Schlagwort-Archive: Gebärdensprache

Merkels versaute Raute

Von Anatol Stefanowitsch

Diese Woche twit­terte Julia Prob­st – bekan­nt durch ihren Twit­ter- Lip­pen­lese­di­enst bei Sportereignis­sen und ihren Aktivis­mus für Unter­ti­tel und gegen Cochlea-Implan­tate – fol­gen­den lin­guis­tisch faszinieren­den „Fun­fact“:

Fun­fact: Die #Merkel-#Raute bedeutet in #Gebär­den­sprache “Vagi­na”.

— Julia Prob­st (@EinAugenschmaus) 1. Okto­ber 2014

Merkels Raute

Merkels Raute

Nun ist Humor bekan­ntlich sehr indi­vidu­ell, und so lässt sich natür­lich nicht objek­tiv fest­stellen, ob dieser Fact tat­säch­lich „Fun“ ist. Es gibt ja Men­schen, die zum Beispiel Mario Barth lustig find­en, und die wären ver­mut­lich ganz aus dem Häuschen, wenn sich her­ausstellte, dass Merkel mit der für sie typ­is­chen Geste (siehe Abbil­dung links) seit Jahren unab­sichtlich bei jedem ihrer Auftritte das Wort „Vagi­na“ gebärdet. Wenn sie es in sub­ver­siv­er Absicht ganz bewusst täte, kön­nte vielle­icht sog­ar ich Humor darin erkennen.

Aber wir sind ja das Sprachlog, nicht das Lachlog, deshalb konzen­tri­eren wir uns auf die Frage, ob dieser (poten­zielle) Fun über­haupt „Fact“ ist. Weit­er­lesen

Der Fake-Gebärdendolmetscher von Johannesburg

Von Anatol Stefanowitsch

Ein merk­würdi­ger Aspekt der gestri­gen Trauer­feier für Nel­son Man­dela in Johan­nes­burg wird heute in den Medi­en disku­tiert, nach­dem die aus­tralis­che Nachricht­e­na­gen­tur SBS ihn öffentlich machte: Der schein­bare Gebär­den­sprachen­dol­metsch­er, der neben den Redner/innen auf der Bühne stand, war gar kein­er. Die gehör­lose südafrikanis­che Abge­ord­nete Wilma Newhoudt wies per Twit­ter gle­ich zu Beginn der Feier­lichkeit­en auf diese Tat­sache hin: Weit­er­lesen