Blogspektrogramm 12/2014

Von Kristin Kopf

Yet anoth­er Spek­tro­gramm­son­ntag: Willkom­men zur wöchentlichen Linksamm­lung, dies­mal zum Beispiel mit der Wis­senschaftssprache Deutsch, dem Ver­hal­ten von Online-Kom­men­ta­torIn­nen und Sprachen, die wir miteinan­der verwechseln.

  • Wolf­gang Klein (er kam im Sprachlog schon vor) hat sich für DIE WELT Gedanken zur abnehmenden Bedeu­tung von Deutsch als Wis­senschaftssprache gemacht: »Dazu kann man ver­schiedene Hal­tun­gen ein­nehmen. Für jene, die zu pathetis­chen Beschwörun­gen neigen, ist es ein Anlass zu pathetis­chen Beschwörun­gen. Es ist bedrück­end für alle, die – wie ich – ihre eigene Sprache irgend­wie lieben; aber das kann man auch, wenn sie keine Welt­gel­tung hat.« Aber auch: »Die große Masse bei uns wird von der Wis­senschaft abgeschnit­ten, wie früher zu den Zeit­en, als sie sich des Lateinis­chen bedi­ent hat.«
  • Bei DER FREITAG hat Anne Haem­ing einige Anmerkun­gen zu geschlechterg­erechter Sprache in den Medi­en: »Auch die Diskus­sio­nen um die Prak­tik­a­bil­ität von Binnen‑I oder Aus­las­sungs-Unter­strichen in Sub­stan­tiv­en sind bekan­nt und wer­den wahrschein­lich noch Jahrzehnte weit­erge­hen. Zum Glück. Denn Sprache ist, wie unsere Gesellschaft auch, etwas Lebendi­ges. Es reicht schon, sie aus dem sta­tis­chen Endzu­s­tand zu reißen und als per­ma­nentes Diskus­sion­s­medi­um zu begreifen.«
  • Nicht nur im Sprachlog gibt’s manch­mal skur­riles Kom­men­tarver­hal­ten – Geof­frey Pul­lum vom LANGUAGE LOG hat verse­hentlich in die Kom­men­tarspalte eines Zeitungsar­tikels geschaut: »It was like watch­ing a street fight about gram­mar out­side the worst bar in the worst city you ever vis­it­ed. […] I found myself won­der­ing about the san­i­ty of some peo­ple in the Tele­graph dis­cus­sion. And also about whether it is even sen­si­ble of the paper to sup­port their ran­dom rav­ings by pro­vid­ing a bar room and an adja­cent alley in which they can punch and stab each other.«
  • Den Artikel, der so den Zorn der englis­chen Leser­schaft auf sich gezo­gen hat, kann man übri­gens hier, beim TELEGRAPH, nach­le­sen: »Despite what many peo­ple think, the rules of a lan­guage – any lan­guage – are only defined by how peo­ple use that lan­guage. When you think about it, that has to be the case: the rules of Eng­lish are dif­fer­ent now from how they were in Milton’s time, let alone Chaucer’s, and no one has ever sat down and delib­er­ate­ly changed them; they’ve changed because the lan­guage has evolved, through chang­ing use.«
  • Wer erin­nert sich noch an »The Great Lan­guage Game«? Dort kann man nicht nur Sprachen errat­en und Punk­te dafür bekom­men, son­dern sich auch anschauen, wie erfol­gre­ich andere gespielt haben – Hed­vig Skirgård analysiert die gemacht­en Fehler auf A REPLICATED TYPO: »The most clear exam­ple of the geo­graph­i­cal asso­ci­a­tions is per­haps that Man­darin, Can­tonese, Kore­an and Japan­ese are con­found­ed even though they are very dif­fer­ent structurally.«

2 Gedanken zu „Blogspektrogramm 12/2014

  1. Statisiker

    Off top­ic.….

    Als ich let­zte Woche mal wieder ein Gericht­surteil vom Bun­desver­wal­tungs­gericht las, fiel mir auf.….:

    Der Kläger”
    “Die Beklagte”

    Das ist doch — außer in Straf­prozessen — immer so.…. der Kläger und die Beklagte.… warum??????

    Antworten
    1. Susanne Flach

      Haben Sie Belege dafür? Ich würde genau­so oft die Klägerin ver­muten, wenn es sich um Fir­men wie etwa AGs oder GmbHs han­delt. Aber dem würde ich bei Anhalt­spunk­ten mal nachgehen.

      Antworten

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