Die Japaner haben kein Wort für Tsunami

Von Anatol Stefanowitsch

Man muss nichts über die japanis­che Sprache — oder Sprache über­haupt — wis­sen, um über eine Ausstel­lung von Werken des japanis­chen Kün­stlers Katushi­ka Hoku­sai zu schreiben. Aber man sollte dann eben auch nur über die Ausstel­lung, und nicht über die japanis­che Sprache schreiben. Wenn man es doch tut, kommt dabei dieser Artikel in der Main-Post heraus.

Er fängt schon wenig vielver­sprechend an:

In Japan nen­nt man die Dinge nie gern beim Namen, das zeigte sich bei den Mit­teilun­gen der Regierung zum Reak­torunglück in Fukushi­ma. Aber das war auch schon früher so, als Kat­sushi­ka Hoku­sai (sprich: Hok’sai, 1760–1849) lebte, der als 13-Jähriger seine Kün­stlerkar­riere begann…

Ja, so ken­nen wir sie, die Japan­er — wollen sich ein­fach der Real­ität nicht stellen. Ganz anders als wir Deutschen. Unsere Regierung nen­nt ja die Dinge gerne beim Namen — außer, wenn es um akademis­chen Betrug, Panz­er für Sau­di-Ara­bi­en oder den Erfolg wirtschaftlich­er Sank­tio­nen gegen libysche Dik­ta­toren geht. Aber son­st — immer ganz auf die Real­ität fixiert.

Aber ich schweife ab, Fukushi­ma war ja nur der unver­mei­dliche Ein­stieg, der auf abse­hbare Zeit oblig­a­torisch für alle Artikel über Japan ist. Eigentlich geht es aber um ein berühmtes Bild des eben genan­nten Katushi­ka Hoku­sai, näm­lich dieses hier:

Hokusai: Die große Welle

Hoku­sai: Die große Welle

Main-Post-Autor Roland Mis­chke liefert dazu die fol­gen­den Perlen sprach- und kul­turken­ner­isch­er Weisheit:

So ent­stand auch sein Tsuna­mi-Bild von 1831, „Unter der Welle im Meer vor Kana­gawa“ betitelt … Eine Beze­ich­nung, die bei seinen Land­sleuten ger­ade noch so durchge­ht. Tsuna­mi ist ein Begriff der japanis­chen Sprache und heißt ver­harm­lost „Hafen­welle“. …

Im Land der aufge­hen­den Sonne gibt es kein Wort für die mörderische Wucht meter­ho­her Wellen­wände, über­haupt kaum Begriffe für Katas­tro­phen. Die Men­tal­ität ver­langt, auch das Bru­tale der Natur zu verharmlosen.

Ob es sich bei der Darstel­lung über­haupt um einen Tsuna­mi han­delt, ist äußerst fraglich: Wahrschein­lich­er ist es, dass das Bild ein­fach eine große Welle darstellen soll [siehe Cartwright und Naka­mu­ra 2009]. Schon der Vor­wurf, der Kün­stler habe mit seinem Titel das Gezeigte ver­harm­losen wollen, läuft damit ins Leere. Aber worum es mir eigentlich geht, sind natür­lich die Behaup­tun­gen über die japanis­che Sprache im All­ge­meinen, die hier aufgestellt werden.

Die Behaup­tung, dass es im Japanis­chen keine Wörter für Katas­tro­phen gebe, hat gestern schon Mar­co Damm in seinem Blog Schnell Interkul­turell aufge­grif­f­en und mit einem Blick ins Wörter­buch wider­legt. Seine Ergeb­nisse stellt er in ein­er Info­grafik dar, die die japanis­chen Wörter für „Tai­fun“, „Erd­beben“, „Hochwass­er“, „Erdrutsch“, „Vulka­naus­bruch“, „Hitzewelle“ und „Käl­tewelle“ nennt.

Aber so vergnüglich die Grafik ist, den Kern von Mis­chkes Sprachkri­tik trifft sie noch nicht ganz. Mis­chke bestre­it­et ja nicht, dass die Japan­er Wörter haben, mit denen sie über solche Katas­tro­phen reden — er gibt ja sog­ar zu, dass es sich bei Tsuna­mi selb­st um ein japanis­ches Wort han­delt. Stattdessen behauptet er, dass die Wörter die beze­ich­neten Katas­tro­phen ver­harm­losen, der in ihnen steck­enden Wucht nicht gerecht werden.

Und das ist natür­lich Unfug, sowohl in Bezug auf das Wort Tsuna­mi, als auch was die japanis­che Sprache ins­ge­samt betrifft.

Es stimmt, das Wort Tsuna­mi (津波) set­zt sich aus den Wörtern „Hafen“ (津) und „Welle“ (波) zusam­men. Die Wikipedia beschreibt plau­si­bel die Entste­hung des Wortes:

Der Begriff Tsuna­mi … wurde durch japanis­che Fis­ch­er geprägt, die vom Fis­chfang zurück­kehrten und im Hafen alles ver­wüstet vor­fan­den, obwohl sie auf offen­er See keine Welle gese­hen oder gespürt hat­ten. Darum nan­nten sie die mys­ter­iösen Wellen Tsu-nami, das heißt „Welle im Hafen“. [Wikipedia, s.v. Tsuna­mi]

Schon diese Beschrei­bung zeigt, dass ein Wort Hafen­welle nicht zwangsläu­fig eine „Ver­harm­lo­sung“ darstellen muss. Aber die Idee, dass die Herkun­ft des Wortes, bzw. seine aus den Einzel­teilen her­leit­bare ursprüngliche Bedeu­tung rel­e­vant ist, ist ohne­hin nur ein Beispiel für den ety­mol­o­gis­chen Fehlschluss.

Mit diesem Fehlschluss bewaffnet kön­nten wir uns tage­lang über die deutsche Sprache und Men­tal­ität aus­lassen. Wie wäre es hiermit:

Hochwass­er ist ein Begriff der deutschen Sprache und heißt ver­harm­losend „hohes Wass­er“. Im Land der Dichter und Denker gibt es kein Wort für die mörderische Wucht eines reißen­den Flusses, der über seine Ufer getreten ist, über­haupt kaum Begriffe für Katas­tro­phen. Die Men­tal­ität ver­langt, auch das Bru­tale der Natur zu verharmlosen.

Oder hier­mit:

Erd­beben ist ein Begriff der deutschen Sprache und heißt ver­harm­losend „Beben des Erd­bo­dens“. Im Land der Brez’n und Leder­ho­sen gibt es kein Wort für die mörderische Wucht, mit der sich Span­nun­gen in der Erd­kruste ent­laden, über­haupt kaum Begriffe für Katas­tro­phen. Die Men­tal­ität verlangt…

(Weit­ere Vorschläge sind willkommen…)

Sprech­er des Japanis­chen und Deutschen leit­en ihr Wis­sen über Tsunamis, Erd­beben (jap. übri­gens 地震, aus ji „Erde“ (地) und shin „Beben“ (震)) und Hochwass­er (jap. übri­gens 洪水, aus kou „Flut“ (洪) und zui „Wass­er“ (水)) nicht aus den Bestandteilen dieser Wörter ab, son­dern aus ihrer (direk­ten und indi­rek­ten) Erfahrung mit Tsunamis, Hochwass­er und Erdbeben.

Wenn es nicht so wäre, hät­ten wir armen Deutschen ja über­haupt keine Möglichkeit, zu ver­ste­hen, was ein Tsuna­mi ist:

Tsuna­mi ist ein Begriff der deutschen Sprache und kann nicht in seine Einzel­teile zer­legt wer­den, hat also gar keine Bedeu­tung. Im Land der Ten­nis­sock­en und Her­ren­san­dalen gibt es kein Wort für die mörderische Wucht meter­ho­her Wellen­wände, sodass man mit einem Wort aus dem Japanis­chen vor­lieb nehmen muss.

Die deutsche Men­tal­ität ver­langt es wohl, sich dafür zu rächen, indem man unqual­i­fizieren Blödsinn über die japanis­che Sprache und Kul­tur verbreitet.

 

Cartwright, Julyan H.E. und Hisa­mi Naka­mu­ra (2009): What kind of a wave is Hokusai’s Great wave off Kana­gawa? Notes and Records of the Roy­al Soci­ety 63: 119–135. [Voll­text]

(via BILD­blog und Schnell Kul­turell)

[Dieser Beitrag erschien ursprünglich im alten Sprachlog auf den SciLogs. Die hier erschienene Ver­sion enthält möglicher­weise Kor­rek­turen und Aktu­al­isierun­gen. Auch die Kom­mentare wur­den möglicher­weise nicht voll­ständig übernommen.]

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Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

48 Gedanken zu „Die Japaner haben kein Wort für Tsunami

  1. Penelope

    Hier rap­pelts ja ordentlich infor­ma­tiv in der Sprachlogk­iste — das heißt ver­harm­losend: Es rap­pelt in der Kiste
    (gibts auch mit Melodie)
    Schön­er Artikel *-*

  2. Gunnar

    Unter der Welle im Meer vor Kanagawa”
    Ich halte es auch für sehr unwah­schein­lich, dass hier ein Tsuna­mi abge­bildet wurde. Tsunamis breechen, soweit ich weiss, nicht in der Form klas­sich­er “Brech­er”. das konte man auch sehr schön auf den Videos des Tsunamis vom 11. März diesen Jahres erken­nen. Zumin­d­est hat also der Kün­stler, als er das Bild malte, keinen Tsuna­mi vor Augen, son­dern hat stattdessen eine wun­der­schön brechende “nor­male” Ozean­welle abgebildet.

  3. Sabine

    Brez’n und Lederhosen
    Also, das würde jed­er klis­chee­be­gabte Lokalredak­teur rot anstre­ichen. Es muss seit eini­gen Jahren “Lap­top und Leder­ho­sen” heißen. Und wieder ein Beweis dafür, dass es eben doch präskrip­tive Sprach­wis­senschaft braucht.
    Schön­er Artikel!

  4. gnaddrig

    @ Gun­nar: Sys­tem­a­tis­che Verharmlosung
    Ach was, Sie haben’s doch oben gele­sen: Im Land der aufge­hen­den Sonne gibt es kein Wort für die mörderische Wucht meter­ho­her Wellen­wände, über­haupt kaum Begriffe für Katas­tro­phen. Die Men­tal­ität ver­langt, auch das Bru­tale der Natur zu ver­harm­losen und In Japan nen­nt man die Dinge nie gern beim Namen (…)
    Wenn die Japan­er schon die Dinge nicht gern beim Namen nen­nen, son­dern ihre Men­tal­ität sie dazu treibt, das Bru­tale der Natur zu ver­harm­losen, wäre es doch nahe­liegend, dass das auch Auswirkun­gen auf die kün­st­lerische Auseinan­der­set­zung mit dem Bru­tal­en in der Natur hat. Ergo: Der Mann wollte ganz klar einen Tsuna­mi malen, hat sich aber men­tal­itäts­be­d­ingt für eine mas­siv ver­harm­losende Darstel­lung entsch­ieden, ana­log zum Wort Tsuna­mi (man hätte auf Japan­sich ja sich­er auch eine Gemme wie “Alles-ver­schlin­gende-Mon­ster­welle” basteln kön­nen). Vielle­icht soll­ten wir denen mal die Redak­tion ein­er bes­timmten großen deutschen Tageszeitung vor­beis­chick­en, dann ler­nen die schon, wie man Dinge ordentlich zur Gel­tung bringt…

  5. Frank Hasenstab

    Vie­len, vie­len Dank!
    Japanolo­gen haben — soweit ich weiß — lei­der kein Wort für “Schwachsinn, der über Japan verzapft wird”.

  6. Jürgen Bolt

    Ente ist ein Begriff der deutschen Sprache und heißt ver­harm­losend „Falschmel­dung“. Im Land von Goethe und Schiller gibt es nur diesen Euphemis­mus für schlecht recher­chierte Texte. Die Men­tal­ität ver­langt, das Bru­tale des Fehler­bege­hens zu verharmlosen.

  7. D.P.

    Selb­stver­ständlich han­delt es sich bei Kohu­sais Grafik nicht um die Darstel­lung eines Tsunamis, son­dern — wie der Titel bere­its ver­rät — um eine große Welle. Wie hier bere­its angedeutet wurde, sehen Tsunamis nicht so aus, wie die hier dargestellte, typ­is­che Welle, die durch einen mas­siv­en ‘ground swell’ — wie der Surfer sagen würde — entsteht

  8. Sowieso Ausgedacht

    Sehr lustig geschrieben­er Beitrag, der den Artikel zu recht kri­tisiert. Die Behaup­tung allerid­ngs, dass es im Deutschen kein Wort für Tsuna­mi gibt, würde ich allerd­ings mit “Flutwelle” wider­legen wollen.

  9. Alexander

    Erst ein­mal: Sehr schön­er Text!
    Ich finde allerd­ings, dass es vlt- bess­er gewe­sen wäre noch eine Nacht drüber zu schlafen, damit die erste Wut ver­flo­gen ist. Dann hätte es vlt. weniger nach gekränk­tem Fan­boy und etwas objek­tiv­er gek­lun­gen. Wobei diese unter­schwellige Ver­liebtheit dem Text auf der anderen Seite auch erst diese Würze ver­leit. Einen objek­tiv­eren Text hätte ich evtl. gar nicht kom­plet gelesen. 🙂
    (Fast) weit­er so!

  10. Dorit

    Wo ist denn hier der flat­tr-Knopf? Ich würde mich gerne für diesen schö­nen Beitrag bedanke.

  11. Harald Weiche

    sehr hüb­sch
    Die deutsche Sprache beste­ht aus so viel Unsinn, dass man sich get­rost fra­gen darf, ob ihr Struk­tur nicht erson­nen wurde, um es Nicht­mut­ter­sprach­lern unmöglich zu machen, sie zu erler­nen. Es also in der Natur der Deutschen liegt, verdeckt zu ver­bal­isieren. Ein tre­f­fend­es Beispiel ist der Fernse­her. Intu­itiv würde man ver­muten, es han­dele sich um jeman­den mit guten Augen. Weit gefehlt. Gemeint ist eine Emp­fang­sein­heit zur Bild­darstel­lung und Tonwiedergabe.
    Den Schrauben­schlüs­sel kön­nte man ja noch ger­ade durchge­hen lassen, auch wenn es eigentlich ein Mut­tern­passhebel ist, aber die Türangel ist zu viel. Wer würde sich auch schon gerne eine frisch gean­gelte Tür auf den Grill werfen.

  12. Mueller

    Irgend­wie wollen Men­schen halt ihren Hang zum Exo­tismus befriedi­gen, und das geht beson­ders schön mit der (Re-)Produktion von Sprachmythen.

  13. Klausi

    Langsame Bewe­gung
    Im bekan­ntlich aus­druck­sar­me­n­ar­men Deutschen gibt es kein geeignetes Wort für Zeitlupe (oder Lied, Netz, Gruppe, Kinder, Gemein­schaft, Fernse­hen, Schied­srichter, Tor-(wart), Stürmer, Vertei­di­ger usw., usw., usw.). Deshalb müssen wir uns ständig aus dem Englis­chen bedi­enen. Für die lächer­liche “Zeitlupe”, so nen­nt außer uns garantiert kein Land dieser Erde extrem langsame Bewe­gun­gen, haben weltläu­fige Mit­bürg­er uns die “slow motion” beschert. Her­zlichen Dank an die Impor­teure, die sicher­lich auch weit­er­hin die Deutsche Telekom mit geeignetem Vok­ab­u­lar ver­sor­gen werden!

  14. Statistiker

    Sta­tis­tik­er
    Auch will:
    “Beis­chlaf” ist ein Begriff der deutschen Sprache und heißt ver­harm­losend „bei einem anderen schlafen“. Im Land der Vögler und Wichser gibt es kein Wort für die mörderische Wucht eines reißen­den Orgas­muss­es, der über seine Ufer getreten ist, über­haupt kaum Begriffe für echte, aus­gelebte Sex­u­al­ität. Die Men­tal­ität ver­langt, auch das Bru­tale am Sex zu ver­harm­losen. Das in prekären Schicht­en gebräuch­liche Wort “f*****” kann hier­bei nicht als Syn­onym dienen.

  15. Klausi

    Macht keinen Spaß mehr
    In den angel­säch­sis­chen Län­dern gibt es kein Wort für den Geschlechtsverkehr.
    In den prü­den USA zum Beispiel fi.… man deshalb nicht, son­dern “hat Sex”.
    “Sex haben”, heißt so viel wie, da passiert etwas (Schweinis­ches), ohne dass jemand dazu den Anstoß gegeben hätte oder gar bei der Sauerei aktiv mit­gewirkt hätte. Man “hat”, ist aber auf geheimnissvolle Weise nicht dabei gewe­sen und bleibt daher sauber.
    Seit auch die Deutschen nur noch “Sex haben”, vög… sie nicht mehr munter drauf los, son­dern lassen den Beis­chlaf lieber gle­ich ganz bleiben, weil seit­dem der ganze Spaß dahin ist. Die niedrige Geburten­rate mag hier­für Beweis genug sein.

  16. Lars Fischer

    @Statistiker
    Vor allem ist der Begriff Beis­chlaf eine glat­te Lüge: Die Fer­kel schlafen ja gar nicht… 😉

  17. Wencke

    Wun­der­bar, danke!
    Ich lese hier regelmäßig, bin aber heute über schnellinterkul­turell hier gelandet.
    Für mich als Stu­dentin jedes­mal wieder Edutainment.
    Na, komisch. Mir fällt im Deutschen kein Wort ein, das “unter­halt­sames Ler­nen” in einem Wort aus­drückt. Dann gibt es das wohl kul­turell bed­ingt nicht 😉

  18. m

    Schwachsinn der über Japan verzapft wird
    Für Schwachsinn der über Japan verzapft wird gibt es lei­der kein Wort — Aber ein Kom­men­ta­tor bei Lan­guage Logs ken­nt „über 200 Worte, für die Leute die den Unsinn glauben. Lei­der gel­ten die meis­ten dieser Worte in min­de­sens ein­er Sprache als belei­di­gend und kön­nen in Gesellschaft nicht wiedergegeben werden“.

  19. Christian

    so trau­rig und doch so war
    “…indem man unqual­i­fizieren Blödsinn über die japanis­che Sprache und Kul­tur verbreitet.”
    Lei­der so wahr obwohl es auch immer mal wieder gute Aus­reiss­er nach oben gibt. Aber gefühlt wer­den die mit der Zeit immer seltener.
    Schade eigentlich, denn Japan ist auch ohne Übertrei­bun­gen, Halb­wahrheit­en und Lügen ein sehr inter­es­santes Land.

  20. Statistiker

    Manch­mal schon
    @ Lars Fischer:
    Im Nor­mal­fall hast Du Recht, außer man favorisiert die schweiz­er Vari­ante des Beis­chlafes: Aufeinan­der leg­en und auf ein Erd­beben warten…

  21. skomp

    blogti­tel
    Man kön­nte sich auch über den blogti­tel hier stre­it­en, denn:
    In mod­ern use, sci­ence is “often treat­ed as syn­ony­mous with ‘nat­ur­al and phys­i­cal sci­ence’, and thus restrict­ed to those branch­es of study that relate to the phe­nom­e­na of the mate­r­i­al uni­verse and their laws, some­times with implied exclu­sion of pure math­e­mat­ics. This is now the dom­i­nant sense in ordi­nary use.”
    Just saying…

  22. willi wamser

    Meth­ode
    Bin ein biss­chen vor­sichtig und überlege:
    Die Exis­tenz eines Wortes im Japanis­chen ist nur bed­ingt ein Hin­weis für eine mehr oder weniger “melio­ra­tive” oder “dämpfende” oder“neutrale” Strate­gie ein­er Sprechergruppe.
    Inter­es­sante Tests wären:
    a) Wie for­mulieren japanis­che Über­set­zer von — sagen wir mal — Roma­nen bes­timmte (im Roman kon­textge­bun­dene) Aus­drücke wie
    — schwanger
    — guter Hoffnung/in anderen Umst. sein
    — Hure
    — Prostituierte
    — Freudenmädchen
    Hier eine entsprechende Liste zu “Pros­ti­tu­ierte”
    http://tinyurl.com/3sf8ubc
    — im Kampf/Krieg sterben
    .……
    b) Man unter­suche in einem Tex­tko­r­pus “gehobene” Tageszeitung(Japan, USA, Deutschland)
    die Textsorte “Tode­sanzeige” hinsichtlich
    der Fre­quenz von Wörtern wie
    — sterben
    — entschlafen
    — ewige Ruhe
    — Trauer der Angehörigen
    c) Man unter­suche, inwiefern in Tageszeitun­gen der
    Begriff “Kol­lat­er­alschaden”
    auf­taucht und/oder in sein­er melio­ra­tiv­en Ten­denz kri­tisch kom­men­tiert wird.

  23. Gregor

    Aus­flug in die Politik
    Die deutsche Sprache ken­nt kein Wort für „Regierungschef“. Dieses Amt wird mit der ver­harm­losenden Beze­ich­nung „Bun­deskan­zler“ belegt, beste­hend aus den Wörtern „Bund“, also ein­er Vere­ini­gung, und „Kan­zler“, dem Vorste­her ein­er Behörde, die Urkun­den ausstellt. Im Land der Para­graphen­re­it­er und Erb­sen­zäh­ler gibt es kein Wort für die Wucht ener­gis­chen Regierens, das sich um Vorschriften einen Dreck schert. Die Men­tal­ität ver­langt, dass aus dem Boss ein Notar mit Stehkra­gen und Ärmelschon­ern wird.

  24. Gregor

    Diese Japan­er
    Tsunamis ver­bal ver­harm­losen, aber an gebraucht­en Schlüpfern riechen. Bäh!

  25. Michael Khan

    Wellen­fre­quenz
    Aus­geschlossen, dass der Abstand zweit­er aufeinan­der­fol­gen­der Wellen so kurz ist wie hier gezeigt, mal ganz davon abge­se­hen, dass Tsunamis sich in Tiefwass­er nicht aufwölben.
    Zum The­ma Japan­er: Es herrscht offen­bar ger­ade in Deutsch­land die weitver­bre­it­ete Annahme — nicht nur in den Medi­en — man sei kom­pe­tent, über Sit­ten und Gebräuche jenes Lan­des zu urteilen.
    Zumeist — das muss ich lei­der mal so sagen — ist diese Annahme vol­lkom­men unbe­grün­det. Inter­es­sant sind weniger die Äßerun­gen, zu denen sie ver­leit­et, son­dern die Tat­sache, dass der Ver­such der Psy­cho­analyse eines ganzen Volks sich auf­fal­l­end häu­fig auf Japan bezieht. Warum schwadroniert denn nie ein­er beispiel­sweise über die andor­ranis­che Mentalität?
    Unlängst wieder:
    Ich war mit ein­er Japaner­in in der Stadt und erwähne später einem deutschen Kol­le­gen gegenüber beiläu­fig, dass ich sie dort fast ver­loren hätte, weil sie immer irgend­wo hin­ter mir war und kaum mitkam, egal, wie langsam ich ging.
    Post­wen­dend kam die Psy­cho­analyse, ich kann es schon mitsin­gen: “Ja, das liegt tief in der japanis­chen Men­tal­ität ver­wurzelt, die Zurück­hal­tung und frei­willige Unterord­nung der Frau [blah blah blah]”.
    Wohlge­merkt ver­fügt der betr­e­f­fende Japan­ex­perte kein­er­lei Sachken­nt­nis irgen­dein­er Art. Mit sein­er Diag­nose hätte er eigentlich kaum falsch­er liegen kön­nen: Die Japaner­in kam deswe­gen nicht hin­ter­her, weil sie grund­sät­zlich keinem Schaufen­ster wider­ste­hen konnte.
    (Wie wir wis­sen, ist dieses Symp­tom bei europäis­chen Frauen vol­lkom­men unbekannt).

  26. Gregor

    @Michael Khan: Nicht nur über Japaner…
    …haben die meis­ten Men­schen fest­gelegte, aber unsin­nige Vorstel­lun­gen. Es fällt Ihnen nur auf, weil Sie sich ver­mut­lich bess­er mit Japan ausken­nen, als der Durch­schnitt. Vielle­icht stoßen Ihnen schwachsin­nige Inter­pre­ta­tio­nen über die rus­sis­che Seele oder den Amer­i­can Way of Life weniger unan­genehm auf, weil Sie da keinen so direk­ten Zugang dazu haben. (Nur als Beispiel, ich kann Ihre interkul­turelle Kom­pe­tenz natür­lich nicht ein­schätzen) Es gibt eben Völk­er, die in unserem Bewußt­sein stark ver­ankert sind und über die man eine Mei­n­ung hat. Diese beruht meist auf Klis­chees, die sich aus Medi­en, Fil­men, Büch­ern, Witzen, Urlaub­s­bericht­en etc. speisen. Und das ist wohl auch nicht nur bei uns so. Wer keine reflek­tierten Eigen­er­fahrun­gen mit anderen Völk­ern hat, neigt zur Stereo­typ­isierung, in Deutsch­land und ander­swo. Wer in Andor­ra, Let­t­land oder Peru lebt und was für diese Men­schen “typ­isch” ist, darüber macht sich kein­er Gedanken, weil diese Län­der in der geisti­gen Land­karte der mein­sten von uns gar nicht existieren.

  27. Markus

    OT: Why Some Lan­guages Sound So Fast
    Vielle­icht darf Sie auf diesen inter­es­san­ten Artikel aus dem TIME Mag­a­zine aufmerk­sam machen:
    http://www.time.com/…icle/0,8599,2091477,00.html
    Slow down! Why Some Lan­guages Sound So Fast
    by Jef­frey Kluger
    Her­zliche Grüße

  28. Gregor

    Klis­chees und Sprache
    So gibt es bei uns zum Beispiel das Klis­chee, daß die Fran­zosen sich selb­st als “La Grande Nation” beze­ich­nen, weil sie so furcht­bar einge­bildet sind. Kaum ein Gespräch über Frankre­ich und seine pres­tigesüchti­gen und nation­al­is­tis­chen Bewohn­er, in dem nicht irgen­wann der Aus­ruf “Ja,ja, die Grande Nation” fällt. Dabei ist dieser Begriff in Frankre­ich nahezu unbekan­nt. Ja, er soll sog­ar in Deutsch­land geprägt wor­den sein, eben um die Fran­zosen als eit­el und größen­wahnsin­nig darzustellen.

  29. Peer

    …wom­it wieder gek­lärt wäre, dass das Feul­letong (wieder den Gal­lizis­men!) immer von den Leuten geschrieben wird, die keine Ahnung, aber ein aus­geprägtes Ego haben 😉

  30. David

    @Michael Khan
    Um es den Psy­cho­an­a­lysten mit gle­ich­er Münze heimzuzahlen, kön­nte man ja ver­muten, daß sie meinen, im Japan­er das fer­nöstliche Spiegel­bild des Deutschen zu erken­nen: Diszi­plin­iert, indus­tri­al­isiert, Verblet­zt­sprachen­sprech­er, Achsenmacht. 😉
    Die zahllosen Gemein­samkeit­en (min­destens vier!) machen die Unter­schiede natür­lich umso interessanter.

  31. Mona

    Bild­be­tra­ch­tung
    Wie viele alte europäis­che Meis­ter hat sich auch der Kün­stler Kat­sushi­ka Hoku­sai ein­er Sym­bol­sprache bedi­ent. Man muss sich also sein Kunst­werk genau anschauen um es entschlüs­seln zu kön­nen. Viele Men­schen hier haben sich gewun­dert, warum die Japan­er angesichts der Katas­tro­phe im Kernkraftwerk Fukushi­ma so ruhig geblieben sind, wenn man das Bild “Die große Woge” betra­chtet so sieht man , dass die Män­ner trotz der großen Gefahr eben­falls gelassen bleiben und zusam­men­hal­ten. Insofern wird hier doch eine andere Men­tal­ität dargestellt, oder hat der Kün­stler ein Lehrstück geschaffen?
    Auf onlinekunst.de gibt es eine Inter­pre­ta­tion des Bildes: http://www.onlinekunst.de/hokusai/

  32. Minotauros

    Anmerkung
    Neben­saech­liche Anmerkung: Wenn man es genau nehmen will han­delt es sich um einen Holzschnitt. “Bild” ist hier etwas irrefuehrend.

  33. Mona

    @Minotauros
    “Neben­saech­liche Anmerkung: Wenn man es genau nehmen will han­delt es sich um einen Holzschnitt. “Bild” ist hier etwas irrefuehrend.”
    Es ist ein Bild in Holz geschnit­ten. Der Holzschnitt dient als Druck­stock — zum druck­en von Bildern.
    Siehe auch: http://www.druckhandwerk.de/…er-holzschnitt.html

  34. Minotauros

    @Mona
    Das ist mir schon bewusst (obwohl auch das Druck­erzeug­nis als “Holzschnitt” beze­ich­net wer­den kann und wird).
    Ich habe auch nicht geschrieben, es han­dle sich nicht um ein Bild. Nur glaube ich, dass die meis­ten Leser bei “Bild” nicht gle­ich an “Druck­grafik” denken, son­dern vielle­icht annehmen es sei mit Far­ben gemalt (insofern “irrefuehrend”).
    Aber wie gesag: Das alles ist ohne­hin voel­lig nebensaechlich.

  35. Moritz

    Wel­tun­ter­gang ist ein Begriff der deutschen Sprache und heißt ver­harm­losend “Unter­gang der Welt” (vgl. “Unter­gang eines Rud­er­boots”). Im Land der “Zweite Kasse aufmachen!”-Brüller und Würstlev­erkäufer gibt es kein Wort für die mörderische Wucht ein­er gigan­tis­che Zer­störung allen Seins.

  36. willi wamser

    Ter­mi­na­toren
    Nun ja, die Deutschen haben natür­lich schon das Wort “Tot­sein” und auch das Wort “Ster­ben”.
    Aber was machen sie? Sie schreiben sowas ungern. Stattdessen:
    Dahingegangen,
    Verschieden,
    Nicht-Mehr-Unter-Uns-Weilen,
    Frieden gefun­den haben,
    von uns gehen,
    Abschied nehmen,
    gebor­gen sein in Gottes Liebe.
    Das zeigt deutschen, sich­er nicht nur deutsche, aber doch auch sehr deutsche Mentalitätsstrategie:Dort zu ver­harm­losen, wo es gilt Klar­text zu sprechen, das ist deutsche Sprechmaxime.
    Und: Man spricht gern von Kol­lat­er­alschaden, Humankap­i­tal, Rent­ner­schwemme, sozialverträglichem Früh­ableben. Ein Par­a­dig­ma, das es zu unter­suchen lohnt. Später vielle­icht. Jet­zt nur so viel:
    Roman­tisch-religiös­es Verbrämen.
    Tech­nokratisch küh­les Sezieren.
    Das ist deutsche Men­tal­ität, gefroren in Sprache.
    🙂

  37. Michael Khan

    @Mona
    Sie nehmen in Ihrem Kom­men­tar iro­nisch auf eine schwurbe­lige “Inter­pre­ta­tion” des bestagten Holzschnitts auf onlinekunst.de Bezug. Deren Autorin beschränkt sich in der Tat darauf Belege für ihre Klis­chees und Vorurteile her­beizuziehen, wenn notwendig an den Haaren.
    Sachver­stand oder ver­tiefte Ken­nt­nis der Kul­tur Japans ist von jeman­den eher nicht zu erwarten, der lang und bre­it über den “Fud­schi­ja­ma” und seine ange­bliche kul­turelle Bedeu­tung vom Led­er zieht. Diese “Bild­be­tra­ch­tung” ist somit schon symp­to­ma­tisch für die im Blog-Artikel beschriebene Einstellung.
    Was dabei her­auskommt, wenn jemand, der sich im Lande gar nicht ausken­nt, wild drau­f­los-psy­cho­analysiert und dabei auch gar nicht über­prüft, ob das, was er an einem anderen Land auszu­machen meint, vielle­icht über­haupt gar nicht typ­isch für jenes Land ist, sieht man in dieser kür­zlich in Van­i­ty Fair erschienen jour­nal­is­tis­chen Per­le.
    Klar, viele ver­wech­seln sowas mit Recherche. Ich halte das eher für Seitenschinderei.

  38. Michael Khan

    Direk­te Entsprechun­gen Japanisch/Deutsch
    In der zitierten Grafik ist nicht nur “jishin”/Erdbeben ein direk­tes Äquiv­a­lent zwis­chen Japanisch und Deutsch.
    Dies trifft auch auf “jisuberi”/Erdrutsch (“ji”=Erde und “suberu”=rutschen) und “neppa”/Hitzewelle (“netsu”=Hitze, Fieber, “ha” ist die On-Lesung fur das Kan­ji für “Welle”, bekan­nt aus “Tsuna­mi” zu.
    Hm.
    Jet­zt bin ich aber kon­stern­iert. Was sagt das denn über uns Deutsche aus? Ist es nur Zufall, dass hier die Sushi-Bars wie Pilze aus dem Boden schießen?
    Als näch­stes kann sich der Herr Michael Lewis von “Van­i­ty Fair” mal fra­gen, was es denn über Amerikan­er aus­sagt, dass man an jed­er Straße­necke “shit” and “fuck” hört. Falls sein albernes Herum­re­it­en auf diesem The­ma nicht ein­fach nur eine Trotzreak­tion darauf ist, dass sein Käse­blatt in Deutsch­land eine saubere Bauch­landung hinlegte.

  39. Mona

    @Michael Khan
    Ich weiß jet­zt beim besten Willen nicht was die Inter­pre­ta­tion auf onlinekunst.de mit Van­i­ty Fair zu tun hat. Wenn jemand ein Kunst­werk inter­pretiert, dann liegt es ja bekan­ntlich im Auge des Betra­chters was er da sieht. Natür­lich kann ein Fach­mann die Tech­nik beurteilen, aber eine “objek­tive” inhaltliche Inter­pre­ta­tion eines Kunst­werks wird es kaum geben. Ein Kün­stler ist auch nicht in der Pflicht, das zu malen was für ein Land typ­isch ist, denn dann schafft er in der Regel oft nur einen Haufen Kitsch.

  40. Michael Khan

    @Mona

    Ich weiß jet­zt beim besten Willen nicht was die Inter­pre­ta­tion auf onlinekunst.de mit Van­i­ty Fair zu tun hat.

    Das habe ich doch geschrieben. Zum Text, auf den ich mich bezog, habe ich einen Link gegeben, als Hyper­link in meinem Kommentar.
    Wie ein Bild oder irgen­det­was anderes auf jeman­den per­sön­lich wirkt, ist in der Tat sub­jek­tiv und kann nicht kri­tisiert werden.
    Wer aber darüber hin­aus­ge­hend Inter­pre­ta­tio­nen oder Mei­n­un­gen bezüglich der “Men­tal­ität” ein­er Nation macht oder gar eine Verbindung zwis­chen einem Holzschnitt des frühen 19ten Jahrhun­derts und den Ereignis­sen nach dem Unfall in Fukushi­ma kon­stru­iert … der wird hof­fentlich wenig­stens diese Nation gut kennen.
    Wie Sie auf die Idee kom­men, ein Kün­stler stünde in der Pflicht, etwas für sein Land typ­is­ches zu malen, ver­ste­he ich nicht, ich habe dazu kein Wort geschrieben.

  41. Mona

    Dif­feren­zieren @Michael Khan
    “Wie ein Bild oder irgen­det­was anderes auf jeman­den per­sön­lich wirkt, ist in der Tat sub­jek­tiv und kann nicht kri­tisiert werden.”
    Ja, allerd­ings brin­gen Sie im näch­sten Satz bere­its wieder Einschränkungen:
    “Wer aber darüber hin­aus­ge­hend Inter­pre­ta­tio­nen oder Mei­n­un­gen bezüglich der “Men­tal­ität” ein­er Nation macht oder gar eine Verbindung zwis­chen einem Holzschnitt des frühen 19ten Jahrhun­derts und den Ereignis­sen nach dem Unfall in Fukushi­ma kon­stru­iert … der wird hof­fentlich wenig­stens diese Nation gut kennen.”
    Wann ken­nt man denn eine Nation gut genug ohne in Klis­chees zu ver­fall­en? Japan hat eine andere Geschichte, eine andere Kul­tur und eine andere Sprache. Insofern wird es also schon gewisse Unter­schiede geben. Der Autor des Artikels in der Main-Post hat sich lei­der nicht sehr gründlich informiert. Wenn er schreibt: “In Japan nen­nt man die Dinge nie gern beim Namen”, so ist das natür­lich eine grobe und unsin­nige Pauschal­isierung. Allerd­ings gibt es in der japanis­chen Sprache eine Vielzahl an Wörtern, die sich auf Aus­drücke von Höflichkeit beziehen, damit kann man einiges umschreiben, was anson­sten “unhöflich” klin­gen würde.
    Wichtig ist, dass man die Dinge dif­feren­ziert betra­chtet und nicht in holzschnit­tar­tige Klis­chees ver­fällt — auch wenn man einen Holzschnitt beschreibt. 🙂

  42. Michael Khan

    @Mona

    Wichtig ist, dass man die Dinge dif­feren­ziert betra­chtet und nicht in holzschnit­tar­tige Klis­chees ver­fällt — auch wenn man einen Holzschnitt beschreibt.

    Das kann wohl nie­mand in Abrede stellen. Ich bin vol­lkom­men Ihrer Meinung.

  43. Statistiker

    Herr Khan macht sich wichtig und ist stinkbe­sof­fen, so.….
    Das ist das einzige, was ihn entschuldigt, anson­sten macht er sich der Volksver­het­zung schuldig, und das will er ja nicht, oder?
    Die Num­mer vom Staat­san­walt hab ich hier.….

  44. Dino

    Wo ist der Dank?
    Da zeigt uns jemand, dass Hoku­sai in Wirk­lichkeit einen Tsuna­mi malte, obwohl es
    sowohl im Japanis­chen Titel , wie im Deutschen Titel und sog­ar im Englis­chen Titel als Welle(wo da allerd­ings das “groß” noch herkommt?) beze­ich­net wird.
    Macht uns darauf aufmerk­sam, dass Hoku­sais 36 Ansicht­en gar keine Holzschnitte sind, son­dern Fig­uren und Szenen nur dazugepin­selt wur­den (Am Ende des Artikels).
    Dann wird auch noch eine mit sehr viel Liebe fürs Detail aus­gear­beit­ete Inter­pre­ta­tion als “schwurbe­lig” beze­ich­net, obwohl die Autorin trotz anscheinen­der Ahnungslosigkeit in Bezug auf die Bilder­serie “36 Ansicht­en des Fuji”, Hoku­sai, jap. Holzschnitte(Ukiyo‑e), Ziel­gruppe der Ukiyo‑e, Japan im 19Jh., Seefahrt im 19Jh etc. und dementsprechend auch ohne Bezug­nahme zu diesen Aspek­ten ganze 6 Seit­en beschreibt und “inter­pretiert”.
    Nur wo ist unser Dank?
    (^_^)/

  45. scott-horst kinski

    Deutsche Men­tal­ität
    Wind­hose ist ein Begriff der deutschen Sprache und heißt ver­harm­losend „Hose aus Wind“. Im Land des Rein­heits­ge­bots gibt es kein Wort für die mörderische Wucht, mit der Bier­bänke wie ‑zelte fort­gewe­ht und ganze Land­striche dem Erd­bo­den gle­ich gemacht wer­den, über­haupt gibt es kaum Begriffe für Katas­tro­phen. Die Men­tal­ität ver­langt, auch das Bru­tale der Natur zu ver­harm­losen, um die Schre­ber­garten-Idylle nicht zu stören.

  46. David

    Respect the Hose aus Wasser
    »Niemals darf man den Mut ver­lieren; wenn die Trüb­sale sich am furcht­barsten über einem tür­men, dann erblickt man in den Wolken eine hil­fre­iche Hand.« Also sprach Se. Wohlehrwür­den Jes­per Morten im let­zten Nach­mit­tags­gottes­di­en­ste. Ich bin nun gewohnt, mich fleißig unter freiem Him­mel umherzutreiben; aber so etwas habe ich nie bemerkt. Vor eini­gen Tagen ward ich auf ein­er Tour über Feld solch ein
    Phänomen gewahr. Eigentlich war’s wohl kein­er Hand, eher einem Arme ähn­lich, der sich aus dem Gewölke her­vorstreck­te. Ich ver­sank in Nach­denken. Es fiel mir ein: wäre nur Jes­per Morten jet­zt zur Stelle,
    um zu entschei­den, ob er diese Erschei­n­ung gemeint habe! — Wie ich so mit­ten in diesen Gedanken daste­he, werde ich von einem Wan­der­er angere­det, wel-
    cher, nach den Wolken emporzeigend, spricht: »Sehen Sie die Wasser­hose? in diesen Gegen­den sieht man sie sel­tener: sie reißt zuweilen ganze Häuser mit sich
    fort.« »Ih, Gott bewahre!« dachte ich, »ist das eine Wasser­hose?« Und ich nahm Reißaus, so schnell ich kon­nte. Was hätte der ehrwürdi­ge Pas­tor Jes­per Morten an mein­er Stelle gethan? -
    Søren Kierkegaard. Entweder-Order

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