[Schplock trifft Lehre] Der Seminarplan

Von Kristin Kopf

Wie bere­its angekündigt, durften meine Studieren­den den Sem­i­nar­plan im Rhe­in­fränkisch-Sem­i­nar selb­st mitbes­tim­men. Ich habe let­ztlich immer mehrere passende Phänomene zusam­menge­fasst, um den sehr unter­schiedlichen Wün­schen der bei­den Kurse gerecht zu wer­den – vier The­men haben es dann nicht geschafft, beson­ders die flex­ion­s­mor­phol­o­gis­chen. Ist aber nicht so schlimm, auch mit den gewählten Erschei­n­un­gen kann man außeror­dentlich ern­sthafte Lin­guis­tik betreiben.

Da aus ver­schiede­nen Rich­tun­gen der Wun­sch nach dem Sem­i­nar­plan kam, poste ich ihn euch hier­mit. Die Lit­er­atur behan­delt das entsprechende Phänomen nicht unbe­d­ingt dialek­tal, oft sind das auch all­ge­meinere Sachen und wir erar­beit­en uns die dialek­t­spez­i­fis­che Sit­u­a­tion dann in der Sitzung:

Datum The­ma Lit­er­atur zur Vorbereitung
19./20.4.2012 Ein­führung
26./27.4.2012 Dialek­tein­teilung des Deutschen,
Meth­o­d­en der Dialektologie
König (152005:138–145)
3.5./4.5.2012 Dialek­te und ihre SprecherInnen Mattheier (1990:59–81),
König (152005:132–137)
10./11.5.2012 Phonolo­gie 1: Zwis­chen Pfund/Pund und das/dat: Der rheinis­che Fächer Nübling et al. (2006:26–29),
Dren­da (2008:16–21)
18.5.2012 Praxis­sitzung REDE
24./25.5.2012 Phonolo­gie 2: Aus Kirche wird Kirsche: Die Koronalisierung Her­rgen (1990:1499–1502),
Vei­th (1989:215–235)
31.5./1.6.2012 Mor­pholo­gie 1: Prä­ter­i­tum­schwund und starke Verben Nübling et al. (2006:245–250),
Szczepa­ni­ak (2009:129–139),
Fleis­ch­er & Schallert (2011:129–133)
8.5.2012 Gast­dozentin (Simone Berch­told, Zürich)
14./15.6.2012 Mor­pholo­gie 2: Kom­pa­ra­tion; Diminutivbildung Elspaß (2005:1–9, 16–21),
Tiefen­bach (1987:2–27)
28./29.6.2012 (Morpho)Syntax: Der wo am Supp koche is: wo-Rel­a­tivsätze und am-Pro­gres­siv Fleis­ch­er (2008:211–243),
Glück (2001:81–96)
5./6.7.2012 Syn­tax und Ono­mas­tik: Der Fritz und das Anna: Artikel­ge­brauch und Genus bei Eigennamen Nübling et al. (2012:122–126),
Chris­ten (1998:267–281)
12./13.7.2012 Prag­matik: Diskurs­mark­er ei, Anrede und Höflichkeit Nübling et al. (2006:154–161),
Nübling et al. (2006:161–168)
19./20.7.2012 Feld­forschungs­beispiel: Die Plu­ral­bil­dung im Alemannischen
the­ma­tis­ch­er Abschluss, Hausarbeiten

Literatur zur Vorbereitung:

  • Chris­ten, Helen (1998): Die Mut­ti oder das Mut­ti, die Rita oder das Rita. Über Beson­der­heit­en der Genuszuweisung bei Per­so­n­en- und Ver­wandtschaft­sna­men in schweiz­erdeutschen Dialek­ten. In: André Schny­der & Karl-Ernst Gei­th (Hgg.): Ist mir getroumet mîn leben? Vom Träu­men und vom Ander­s­sein. Festschrift für Karl-Ernst Gei­th zum 65. Geburt­stag. Göp­pin­gen, 267–281.
  • Dren­da, Georg (2008): Klein­er linksrheinis­ch­er Dialek­tat­las. Sprache in Rhein­land-Pfalz und im Saar­land. Stuttgart.
  • Elspaß, Ste­fan (2008): Stan­dar­d­isierung des Deutschen. Ansicht­en aus der neueren Sprachgeschichte ‚von unten‘. In: Lud­wig M. Eichinger & Wern­er Kallmey­er (Hgg.): Stan­dard­vari­a­tion. Wie viel Vari­a­tion verträgt die deutsche Sprache? Berlin, New York, 63–99.
  • Fleis­ch­er, Jürg (2008): A typol­o­gy of rel­a­tive claus­es in Ger­man dialects. In: Bernd Kort­mann (Hg.): Dialec­tol­ogy meets Typol­o­gy. Dialect Gram­mar from a Cross-Lin­guis­tic Per­spec­tive. Berlin, New York, 211–243.
  • Fleis­ch­er, Jürg & Oliv­er Schallert (2011): His­torische Syn­tax des Deutschen. Eine Ein­führung. Tübin­gen.
  • Glück, Hel­mut (2001): Die Ver­laufs­form in den ger­man­is­chen Sprachen, beson­ders im Deutschen. In: Wern­er Thiele­mann & Klaus Welke (Hgg.): Valen­zthe­o­rie. Ein­sicht­en und Aus­blicke. Mün­ster, 81–96.
  • Greule, Albrecht & Uwe Ruberg (Hgg.) (1989): Sprache, Lit­er­atur, Kul­tur. Stu­di­en zu ihrer Geschichte im deutschen Süden und West­en. Wolf­gang Kleiber zu seinem 60. Geburt­stag gewid­met. Stuttgart.
  • Her­rgen, Joachim (1990): Koronal­isierung. Zum sprach­lichen Eigenbe­stand des Neuen Sub­stan­dards. In: Wern­er Bah­n­er & Joachim S. u. D. Viehweger (Hgg.): Pro­ceed­ings of the Four­teenth Inter­na­tion­al Con­gress of Lin­guists. Berlin/GDR, August 10 — August 15, 1987. Berlin, 1499–1502.
  • König, Wern­er (152005): dtv-Atlas Deutsche Sprache. München.
  • Mattheier, Klaus J. (1990): Dialekt und Stan­dard­sprache. Über das Vari­etäten­sys­tem des Deutschen in der Bun­desre­pub­lik. In: Inter­na­tion­al Jour­nal of the Soci­ol­o­gy of Lan­guage 83, 59–81.
  • Nübling, Damaris et al. (2006): His­torische Sprach­wis­senschaft des Deutschen. Eine Ein­führung in die Prinzip­i­en des Sprach­wan­dels. Tübin­gen.
  • Nübling, Damaris, Fabi­an Fahlbusch & Rita Heuser (2012): Namen. Eine Ein­führung in die Ono­mas­tik. Tübin­gen.
  • Szczepa­ni­ak, Rena­ta (2009): Gram­matikalisierung im Deutschen. Eine Ein­führung. Tübin­gen.
  • Tiefen­bach, Hein­rich (1987): ‑chen und ‑lein. Über­legun­gen zu Prob­le­men des sprach­geo­graphis­chen Befun­des und sein­er sprach­his­torischen Deu­tung. In: Zeitschrift für Dialek­tolo­gie und Lin­guis­tik 54 (1), 2–27.
  • Vei­th, Wern­er (1989): Zum Alter der Koronal­isierung von [ç] nach Ausweis bin­nen­deutsch­er Sprachin­seln und überseeis­ch­er Dialek­te. In: Albrecht Greule & Uwe Ruberg (Hgg.): Sprache, Lit­er­atur, Kul­tur. Stu­di­en zu ihrer Geschichte im deutschen Süden und West­en. Wolf­gang Kleiber zu seinem 60. Geburt­stag gewid­met. Stuttgart, 215–235.

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