Blogspektrogramm 36/2013

Von Sprachlog

Heute gibt es im Spek­tro­gramm Links zu Besser­wis­sern, Sprach­wech­sel, olymp­is­chen und weniger olymp­is­chen Wet­tbe­wer­ben, und zu guck­en haben wir auch was. Viel Spaß!

  • Über lan­guage bul­lies schreibt Matthew J.X. Mal­a­dy auf SLATE (Englisch): »Com­ments sec­tions, for instance, are to lan­guage bul­lies what the Cheers bar was to Norm Peter­son, or what murky waters at twi­light are to the bull shark. […] for some lan­guage bul­lies, acqui­si­tion of spe­cial­ized, tech­ni­cal information—knowledge of an oft-mis­tak­en def­i­n­i­tion, for instance, or mas­tery of a par­tic­u­lar­ly tricky gram­mar rule—is at least part­ly under­tak­en in antic­i­pa­tion of an ego-boost­ing endgame.«
  • Im GUARDIAN erzählt Char­lotte Mendel­son von der Sprache ihrer Großel­tern, die sie selb­st nicht beherrscht, mit der sie aber Erin­nerun­gen und Gefüh­le verbindet: »At its peak, my vocab­u­lary nev­er encom­passed more than 40 words, none of which I ever learned to spell. Indeed, it bare­ly occurred to me that they could be spelled. […] It is only in adult­hood that I realise the val­ue of my 40 words. […] All the mem­o­ries are in the tiny bits of Hun­gar­i­an I learned from them.« 
  • Auf der Suche nach Spon­sorIn­nen ist André Mei­n­unger im SPRAACHENBLOG, zur Finanzierung der Lin­guis­tikolympiade. Vielle­icht liest hier ja jemand mit, die helfen kann?
  • Auch Namen gehören zur Sprache — zum Beispiel die soge­nan­nten Phänonyme, Namen für Natur­ereignisse. THE CLIMATE NAME CHANGE (Englisch) schlägt eine Änderung des Benen­nungssys­tems von Wirbel­stür­men vor und visu­al­isiert auch gle­ich, wie das klin­gen kön­nte. Unbe­d­ingt anschauen!
  • Beim GREAT LANGUAGE GAME gib’s Sprach­beispiele, die ihrer Sprache zuge­ord­net wer­den müssen. Na, wie hoch ist Ihr Score?

8 Gedanken zu „Blogspektrogramm 36/2013

  1. Simone

    Ich hab 550 geschafft. Inter­es­san­ter finde ich aber den Auf­bau: ein­er­seits wer­den immer mehr Sprachen zur Auswahl ange­boten, ander­er­seits sind es immer mehr auss­er Europäis­che Sprachen und dann wer­den noch immer mehr Sprachen aus der gle­ichen Fam­i­lie ange­boten. Da hat sich jemand viel überlegt 😉

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  2. Daniel

    THE CLIMATE NAME CHANGE” — die andere Form des Lan­guage Bul­ly­ing. Nicht dass ich für die Kli­mawech­selleugn­er wäre, aber recht­fer­tigt das Bullying?

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  3. Kristin Kopf

    @Simone: Gut beobachtet! Mein bester Score bish­er ist 1350, aber da geht noch was.

    @Daniel: Kein guter Ver­gle­ich. Darüber, ob das “fair” ist, kann man natür­lich trotz­dem disku­tieren, aber dazu ist es mir dann doch viel zu ein­deutig ein Gedanken­ex­per­i­ment (und ein faszinieren­des Sprachspiel).

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  4. Daniel

    Das ist wed­er ein guter noch ein schlechter Ver­gle­ich. Das ist gar kein Ver­gle­ich. Das ist eine Kat­e­gorisierung. Ich ordne die Beze­ich­nung von Naturkatas­tro­phen mit Namen von missliebi­gen Leuten in die Kat­e­gorie Bul­ly­ing oder Mob­bing ein. Ich habe das übri­gens nicht als fair oder unfair beze­ich­net, wie die Anführungsze­ichen nahelegen.

    Ich bin etwas über­rascht, dass ger­ade hier, wo so enorm grossen Wert auf poli­tis­che Kor­rek­theit gelegt wird, man diese Aktion so toll (“Unbe­d­ingt anschauen!”) find­et. Wie wäre Ana­tol wohl aufge­sprun­gen, wenn dieses Scherzchen auf Kosten der Frauen stattge­fun­den hätte… Gute poli­tis­che Pro­pa­gan­da spielt übri­gens nicht auf den Mann (oder die Frau), son­dern aufs Thema.

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  5. Kristin Kopf

    Warum die Aggres­siv­ität? (Oder lese ich die nur rein?) Mir geht hier zu viel durcheinan­der um darauf kohärent einzuge­hen, also nur ein paar willkür­liche Punkte:
    — Die Anführungsze­ichen waren meine, sie kennze­ich­nen kein Zitat, son­dern markieren ‘hier ist ein ganz grobes Konzept gemeint, für das mir grade kein besseres Wort ein­fällt, ich nehme mal “fair“ ‘.
    — Han­delte es sich hier um etwas Reales und nicht um ein Gedanken­ex­per­i­ment ohne Ver­wirk­lichungschance, müsste man eine völ­lig andere Diskus­sion führen — natür­lich wäre die Benen­nung von Din­gen nach Men­schen, die das nicht wün­schen, hochgr­a­dig frag­würdig. Jet­zt so zu tun, als sei das ein umge­set­ztes Konzept und wir seien dafür, ist wenig zielführend und eröffnet nur Scheindiskussionsschauplätze.
    — Natür­lich nimmt das Video bes­timmte Poli­tik­erIn­nen aufs Korn — aber es wird ger­ade nicht ihre Pri­vat­per­son ange­grif­f­en, son­dern einzig und allein ihr poli­tis­ches Abstimmungsverhalten.
    — Zu poli­tis­ch­er Kor­rek­theit und Emanzi­pa­tion beste­ht wirk­lich gar kein Bezug, wir haben es hier nicht mit ein­er struk­turell benachteiligten Gruppe zu tun.

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  6. Daniel

    Das mit der Aggres­siv­ität ist rein­ge­le­sen. Ich vertrete nur dezi­diert meine Meinung.

    Ich betra­chte das als etwas Reales. Das ist ein Aufruf zur Unterze­ich­nung ein­er offiziellen Peti­tion zur Änderung des Benen­nungssys­tems von extremen Stür­men. Das sieht mir dur­chaus nach ein­er ern­sthaften poli­tis­chen Aktion aus, nicht nach einem Gedanken­ex­per­i­ment, wenn auch nicht mit Umset­zungschan­cen. Dafür mit der Chance, die betrof­fe­nen Poli­tik­er her­abzuset­zen und lächer­lich zu machen, weshalb ich das auch als Mob­bing beze­ichne. Natür­lich kann man darüber streiten. 

    Mich über­rascht die Ansicht, dass poli­tis­che Unko­r­rek­theit nur bei “struk­turell benachteiligten Grup­pen” vorkom­men könne. Ich finde, man sollte allen Grup­pen gegenüber kor­rekt sein. Ich finde, wenn man sich aus­sucht, bei den nach mein­er Ansicht Benachteiligten bin ich kor­rekt, bei den anderen etwas weniger, ist das prob­lema­tisch. Aber auch darüber lässt sich natür­lich streiten.

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  7. Dilettant

    Das GLG ist klasse! (immer­hin 700 im ersten Ver­such, finde ich nicht schlecht). Aber: “Kroat­isch” vs. “Bosnisch” zur Wahl zu stellen, ist eine Gemeinheit! 😉

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