Blogspektrogramm 26/2014

Von Kristin Kopf

Jede Menge Leses­toff: Was ruft man bei einem Tor? Welchen Sta­tus hat die Wis­senschaftssprache Deutsch und wo ist dabei das Prob­lem? Was passiert, wenn man Geset­ze mit dem Wörter­buch auslegt? Wie kam es dazu, dass man das Wort soc­cer auf den britis­chen Inseln naserümpfend betra­chtet? Und was kön­nte ein Fußfetisch noch sein? Hier sind die Antworten:

  • Wie verkün­den Fußbal­lkom­men­ta­torIn­nen aus ver­schiede­nen Län­dern Tore? Ari­ka Okrent hat es sich für MENTAL FLOSS angeschaut und Hör­beispiele zusam­menge­tra­gen: »The British style is wordy and poet­ic, a per­formed the­saurus of flab­ber­gast­ed­ness. Not sat­is­fied to sim­ply invest vow­els and syl­la­bles with emo­tion­al weight, as the Latin Amer­i­cans and Ital­ians do, the British announc­er must explain all the feels he is feel­ing with words, metaphors, and similes.«
  • Zum Rück­gang von Deutsch als Wis­senschaftssprache macht sich Ste­fan Hart­mann auf PFRIEMELPFUHL inter­es­sante Gedanken: »Dass die Wis­senschaft in der Öffentlichkeit oft genug als Elfen­bein­turm wahrgenom­men wird, liegt auch an Sprach­bar­ri­eren, die aber nicht nur zwis­chen unter­schiedlichen Sprachen, son­dern auch inner­halb ein­er Sprache beste­hen. Meine Oma kann mit einem deutschsprachi­gen Text von oder über Kant genau­so viel oder wenig anfan­gen wie mit einem englis­chsprachi­gen, und das gilt auch für viele Men­schen mein­er Generation.«
  • Ein Mann legt jedes Wort auf die Gold­waage: Für den NEW YORKER zeich­net Jeff Shesol ein Porträt von Antonin Scalia, beige­ord­netem Richter am US-amerikanis­chen Ober­sten Gericht­shof: »In oth­er instances, Scalia’s word games have had pro­found, soci­etal impli­ca­tions, lead­ing to—in at least one case—a dra­mat­ic shift in con­sti­tu­tion­al law. In Dis­trict of Colum­bia v. Heller, which Scalia con­sid­ers his great­est achieve­ment, he relied not on one but on three eigh­teenth-cen­tu­ry dic­tio­nar­ies to “clar­i­fy” the Sec­ond Amend­ment, which reads, “A well reg­u­lat­ed mili­tia being nec­es­sary to the secu­ri­ty of a free state, the right of the peo­ple to keep and bear arms shall not be infringed.”« (Via @Evo2Me)
  • soc­cer oder foot­ball? Sarah Lyall geht den Begrif­f­en für die NEW YORK TIMES auf den Grund und hat dafür unter anderem den fol­gen­den Leser­brief von 1905 aus­ge­graben: »It seems a thou­sand pities that in report­ing Asso­ci­a­tion foot­ball match­es The New York Times, in com­pa­ny with all the oth­er news­pa­pers, should per­sis­tent­ly call the game ‘sock­er,’ ” the writer, one Fran­cis H. Tabor, said in The Times. “In the first place, there is no such word, and in the sec­ond place, it is an exceed­ing­ly ugly and undig­ni­fied one.« (Via Sprachlogleser/in Speravir)
  • Und zulet­zt noch ein XKCD (Englisch), der das Wort Fußfetisch ganz neu definiert.

5 Gedanken zu „Blogspektrogramm 26/2014

  1. Jess

    Hab ihn selb­st gefun­den: mentalfloss.com/article/57203/5‑different-linguistic-styles-exciting-goal-calls

    Nur zu empfehlen, sehr inter­es­sant bei akuter Lachanfallgefahr.

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