sie das Phänomen beobachten?
    Wahrschein­lich hat jede Mundart Details, die sich für die Ein­wohn­er ander­er Land­striche falsch anhören.
    Was eben­falls in die Blog­gerei Ein­gang find­et, ist das (fränkische?) “net” anstelle von “nicht”. Schreibt sich auch rascher.
    Vielle­icht bringe ich ja ein paar Ham­bur­gen­sien unter. Auf “Danke” antworten wir gern mit “da nicht für”. Wäre eine Option.

  27. Thomas Paulwitz

    Lieber Fränkisch
    Das abgekürzte “’n” finde ich sehr unprak­tisch, es ist unan­genehm auszus­prechen. Daher erscheint es erk­lär­lich, daß manche auf “’nen” auswe­ichen. Die Süd­deutschen haben das nicht nötig, denn ihnen ver­hil­ft die Mundart zu ein­er leicht auszus­prechen­den Abkürzung. Ver­mut­lich ist deswe­gen dieses “’nen” hier kaum anzutr­e­f­fen. “A Haus, a Äffle und a Pferd” läßt sich viel angenehmer aussprechen. Aus “einen” wird nicht “’nen”, son­dern “an”.

  28. Oliver

    nen” viel mir beson­ders in Sach­sen auf
    Ähn­lich wie “hape” hielt ich die Ver­wen­dung von “nen” bish­er für ein regionales Phänomen, allerd­ings nicht auf das Inter­net bezo­gen (falls man hier von “region­al” über­haupt sprechen kann), son­dern auf Regio­nen im Osten der Bundesrepublik.
    Erst­mals und beson­ders aufge­fall­en ist mir die häu­fige Ver­wen­dug von “nen” in Gesprächen mit Per­so­n­en aus Sach­sen. Dies kann natür­lich ein Zufall gewe­sen sein, ander­norts bin ich über “nen” aber wissentlich noch nicht gestolpert.

  29. Gustav mit der Hupe

    geo­graphis­che Verbreitung
    Nur ganz am Rande: Ich hab diese selt­samen nen-For­men zum ersten Mal 1996 von Kol­legin­nen aus Sach­sen-Anhalt (Magde­burg und engere Umge­bung) gehört. Im heimis­chen Rhein-Main-Neckar-Raum gibt es m.E. diese For­men nicht. Daher halte ich sowohl die Hypothese vom “schwäbis­chen” als auch vom (Verzei­hung, ich zitiere nur) “kanakischen” Ein­fluss auf die Berlin­er Stadt­sprache für zweifelhaft.

  30. Konstruktionsgrammatik

    Nen Prob­lem mit Kasus­markierung?… greift die Frage nach Sprach­wan­del und Par­a­dig­men­wan­del aus ein­er gebrauchs­gestützten Per­spek­tive anhand eines inter­es­san­ten Phänomens aus dem gesproch­enen Deutsch …

  31. Latrinum

    Statt Track­back (funk­tion­iert lei­der nicht):
    http://latrinum.wordpress.com/…-konkret-antwort/
    Man muss nur warten kön­nen – und recher­chieren. Irgend­wann ist es soweit, irgend­wann wird selb­st die dümm­ste Frage beant­wortet. Ich als Bay­erin habe mich immer über ‘nen gewun­dert. Was heißt ‘nen? Die Kurz­form von „einen“, so dachte ich. Das aber schien entwed­er falsch zu sein oder aber nicht die ganze Wahrheit. Offen­bar stimmte auch mein Ansatz nicht, ‘nen-Sager für Migra­tionsh­in­ter­gründi­ge oder Sprachver­stümm­ler zu hal­ten, denn ganz so ein­fach scheint es nicht zu sein. Und weil sich Wis­senschaftler nun ein­mal per def­i­n­i­tionem mit dem Schaf­fen von Wis­sen beschäfti­gen, gibt es auch in dieser Frage einen, der eine fundierte Antwort für mich und andere Rat­lose hat. Dankeschön! Aber…
    …weil mich erst gestern wieder ein ähn­lich­es Phänomen wie das ‘nen ange­sprun­gen hat, werfe ich gle­ich eine neue Frage in den Ring:
    Warum sprechen in Deutsch­land geborene Kinder türkisch­er Eltern – de fac­to also Deutsche mit türkischen Wurzeln (Mist, ich weiß nicht wirk­lich, wie ich das nun aus­drück­en soll!) – so merk­würdig? Warum werten sie sich durch diesen türkisch-deutschen Straßenslang selb­st ab? Zumin­d­est in den Ohren gebilde­ter Men­schen hört sich das schlicht pro­l­lig an. Nicht zulet­zt ver­stärkt es Vorurteile gegenüber Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund, von denen es hierzu­lande nun wirk­lich genug gibt (Vorurteile meine ich! Him­mel, mein eigenes Deutsch ist heute aber auch…). Und warum das? Um die türkische Kul­tur noch in der drit­ten Gen­er­a­tion zu leben, zu verdeut­lichen? Mit­tels schlechtem Deutsch? Hm…

  32. Anatol Stefanowitsch

    Geo­graphis­che VerteilungEs han­delt sich bei dieser Form des indef­i­niten Artikels keines­falls um ein Inter­net­phänomen: Die oben zitierten Dat­en stam­men aus gesproch­en­er Sprache aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren, das Inter­net ist für Pri­vatan­wen­der früh­estens seit Ende der 1980er Jahre zugänglich.
    Dass es sich um eine „Annäherung“ an die „Kanak Sprak“ han­delt, kön­nen wir auss­chließen. Ich gehe davon aus, die Kom­men­ta­torin meint damit die teil­weise von Migranten­sprachen bee­in­flussten urba­nen Dialek­te, die als Kiezdeutsch beze­ich­net wer­den (bzw. deren medi­ale Darstel­lung, die an Wirk­lichkeit­streue zu wün­schen übrig lässt). Für diese Dialek­te ist, wenn über­haupt, der Weg­fall von Artikeln typ­isch, nicht aber die hier disku­tierte Ver­wen­dung von nen.
    Wenn ich die Hin­weise aus den Kom­mentaren zusam­men­nehme, die auf ein Vorhan­den­sein in ein­er bes­timmten Region hin­deuten, und dies mit dem kom­biniere, was ich auf die Schnelle an Infor­ma­tio­nen zu den Sprecher/innen in mein­er Stich­probe find­en kon­nte, ergibt sich derzeit fol­gende geo­graphis­che Verteilung:

    Diese Grafik werde ich aktu­al­isieren, falls weit­ere Berichte über das Vorkom­men dieser Form in der gesproch­enen Sprache ein­er bes­timmten Region folgen.
    (Die Vor­lage der Deutsch­land­karte stammt aus Wiki­me­dia Com­mons, © 2007, Korny78, CC-BY-CA 2.5. Damit ste­ht auch die von mir auf dieser Grund­lage geze­ich­nete Karte unter dieser Lizenz. Ler­nen Sie hier mehr über Cre­ative Commons.)

  33. Dirk

    Ruhrpott
    Inter­es­sant finde ich, dass hier einige Kom­men­ta­toren schreiben, dass sie das “nen” aus ihrer Heimat Rhein­land nicht ken­nen. Denn soweit ist es ja nun mal nicht vom Ruhrge­bi­et ent­fer­nt, und hier habe ich es schon öfter gehört, bzw. spreche es auch selb­st (ohne mich als Sprachver­stümm­ler zu fühlen, und in dem Bewusst­sein, dass ich mich auch in “Schrift­sprache” aus­drück­en kann).
    [Berichte darüber, dass das nen in ein­er bes­timmten Region nicht auftritt, sind erstens frag­würdig und zweit­ens bedeu­tungs­los. Frag­würdig, weil Sprecher/innen das Vorhan­den­sein von nicht-stan­dard­sprach­lichen Struk­turen in ihrer eige­nen Sprache und der Sprache ihres Umfeldes grund­sät­zlich unter­schätzen. Bedeu­tungs­los, weil man neg­a­tive Aus­sagen nicht beweisen kann: nur, weil man etwas noch nie gehört hat, bedeutet das nicht, dass es nie­mand sagt. Inter­es­sant wird die Sache deshalb erst, wenn die pos­i­tiv­en Berichte ein Muster ergeben, das möglicher­weise darauf hin­deutet, dass die Form in den übri­gen Regio­nen nicht auftritt. Dafür ist es aber zu früh. — A.S.]

  34. Dirk

    Nach­trag n
    Hat jet­zt nicht direkt etwas mit dem The­ma zu tun (allerd­ings mit dem n): Bei Abkürzun­gen wird ja auch gerne mal eine andere Plu­ral­form als in der aus­geschriebe­nen Form genutzt, also z.B. im Fall der Indus­trie-und Han­del­skam­mern heißt es nicht IHKn son­dern IHKs, was dann wohl auch etwas mit ein­facher­er Aussprache zu tun hat (ich hoffe, hierüber und durch das n einiger­maßen einen Bogen zum The­ma bekom­men zu haben).

  35. LATRINUM

    Weißte mal konkret Antwort?Man muss nur warten kön­nen — und recher­chieren. Irgend­wann ist es soweit, irgend­wann wird selb­st die dümm­ste Frage beant­wortet. Ich als Bay­erin habe mich immer über ‘nen gewun­dert. Was heißt ‘nen? Die Kurz­form von “einen”, so dachte ich. Das aber schien entwed­er falsch zu sein oder aber nicht die ganze Wahrheit. Offen­bar stimmte auch mein Ansatz nicht, ‘nen-Sager für Migra­tionsh­in­ter­gründi­ge oder Sprachver­stümm­ler zu hal­ten, denn ganz so ein­fach scheint

  36. Michael Kuhlmann

    Zu IHKs
    @Dirk:
    Auch wenn es nicht hier­her gehört, son­dern ein eigenes The­ma ist:
    Der Plur­al IHKs zeigt nur, dass die Abkürzung IHK als eigen­ständi­ges Wort in den Sprachge­brauch überge­gan­gen ist und dazu passende Grund­for­men angenom­men hat.
    Genau­so wie LKWs (was ange­blich falsch sein soll), AGBs oder Radare.

  37. Patrick Schulz

    IHKs
    Soweit ich das ver­standen habe, ist /-s/ im Deutschen der default-Mark­er* für den Plur­al von Wörtern, deren Stamm auf einen beton­ten Vokal endet. Und das ist bei den meis­ten Abkürzun­gen der Fall.
    Es wäre aber mal inter­es­sant rauszukriegen, wann und warum das ‑s zum Stan­dard-Plur­al-Mor­phem wurde. Oder ob es das schon immer war.
    *Ein default-Mark­er ist der Mark­er (etwa Endun­gen, Affixe,…), den ich intu­itiv benutzen würde, wenn ich ein mir unbekan­ntes und keinem mir bekan­ntem Wort pho­nol­o­gisch ähn­lich­es Wort flek­tieren müsste. Wenn ich also fra­gen würde: “Das hier ist ein ‘Troh’. Wie heis­sen viele davon?” wür­den mir die meis­sten wohl spon­tan “Trohs” sagen, und nur wenige “Tro­he”, “Tro­hen” oder “Tröhe”.

  38. Gareth

    Ruhrge­bi­et
    Ich bin da aufgewach­sen und habe es auch noch nie im Gesproch­enen gehört, das schließt zwar, wie A.S. gesagt hat, nicht aus, dass es doch Sprech­er gibt, die es benutzen, aber ich halte es zumin­d­est für unwahrschein­lich, dass eine ver­längerte Form des n auftritt, weil es der ruhrdeutschen Ten­denz zu starken Kon­trak­tio­nen wider­spräche. Selb­st wenn “nen” den Akk. Sg. m. kodiert, kann es in gesproch­en­er Sprache abschleifen, z.B. [hasn̩ ʃtɪft mɪt].
    Ana­log sind Sätze wie “willst du nen Bier mit­trinken” unwahrschein­lich. Viel eher würde man “will­sn Bier…” sagen, da ger­ade am Anfang von Fragesätzen oft mehr als zwei Ele­mente kon­trahiert wer­den (“habt ihr ihn…” = [habtɐn] etc.).

  39. Till Westermayer

    Par­al­le­len­twick­lung?
    einen => ’nen
    ein => ‘en => nen
    Und eine Ver­mu­tung über Hessen/Frankfurt/… — sowas wie Honoratiorenhessisch?

  40. stan

    ’n wird nen
    Ich glaube nicht, dass den Leuten das ’n zu nusche­lig wird und sie deswe­gen “nen” sagen, zumin­d­est im Nor­den geht das nicht.
    Wir schreiben “Wir kochen, wie besprochen einen Rochen, ach, willst du noch ein Bier?”
    Wenn die Leute sprechen hört sich alles gle­ich an: “Wir koch’n, wie besproch’n einen (’n) Roch’n, ach, willst du noch’n Bier?”
    Das wäre dann ja: “Wir koch­enen, wie besprochenen…”
    Ich habe den oben erwäh­n­ten Schrift­steller ange­mailt. Der hat das Anfang der achtziger GESCHRIEBEN, und als ich ihn fragte, was der Blödsinn soll hat er mich damals gefragt: “Wieso? Das sagt man doch so!”
    Mal sehen, was er antwortet, ich gebe Euch Bescheid.

  41. Vivien

    Bre­mer sagen das auch
    Mir ist diese Form das erste Mal 1997 bei meinem Fre­und aus Bre­men aufge­fall­en. Im Nord­schwarzwald, wo ich aufgewach­sen bin, habe ich diese Form noch nie gehört.
    Hier in Bre­men kommt das öfter mal vor.

  42. gnarf

    @gareth:
    Das Prob­lem der “Undeut­lichkeit” von n sehe ich vor allem bei der Aussprache.
    Ein Satz wie “Wilst du auch’n Bier” wird doch gesprochen immer zu “..auchen Bier” oder “auch en Bier”.
    Da “en” aber nicht­mal umgangssprach­lich so richtig als Wort exis­tent scheint nimmt man vllt zunehmend nen, was “richtiger” erscheint.
    Kön­nte aber natür­lich auch ein­fach ein Tran­skrip­tion­sprob­lem sein, denn viele der im Artikel genan­nten Beispiele würde man mit n, en oder nen doch iden­tisch aussprechen, nur dass die Schreib­weise mit nen irgend­wie am richtig­sten aussieht:
    (5c) … das wär ihnen in nen paar Jahren ein­fach in die
    (6c) Der Goss­mann will irgend­wann nen Luft­bild machen
    (6b) Wenn sie von mir eine Aus­sage wollen, mach ich Ihnen nen ganz offenes Geständnis
    [Die Form en ist eben­falls inter­es­sant, aber es han­delt sich klar um eine andere Form als nen. Im deutschen Spracharchiv ist en auch als „en“ tran­skri­biert, und eine ober­fläch­liche Suche zeigt, dass sie geo­graphisch anders verteilt ist als nen. — A.S.]

  43. hemathor

    zonen­hy­pothese…
    also mir als gebuer­tigem stuttgarter und hob­by-sprach­nazi ist das ’nen’ erst aufge­fall­en, nach­dem ich in den osten der repub­lik gezo­gen bin…
    der tat­sache, dass mir die ver­wen­dung von ’nen’ erst auffiel, ent­nehme ich, dass ich das vorher auch noch nie geho­ert habe, und das, obwohl ich in ver­schiede­nen eck­en (west)deutschlands laen­gere zeit ansaes­sig war…
    die leute reden hier sowieso komisch: die haben beispiel­sweise auch sachen ‘zu stehen’…

  44. K.

    Öster­re­ich meinem Gefühl nach nen-frei
    Als ich zuerst auf diese nen-For­men stieß (bis­lang aus­nahm­s­los in geschrieben­er Form im Inter­net — gehört habe ich sie noch nie), hielt ich sie für Tippfehler, bzw. Fehler auf­grund ein­er Änderung des ursprünglich intendierten Satzge­füges, da sie für mein Gefühl (außer als Verkürzung von “einen”) in keinem Kon­text gram­ma­tisch sind und ich mir nicht vorstellen kon­nte, daß irgend­je­mand sie bewußt so verwendet.
    Die Sta­tis­tik hat mich natür­lich längst eines Besseren belehrt, zu häu­fig und zu sys­tem­a­tisch stoße ich auf sie — wobei sie mich zugegeben­er­maßen immer noch irritieren.
    Auch wenn A.S. natür­lich richtig schreibt, daß die Abwe­sen­heit eines Phänomens nicht zu beweisen ist, halte ich es doch für ziem­lich sich­er (ohne jet­zt eine Kor­pu­s­analyse gemacht zu haben oder Fak­ten bieten zu kön­nen), daß dieses “ungram­ma­tis­che” “nen” in Öster­re­ich NICHT ver­wen­det wird. Schon allein die Verkürzung des unbes­timmten Artikels unter Weglas­sung der ersten Silbe klingt für meine öster­re­ichis­chen Ohren bun­des­deutsch, genauer sog­ar wohl eher nord­deutsch — es wurde ja schon erwäh­nt, daß die hiesige Umgangssprache zu (Nom­i­na­tiv, alle Gen­era; Akkusativ f und n) a bzw. (Akkusativ m) an verkürzt. Während ich also die For­men ’n, ’ne, ’nen als region­al markiert empfinde, empfinde ich ’nen für nicht Akkusativ m als inakzept­abel. Mir wäre auch nicht bewußt, daß in Öster­re­ich die Unter­schei­dung zwis­chen a und an je aufge­hoben würde.
    Ist übri­gens die Aus­sage “Die Dat­en stam­men übri­gens zum größten Teil aus den 1970er Jahren und aus Süd­deutsch­land.” kor­rekt? Das kommt mir selt­sam vor, und ich ver­mute einen Druck­fehler für “Nord­deutsch­land” — kann das sein?
    Insofern überzeugt mich auch die Erk­lärung von A.S. in diesem Falle nicht. Mir scheint die in manchen Kom­mentaren angedachte Über­legung des Ein­drin­gens aus gewis­sen Sozi­olek­ten plau­si­bler, z. B. als bewußte “Cool­ness­markierung”. Ich habe mich allerd­ings nicht einge­hen­der mit deutsch­er Dialek­tolo­gie befaßt und kann daher nicht auss­chließen, daß es doch in irgen­dein­er poten­tiellen Aus­gangsre­gion phonetis­che Gründe geben mag. Aber auch dann dürfte der weit­ere Ver­bre­itungser­folg sozi­olek­tale Ursachen haben.
    Eine kleine, klugscheißerische Kor­rek­tur noch zu einem der let­zten Absätze: inner­halb der roman­is­chen Sprachen gibt es natür­lich mit dem Rumänis­chen doch eine, die eine Kasus­flex­ion inkl. Dativ aufweist.
    Eine schöne Adventszeit wünscht
    K.

  45. LMK

    Im Ruhrge­bi­et kann “nen” im Akk. sg. m. als Ver­stärkung auf­tauchen. “Ich hab kein Bock auf so’n Mist.” kann zu “Ich hab kein Bock auf so nen Mist.” wer­den mit ein­er zusät­zlichen Beto­nung auf “so”. Wie eine Fre­undin mir mit­geteilt hat, kann bei ihr “nen” auch am Satzan­fang als Ver­stärkung vorkom­men. Wenn ihr Sohn ankündigt, dies oder jenes zu tun, kann sie ihm je nach Ern­sthaftigkeit und Stim­mungslage schon mal sagen “N Teufel wirst du tun” oder “Nen Teufel wirst du tun”. Aber nach unser­er übere­in­stim­menden Beobach­tung gibt es das nur im Maskulinum. Deswe­gen wäre “nen Bier” auch eher unwahrscheinlich.
    Den Satz “Will­ste auch’n Bier?” würde ich nur so schreiben ( evtl. noch “Willze”). Auf die Idee mit “en” wäre ich gar nicht gekom­men, weil mir das “e” viel zu deut­lich wäre. Als Verkürzung von “ein” wird das “e” eher angedeutet als so deut­lich aus­ge­sprochen wie beim “N”, wenn man das Alpha­bet auf­sagt. Deswe­gen scheint mir das Apos­troph da sin­nvoller zu sein.

  46. Gareth

    Ruhrge­bi­et, die Zweite

    Im Ruhrge­bi­et kann “nen” im Akk. sg. m. als Ver­stärkung auf­tauchen. “Ich hab kein Bock auf so’n Mist.” kann zu “Ich hab kein Bock auf so nen Mist.” wer­den mit ein­er zusät­zlichen Beto­nung auf “so”.

    Stimmt, da haben Sie recht. Aber das ist dann wirk­lich nur, um es zu beto­nen. Wenn unbe­tont, wird der Artikel (nach Möglichkeit) immer kontrahiert.

    ich kenne in erster lin­ie statt “will­sn bier” ein “willze nen bier”.

    Sind Sie sich da sich­er? Ist mir in den 19 Jahren, die ich dort gewohnt habe, nicht ein einziges Mal vorgekom­men und das klingt auch jet­zt für mich sehr dubios, eben ger­ade weil nen nur in beton­ten Posi­tio­nen vorkommt, wie LMK schon aus­ge­führt hat. [ʋilt­sə nɛn biːɐ] klingt für mich wie eine miss­lun­gene Ruhrge­bi­etspar­o­die aus dem Fernsehen.
    Man würde doch immer “Wat isn dat fürn Auto?” und nicht “Wat isn dat für nen Auto” etc. sagen.

  47. stan

    Der von mir weit­er oben erwäh­nte Schrift­steller hat auf meine Mail lei­der nur sehr knapp geantwortet.
    “Ja, die sprechen da so, in Nordhessen.”
    Das inter­es­sante an ihm ist, dass er da nur ein paar Jahre als junger Mann gewohnt hat, dieses “nen” später wieder kom­plett vergessen hat und auch nicht mehr benutzt.
    Anders bei der Frau, die in Mar­burg aufgewach­sen ist. Die ist das nie losgeworden.
    Ich denke weit­er­hin, das kommt irgend­wo aus Hes­sen. Und wenn man das in Bre­men, Ham­burg oer sonst­wo auch mal hört, dann sollte man sich vor Augen hal­ten, dass die Leute ja auch mal umziehen.
    Ein Forschung­spro­jekt sollte sich mein­er Mei­n­ung nach um Schu­lauf­sätze (oder ähn­lichem) aus der Zeit vor 30 — 40 Jahren (oder älter) aus der Gegend von Bad Hers­feld bemühen. Das ist da alles schriftlich dokumentiert.
    Hätte ich Zeit und Kapazitäten…
    [Vie­len Dank für die Mühe und die damit ver­bun­dene Bestä­ti­gung, dass diese Form auch in (Teilen von) Hes­sen existiert. Allerd­ings ist es vor­eilig, daraus zu schließen, dass die Form „aus Hes­sen kommt“. Erstens han­delt es sich, wie ich dargestellt habe, um einen sys­temisch begrün­de­ten Sprach­wan­del­prozess, der sich an ver­schiede­nen Orten unab­hängig vol­lziehen kann. Zweit­ens scheint mir aus den bish­eri­gen Beobach­tun­gen das Zen­trum dieses Wan­del­prozess­es eher in Sachsen(-Anhalt) zu liegen. Da sich her­auszukristallisieren scheint, dass nen als Nom­i­na­tiv bzw. Akkusativ/Neutrum in den oberdeutschen Dialek­ten (z.B. Bay­ern, Öster­re­ich) nicht vorzukom­men scheint und da es bis­lang keine zuver­läs­si­gen Berichte aus den niederdeutschen Dialek­t­ge­bi­eten (Nord­deutsch­land) gibt, drängt sich die Ver­mu­tung auf, dass es auf das tra­di­tionell mit­teldeutsche Dialek­t­ge­bi­et beschränkt ist, was erk­lären würde, dass es in Berlin, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt, (Nord-)Hessen und (Ost-)Niedersachsen auftritt. Für das Ruhrge­bi­et und das Rhein­land bräucht­en wir aber noch zuver­läs­sigere und stim­migere Berichte. Das mit den Schu­lauf­sätzen ist auf jeden Fall eine schöne Idee. — A.S.]

  48. hape

    Im Ruhrge­bi­et kann “nen” im Akk. sg. m. als Ver­stärkung auf­tauchen. “Ich hab kein Bock auf so’n Mist.” kann zu “Ich hab kein Bock auf so nen Mist.” wer­den mit ein­er zusät­zlichen Beto­nung auf “so”. Wie eine Fre­undin mir mit­geteilt hat, kann bei ihr “nen” auch am Satzan­fang als Ver­stärkung vorkom­men. Wenn ihr Sohn ankündigt, dies oder jenes zu tun, kann sie ihm je nach Ern­sthaftigkeit und Stim­mungslage schon mal sagen “N Teufel wirst du tun” oder “Nen Teufel wirst du tun”. Aber nach unser­er übere­in­stim­menden Beobach­tung gibt es das nur im Maskulinum. Deswe­gen wäre “nen Bier” auch eher unwahrscheinlich.

    also in diesem Zusam­men­hang kenn ich “nen” schon, aber das ist für mich auch gefühlt “nor­maler” Sprachge­braucht, weil “nen” dann die Abkürzung von “einen” ist. Als “Abkürzung” für “ein” hab ich es halt nur noch nie gehört.
    Auch wenn es in anderen Gegen­den in dieser Weise gebraucht wird, glaube ich trotz­dem, dass es auch teil­weise ein Inter­net­phänomen ist. Mir ist näm­lich bei Leuten, die ich kene, aufge­fall­en, dass sie das “nen” nur geschrieben benutzen, nicht aber gesprochen.

  49. NörglerIn

    Da es noch keine Forschungsar­beit­en gibt, bleibt alles Ver­mu­tung und Speku­la­tion. Und selb­st wenn es solche gäbe, wären angesichts des Standes der Sprach­wis­senschaft vielle­icht immer noch Zweifel angebracht.
    Die erste Frage, die man sich bei solch ein­er (son­ner) Studie stellen muß, ist die nach der Zuver­läs­sigkeit der empirischen Dat­en. Gesproch­ene Sprache wird ja wohl in irgen­dein­er Form als Tran­skrip­tion erfaßt. Wie zuver­läs­sig ist die Tran­skrip­tion? In bes­timmten Sit­u­a­tio­nen ist die Unter­schei­dung zwis­chen nen und ’n sicher­lich sehr schwierig.
    Nehmen wir die Beispiele (6a‑c):
    Ist es wirk­lich glaub­haft, daß man zuver­läs­sig zwis­chen Ihnen nen und Ihnen’en oder zwis­chen irgend­wann nen und irgend­wan’en unter­schei­den könnte?
    Berück­sichtigt man die zu erwartende Fehlerquote und die Befunde, daß nen in “fast achtzig Prozent” der Fälle gewis­ser­maßen kor­rekt für einen ste­ht und daß die vollre­duzierte Form n “ins­ge­samt über zwanzig Mal so häu­fig ist wie nen”, so kön­nte man zum Ergeb­nis kom­men, daß es sich bei der “falschen” Ver­wen­dung von nen um ein (vielle­icht mundartlich bed­ingtes) Rand­phänomen han­delt. Daß sich die deutschen Mundarten gele­gentlich in Kasus und Genus unter­schei­den, ist ja nicht ger­ade neu.
    Fern­er ist die Schrei­bung ’n ein orthographis­ches Kon­strukt. In den aller­meis­ten Fällen — außer allen­falls nach Vokal oder n — wird tat­säch­lich en gesprochen. Nicht das n
    ist “laut­lich sehr stark reduziert”, son­dern das e (Schwa). Es heißt phonetisch eben nicht has­sn Bier, son­dern has­sen Bier.
    Wie sind nun die Aussagen

    Sie kön­nen näm­lich, anders als Sick behauptet, unter­schiedliche Kasus und Gen­era sehr gut auseinanderhalten.

    und

    Das n hat die entschei­den­den Unter­schei­dun­gen längst aufge­hoben, und die Fälle und die gram­ma­tis­chen Geschlechter, die das Deutsche vom Indoeu­ropäis­chen geerbt hat, ster­ben auch an anderen Stellen seit vie­len tausend Jahren langsam aber unab­wend­bar aus.

    miteinan­der zu vereinbaren?
    Der Genus hat sich im Deutschen bemerkenswert hart­näck­ig gehal­ten, obwohl er seit Jahrhun­derten, wenn nicht seit jeher, keine Funk­tion hat außer der, durch Redun­danz die Ver­ständlichkeit zu erhöhen. Solange die Wort­stel­lung im Deutschen einiger­maßen frei ist, wird auch der Kasus nicht verschwinden.
    Wenn diese Unter­schei­dun­gen “seit vie­len tausend Jahren langsam aber unab­wend­bar” ausster­ben, dann kön­nen wir uns beruhigt in unserem Schaukel­stuhl zurück­lehnen und die näch­sten “vie­len tausend Jahre” in Ruhe abwarten.

  50. Gareth

    Solange die Wort­stel­lung im Deutschen einiger­maßen frei ist, wird auch der Kasus nicht verschwinden.

    Das sagt doch über­haupt nichts aus. Die Wort­stel­lung wird star­rer, wenn Kasusun­ter­schiede ver­schwinden. Und Kasusun­ter­schiede ver­schwinden im Deutschen schon seit langem. In den let­zten Jahrzehn­ten sind das Dativ-e bei Sub­stan­tiv­en stark­er Flex­ion und die Endun­gen im Akkusativ und Dativ Sin­gu­lar bei Sub­stan­tiv­en schwach­er Flex­ion (Men­sch statt Men­schen) ein­fach nachzu­vol­lziehende Beispiele. Das Deutsche mag kon­ser­v­a­tiv­er sein als die meis­ten ger­man­is­chen Sprachen, aber es fährt trotz­dem in dieselbe Richtung.

  51. Anatol Stefanowitsch

    @Nörgler

    Da es noch keine Forschungsar­beit­en gibt, bleibt alles Ver­mu­tung und Spekulation.

    Keineswegs, Nör­gler. Es ist Ihnen vielle­icht ent­gan­gen, aber dieser Blog­beitrag ist eine Forschungsar­beit, wenn auch keine sehr umfan­gre­iche. Speku­la­tiv sind nur die Über­legun­gen zur regionalen Ver­bre­itung der Form, der Beitrag selb­st beruht auf Dat­en, Meth­o­d­en und Argu­menten, die sie in genau dieser Form auch in Forschungsar­beit­en finden.
    Ihre Besorg­nis um die Qual­ität der empirischen Dat­en rührt mich, aber ich kann Sie beruhi­gen: Die Forsch­er, die die von mir ver­wen­de­ten Kor­po­ra gesam­melt und tran­skri­biert haben, sind Fach­leute, die genau wis­sen, was sie tun. Da ich Sie ja nun schon etwas länger kenne, weiß ich, dass Sie zwar sprach­nör­g­lerische Posi­tio­nen sehr viel über­legter und mit mehr prak­tis­ch­er Erfahrung im Umgang mit ver­schiede­nen Sprachen vertreten kön­nen als viele pro­fes­sionelle Sprach­nör­gler, dass Sie aber nicht die ger­ing­ste Ahnung vom „Stand der Sprach­wis­senschaft“ haben, den Sie hier in Frage stellen. Sie müssen mir deshalb entwed­er glauben, dass Sprachwissenschaftler/innen, die sich mit gesproch­en­er Sprache befassen, über die Tran­skrip­tion von Dat­en sehr aus­führlich nach­denken und dabei sehr sorgfältig vorge­hen, oder Sie müssen sich tat­säch­lich in die Forschung einlesen.
    Natür­lich passieren auch bei Tran­skrip­tio­nen Fehler, das wird hier auch nicht anders sein, aber n, en und nen lassen sich von einzel­nen Zweifel­sällen mal abge­se­hen gut unter­schei­den und wer­den in den von mir ver­wen­de­ten Kor­po­ra auch unter­schieden. Die Zahlen­ver­hält­nisse ergeben sich nicht aus irgen­dein­er „Fehlerquote“, son­dern daraus, dass die Form nen ursprünglich tat­säch­lich Maskulin/Akkusativ ist und die Ausweitung auf andere Kon­texte von dort aus geschieht.

    Fern­er ist die Schrei­bung ’n ein orthographis­ches Kon­strukt. In den aller­meis­ten Fällen — außer allen­falls nach Vokal oder n — wird tat­säch­lich en gesprochen. Nicht das n ist “laut­lich sehr stark reduziert”, son­dern das e (Schwa). Es heißt phonetisch eben nicht has­sn Bier, son­dern has­sen Bier.

    Das ist schlicht falsch. Die voll reduzierte Vari­ante des Artikels wird nicht „tat­säch­lich en“ gesprochen, son­dern in als sil­bis­ches [n]. ’en ist eine teil­weise reduzierte Vari­ante, die z.B. in meinem Dialekt über­haupt nicht vorkommt; has­sen Bier würde nie­mand hier sagen, son­dern hastn Bier oder besten­falls hastən Bier, wobei das Schwa dann aber die reduzierte Vari­ante des Pronomens du wäre (in meinem Dialekt kön­nte man hastə mal n Bier sagen, aber keines­falls hast mal ən Bier — was nicht heißen soll, dass das in anderen Dialek­ten nicht möglich wäre).
    Meine Aussagen 

    Sie kön­nen näm­lich, anders als Sick behauptet, unter­schiedliche Kasus und Gen­era sehr gut auseinanderhalten.

    und

    Das n hat die entschei­den­den Unter­schei­dun­gen längst aufge­hoben, und die Fälle und die gram­ma­tis­chen Geschlechter, die das Deutsche vom Indoeu­ropäis­chen geerbt hat, ster­ben auch an anderen Stellen seit vie­len tausend Jahren langsam aber unab­wend­bar aus.

    sind prob­lem­los miteinan­der zu vere­in­baren, was Ihnen auch aufge­fall­en wäre, wenn Sie den Beitrag aufmerk­sam gele­sen hät­ten. Sprecher/innen umgangssprach­lich­er Vari­etäten des Hochdeutschen kön­nen im Kon­text indef­i­niter Artikel Kasus und Genus prob­lem­los auseinan­der­hal­ten, wie man daran sieht, dass sie die nicht-reduzierte Vari­ante des Artikels einen nie als Nom­i­na­tiv oder Neutrum/Akkusativ ver­wen­den und dass sie auch die Fem­i­ni­na nicht mit Neu­tra oder Maskuli­na „ver­wech­seln“. Das Sys­tem der reduzierten indef­i­niten Artikel hat die Unter­schei­dun­gen zwis­chen Nom­i­na­tiv und Akkusativ und die zwis­chen Neu­trum und Maskulinum bere­its aufge­hoben, und Kasus/­Genus-Unter­schei­dun­gen sind auch an anderen Stellen bere­its ver­schwun­den oder in Auflö­sung begriffen.

    Solange die Wort­stel­lung im Deutschen einiger­maßen frei ist, wird auch der Kasus nicht verschwinden.

    Sie ver­wech­seln Ursache und Wirkung. Tat­säch­lich ist es umgekehrt: Solange der Kasus nicht ver­schwindet, wird die Wort­stel­lung im Deutschen einiger­maßen frei bleiben.
    [Nach­trag: Im fol­gen­den Kom­men­tar wird die Frage der Tran­skrip­tion, inklu­sive der Fehler, noch ein­mal disku­tiert; Kris­t­ian Berg (wiss. Mitar­beit­er im Bere­ich Niederdeutsch an der Uni­ver­sität Old­en­burg) hört einige der zugänglichen Tonauf­nah­men offen­bar anders als ich, was auf einen nur schw­er ver­mei­d­baren sub­jek­tiv­en Fak­tor bei der Tran­skrip­tion hin­deutet. Ein durch­hören der ver­füg­baren Beispiele (die lei­der nicht aus den hier kri­tis­chen Kon­tex­ten stam­men, da nur ein Teil der Auf­nah­men über­haupt ver­füg­bar und ein Teil lei­der auch falsch ver­linkt ist) zeigt auf jeden Fall, dass darunter klare Fälle von nen oder n‑n sind, aber auch ein paar Fälle, über die man stre­it­en kann. Weit­eres in meine Antwort auf den Kommentar]

  52. Kristian Berg

    Auf­nahme vs. Transkript
    Erst mal danke für den anre­gen­den Artikel & Diskus­sion­sanstoß, ich lese Ihr Blog regelmäßig und gerne. Aber:
    Ganz so ein­fach ist es nicht — oder eigentlich viel einfacher.
    Wenn man sich die von Ihnen zitierten Belege in der Daten­bank gesproch­enes Deutsch mal tat­säch­lich _anhört_ (es sind zugegeben­er­maßen nur zwei davon zugänglich), find­et man in bei­den Fällen nur /n/, nicht /nən/. Das gilt auch für alle anderen Auf­nah­men, die ich mir stich­probe­nar­tig ange­hört habe. /nən/ habe ich in kein­er Auf­nahme gehört. Ob sich je nach Kasus Län­ge­nun­ter­schiede fest­stellen lassen, müsste man messen — dafür sind die Auf­nah­men aber u.U. nicht geeignet. Für das Niederdeutsche habe ich das mal gemacht und keine sig­nifikan­ten Unter­schiede fest­stellen können.
    Statt ein Phänomen der gesproch­enen Sprache zu behan­deln, haben Sie (wenn man über die paar Belege gen­er­al­isieren kann) ein Phänomen behan­delt, das erst bei der Tran­skrip­tion entste­ht; Sie haben statt der Gram­matik der Sprech­er die der Tran­skrip­toren beschrieben. Was ja dur­chaus auch inter­es­sant sein kann. Ich habe immer als graphe­ma­tis­ches Phänomen aufge­fasst, eine Art, bes­timmte For­men des indef­i­niten Artikels zu schreiben. Hier wäre zu fra­gen, wann das wo geschieht.
    Schöne Grüße aus Oldenburg,
    Kris­t­ian Berg
    [Danke für den Hin­weis auf die Ton­dateien. Lei­der sind die nur für einige der Tran­skrip­tio­nen zugänglich, und hier speziell für keins der Beispiele, in denen nen als Akkusativ/Neutrum ver­wen­det wird. Die Belege, die man sich anhören kann, sind alle aus Akkusativ/­Maskulinum-Kon­tex­ten (die ja die große Mehrheit darstellen). Ich höre in diesen Kon­tex­ten über­wiegend [nː]/[nn], [nᵊn], und [nən], für mich im Prinzip nachvol­lziehbar als nen tran­skri­biert. Ein ein­fach­es [n] kommt auch mal vor, was entwed­er auf Tran­skrip­tions­fehler oder auf ein unter­schiedlich aus­geprägtes Gehör hin­weist (für Mes­sun­gen ist auf den dig­i­tal­isierten Auf­nah­men möglicher­weise tat­säch­lich etwas zu viel Rauschen, aber ver­suchen kön­nte man es mal). Allerd­ings sind dies eben Kon­texte, in denen die nicht-reduzierte Form einen zu erwarten wäre, sodass es nachvol­lziehbar­er ist, dass jemand beim Tran­skri­bieren im Zweifels­fall lieber nen ein­set­zt — dieses Kor­rigieren zum Stan­dard hin lässt sich in Tran­skrip­tio­nen ja öfter find­en. Es sieht so aus, als ob man die fehlen­den Ton­dateien möglicher­weise nach ein­er schriftlichen Anmel­dung bekom­men kann (sie sind im Verze­ich­nis als „freigegeben“ markiert und viele von ihnen stam­men aus dem Hör­funk). Ich ver­suche das mal und berichte dann, was ich gehört habe. Ich bemühe mich außer­dem ger­ade um Zugang zu einem neueren gesproch­enen Kor­pus, sodass ich auf das The­ma wohl ohne­hin nochmal zurück­kom­men werde.
    (Nach­trag: Die Zahlen­ver­hält­nisse aus dem Spracharchiv passen übri­gens auch recht gut zu denen ein­er Suche, die ich auf Google-Groups durchge­führt habe — auch dort sind die Kon­texte nen biss­chen und nen paar deut­lich häu­figer als andere Neu­trum-Ver­wen­dun­gen und natür­lich ist auch dort die Mehrzahl der Ver­wen­dun­gen Akkusativ/Maskulinum. Das spricht für mich zunächst dafür, dass etwaige Fehler in den Tran­skrip­tio­nen das Gesamt­bild nicht verz­er­ren dürften. Inter­es­san­ter­weise ist der Anteil von nen-For­men auf Google Groups ins­ge­samt höher; im Inter­net ist die Form vielle­icht tat­säch­lich stärk­er ver­bre­it­et als in der gesproch­enen Sprache. Das kön­nte erk­lären, warum es vie­len Sprecher/innen wie ein „Inter­net­phänomen“ vorkommt und es wäre Stoff für eine inter­es­sante sozi­olin­guis­tis­che Unter­suchung. — A.S.]

  53. Ronny

    Inter­net­phänomen?
    Erst­mal: Die Kom­men­tar­funk­tion hier ist sch***e! Warum kann das Feld zum Kom­men­tieren nicht UNTER den Kom­mentaren sein? Außer­dem nervt die Betr­e­f­fzeile und das viele “kein Betreff”.
    Zum The­ma: Ich ken­nen “nen biss­chen”, “nen Prob­lem” usw. auf jeden Fall aus dem All­t­ag und nicht aus dem Inter­net und habe auch den Ein­druck, dass ich es haupt­säch­lich von anderen Ossis gehört habe (komme selb­st aus Sach­sen aber lebe schon länger in der Nähe von Ham­burg). Dass jet­zt Leute ver­suchen, die Dat­en wegzud­isku­tieren, ver­ste­he ich nicht, es gibt auf jeden Fall Leute, die so sprechen!
    Ich finde es aber inter­es­sant, dass es im Inter­net vielle­icht häu­figer ist. Kön­nte das daran Liegen, dass Leute, die eigentlich “n” sagen, “nen” für die kor­rek­te schriftliche Form hal­ten und “ein” gar nicht kennen?
    [Ja, ich bin auch kein Fre­und von dem Kom­men­tar­feld, oder über­haupt von der Soft­ware, auf der diese Blog­plat­tform läuft. Was Ihren let­zten Satz bet­rifft, dass die betr­e­f­fend­en Sprecher/innen ein nicht ken­nen, kön­nen wir auss­chließen, da sie häu­fig die For­men nen und ein im sel­ben Text ver­wen­den. Die Idee, dass es sich bei dem (schriftlichen) nen in manchen Fällen um den Ver­such ein­er stan­dard­sprach­lichen Darstel­lung von n han­deln kön­nte, finde ich inter­es­sant. Lei­der fällt mir spon­tan nicht ein, wie man sie testen kön­nte. — A.S.]

  54. Frank Rawel

    Wohne ja nun in Berlin-Randlage,
    …habe aber “nen” noch nie in Verbindung mit säch­lichen Sub­stan­tiv­en gehört.
    Ob hier wohl ein Ver­hören vor­liegt (von einem Ver­hör übri­gens zu unter­schei­den)? Dass die Leute nur “’n” sagen, was ja schon in TV/Radiomoderationen unbean­standet bleibt, und reden wie “Obse nu’n Auto nehm odern Fluchzeuch” usw. deutet m.E. eher darauf hin, dass alle schein­bar über­flüs­si­gen Sil­ben sprachökonomisch eingedampft werden:
    “eben etwas nehmen” zu “ehm was nehm”,
    oder “Ein Dar­lehen haben wollen” zu “ ‘N Dar­lehn ham wolln”. Span­nend wird es, wenn sich die Leute gän­zlich weigern, das im Schrift­deutsch noch auszuschreiben.
    Dann ste­ht das irgend­wann im “Dudn”
    [Hier liegt kein Ver­hören vor. Die Exis­tenz der Form nicht nur im geschriebe­nen son­dern auch im gesproch­enen Deutsch ste­ht außer Frage. Ich habe sie selb­st oft genug gehört, um abso­lut sich­er zu sein, und eine Rei­he ander­er Leser/innen auch (darunter eine Rei­he von Sprachwissenschaftler/innen). Wir kön­nen also wirk­lich aufhören, das infrage zu stellen. Wie es an Ihrem Wohnort damit bestellt ist, weiß ich natür­lich nicht, da uns über Bran­den­burg bish­er keine Rück­mel­dun­gen vor­liegen. Dass reduzierte For­men ganz all­ge­mein etwas mit Sprachökonomie zu tun haben, ist natür­lich richtig. Es existiert aber immer ein Span­nungs­feld zwis­chen Sprachökonomie und Ver­ständlichkeit — son­st wären alle sprach­lichen For­men längst auf Null reduziert. — A.S.]

  55. Zieher

    Ich hat­te einen Mitschüler, der in geschrieben­er Sprache statt stan­dard­sprach­lichem “einen” stets “ein” ver­wen­dete, auch in der gym­nasialen Ober­stufe noch. Er war deutsch­er Mut­ter­sprach­ler wie ich. Damals habe ich mich immer gefragt, wie es möglich war, dass der Unter­schied in der Ver­wen­dung von “ein” und “einen” offen­sichtlich beim Spracher­werb an ihm vor­beige­gan­gen war.
    Der Artikel hat mir nun einen Ansatz zur Beant­wor­tung dieser Frage geliefert. Mir war vorher näm­lich nicht bewusst, dass in gesproch­en­er Sprache “einen” wie “ein” zu “n” reduziert wer­den kann. Ich war immer von “nen” als einziger zuläs­siger Kurz­form von “einen” aus­ge­gan­gen. Jet­zt habe ich allerd­ings fest­gestellt, dass ich selb­st je nach Kon­text “einen” auch zu “n” reduziere.

  56. csz

    Troh
    …ist zwar hier jet­zt auch off-top­ic, aber zu “Troh” hätte ich als Plur­al spon­tan “Tro­he” gebildet. Vielle­icht ist so eine Präferenz auch region­al unter­schiedlich (hier: Gren­zge­bi­et Rheinland/Westfalen). Kann man sicher­lich lustige Feld­forschun­gen zu machen. 😉

  57. Franziska

    Song­text
    Das ist ja wirk­lich span­nend wie ein Kri­mi, habe sowohl den Artikel als auch die Kom­mentare gerne gelesen!
    Das wirk­lich erste Mal bewusst gehört habe ich die falsche Ver­wen­dung des “nen” im Song “Gute Musik” von Clue­so, auf gle­ich­namigem Album. Dort heißt es “manch­mal braucht es nen Weilchen, bis zu ver­stehst…” und “sobald die Tür aufge­ht, mir wer nen Lächeln schenkt, weiß ich…”
    http://www.youtube.com/watch?v=nsyxTPMs_1M
    Tja, fragt sich woher das kommt. Weil Clue­so aus Thürin­gen kommt? Weil das “nen” ryth­misch bess­er passt, damit die Stil­ben­zahl stimmt? Weil ein “n” leichter über­hört wer­den kann? Weil es so n cool­er läs­siger Tick im deutschen Hiphop ist?
    Keine Ahnung. Ich glaube jedoch, dass ich dieser Eige­nart in den späteren Liedern Clue­sos nicht mehr wieder­begeg­net bin.

  58. Anatol Stefanowitsch

    @FranziskaEin schön­er Hin­weis, der sowohl die Exis­tenz der Form doku­men­tiert (falls das noch nötig wäre), als auch die Idee des mit­teldeutschen Dialek­t­ge­bi­ets bestätigt. Clue­so ver­wen­det nen noch in anderen Tex­ten als Akkusativ/Neutrum und sog­ar als Nom­i­na­tiv, hier die Beispiele, die mir auf die Schnelle einge­fall­en sind:
    Nen Stück von dir, ist wie nen Stück vom Glück (Fan­post)
    So nen klein­er Joint is schnell gebaut (Vergessen ist so leicht)
    Und wenn du nen biss­chen was dabei hast, nimmt sie dich mit für eine Nacht (Chica­go)
    Ich lieb dich nicht, nen grund, warum du mich nicht brauchst (Uh Girl)

  59. Vip-Raum

    Will­ste nen Tritt?… Wenn jet­zt aber der unbes­timmte Artikel zu einem “nen” verkürzt wer­den soll, dann muss man langsam Ein­spruch erheben …

  60. Franziska

    Re:
    Ahh, also doch auch in späteren Liedern. Müsste man sich alles mal wieder anhören. Grüße!

  61. Gustav mit der Hupe

    ’nen Auto — so’ne Autos
    Wesentlich weit­er ver­bre­it­et scheint mir der Aus­druck “so’ne” zu sein, den ich ursprünglich nur als Kurz­form von “so eine” kan­nte, der aber anscheinend in eini­gen Gegen­den das­selbe bedeutet wie “solche”. Ich frage mich, ob sich diese bei­den For­men (Du hast aber nen großes Auto / So’ne großen Autos fahr ich nicht gern) evtl. gegen­seit­ig beeinflussen.
    [Zu so’n(e) schreibe ich ger­ade an einem län­geren Blog­beitrag, der irgend­wann dieser Tage kom­men wird. Gründe für gegen­seit­ige Bee­in­flus­sung sehe ich aber nicht, da wed­er die Bedeu­tung noch die regionale Verteilung übere­in­stim­men. — A.S.]

  62. Gustav mit der Hupe

    Jet­zt hab ich zu früh abgeschickt. Ich hab mal auf http://www.diwa.info in die Karte “ein” (Karte #432 Wenker­satz #31 “ich ver­ste­he euch nicht, ihr müsst ein biss­chen lauter sprechen) geschaut. Da wer­den in der Leg­ende For­men wie “nen” oder “n’n” als Streubelege aufge­führt, und einige Vorkom­men von “nen” hab ich in der Gegend von Eschwege gefun­den. Was ja zu den Angaben eines Lesers weit­er oben passt.

  63. Dirk Geßner

    Herkun­ft
    Als 1969 in Leipzig geboren­er eben­da aufgewach­sen­er Ober­sachse habe das hier besproch­ene Phänomen zum ersten mal Ende der Neun­ziger im Ruhrge­bi­et gehört und es ist mir aufge­fall­en, weshalb ich nicht glaube, dass ich es bis dahin ein­fach nicht bemerkt habe.
    Meine Fam­i­lie lebt seit mehreren Gen­er­a­tio­nen in der Region (Leipzig/Borna/Koren Salis) und vor allem meine Großel­tern (aus Leipzig und Bor­na) haben den jew­eils lokalen Dialekt sehr aus­geprägt gesprochen, und dieses “nen” kam in kein­er der bei­den vor, da würde an den entsprechen­den Stellen ein beherztes “ä” geset­zt: “ä Bier, ä Med­schn, ä Audo, ä Gewese”.
    Als ich das Phänomen zum ersten mal gehört habe, hat es sich für mich ganz naht­los in meine NRW-Hör­erleb­nisse eingepasst, so dass für mich immer klar war, dass man dort so spricht. Um so über­raschter bin ich nun, da ich erfahre, dass es nicht so ist.

  64. Daniel

    Wo sind die Leerzeichen?
    So sehr mich als Gele­gen­heit­sko­rinthenkack­er Ihr Artikel gefreut hat, so anstren­gend ist er auf­grund der vie­len fehlen­den Leerze­ichen zu lesen:
    Als Beispiel des üblichen Genörgel­snen­nt sie unter anderem eine von Bas­t­ian Sicks Zwiebelfisch-Kolumnen,auf die ich gle­ich zurückkomme.
    Sich­er ein tech­nis­ch­er und kein sprach­lich­er Fehler, aber Sie soll­ten das beheben.

  65. Nele

    Das ist aber inter­es­sant: Ich bin in NRW aufgewach­sen und lebe seit eini­gen Jahren in Berlin. Aus meinem Umfeld kenne ich nur “nen”, “n” würde ich nie benutzen, da es mir schlicht zu kurz vorkommt.
    “Nen” habe ich tat­säch­lich im “echt­en Leben” erlernt, also durch Fam­i­lie und Fre­unde. Für Chats und SMS spielt es keine beson­dere Rolle, da man im Ver­gle­ich zu “ein” ja keine Zeichen spart und man es im Gegen­satz zu “ein” bei t9 oft kom­plett ein­tip­pen muss.
    Allerd­ings bin ich auch erst Anfang 20, vielle­icht hat mich der Sprach­wan­del also schon voll erwischt? 🙂

  66. Johannes

    Nörgel
    Moin,
    ich bin bish­er beken­nen­der Sprach­nör­gler — allerd­ings stelle ich zur Zeit mit großem Erschreck­en fest, dass bei mir ein “Bekehrung­sprozess” hin zum Sprach­wan­de­lak­tzep­tan­ten durch­mache — nicht zulet­zt durch Beiträge wie Ihre zehn.de ‑Kri­tik.
    Was ich aber nur­mit großer Über­win­dung aktzep­tierenkön­nte wäredas dauer­hafte Weglassen von Leerzeichen?!?
    Kleine Anre­gung noch: Ich fände mal einen Beitrag über die eigene Gram­matik­form der Wet­ter­berichter­stat­tung inter­es­sant — die ist ja fast verbfrei… viele Grüße aus Lüneb­urg ein bald ex-Sprach­nör­gler, Joei

  67. Tobi

    Mir scheint das fehlende Leerze­ichen im Betr­e­ff der E‑Mail (Des Steins des Anstoßes) sind nicht die einzi­gen ihrer Art. Im Inter­esse der Les­barkeit des Textes möchte ich hier­mit deren Ergänzung anregen.

  68. verärgerter Leser

    Leer­taste kapput?
    Hal­lo Herr Stefanowitsch,
    Mir ist eben lei­der die Lust am lesen ihres Ark­tiels ver­gan­gen, da an viele Stellen Leerze­ichen fehlen. Hier ein paar Beispiele: “Zwiebelfisch-Kolumnen,auf die”, “dieser bei­den­Genera”, “und einenkön­nen näm­lich in” oder noch mehr störend: “Verkürzungsregel­nun­voll­ständig sind.”
    Wür­den sie bitte den Artikel noch ein­mal überarbeiten?

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