Die Sprachpanscher schlagen zurück

Von Anatol Stefanowitsch

Der Vere­in der Dort­munder Sprach­nar­ren hat die Liste der Kan­di­at­en für den „Sprach­pan­sch­er des Jahres“ bekan­nt­gegeben, mit dem die Anglizis­men­jäger jedes Jahr ver­suchen, par­a­sitär von der Medi­en­präsenz bekan­nter Mit­men­schen zu prof­i­tieren, indem sie diese beschuldigen, mit­tels englis­ch­er Lehn­wörter den Unter­gang alles Deutschen voranzutreiben.

Wie nicht anders zu erwarten wer­den die Nominierun­gen mit den sel­ben sub­stan­zlosen und schw­er bis gar nicht über­prüf­baren Behaup­tun­gen unter­mauert, die auch die son­sti­gen Aktiv­itäten des Vere­ins charakterisieren.

Am ehesten nachvol­lziehbar ist noch die Nominierung des Vor­standsvor­sitzen­den der Deutschen Telekom, René Ober­mann, dessen Unternehmen tat­säch­lich eine enge Liebes­beziehung zu angel­säch­sis­chem Glob­alkolorit pflegt — der VDS führt Call & Surf Com­fort, Enter­tain Instal­la­tion Ser­vices, Busi­ness Flat Pre­mi­um und Shared Cost Inter­na­tion­al an, und tat­säch­lich find­en sich all diese Dinge im Ange­bot von Ober­manns Konz­ern. Ein Sprach­pan­sch­er wäre er damit früh­estens, wenn die Sprachge­mein­schaft diese Pro­duk­t­na­men in den all­ge­meinen Sprachge­brauch übernähme, wofür es natür­lich kein­er­lei Anze­ichen gibt. Aber das dem VDS zu erk­lären, haben schon viele ver­sucht — es ist zwecklos.

Die Nominierung des deutschen Shell-Vor­sitzen­den Peter Blauwhoff fällt in dieselbe Kat­e­gorie, sein verge­hen ist der Pro­duk­t­name Shell Fuel SaveSu­per „und anderes Ange­berenglisch an seinen Zapfsäulen“.

Nur mit großer Mühe kann man dage­gen nachvol­lziehen, wie Bun­des­fam­i­lien­min­is­terin Kristi­na Schröder auf die Liste ger­at­en ist Nicht, dass man sie nicht kri­tisieren kön­nte — tat­säch­lich fällt mir kein Aspekt ihres poli­tis­chen Wirkens ein, den man nicht kri­tisieren müsste –, aber nominiert ist sie für die Ver­wen­dung der Beze­ich­nung Equal Pay Day für einen Gedenk­tag, mit dem darauf hingewiesen wer­den soll, dass Frauen oft weniger Lohn für die gle­iche Arbeit erhal­ten, wie Män­ner. Sich­er, den Tag kön­nte man auch anders nen­nen — Tag der Lohn­gerechtigkeit, oder so –, aber Equal Pay Day ist eine inter­na­tionale Angele­gen­heit, viele Län­der haben ihn (wenn auch an unter­schiedlichen Tagen), und selb­st im Kat­e­chis­mus der Sprach­puris­ten sollte es doch ein lässlich­es Verge­hen sein, einem inter­na­tionalen Gedenk­tag seinen inter­na­tion­al üblichen Namen zu geben.

Über­haupt nicht nachvol­lziehen — und zwar im Wortsinne — lässt sich die Nominierung des Ratsvor­sitzen­den der evan­ge­lis­chen Kirche Deutsch­lands, Niko­laus Schnei­der, der ange­blich die Begriffe Luther­Actvi­ties [sic, soll wohl Luther­Ac­tiv­i­ties heißen]  Well­ness für die Män­nerseele, Mar­riage Weeks und Wor­ship Sum­mer­par­tys ver­wen­det oder wenig­stens zu ver­ant­worten hat. Nicht nachvol­lziehbar deshalb, weil ich keine Belege dafür find­en kon­nte, dass Schnei­der oder die evan­ge­lis­che Kirche diese Begriffe ver­wen­den. Wenn jemand Belege find­et, trage ich sie gerne nach.

Ich würde mir aber nor­maler­weise gar nicht mehr die Mühe machen, die Sprach­pan­scher­hatz des VDS noch zu kom­men­tieren — zu immer­gle­ich sind die Begrün­dun­gen und die gespielte Aufre­gung (in diesem Jahr zitiert VDS-Chef Wal­ter Krämer sich mit fol­gen­den Worten selb­st: „Es ist beschä­mend, wie die soge­nan­nten Eliten unseres Lan­des aus der deutschen Sprache desertieren. In Frankre­ich, Spanien oder Ital­ien würde man diese Leute umstand­s­los entlassen.“).

Nein, ich schreibe darüber über­haupt nur wegen der let­zten Nominierung:

Kan­di­dat ist außer­dem Frank-Jür­gen Weise, Chef der Bun­de­sagen­tur für Arbeit. Er hält offen­sichtlich seine neuen Job­cen­ter für etwas Besseres als die alten Arbeit­sämter, und lädt Arbeit­ge­ber zu Start-Up-Coach­ings und Busi­nesstalks über soft und hard skills ein. [Pressemel­dung des VDS]

Denn Weise, bzw. seine Behörde, hat zurück­geschla­gen — endlich ein­mal. Statt, wie es die nominierten Sprach­pan­sch­er son­st oft tun, Abzus­tre­it­en oder Besserung zu geloben, hat die Bun­de­sagen­tur für Arbeit eine Pressemel­dung her­aus­gegeben, die mir wieder Hoff­nung für meinen fort­ge­set­zten öffentlichen Kampf gegen die Sprachapoka­lyp­tik­er und Fremd­wortxeno­phoben gibt.

Schon die Über­schrift ist für eine Behörde ungewöhn­lich scharf und geistre­ich: „Knapp daneben ist auch vor­bei: ‘Vere­in Deutsche Sprache’ schlägt den falschen Hund“. Und dann geht es los:

Der „Vere­in Deutsche Sprache“ hat die Bun­de­sagen­tur für Arbeit (BA) und ihren Vor­standsvor­sitzen­den zu Unrecht ins Visi­er sein­er Schelte „Sprach­pan­sch­er des Jahres“ genom­men. Die Kri­tik des Vere­ins macht sich unter anderem an dem Begriff „Job­cen­ter“ fest. Dieser Begriff wurde jedoch nicht von der BA und schon gar nicht von ihrem Vor­stand gewählt, son­dern im Rah­men der Neuor­gan­i­sa­tion der Grund­sicherung geset­zlich fest­gelegt. [Pressemel­dung der Bun­de­sanstalt für Arbeit]

Tja, das hätte man beim VDS vielle­icht mal recher­chieren sollen, bevor man wild in der Gegend herumnominiert.

Zudem kön­nen und sollen die Job­cen­ter nicht — wir vorge­wor­fen — „etwas Besseres sein als die alten Arbeit­sämter“ — bei­des hat nichts miteinan­der zu tun. Die früheren Arbeit­sämter sind heute die Agen­turen für Arbeit (auch dies übri­gens ein Begriff, der poli­tisch fest­gelegt wurde). Job­cen­ter sind der ein­heitliche Begriff für die bish­eri­gen Arbeits­ge­mein­schaften und kom­mu­nalen Ein­rich­tun­gen, in denen die Men­schen in der Grund­sicherung betreut wer­den. [Pressemel­dung der Bun­de­sanstalt für Arbeit]

Na gut, das kann man beim VDS natür­lich nicht wis­sen, dazu braucht man ja — wie heißt das nochmal — Sachken­nt­nis. Und die hat man nicht und will man nicht, deshalb beschäftigt man sich ja mit Sprache, denn zu sprach­lichen Fra­gen kann man ja bekan­ntlich auch ohne Sachken­nt­nis Stel­lung beziehen.

Aber bis zu diesem Punkt klingt die Pressemel­dung noch so, als wolle die BA den Schwarzen Peter nur weit­er­re­ichen. Aber dann beken­nt man sich offen­siv zu englis­chem Lehngut und zeigt dabei, dass man, anders als der VDS, ver­standen hat, wie Sprache funk­tion­iert — man muss näm­lich Wörter ver­wen­den, die die Ange­sproch­enen ken­nen und ver­ste­hen, ob diese Wörter nun rein­ras­sig deutsch sind, oder nicht:

Mit anderen Begrif­f­en aus dem angel­säch­sis­chen Sprachraum, die der “Vere­in Deutsche Sprache” bei der BA bemän­gelt, hat sich die BA bere­its kri­tisch und selb­stkri­tisch befasst. So zum Beispiel mit der Frage, ob ein „Busi­nesstalk“, zu dem de BA ein­lädt, nicht durch ein besseres Wort erset­zt wer­den kann — „Geschäfts­ge­spräch“ würde den Kern der Sache allerd­ings auch nicht tre­f­fen, son­dern völ­lig in die Irre führen.

Andere Anglizis­men, in denen der Vere­in offen­bar einen Unter­gang der Kul­tur sieht, sind fes­ter Bestandteil ein­er Sprache, die in der glob­al­isierten Geschäftswelt gesprochen wird. Wed­er ist ein „Start-Up“ rät­sel­haft, noch ein „Coach­ing“. Wenn die BA ihren Auf­trag für den Arbeits­markt erfüllen will, dann muss sie sich an die Gepflo­gen­heit­en und damit in bes­timmten Fällen auch an die Sprache der heuti­gen Geschäfts- und Arbeitswelt anpassen.  [Pressemel­dung der Bun­de­sanstalt für Arbeit]

Dem ist nichts hinzuzufügen.

[Dieser Beitrag erschien ursprünglich im alten Sprachlog auf den SciLogs. Die hier erschienene Ver­sion enthält möglicher­weise Kor­rek­turen und Aktu­al­isierun­gen. Auch die Kom­mentare wur­den möglicher­weise nicht voll­ständig übernommen.]

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

62 Gedanken zu „Die Sprachpanscher schlagen zurück

  1. Christian

    Die einzi­gen Google-Treffer…
    …für “Luther­Ac­tiv­i­ties” sind jeden­falls dieser Blog­beitrag und diverse Web­seit­en, auf denen die VDS-Nominierung zu find­en ist…

  2. Muriel

    Auch wenn ich weiß, dass diese Art Kom­men­tar, wie ich ihn jet­zt gle­ich abgeben werde, nicht beson­ders hil­fre­ich oder sin­nvoll ist, ist es mir doch ein Anliegen, mein­er stel­lvertre­tenden Beschä­mung darüber Aus­druck zu ver­lei­hen, dass es Her­rn Krämer offen­bar nicht zu blöd ist, im Ernst zu behaupten, in anderen Län­dern wür­den Spitzen­man­ag­er “umstand­s­los ent­lassen”, wenn sie Fremd­wörter benutzen.
    Gewiss ist das im Ver­gle­ich mit vie­len sein­er son­sti­gen Äußerun­gen noch eine Kleinigkeit, aber trotz­dem. Was für ein a…ußerordentlich uner­freulich­er Mensch.
    (Ich mag übri­gens die Captchas hier. Die sind prob­lem­los zu lesen, immer. Vor­bildlich. Hab ich doch immer­hin auch noch was Kon­struk­tives sagen können.)

  3. Logiker

    krämer
    hätte bei dem leben sollen, was er kann, näm­lich der Sta­tis­tik. Als VDS-Sprachrohr ist er unerträglich.
    Komisch aber, dass euin Sta­tis­tik-Pro­fes­sor nicht mal die eigene Sprache sta­tis­tisch untersucht.
    Muss man da Igno­ranz ver­muten oder kann man sie unterstellen???

  4. ZA

    Wenn mir jet­zt noch jemand erk­lären kann, was dann diese Radiowerbespots sollten …
    (Ken­nt die jemand? Die, wo ein mut­maßlich türkischdeutsch­er junger Mann anfängt mit “Eh bin isch der Murat, bin isch voll gut in das deutsche Sprach” und weit­er­ma­cht in über­trieben gefeil­tem Hochdeutsch, von wegen, Sprache sei die Grund­lage um seine Gefüh­le und Gedanken auszu­drück­en und ihre seman­tis­chen Fein­heit­en seien gar nicht hoch genug einzuschätzen. Am Ende sagt dann ein ander­er Sprech­er, dass dieser Spot von der Bun­de­sagen­tur für Arbeit kommt und der junge Mann nölt “das heißt ARRRRRRRRRRBEIT, nicht AAHHHBEIT”, woraufhin sich der Sprech­er korrigiert.
    Ist schon eine Weile her und aus dem Gedächt­nis zitiert.)

  5. Kai Hiltmann

    Dort­munder Sprachnarren
    Es mag schon sein, dass der Vere­in manch­mal übertreibt, grund­sät­zlich finde ich sein Anliegen aber nicht verkehrt. Ja, neue Dinge brauchen neue Namen, und die brin­gen sie eben aus ihrem Ursprungs-kul­turkreis mit. Ander­er­seits packt mich regelmäßig die Übelkeit, wenn wieder ein Schaum­schläger meint, seine Triv­i­al­itäten durch Über­set­zung in ein Alphamän­nchen-Kaud­er­welsch über jegliche Kri­tik emporheben zu müssen. So bleibt mir immer in Erin­nerung, wie ein streb­samer Kol­lege mich auf­forderte, sein Paper ASAP zu reviewen, aber bitte mit Track Chang­ing (gemeint war die Word-Funk­tion “Änderun­gen nachverfolgen”).
    Men­schen neigen eben zur Grup­pen­bil­dung und zum Chau­vin­is­mus, und ein Werkzeug dazu ist der Grup­pen-Slang. Ein Großteil unseres Denglisch fällt in diese Kat­e­gorie, und das muss man nicht unterstützen.
    Kai Hiltmann

  6. Peer

    Damit weiß man ja, wer den Preis wohl gewin­nen wird — Das wird sich der VDS nicht gefall­en lassen!
    (Immer­hin sprechen wir hier über einen Vere­in dessen Mit­glieder hier in der Ver­gan­gen­heit immer wei­der gerne argu­men­tierten: “Mit DEM Namen liegt Her­rn Ste­fanow­itch wohl auch nichts an der deutschen Sprache)

  7. WFHG

    @Logiker
    Sta­tis­tik kann er übri­gens auch nicht, wovon man sich z.B. in seinem Buch “So lügt man mit Sta­tis­tik” überzeu­gen kann. Vielle­icht kann er richtig rech­nen, aber das reicht nicht für Sta­tis­tik, da muss man auch noch richtig denken. Viele sein­er Beispiele sind schon in ihrer Grun­dan­nahme falsch.

  8. Agnes Stolle

    Vie­len Dank für den Hinweis
    Diese Anglizis­men sind wirk­lich nervtö­tend. Soft Skills klingt so wie Soft­drinks und ich finde es gut, dass das kri­tisiert sind.

  9. Peer

    @Agnes Stolle
    Den Artikel gelesen?
    Naja, Soft Skills wird nun­mal in der Geschäftswelt ver­wen­det. Das kann Ihnen gefall­en oder auch nicht, ändert aber auch nichts dran.
    Soft Eis wird übri­gens auch ver­wen­det und auch das ist ein Anglizis­mus an dem man nichts ändern kann.
    Da muss ich jet­zt jeden für kritisieren!

  10. Ingo Leschnewsky

    Anglizis­men
    Man sollte sich also bess­er den Gepflo­gen­heit­en Ander­er anpassen, auch wenn man sie noch so däm­lich find­et? Das klingt für mich nach Druck durch die Peer­group, und hat nichts mit ratio­nalen Argu­menten zu tun.
    Wie Geschäft­sleute untere­inan­der reden, ist mir egal. Aber wenn Sie sich an Nicht­geschäft­sleute (z.B. Kun­den) wen­den, und von diesen auch ver­standen wer­den möcht­en, dann halte ich es für ange­bracht, dabei keine “Insid­er­sprache” zu verwenden.
    Dazu auch “Schön­Blöd” in der Hes­sen­schau vom 22.05.2011:
    http://www.hr-online.de/…/index.jsp?rubrik=66207
    “Gele­gentlich” ist mein­er Ansicht nach wesentlich sel­tener als eine “Gepflo­gen­heit”. Faz­it: Ich habe nichts gegen Anglizis­men an sich, nur gegen deren über­flüs­sige bzw. über­mäßige Verwendung.
    Im Übri­gen bin ich der Ansicht, dass Anglizis­men denk­faul machen: Man ver­wen­det vorschnell den dehn­baren englis­chen Begriff, anstatt sich Gedanken über eine angemessene For­mulierung auf deutsch zu machen.

  11. Michael Allers

    @Muriel:
    “… dass es Her­rn Krämer offen­bar nicht zu blöd ist, im Ernst zu behaupten, in anderen Län­dern wür­den Spitzen­man­ag­er “umstand­s­los ent­lassen”, wenn sie Fremd­wörter benutzen.”
    Wer seine Brötchen als Mit­glied der “Fac­ul­ty and Board of Man­age­ment” an der “Ruhr Grad­u­ate School in Eco­nom­ics” ver­di­ent, ist doch in dieser Frage sicher­lich kompetent. ;->
    @Agnes Stolle:
    “Soft Skills klingt so wie Soft­drinks und ich finde es gut, dass das kri­tisiert sind.”
    Ana­log kön­nte man unter Ver­wen­dung deutsch-deutsch­er Wörter behaupten: Weichze­ich­n­er klingt so wie Weichei. Macht das wirk­lich Sinn?
    Grund­sät­zlich kann man die ‘Argu­men­ta­tion’ des VDS auch als Sprach­laie ein­fach nicht ern­st­nehmen. Das Prob­lem ist nur, dass viele Poli­tik­er dies noch nicht bemerkt haben. Der näch­ste ‘Deutsch ins GG’-Aktionismus ist wohl nur eine Frage der Zeit.

  12. Peer

    @Ingo
    Ver­wen­den Sie doch die Worte, die sie wollen. Mir sind z.B. Gal­lizis­men ein Gräuel, ins­beson­dere wenn ich die schreiben muss.
    Aber wenn es um eine Ausbildung/Weiterbildung geht, sollte man schon die Worte ver­wen­den, die üblich sind. Ic z.B. ver­wende dur­chaus die ganzen lateinis­chen Begriffe im Chemie­un­ter­richt, obwohl es da bes­timmt eine deutsche Entsprechung gäbe…

  13. muehsam

    Eliten desertieren
    “Es ist beschä­mend, wie die soge­nan­nten Eliten unseres Lan­des aus der deutschen Sprache desertieren. ” Eliten desertieren — in Frankre­ich würde der sofort als Sprach­schützer ent­lassen wer­den! Dabei kann man das so schön in unser­er Mut­ter­sprache sagen: “Es ist beschä­mend, wie die soge­nan­nten Edelleute unseres Lan­des aus der deutschen Sprache fah­nen­flüchtig werden. ”

  14. Ludwig Trepl

    Da muß noch etwas hinzuge­fügt werden
    “Wenn die BA ihren Auf­trag für den Arbeits­markt erfüllen will, dann muss sie sich an die Gepflo­gen­heit­en und damit in bes­timmten Fällen auch an die Sprache der heuti­gen Geschäfts- und Arbeitswelt anpassen. [Pressemel­dung der Bun­de­sanstalt für Arbeit]
    Dem ist nichts hinzuzufügen.”
    Doch. Man kön­nte sich zumin­d­est fra­gen, warum die Sprache der heuti­gen Geschäfts- und Arbeitswelt so ist wie sie ist und ob man die Moti­va­tion gutheißen kann. Dabei geht’s nicht nur um Anglizis­men, son­dern auch um eine Vielzahl rein­ras­siger, im Jar­gon des VDS also ungepan­schter deutsch­er Wörter, die eben­so wie die Anglizis­men wegen ihrer Bläh­funk­tion benutzt werden.
    Im Übri­gen: Das Schlimme am Sprach­pan­sch­er ist dieses knalldep­pen­hafte Wort. Wer dafür kein Gespür hat, sollte sich an der Diskus­sion lieber nicht beteili­gen, egal wie er in der Sache denkt.

  15. Ludwig Trepl

    @Peer@Agnes Stolle
    “Naja, Soft Skills wird nun­mal in der Geschäftswelt ver­wen­det. Das kann Ihnen gefall­en oder auch nicht, ändert aber auch nichts dran.”
    Steuer­be­trug und Bestechung gibt es nun ein­mal in der Gesellschaft. Das kann Ihnen gefall­en oder auch nicht, ändert aber auch nichts daran.

  16. Dierk

    Immer für Klarheit
    @Ludwig Trepl

    Das Schlimme am Sprach­pan­sch­er ist dieses knalldep­pen­hafte Wort. Wer dafür kein Gespür hat, sollte sich an der Diskus­sion lieber nicht beteili­gen, egal wie er in der Sache denkt.

    Sie dür­fen meinetwe­gen gerne Anglizis­men oder Pseu­do­englisch oder Fach­sprache ver­wen­den, sofern Sie mir damit klar machen kön­nen, was Sie meinen. Ich ver­ste­he die ange­führte Stelle nicht.

  17. Ludwig Trepl

    @Dierk Immer für Klarheit
    Sie schreiben: “Sie dür­fen meinetwe­gen gerne Anglizis­men oder Pseu­do­englisch oder Fach­sprache ver­wen­den, sofern Sie mir damit klar machen kön­nen, was Sie meinen. Ich ver­ste­he die ange­führte Stelle nicht.”
    Die ange­führte Stelle: Sprach­pan­sch­er ist ein knalldep­pen­haftes Wort.
    Sie sind sehr anspruch­s­los. Wenn es nur darum gin­ge, klar zu machen, was man meint, kön­nte man auch eine Kun­st­sprache aus Zif­fernkom­bi­na­tio­nen benutzen. Mir würde das nicht gefall­en. Ich möchte, daß mir auch gefällt, wie es gesagt ist. Und wenn man einem Wort allzu deut­lich anmerkt, daß mit dem etwas nicht stimmt, der da spricht, dann gefällt es mir nicht.
    Was ich an der zitierten Stelle behauptet habe, ist: Man kann über die Angli­fizierung nicht sin­nvoll disku­tieren, wenn man nicht berück­sichtigt, (1) wie sich das Ergeb­nis anhört (es entste­hen nun mal meist eher grausige Gebilde, auch wenn manch­es schön­er ist als der deutsche Aus­druck, den es erset­zt), und (2) vor allem nicht wenn man nicht berück­sichtigt, daß mit dem Ein­streuen englis­ch­er Wörter in deutsche Sätze eine Zusatzbotschaft über­mit­telt wird. Und die heißt eben in der Regel: Ich bin gar nicht der Prov­in­zler, für den du mich hältst, hör doch nur, wie welt­ge­wandt ich mich aus­drück­en kann. Seine Min­der­w­er­tigkeits­ge­füh­le kann man natür­lich nicht nur mit Wörtern englis­ch­er Herkun­ft zum Aus­druck brigen, aber mit denen geht es heute beson­ders gut.

  18. Dierk

    @Ludwig Tre­pl
    Ich weiß nicht, weshalb Sie irgend­was in meine Frage hineinge­heimnis­sen. Nir­gend­wo behaupte ich, dass im all­ge­meinen ’nur’ ver­standen wer­den darf; ich bin sog­ar so ziem­lich der let­zte, der den Funk­tion­al­itätsstil, den die Wolf Schnei­ders dieser Welt fordern, unter­stützt. Ich wollte wirk­lich wis­sen, was Sie da meinen:
    — Welch­es Wort ‘am Sprach­pan­sch­er’ ist knalldeppenhaft?
    — Wer hat für welch­es Wort kein Gespür?
    — Warum darf dieser Jemand nicht an irgendwelchen Diskus­sio­nen teilnehmen?
    — Wer darf [in ihrem Argu­ment] wie denken, um sich an was zu beteiligen?
    Ganz ehrlich, ich würde gerne ver­ste­hen, was Sie mir und anderen schreiben, damit ich nicht andauernd darauf angewiesen bin, vor­eilige Schlüsse zu ziehen.

  19. Ludwig Trepl

    @Dierk @Ludwig Trepl
    Zugegeben, meine For­mulierung war schon sehr kryptisch.
    “Welch­es Wort ‘am Sprach­pan­sch­er’ ist knalldep­pen­haft?” Sprachpanscher.
    “Wer hat für welch­es Wort kein Gespür?”
    Da meine ich natür­lich nicht, daß man ger­ade für dieses Wort ein Gespür haben muß, son­dern daß man über­haupt ein Gespür haben muß dafür, wie sich etwas anhört und was damit so neben­bei zum Aus­druck gebracht wird, und daß man nicht allein mit Funk­tion­al­ität argu­men­tieren kann (und daß man dieses Gespür als Argu­ment gel­ten lassen muß).
    “- Warum darf dieser Jemand nicht an irgendwelchen Diskus­sio­nen teilnehmen?”
    “Dür­fen” tut natür­lich jed­er; ich meine, daß man, wenn man sin­nvoll über die Frage der Angli­fizierung disku­tieren will, die eben ange­sproch­ene Ebene ein­beziehen muß, und wer das nicht kann, weil er damit gar nicht zurechtkommt und bei der Frage, was in sprach­lichen Din­gen gut und schlecht ist, immer nur daran denkt, ob es denn funk­tion­iert, in dieser Diskus­sion am Wichtig­sten vorbeidiskutiert.
    Ich höre in dieser Diskus­sion fast immer nur zwei Sorten von Argu­menten. Ein­er­seits: Deutsch hat deutsch zu bleiben und alles von außen kom­mende ist Verun­reini­gung oder zumin­d­est unprak­tisch, weil viele nicht mitkom­men. Ander­er­seits: was von außen kommt ist gut, wenn es funk­tion­iert, und funk­tion­al betra­chtet ist es oft sog­ar von Vorteil (neue Nuan­cen usw.). Ich finde bei­des zweitrangig.

  20. Michael Allers

    Her­rn Tre­pls Gespür für Sprache
    @Ludwig Trepl:
    Sie brin­gen hier unsere kleine Pri­vat­diskus­sion m.E. bess­er auf den Punkt als a.a.O., weshalb ich sie hier fort­set­ze — hof­fentlich nicht zu sehr OT.
    Über das “Knalldep­pen­hafte” der VDS-Dik­tion sind wir uns wohl einig.

    was von außen kommt ist gut, wenn es funk­tion­iert, und funk­tion­al betra­chtet ist es oft sog­ar von Vorteil (neue Nuan­cen usw.). Ich finde bei­des zweitrangig.

    Erstrangig sind Ihnen also Gespür, Geschmack, Stil usw.? Das sei Ihnen unbenom­men, aber über etwas so hochgr­a­dig Sub­jek­tives kann man im Ggs. zur objek­tiv fass­baren Funk­tion­al­ität eigentlich nicht disku­tieren. Warum kön­nen Sie sich nicht damit abfind­en, dass andere Sprech­er / Schreiber nun mal ein anderes Gespür, einen anderen Geschmack, einen anderen Stil haben?
    Und nein, Denglis­chsprech­er sind nicht durch­weg “Prov­inztrot­tel”! Was hat es mit “Min­der­w­er­tigkeits­ge­fühlen” zu tun, wenn man sich ganz ratio­nal die Vorteile von Denglisch zunutze macht???

  21. Ludwig Trepl

    Über das “Knalldep­pen­hafte” der VDS-Dik­tion sind wir uns wohl einig.”
    Weil es knalldep­pen­haft ist oder weil es von denen kommt?
    “Und nein, Denglis­chsprech­er sind nicht durch­weg “Prov­inztrot­tel”! ”
    Sagt’ ich denn das? Ich sagte nicht, daß sie es sind, son­dern daß sie glauben, daß andere sie dafür hal­ten, und von “durch­weg” war über­haupt nicht die Rede. Selb­stver­ständlich gibt es zahlre­iche, ach was, zahllose Fälle, in denen ein Wort englis­ch­er Herkun­ft das bessere ist, eben­so wie es bei Wörtern griechis­ch­er oder lateinis­ch­er Herkun­ft auch ist. Aber wollen Sie denn ern­sthaft bestre­it­en, daß der über­große Teil des Denglis­chen die von mir genan­nte Herkun­ft hat? Warum sind denn die Webe­plakate heute halb englisch? Da rech­net man eben damit.
    “Erstrangig sind Ihnen also Gespür, Geschmack, Stil usw.? Das sei Ihnen unbenom­men, aber über etwas so hochgr­a­dig Sub­jek­tives kann man im Ggs. zur objek­tiv fass­baren Funk­tion­al­ität eigentlich nicht diskutieren.”
    Doch, ich hab in der Kom­men­tarserie, auf die Sie ver­linken (sagt man das so?), argu­men­tiert, daß man da disku­tieren kann, wenn auch nicht über Geschmack in jed­er Bedeu­tung dieses Wortes. Aber das ist offen­bar nicht angekommen.

  22. Dierk

    @Ludwig Tre­pl
    Erst ein­mal danke ich, dass sie meine Frage[n] beant­wortet haben.

    Ich finde bei­des zweitrangig.

    Das sei Ihnen und jedem anderen — das ist wichtig: JEDEM — unbenom­men, ist allerd­ings unin­ter­es­sant. Wir bei­de kön­nen uns in üblich­er Wein-/Bier­laune sich­er Stun­den darüber unter­hal­ten, welchen Schreib­stiel wir bei unser­er Lek­türe bevorzu­gen. Wir kön­nten, wenn es denn empirisch sein soll, auch die diversen massenkom­pat­i­blen Best­sellerlis­ten anschauen, um zu sehen, wen denn die Masse gerne liest [Dan Brown???]. Aber daraus lässt sich lei­der über­haupt nichts All­ge­me­ingültiges folgern.
    Herr Krämer, und zumin­d­est in Teilen Sie, mögen bes­timmte Englisch anmu­tende Vok­a­beln nicht, ich mag kein Eis­bein. Und? Ich esse kein Eis­bein, Herr Krämer kön­nte, wenn er es denn kön­nte, eine saubere Sprache schreiben, Sie dür­fen Bläh­wörter, Fach­sprache, Was-auch-immer aus Ihren Tex­ten entfernen.
    Aber erzählen Sie mir nicht, wie mein Stil auszuse­hen hat, damit er — ja, was eigentlich, gut, ver­ständlich, sauber, toitsch? — ist. Nichts weit­er ver­sucht der VDS, nichts weit­er ver­suchen Sie: Ihren per­sön­lichen Geschmack anderen als ‘kor­rekt’ oder ’schön’ aufzu­drück­en. Ver­ste­hen Sie mich nicht falsch, von mir aus dür­fen Sie nölen, so viel Sie wollen, ich tue das auch. Es wäre nur nett, wenn das nicht als all­ge­me­ingültige Regel, als “richtiger” Sprachge­brauch oder gar als Wis­senschaft getarnt daher käme.

  23. David

    Für mich gehört “Denglisch” seit je in die top ten der Knalldep­pen­vok­a­beln mein­er komis­chen Sprachge­mein­schaft. Was nun?
    @Ingo:

    Im Übri­gen bin ich der Ansicht, dass Anglizis­men denk­faul machen: Man ver­wen­det vorschnell den dehn­baren englis­chen Begriff, anstatt sich Gedanken über eine angemessene For­mulierung auf deutsch zu machen.

    Das scheint dann richtig, wenn man die Krö­nung und schön­ste Würde des Denkens als unabän­der­lich im Find­en passender deutsch­er Wörter beste­hend sieht. Mir ist es allerd­ings bei Betä­ti­gun­gen, die ich, vielle­icht zu vor­ein­genom­men von mein­er eige­nen Her­rlichkeit, auch als “Denken” beze­ich­nen würde, schon passiert, daß sich englis­che Vok­a­beln sog­ar dort eingeschlichen haben, wo ich nach der exak­ten deutschen Entsprechung nicht lange hätte suchen müssen. Und zwar deshalb, weil die Vok­a­beln zur betr­e­f­fend­en Zeit oft in einem Englis­chen Kon­text ver­wen­det wur­den. Faul war ich da sich­er. Aber denk­faul? Weiß nicht.

  24. peer

    Steuer­be­trug und Bestechung gibt es nun ein­mal in der Gesellschaft. Das kann Ihnen gefall­en oder auch nicht, ändert aber auch nichts daran.”
    Stimmt. Wenn ich mich darüb­ver aufrege, ändert es auch nichts. Wie schrieb schon der große Nörgelforsch­er Hansen: “Nörgeln tut man, weil man sich mit etwas nicht arrang­ieren kann und zu faul ist, wirk­lich etwas dage­gen zu tun.”
    Nörgel ist nicht kon­struk­tiv. Sprach­nörgelei auch nicht. Man fühlt sich zwar bess­er, hat aber eigentlich nur heiße Luft produziert.
    Aber das muss ich Ihnen ja nicht sagen.

  25. Hergen

    Weniger wie Männer?
    Also wenn Mann sich schon mit Sparche beschäftig, dann sollte man doch den klas­sis­chen WIE-ALS-Fehler ver­mei­den. Ich will hier nicht als Sprach­nör­gler daste­hen, doch wenn Frauen weniger WIE Män­ner ver­di­enen, dann kann das zwar Hans-Peter der Uschi in der Kneipe sagen, doch an dieser Stelle geht das ein­fach nicht. Bitte verbessern!

  26. Hannibal L. Ektor

    faux pas
    … dass Frauen oft weniger Lohn für die gle­iche Arbeit erhal­ten, wie Männer. …
    ist ja nun eigentlich nicht ungerecht, oder

  27. Lena

    Och nö…
    ” […] dass Frauen oft weniger Lohn für die gle­iche Arbeit erhal­ten, wie Männer.”
    Ich wollte ger­ade den RSS-Feed dieses Blogs abon­nieren, habe allerd­ings bei aller Pro­gres­siv­ität große Schwierigkeit­en, jeman­den, der eine Kon­stuk­tion wie diese benutzt, als Sprach­wis­senschaftler ernst zu nehmen. Über­lege mir das mit dem Weit­er­lesen nun doch noch mal.

  28. Michael Allers

    Bess­er ‘als’ als wie ‘wie’?
    Als ordinär­er Spra­chuser frage ich mich eher, warum über­haupt zwis­chen ‘wie’ und ‘als’ unter­schieden wer­den muss. ‘Weniger wie’ sagt doch das­selbe aus wie ‘weniger als’. Mehr stört mich das Kom­ma vor dem ‘wie’, das den Lese­fluss hemmt.
    Aber wegen so ein­er Lap­palie dieses her­vorzügliche Blog zu ignori­eren, käme mir nicht in den Sinn.

  29. Klausi

    Dem ist noch etwas hinzuzufügen
    In der Tat, die Vorschlagsliste hat Män­gel, sog­ar erhebliche.
    Den Unter­schied zwis­chen Agen­tur für Arbeit und Job­cen­ter nicht zu ken­nen, ist ein pein­lich­er Schnitzer. Und wed­er Bun­de­sagen­tur für Arbeit noch die Job­cen­ter sind dafür bekan­nt, dass sie mit Anglizis­men ver­schwen­derisch umge­hen, Gott sei Dank. Das jedoch ändert nichts daran, dass Begriffe wie “soft skills” unnötig wie ein Kropf sind, zumal die BA nichts anderes als die guten alten Sozial­tugen­den, die viele (Langzeit-)Arbeitslose nicht (mehr) draufhaben, damit meint.
    Der Rest der Pressemit­teilung ist das übliche Gesülze von ‘Kann man nicht über­set­zen’ bis hin zu ‘das ist heute so’.
    Am schlimm­sten mitgenom­men hat mich, dass auch Niko­laus Schnei­der nominiert wurde, hat es doch dieses Urgestein der Evan­ge­lis­che Kirche in Deutsch­land gar nicht nötig, sich mit Anglizis­men zu bewaffnen. Wenn er sie den­noch in den Mund genom­men haben sollte, hat er dabei sicher­lich geschmun­zelt — und sich dabei inner­lich vor Lachen abgerollt.
    Allerd­ings klei­det sich unsere Evan­ge­lis­che Kirche in Deutsch­land nun auch immer mehr in anglizis­tis­che Gewän­der. So wurde zum Beispiel “Good Gov­er­nance” einge­führt. Wenn das so weit­erge­ht, wird das Evan­geli­um dem­nächst auf Englisch verkün­det und wir evan­ge­lis­che Chris­ten müssen auf einen neuen Luther warten, der uns den ganzen Kram in’s Deutsche rückübersetzt.
    Rene Ober­mann hinge­gen ist ein guter Vorschlag. Die Telekomm ist zwar schon vor ger­aumer Zeit (und zwar unter Ron Som­mer) zu einem in jed­er Beziehung Sau-Laden verkom­men, aber nun muss eben der seinen Kopf dafür hin­hal­ten, der derzeit­ig dafür bezahlt wird.
    Und selb­stver­ständlich ist sein Laden eine einzige große Sprach­pan­scher­fab­rik, die ver­mut­lich größte des Lan­des sog­ar. Weit ist sie mit dem “Tele­fon­latein” allerd­ings nicht gekom­men, das stimmt. Das liegt bes­timmt daran, dass ich zu diesem Konz­ern seit langem keine Kon­tak­te mehr pflege.

  30. Ludwig Trepl

    @peer kein Betreff
    Sie kri­tisieren mich so:
    “Nörgel[n] ist nicht kon­struk­tiv. Sprach­nörgelei auch nicht.”
    Es freut mich, daß Sie mich nicht zu den Kon­struk­tiv­en zählen.
    Got­tfried Keller dazu:
    “Es giebt eine Reden­sart, daß man nicht nur nieder­reißen son­dern auch wis­sen müsse aufzubauen, welche Phrase von gemüth­lichen und ober­fläch­lichen Leuten aller­wegs ange­bracht wird, wo ihnen eine sich­t­ende Thätigkeit unbe­quem ent­ge­gen­tritt. Diese Reden­sart ist da am Platze, wo oben­hin abge­sprochen oder aus thörichter Nei­gung verneint wird; son­st aber ist sie ohne Ver­stand. Denn man reißt nicht stets nieder, um wieder aufzubauen; im Gegen­theil, man reißt recht mit Fleiß nieder, um freien Raum für Licht und Luft zu gewin­nen, welche über­all sich von selb­st ein­find­en, wo ein sper­ren­der Gegen­stand weggenom­men ist.”

  31. Ludwig Trepl

    @Dierk @Ludwig Trepl
    Auf genau die Vor­würfe, die Sie mir hier machen, habe ich in einem Kom­men­tar, auf den Michael Allers in seinem Beitrag “Michael Allers: Her­rn Tre­pls Gespür für Sprache” (auf dieser Seite) ver­linkt hat, aus­führlich geant­wortet. Falls es Sie inter­essiert, ob es gegen Ihre Auf­fas­sung Argu­mente gibt, kön­nen Sie dort nachlesen.
    Sie hal­ten, so scheint mir, Ihre Auf­fas­sung für selb­stver­ständlich, aber das ist sie nicht. Grob gesagt die Hälfte der­er, die seit 200 oder 300 Jahren unsere Frage wis­senschaftlich disku­tieren, wider­spricht ihr, und die Argu­mente haben nichts mit denen unser­er Sprach­schützer zu tun.

  32. Dr. D

    VDS vs. Wortkraftzersetzung
    Deng­lish? Dep­pert­er Duk­tus der Duden-Defätis­ten. Damned!
    m/fg
    Dr. 😀

  33. Anatol Stefanowitsch

    als/wie“
    Da es so faszinierend zu sein scheint: das wie im Satz „dass Frauen oft weniger Lohn für die gle­iche Arbeit erhal­ten, wie Män­ner“ soll sich auf die gle­iche Arbeit beziehen, nicht auf weniger Lohn. Ich bin über­rascht, dass das den Als/wie-Nör­gler/in­nen hier nicht als Möglichkeit in den Sinn gekom­men ist.
    Selb­st, wenn es sich auf weniger Lohn beziehen würde, wäre es aber kein „Fehler“, es wäre eine dialek­tale Vari­ante. Und wer glaubt, dass Sprach­wis­senschaftler keinen Dialekt sprechen dür­fen, hat ganz grund­sät­zlich nicht ver­standen, was Sprach­wis­senschaft ist. Und das liegt dann sich­er nicht an m

  34. Ludwig Trepl

    Dr. D VDS vs. Wortkraftzersetzung
    “Deng­lish? Dep­pert­er Duk­tus der Duden-Defätis­ten. Damned!” schreiben Sie.
    Wollen Sie damit sagen, daß “Denglisch” dep­pert ist? Da haben Sie recht, das Wort ist unüber­bi­et­bar dep­pert. Die Sache aber lei­der auch.

  35. Ludwig Trepl

    @A.S. „als/wie“
    “… das wie im Satz „dass Frauen oft weniger Lohn für die gle­iche Arbeit erhal­ten, wie Män­ner“ soll sich auf die gle­iche Arbeit beziehen, nicht auf weniger Lohn. Ich bin über­rascht, dass das den Als/wie-Nör­gler/in­nen hier nicht als Möglichkeit in den Sinn gekom­men ist.”
    Nein, nein, Herr Ste­fanow­itsch, da ist Ihnen mal was danebenge­gan­gen. Diese Möglichkeit kann einem hier gar nicht in den Sinn kom­men, außer man nimmt, an, daß der Schreiber halt ein­fach ganz und gar nicht schreiben kann. Darauf kommt man aber bei Ihnen nicht so leicht.
    “Selb­st, wenn es sich auf weniger Lohn beziehen würde, wäre es aber kein „Fehler“, es wäre eine dialek­tale Variante.”
    Das ist möglich, aber es kommt mir sehr nachgeschoben vor. Natür­lich darf, ja sollte ein Sprach­wis­senschaftler wie jed­er Men­sch Dialekt sprechen, aber er darf die dialek­tale Vari­ante nur dann in einen hochdeutschen Text ein­fü­gen, wenn’s paßt, son­st ist es ein Stil­bruch, ich ich kann mir nicht vorstellen, daß sie das in diesem Fall nicht merken.
    Noch was. Anders als Herr/Frau Her­gen will ich gerne als Sprach­nör­gler daste­hen; ich möchte Sie fra­gen, ob Ihnen, als sie das Wort hier einge­führt haben, die lit­er­arische Herkun­ft von “Nör­gler” bewußt war, und wenn, was dann ihre Absicht gewe­sen ist.

  36. Dirk Geßner

    als wie
    [quote]das wie im Satz „dass Frauen oft weniger Lohn für die gle­iche Arbeit erhal­ten, wie Män­ner“ soll sich auf die gle­iche Arbeit beziehen, nicht auf weniger Lohn.[/quote]
    Das ver­wirrt mich nun vol­lends. Was soll denn der Satz dann noch bedeuten?
    Dass Frauen weniger Lohn für die gle­iche Arbeit bekom­men als/wie Män­ner, leuchtet mir noch ein. Aber dass sich der Satz, dass Frauen weniger Lohn bekom­men, wenn sie die gle­iche Arbeit wie Män­ner leis­ten, dergestalt verkürzen ließe, scheint mir nicht ein­fach so annehmbar.
    [quote]Selbst, wenn es sich auf weniger Lohn beziehen würde, wäre es aber kein „Fehler“, es wäre eine dialek­tale Vari­ante. [/quote]
    Ist das so? Es würde mich tat­säch­lich inter­essieren, ob die seit langer Zeit anhal­tende Ver­drän­gung von ‘als’ durch ‘wie’ in der deutschen Sprache von einem oder auch mehreren Zen­tren — also Dialek­ten — aus­ge­ht oder ob es sich nicht vielmehr — so mein Ein­druck — um ein Phänomen han­delt, dass sich auf bre­it­er Basis und ohne lokale Schw­er­punk­te Bahn bricht.

  37. Dierk

    @Dirk Geßn­er
    Tipp für’s näch­ste Mal: HTML Tags statt BBCode. Für Zitat also ‘block­quote’ in ein­fachen spitzen Klammern.

  38. Dr. D

    ad Lud­wig Trepl
    Ich will ehrlich sein: habe mich über das zuvor Gele­sene lustig gemacht. Also gar nicht mal so interessant.
    ps, bzw. btw: Tolles Lin­guo­top. Gestern erst ent­deckt. Und der Beschick­er hat einen schmachtschö­nen Namen. Damit kann man alles wer­den. /rss

  39. Stefan Wagner

    Prob­lema­tis­ches Denglisch
    Ich bin auch so ein Denglis­chbenör­gler. Im Prinzip stören mich auch Denk­faul­heit und Ange­ber­tum, aber ich freue mich 2 Fra­gen loszuw­er­den, die ich nie loswerde, weil sich öffentlich fast nie­mand zum Denglisch bekennt.
    Und zwar: Wie bilde ich Ver­gan­gen­heits­for­men, wie dek­lin­iere ich denglisch, wie beuge ich Ver­ben (heißt das so — wed­er kann ich Latein, noch gefällt mir das Wort ‘beu­gen’ — aber gut), und über­haupt die Schrei­bung. Ich will mich gle­ich ins Konkrete flücht­en, zu Beispie­len. Nicht ‘gedown­load­et’ oder ‘down­ge­load­et’ — das hat man schon allen­thal­ben gehört, aber nehmen wir den “Equal Pay Day”, Tag des gle­ichen Lohns. Ja, ja — nicht gerecht­en Lohn, dass Frauen weniger ver­di­enen ist nur gerecht, weil … — usw. Nein, gle­ich­er Lohn, nicht gerechter Lohn wird verlangt.
    Aber es soll ja nicht um den Inhalt, son­dern die Sprache gehen. Den Tag des gle­ichen Lohns würde man doch so schreiben, wie ich eben, wie den Tag des Baumes, den Tag der Arbeit — Sub­stan­tive groß, den Rest klein.
    Aber der Equal Pay Day wird in Dep­pen­leerze­ichen­schreib­weise geschrieben? Wieso? Wieso nicht ‘equal Pay Day’ — als wäre es Deutsch? Oder als Eigen­name ‘Equal-Pay-Day’ mit Binde­strichen? Oder ‘do as the Romans do’ ‘equal pay day’ — ist ja Englisch!
    Bei “Well­ness für die Män­nerseele, Mar­riage Weaks und Whore­ship Sum­mer­par­tys” fällt mir nicht mehr viel ein — würde man ‘for the mas­cu­line soul’ schreiben, so bliebe ‘und’ als einziges, deutsches Wort übrig — wozu über­haupt noch Deutsch sprechen und schreiben? Und von da zu der Frage, wie man mit dem amerikanis­chen Apos­troph umge­hen soll, für dass es ja andere Regeln gibt, als bei uns. Susi’s Imbi’s ist ja dort richtig — bis auf den Imbis, also mit der Ausrede “Anglizism’ ” müßte man da alles erdulden.
    Heißt es nun eigentlich Sum­mer­par­tys oder Sum­mer­par­ties oder sum­mer parties?
    Schreibt man wirk­lich ‘Busi­nesstalks über soft und hard skills’? Ich lese da unwillkür­lich ein ’stalks’ und erwarte entwed­er ’soft und hard Skills’ oder ‘Soft- und Hard­skills’, aber ‘Busi­nesstalks zusam­mengeschrieben als ein Wort, und die Skills getren­nt — das ist doch willkür­lich und wirkt, wie man es macht falsch — entwed­er deutsch-falsch, oder englisch-falsch, oder gar doppeltfalsch.
    Die Sprache muss leicht gele­sen wer­den kön­nen, denn was ein­mal geschrieben wird, wird i.d.R. oft gele­sen. Nicht das Schreiben muss ein­fach sein.
    Und kom­men wir zu den Geschlechtern. Die Amis haben sowas ja nicht — dort ist ja alles Uni­sex. Der doitsche Tan­nen­baum, alias die Tanne, als Baum, der Baum, the tree, the fir tree. Ist es nun der tree, aber die fir tree? Wonach gehts? Nach Nase? Nach der dt. Form, die nicht ein­deutig im Geschlecht sein muss (the shop => der Laden, das Geschäft) oder nach dem Klang? Ich spreche jahre­lang davon meine Mail zu lesen, und dann kommt jmd. und fragt mich, ob ich den Mail gekriegt hab. Den Mail? Aber wieso — was ist right und was ist wrong?
    Bei mouse drängt sich ein ‘die’ natür­lich auf, und gesprochen hört man eh nicht, ob jmd. Maus oder mouse sagt. Ich kaufe ja seit langem nur noch optis­che Scrollmäuse, und tendiere fast dazu, diese ein wenig einzudeutschen, zu Skrollmäusen. Inter­es­san­ter­weise habe ich von scroll mous­es noch nichts gehört — obwohl solche Plu­ral­bil­dun­gen ja kein Hex­en­werk sind — der­lei lernt man im ersten Jahr Englisch.
    Also, ich erhoffe mir hier ein wenig Aufk­lärung. Bis dahin trickse ich mich weit­er mit meinem plain old ger­man durch, gar­niert mit öster­re­ichis­chen Anlei­hen wie der schö­nen Stromgit­tarre, die man nie­man­dem erk­lären muss, oder dem Bank-o-mat, eine ganz beson­ders possier­liche Neuschöpfung.
    Halt — mir fällt noch ein gutes Beispiel ein: Queue: die Queue/der Queue/das Queue? Im dt. vom Bil­lard eingedeutsch: der Bil­lardqueue (weil: der Stock?). Aber als LiFo-Daten­struk­tur — die (Warte-)schlange — eine Queue. Oder das Queue, als Kompromiß?
    Der Erk­lärun­gen har­rend voll Zuversicht, 

  40. Ludwig Trepl

    Sprach­fortschritt
    “Aber der Equal Pay Day wird in Dep­pen­leerze­ichen­schreib­weise geschrieben? Wieso? Wieso nicht ‘equal Pay Day’ — als wäre es Deutsch? Oder als Eigen­name ‘Equal-Pay-Day’ mit Bindestrichen?”
    Entwed­er pay day, und das am besten kur­siv, denn das ist englisch. Oder, wenn groß geschrieben, mit Binde­strichen. Die sind unumgänglich, weil das Deutsche son­st die Beto­nung von “Day” ver­langt, und das ändert den Sinn vollkommen.
    Im Übri­gen scheint mir die Auf­gabe sehr oft ein­fach nicht lös­bar, und dann ist das englis­che Wort, wenn nicht eigens als solch­es gekennze­ich­net (etwa durch Klein­schrei­bung) in einem deutschen Text nicht möglich. Es ist ein Fehler so lange, bis “kein­er” ihn mehr bemerkt, dann ist es nicht nur als Wort, son­dern mit­samt sein­er Gram­matik einge­bürg­ert. Aber das erleben wir wohl alle nicht mehr. Darum muß man die Leute min­der­er Sprachkom­pe­tenz ihr segen­sre­ich­es, den Sprach­wan­del fördern­des Werk unter dem berechtigten Gelächter der anderen ver­richt­en lassen, in der Hoff­nung auf Lohn in fern­er Zukun­ft. Die Welt ist halt kompliziert.

  41. Dierk

    Schreiben sie es wie einen Eigen­na­men ‘Equal Pay Day’; wir schreiben ja auch nicht Ludwig-Trepl.
    Anson­sten empfehle ich: schreiben Sie nur das, was sie ken­nen. Zwingt Sie ja nie­mand, englis­che, lateinis­che, alt­griechis­che, franzö­sis­che, ital­ienis­che, indis­che, chi­ne­sis­che, japanis­che, Ban­tu [irgend­je­mand nie Idee für das Adjek­tiv?], amerikanis­che, spanis­che … meine Güte, Sie müssen nicht mal deutsche Wörter benutzen, wenn Sie keine Ahnung haben, was sie bedeuten oder wie sie sich schreiben, beu­gen lassen, aus­ge­sprochen werden.
    Ist das denn so schw­er zu verstehen?

  42. Stefan Wagner

    Prob­lema­tis­ches Denglisch

    Anson­sten empfehle ich: schreiben Sie nur das, was sie kennen.
    […]
    Ist das denn so schw­er zu verstehen?

    So wie Sie? Ich schreibe jeden­falls nicht, dass dieses Jahr der Tag Der Arbeit auf einen Son­ntag gefall­en sei, aber ich erkenne den faulen Trick: Man erk­lärt jeden Anglizis­mus zum Eigen­na­men — die ‘Rule Of Least Sur­prise’ wird dann zum Eigen­na­men für die Regel der kle­in­sten Über­raschung, die aus welchen Grün­den auch immer auf Deutsch keinen Eigen­na­men hat, und ‘Soft Skills’ wer­den auch zum Eigen­na­men — wie es sich mit den Geschlechtern ver­hällt, vor dieser Antwort wurde sich auch gedrückt, aber mit ’schreiben Sie nur was Sie ken­nen’ naseweis Igno­ranz demonstriert.
    Ich bedanke mich für die kon­struk­tive Teil­nahme. Ich meine — wenn Sie es auch nicht wis­sen, dann kön­nen wir uns ja darauf eini­gen, es bei­de nicht mehr zu ver­wen­den, was ja der Inhalt mein­er Argu­men­ta­tion ist.
    Wenn Sie es aber wis­sen, und sich nicht schä­men, dann erzählen Sie doch ein­fach, wie es geht.

  43. Michael Allers

    @Stefan Wag­n­er
    Da helfe ich doch als beken­nen­der “Sprach­hun­z­er” gern aus:
    Grund­sät­zlich finde ich die Frage “was ist right und was ist wrong?” (nanu, Denglisch?) nicht angemessen. So wie ein Wort mehrere Bedeu­tun­gen haben kann, kann es meinethal­ben auch mehrere Schreib­weisen, Geschlechter oder gar Kon­ju­ga­tions­for­men (Beu­gungs~) haben (forge­wardet, geforwardet).
    1. Gram­ma­tis­ches Geschlecht (Genus):
    Meis­tens wird in der Tat das Geschlecht des entspr. deutschen Worts ver­wen­det: die Post -> die Mail. Kein Prob­lem. Wenn sich keine wörtliche Über­set­zung anbi­etet, z.B. beim Shut­tle, ist das Genus m.E. völ­lig egal, denn die Unter­schei­dung ist abseits des biol­o­gis­chen Geschlechts für nichts gut. Sie kön­nen der / die / das Shut­tle sagen — man wird Sie ver­ste­hen. Ich als Nordlicht ver­ste­he ja auch einen Bay­ern, welch­er ‘der But­ter’ und ‘der Radio’ sagt. Wieder kein Problem.
    Mit der Zeit bilden sich allerd­ings, wodurch auch immer, Präferen­zen her­aus. Ich höre am häu­fig­sten ‘das Shut­tle’. Beim Bil­liard hat sich m.E. ‘das Queue’ (franz. Ausssprache) durchge­set­zt, während man in der IT meis­tens ‘die Queue’ (engl. Ausssprache) sagt, vgl. die Warteschlange.
    2. Zusam­menge­set­zte Wörter
    Ach ja, das Dep­pen Leer Zeichen. Grund­sät­zlich­es zu zusam­menge­set­zen Wörtern gibt es z.B. hier und auch im Bre­mer Sprach­blog, aber da ist ger­ade der Serv­er down (hof­fentlich nicht für immer!?!).
    In einem Punkt gebe ich Ihnen völ­lig recht:

    Die Sprache muss leicht gele­sen wer­den können

    Aber sie lesen doch nicht Zeichen für Zeichen und auch nicht Wort für Wort i.S.v. durch Leerze­ichen begren­zte Buch­staben­folge. Sie erfassen doch Wort­grup­pen oder ganze Satzteile. Deshalb ist der Equal Pay Day höch­stens beim allerersten Lesen ein Stolper­stein. Bloß: Beim Gle­ich­bezahlungstag wäre dies nicht anders.
    Die Großschrei­bung des Adjek­tivs ist m.E. eben­falls OK, denn es ist ein fest­ste­hen­der Begriff wie das Rote Kreuz. Andern­falls wäre equal Pay Day auch kein Problem.
    Wenn Sie über etwas nörgeln wollen, das den Lese­fluss wirk­lich hemmt: Nörgeln Sie über völ­lig unmo­tiviert, geset­zte Kommata! 😉
    3. Dep­pen Apostroph:

    Susi’s Imbi’s ist ja dort richtig

    Nein, ist es nicht. Imbi’s macht hier keinen Sinn, wie Sie ja auch eingeste­hen. Ob man im Deutschen Her­rn Kaisers Ver­sicherung oder Her­rn Kaiser’s Ver­sicherung bezahlt, ist eben­so egal wie die Ver­sicherung oder das Ver­sicherung. Die Infor­ma­tion ist dieselbe. Aber: Was machen Sie, wenn der Mann Kaisers heißt? Her­rn Kaisers Ver­sicherung — warum sollte dieser Apos­troph weniger dep­pen­haft sein?
    Weit­eres zu diesen The­men, auch zur Beu­gung, find­en Sie hier, 5. Denglisch ist nicht ‘undeutsch­er’ ….
    Faz­it: Ob Sum­mer Par­ties oder Som­mer­par­tys, das Prob­lem oder der Prob­lem: Unge­wohntes muss nicht’ falsch’ sein. Denglisch ist nur dann ein Prob­lem, wenn man sich einen [sic] daraus macht. Wie schön für die Sprach­nör­gler, dass sie anscheinend keine wirk­lichen Prob­leme haben.

  44. Helgard Volkenant

    Kor­rekt
    Der son­st so überko­r­rek­te Autor sei darauf hingewiesen, dass es schon seit Jahren keine “Bun­de­sanstalt für Arbeit” mehr gibt.

  45. Michael Allers

    Danke fürs Editieren …
    … meines vorigen Posts.
    Nach­trag zum The­ma ‘zusam­menge­set­zte Wörter’ bzw. ‘Dep­pen­leerze­ichen’:
    Press­eschau:

    Das Englis­che, zum Beispiel, schreibt zusam­menge­set­zte Wörter im All­ge­meinen auseinan­der. Aber das wäre dann eine rel­a­tiv ober­fläch­liche Eigen­heit der deutschen Rechtschrei­bung — mit der Sprache an sich hat das wenig zu tun und mit Sicher­heit macht es das Deutsche nicht „viel­seit­iger“.

    Kom­posi­tumspa­tri­o­tismus
    Eigentlich ist zu Denglisch, Dum­mdeutsch, Sprachver­fall längst alles gesagt / geschrieben — man muss es nur mal lesen, ide­al­er­weise unvoreingenommen.

  46. Ludwig Trepl

    Dierk kein Betreff
    “Schreiben sie es wie einen Eigen­na­men ‘Equal Pay Day’; wir schreiben ja auch nicht Ludwig-Trepl.”
    Ja, das ist zumin­d­est ein großer Teil des Prob­lems. Getren­nt geschrieben wird etwas zu einem Eigen­na­men, was kein­er sein soll. Equal Pay Day kön­nte allerd­ings in der Tat ein­er sein. Meist aber geht die Getren­ntschrei­bung nicht, weil sich der Sinn ändert. Der Ade­nauer-Platz ist ein nach dem Poli­tik­er Ade­nauer benan­nter Platz, der Ade­nauer Platz dage­gen ist nach dem Städtchen Ade­nau benannt.
    “Anson­sten empfehle ich: schreiben Sie nur das, was sie ken­nen. Zwingt Sie ja nie­mand, englis­che, lateinische, .…
    Ist das denn so schw­er zu verstehen?
    Das nicht, aber was Sie mir damit sagen wollen, ver­ste­he ich nicht. Habe ich irgen­det­was geschrieben, worauf das eine Antwort ist?

  47. Ludwig Trepl

    @Michael Allers Danke fürs Editieren …
    “Eigentlich ist zu Denglisch, Dum­mdeutsch, Sprachver­fall längst alles gesagt / geschrieben — man muss es nur mal lesen, ide­al­er­weise unvoreingenommen”
    Sie meinen: zur Vertei­di­gung von Denglisch usw.?
    Dann wun­dere ich mich, warum Sie immer noch so eifrig darüber schreiben. Ich ver­mute: Sie wis­sen es bess­er. Selb­st zur Vertei­di­gung, für die sich ja nicht viel vor­brin­gen läßt, ist noch lange nicht alles gesagt. Es läßt sich zu Din­gen dieser Art näm­lich immer unendlich viel sagen.

  48. Michael Allers

    @Ludwig Tre­pl
    OK, mein Fehler. Es ist nicht alles, aber doch vieles oder sog­ar das meiste gesagt.
    Und ich meine nicht speziell “zur Vertei­di­gung von Denglisch”, son­dern grund­sät­zlich zur Funk­tion von Sprache, zum sog. Sprachver­fall und darüber, ob sie ein paar Sprach­nör­glern “gehört”, die nach ihrem Gus­to bes­tim­men wollen, was falsch und was richtig ist.
    Siehe das Mot­to dieses Blogs (Head­er).

  49. Dierk

    @Ludwig Tre­pl
    Die Antwort bezog sich, wie jed­er, der hier liest hätte erken­nen kön­nen, an Ste­fan Wag­n­er; ihr Name diente nur als Beispiel wg. der Bindestrichnummer.
    Anson­sten habe ich mit dem Ihnen unver­ständlichen Absatz genau das gemeint, was ich geschrieben habe. Wer meint, er Fremd- und Lehn­wörter sowie Neuschöp­fun­gen seien zu ver­mei­den, solle dies tun. Aber halt nicht zur all­ge­me­ingülti­gen Regel erklären.

  50. Ludwig Trepl

    @Dierk @Ludwig Trepl
    “Wer meint, er Fremd- und Lehn­wörter sowie Neuschöp­fun­gen seien zu ver­mei­den, solle dies tun. Aber halt nicht zur all­ge­me­ingülti­gen Regel erklären.”
    Mach’ ich das denn? Nichts benutze ich lieber als Fremd- und Lehn­wörter und zwar nicht Neuschöp­fun­gen an sich, aber doch schöne Neuschöp­fun­gen sind mir eine Freude. Ich wollte ja nur wis­sen, ob das dieser Vor­wurf sich an mich richtet und wenn ja, warum.

  51. Ky

    Immer wieder schön!
    Es tut ein­fach immer wieder gut, die Blogs hier zu lesen, etwas zu kich­ern und zu wis­sen, dass man nicht der einzige Men­sch mit Hirn ist!
    Danke! Danke! Danke!
    An den Blog und auch an die Bun­de­sanstalt für Arbiet!

  52. Ky

    Kor­rek­tur
    Oja, auch ich habe den Begriff “Bun­de­sanstalt für Arbeit” benutzt, in Ref­erenz an die Quel­langabe “Pressemel­dung der Bun­de­sanstalt für Arbeit”. Sorry.

  53. André

    Auch Nar­ren sind Menschen
    Ich lese eigentlich gern Beiträge über Sprache(n) und deren Ver­wen­dung, Entwick­lung usw. Und da ich mich wed­er als eifer­n­den “Sprach­pan­sch­er” noch eben­solchen “Sprach­nör­gler” sehe, erre­gen wom­öglich dank mein­er einiger­maßen unvor­ein­genomme­nen Herange­hensweise Unsit­ten meine Aufmerk­samkeit, die Vertreter der wider­stre­i­t­en­den Überzeu­gun­gen und somit Betrof­fene nicht für erwäh­nenswert hal­ten. So frage ich mich bspw., ob es wohl möglich ist, in einem Text seinen Stand­punkt spritzig und grif­fig darzule­gen und auch auf den Geg­n­er (Feind trifft es wohl eher) einzuge­hen, OHNE in Turn­schuh-Polemik zu ver­fall­en? Wenn ich das an eini­gen Beispie­len aus diesem Blog-Beitrag ver­an­schaulichen darf… ich überge­he ja noch die wiede­holten (zum Teil zugegeben­er­maßen orig­inellen) Verun­stal­tun­gen eines gewis­sen Vere­in­sna­mens. Aber wenn ich als neu­traler und/aber kri­tis­ch­er Leser eine Aus­sage vor den Latz gek­nallt bekomme wie “par­a­sitär von der Medi­en­präsenz bekan­nter Mit­men­schen zu prof­i­tieren”, drängt sich mir die Frage auf, von wem der Ver­fass­er in eben­so par­a­sitär­er Weise prof­i­tiert?! Mir, der hier noch nicht ein­mal alle Artikel gele­sen hat, fall­en spon­tan der Herr Busch und der VdS ein — und dazu noch Pseu­do-Zitate bib­lis­ch­er Herkun­ft, in denen von Split­tern, Balken, Sün­den und Steinen die Rede ist. Hat es lei­der, lei­der auch der Ver­fass­er dieser streck­en­weise wirk­lich geistre­ichen Texte nötig oder ist ein­fach nur die Ver­suchung zu groß, die Gegen­seite als nur aus Vol­lid­ioten beste­hend hinzustellen, denen jeglich­er Sachver­stand abge­ht, um sich selb­st zu erhöhen? So wenig Ver­trauen in die Kraft Ihrer Argu­mente, Herr Stefanowitsch?
    Naja, vielle­icht bin ich auch ein­fach nur zu zart besaitet. Zudem bet­rifft meine Kri­tik auch eher die Form als den Inhalt, so daß ich trotz­dem einige Anre­gun­gen und Denkanstöße aus diesem Blog mit­nehmen kann — auch für den Sprachge­brauch auf mein­er eige­nen Homepätsch.

  54. Michael Allers

    Auch Nar­ren sind Menschen, …
    … und auch mit Nar­ren oder Men­schen ander­er Mei­n­ung sollte man eigentlich höflich umge­hen. Aber:
    1. Es geht hier nicht um Mei­n­un­gen, son­dern von A.S. in jedem Fall glasklar nachgewiesene falsche Tat­sachen­be­haup­tun­gen; da fehlt in der Tat auf Seit­en der Sprach­nör­gler jeglich­er Sachver­stand, von gedanklich­er Kon­se­quenz ganz zu schweigen.
    Es ist ja nicht schlimm, wenn man von etwas keine Ahnung hat. Aber dann sollte man gem. Dieter Nuhr “Ein­fach mal die Klappe hal­ten” und sich über die Materie informieren, anstatt die medi­ale Öffentlichkeit mit Falschaus­sagen über Pub­lic View­ing usw. zu überschwemmen.
    2. Die Verunglimp­fung Ander­s­denk­ender geht in diesem Fall ganz klar von den Sprach­nör­glern aus. Die Frage nach der Henne und dem Ei stellt sich hier nicht. Der VDS wurde 1997 gegrün­det, lange vor diesem und auch dem Vorgänger-Blog.
    Wenn es Ihnen nichts aus­macht, sich als “anglo­man­er Schwätzer”, “amerikahörig” und deshalb (!) “frem­den­feindlich” sowie als “roher Sprachverder­ber” beze­ich­nen zu lassen, der sich ein­er “Schim­pansen­sprache” bedi­ent — schön für Sie.
    (Für entspr. Links fehlt mir ger­ade die Zeit; Sie kön­nen diese aber gern von mir bekommen).
    Gegenüber solch plumpen Beschimp­fun­gen sind jeden­falls die witzi­gen, intel­li­gen­ten und auf ser­iös­er Forschungsar­beit beruhen­den Sticheleien von A.S. eine wahre Wohltat.

    … “par­a­sitär von der Medi­en­präsenz bekan­nter Mit­men­schen zu prof­i­tieren”, … drängt sich mir die Frage auf, von wem der Ver­fass­er in eben­so par­a­sitär­er Weise profitiert?!

    Mir auch. Welch­er Poli­tik­er, welch­er son­stige Promi­mente lässt sich denn vor den Kar­ren dieses Blogs spannen?

  55. André

    Pünk­tlich zum Mit­tagessen: Henne oder Ei
    Herr Allers, die Frage, wer ange­fan­gen hat, ist eine eher his­torische. Für Gegen­wart und Zukun­ft und auch für “die Sache selb­st” bedeu­ten­der scheint mir die Frage zu sein, wer aufhört. Hüh­nchen­frikassee oder Rührei?
    Aber wenn ich bedenke, daß mich die Anfein­dun­gen seit­ens des VdS nicht (be)treffen, gebe ich Ihnen Recht, daß mein Vor­wurf in dem Sinne unfair ist, daß man als Betrof­fen­er nicht unabläs­sig noch die andere Wange hin­hal­ten kann. Nur: Den in meinem let­zten Kom­men­tar ange­bracht­en Vor­wurf, aber auch die ger­ade vorgenommene Ein­schränkung des­sel­ben richte ich genau­so an die Gegenseite.
    Darüber hin­aus wer­den Sie zugeben müssen, daß Beze­ich­nun­gen wie “plump” oder “witzig” in hohem Maße sub­jek­tiv­en Maßstäben unterliegen.
    In Sachen Kar­ren ist Ihnen ein klein­er logis­ch­er Fehler unter­laufen, glaube ich. Ich fragte ja nicht, wer sich (frei­willig) vor irgen­deinen Kar­ren span­nen läßt, son­dern wer (unfrei­willig) vor einen Kar­ren ges­pan­nt wird! Dort die vom VdS zu Sprach­pan­sch­ern erk­lärten Men­schen und Ein­rich­tun­gen, hier halt bspw. der VdS und Herr Busch.

  56. Michael Allers

    @André

    Für Gegen­wart und Zukun­ft und auch für “die Sache selb­st” bedeu­ten­der scheint mir die Frage zu sein, wer aufhört. Hüh­nchen­frikassee oder Rührei?

    Soweit ein­ver­standen, schon wegen der über­aus gelun­genen Metapher. 🙂
    Aber was geschieht, wenn eine der bei­den Frak­tio­nen aufhört (d.h. die Lin­guis­ten, denn die Sprach­nör­gler wer­den das nicht tun)? Die andere macht weit­er und bee­in­flusst die Volksmei­n­ung völ­lig ungehindert.
    Ein paar ser­iöse Lin­guis­ten-Blogs sym­bol­isieren eh nur das von unbeugsamen Wahrheitssuchen­den bevölk­erte Dorf inmit­ten ein­er von VDS-Römern beset­zten / unter­wan­derten Medienlandschaft.
    Aufhören darf der Wider­stand gegen die sprach­liche (und poli­tis­che) Volksver­dum­mung also nicht. Zurück zur Frage der Mittel:

    Darüber hin­aus wer­den Sie zugeben müssen, daß Beze­ich­nun­gen wie “plump” oder “witzig” in hohem Maße sub­jek­tiv­en Maßstäben unterliegen.

    Jein. Ich bin mir ziem­lich sich­er, dass “roher Sprach­pan­sch­er” schon nicht witzig gemeint ist und erst recht von nie­man­dem so ver­standen wird. Dage­gen ste­hen gelun­gene Wort­spiele wie “die Fanatis­chen Vier”. Ohne die Möglichkeit ein­er empirischen Unter­suchung kann ich nur behaupten, dass der zweite Begriff mehr Lach­er erzie­len wird.
    Will sagen: Wenn das SPRACHLOG nur aus ein­er end­losen, streng wis­senschaftlichen Aneinan­der­rei­hung von ‘-emen’ bestünde, würde ich es als Nicht-Lin­guist nicht lesen. Ich denke, viele lesen es, weil es lin­guis­tis­che Methodik auch für Laien nachvol­lziehbar macht, und weil man sich bestens unter­hal­ten fühlt. Das ist gelun­ge­nes Info­tain­ment — m.E. über­haupt nichts Negatives!

    Ich fragte ja nicht, wer sich (frei­willig) vor irgen­deinen Kar­ren span­nen läßt, son­dern wer (unfrei­willig) vor einen Kar­ren ges­pan­nt wird! Dort die vom VdS zu Sprach­pan­sch­ern erk­lärten Men­schen und Ein­rich­tun­gen, hier halt bspw. der VdS und Herr Busch.

    1. ist die EKD wohl wesentlich­er bekan­nter als der VDS, und Hrn. Busch kan­nte ich im ggs. zu Hrn. Ober­mann bish­er über­haupt nicht.
    2. muss man natür­lich Ross und Reit­er nen­nen; das gebi­etet schon die wis­senschaftliche Seriosität. Ich sehe jedoch nicht, dass hier Name Drop­ping für mehr Google-Hits betrieben wird.
    Die Sprach­nör­gler hinge­gen span­nen Promi­nente dadurch vor ihren Kar­ren, dass sie deren Verquick­ung in die weltweite Ver­schwörung zum Unter­gang der deutschen Kul­tur an den Haaren herbeikonstruieren.
    Faz­it: Sprach­nör­gler sach­lich-argu­men­ta­tiv überzeu­gen zu wollen, ist unge­fähr so aus­sicht­sre­ich wie eine Lit­faßsäule zum Bud­dhis­mus zu bekehren. Aber ein biss­chen dage­gen­hal­ten sollte man schon. Wenn das in infor­ma­tiv­er und amüsan­ter Form geschieht — umso besser!

  57. NörglerIn

    Belei­di­gung des Souveräns
    Die Über­schrift der Presseerk­lärung ist vielle­icht “geistre­ich”, jeden­falls ist sie sehr gewagt.
    Der VDS hat also danebengeschossen (kann jedem mal passieren). Er hätte eben bess­er schießen sollen, und zwar auf den richti­gen “Hund”, näm­lich den Geset­zge­ber, den Volksvertreter, den Sou­verän. Früher wäre das allerd­ings Majestäts­belei­di­gung gewesen.
    Die arme BA muß also zu ihrem Lei­d­we­sen das schreck­liche Wort “Job­cen­ter” benutzen, nur weil der Sou­verän es so wollte.
    Dabei ist die BA ja sprach­lich so sen­si­bel, daß sie sich nicht nur “kri­tisch”, son­dern — man höre und staune — sog­ar “selb­stkri­tisch” mit der eige­nen Wort­wahl “Busi­nesstalks” befaßt hat. Allerd­ings ist ihr, trotz inten­sivster Bemühun­gen (eines Prak­tikan­ten?), nichts anderes einge­fall­en als das offenkundig unzulängliche “Geschäfts­ge­spräche”.
    “Wirtschafts­ge­spräche”, “Arbeit­nehmerge­spräche” (meinetwe­gen auch “Arbeit­nehmerIn­nenGe­spräche”) oder “Arbeits­mark­t­ge­spräche” wären aber vielle­icht doch noch etwas tre­f­fend­er gewesen.
    Aber man kann ja nicht an alles denken, oder?
    Übi­gens sollte sich die BA auch mal Gedanken über eine ein­heitliche Schreib­weise machen. In der Presseerk­lärung heißt es “Busi­nesstalks”, im Jahres­bericht “Busi­nessTalks” und auf der beson­deren Inter­net­seite “Busi­ness Talks”.

  58. NörglerIn

    Unnötige und schädliche Polemik der BA
    In ihrer Presseerk­lärung rutscht die BA an ein­er Stelle in offene Polemik ab:

    Andere Anglizis­men, in denen der Vere­in offen­bar einen Unter­gang der Kul­tur sieht, …

    Das ist zunächst eine Unter­stel­lung, die “der Vere­in” ver­mut­lich zurück­weisen würde, falls er auf die Presseerk­lärung reagieren sollte, was er aber ver­mut­lich nicht tun wird.
    Außer­dem schadet sich die BA damit selb­st, denn die Presseerk­lärung wirkt ja (abge­se­hen von der Über­schrift) bei erstem Lesen sehr sach­lich und überzeu­gend, was durch dieses Abgleit­en in Polemik aber erhe­blich beein­trächtigt wird.
    Ger­ade deshalb habe ich die Erk­lärung ein zweites Mal und sorgfältiger gele­sen. Seit­dem erscheint sie mir sehr viel weniger überzeu­gend (s. meinen vor­ange­hen­den Beitrag).
    Jeden­falls gehört es nicht zu den Auf­gaben ein­er nach­ge­ord­neten staatlichen Behörde, Ver­mu­tun­gen über die Auf­fas­sun­gen irgen­deines Vere­ins anzustellen und sich dazu polemisch zu äußern.
    Es ist ein Gebot der Klugheit, sich in der­ar­ti­gen öffentlichen Erk­lärun­gen auf das abso­lut Notwendi­ge zu beschränken, um öffentlichen Angrif­f­en ent­ge­gen­zutreten. Alles, was darüber hin­aus­ge­ht, ist gefährlich, da es neue Angriffs­flächen bieten kann.
    Die Leitung der BA hätte den Entwurf der Presseabteilung sorgfältiger und kri­tis­ch­er lesen sollen. Oder hat sie ihn gar nicht gele­sen? Das wäre allerd­ings ein schw­er­er Führungsfehler.

  59. Ein Fan

    Danke,
    schön zu wis­sen, dass es noch andere Men­schen gibt, denen dieser Vere­in gegen den Strich geht 🙂

  60. Pingback: Lasst die Leute reden | gnaddrig ad libitum

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