In seinem Blog „Deutsche Sprak schwere Sprak“ macht sich Ludwig Trepl, der oft auch in den Kommentaren im Sprachlog hintersinnige und manchmal etwas verschlungene Sprachnörgelei betreibt, Sorgen um die deutsche Sprache.
Er befürchtet, dass das „letzte Tabu“ fällt, weil er auf der deutschen Version der Webseite eines spanischen Hotels die Schreibweise Taboo gefunden hat:
Sicher werden täglich Dutzende von deutschen Wörtern frisch amerikanisiert und in der Regel ist das der Beginn eines Siegeszugs. Und dennoch, ich weiß nicht warum: „Taboo“ scheint mir etwas Besonderes zu sein. Ein Tabubruch ist geschehen, eine Art von Wörtern, bisher von einem Zauber behütet, ist nun schutzlos geworden.
Ja, es ist wirklich eine Schande, dass ausgerechnet dieses urdeutsche Wort mit einer neumodischen amerikanisierten Schreibweise versehen wird.
Das hätte der deutsche Kapitän James Cook Jakob Koch sich sicher nicht träumen lassen, als er das Wort in die englische deutsche Sprache einführte.
Noch schlimmer: Irgendein gemeiner Sprachzerstörer hat diese neumodische Schreibweise rückwärts durch die Zeit geschickt, sodass sie den Zauber des schutzlosen Wortes Tabu nun schon seit über zweihundert Jahren bedroht. Zum Beispiel in Othmar Rietmanns „Wanderungen in Australien und Polynesien“von 1868, in Christoph Friedrich Karl Kölles „Betrachtungen über das Gebet des Herrn“ von 1836 und sogar in den „Neuen Leipziger gelehrte Zeitungen“ von 1785.
Wie gut, dass es die Sprachnörgler gibt. Sonst wäre die deutsche Sprache wohl bald völlig unbenutzbar.

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