Blogspektrogramm 24/2014

Von Kristin Kopf

Wovor hat Franz Josef Wag­n­er Angst? Warum empfind­en wir manche Vor­na­men als männlich­er oder weib­lich­er als andere? Wie kann sich eine reine Endung zu einem Wort emanzip­ieren? Und worüber spricht man ger­ade in der Neu­rolin­guis­tik? Vier Links, vier Antworten:

  • Wer schon immer mal wis­sen wollte, was in »Post von Wag­n­er« ste­ht, ohne sie dafür lesen zu müssen, wird nun auf SURVEILLANCE AND SECURITY mit ein­er kor­puslin­guis­tis­chen Analyse von Joachim Schar­loth informiert»Wag­n­er hat […] Angst davor, Rent­ner oder ein Pflege­fall in Deutsch­land zu wer­den, vor Krebs, vor den let­zten Tagen. Aber auch vor Kim Jong-un und einem Wachs-Hitler (und bemerkenswerte Koinzi­denz: Angst auf der Auto­bahn). Und schließlich hat er Angst nachts in Berlin, Angst vor Berlin und Angst, nachts durch Berlin zu gehen.«
  • Zur »Weib­lichkeit« und »Männlichkeit« von Ruf­na­men wird in den let­zten Jahr(zehnt)en viel geforscht: Hier haben wir mal was fürs Deutsche ver­linkt, und diese Studie von neulich baut eben­falls darauf auf. Für die USA stellt Ari­ka Okrent auf MENTALFLOSS fest, dass die vergebe­nen Män­ner­na­men klan­glich immer »weib­lich­er« wer­den, aber: »In sim­ple terms, boys’ names became more like girls’ names so peo­ple start­ed mak­ing girls’ names girli­er. Nam­ing prac­tices change over the years, but there is a gen­er­al ten­den­cy to main­tain gen­der dis­tinc­tions. If the names get too sim­i­lar to each oth­er, adjust­ments will be made toward gen­der polarization.«
  • Für SLATE schreibt Gretchen McCul­loch über ein Suf­fix, das es in den let­zten Jahrzehn­ten zum eige­nen Wort geschafft hat: das englis­che -ish. »But while it’s quite com­mon for new words to be formed by adding pre­fix­es or suf­fix­es (edi­to­ri­al­ize from edi­tor, anti-nuclear from nuclear), or even by re-cast­ing a por­tion of a word that had­n’t before been thought of as an affix (snow­maged­don based on armaged­don, choco­holic based on alco­holic), it’s exceed­ing­ly uncom­mon to form a new word by keep­ing the suf­fix and dis­card­ing the rest.«
  • Und zum Schluss noch ein klein­er Ver­anstal­tungstipp: Näch­sten Dien­stag find­et an der FU Berlin die Antrittsvor­lesung ((Das ist eine Vor­lesung, die mit dem Antritt ein­er Pro­fes­sur ein­herge­ht, aber in der Prax­is fast immer erst viele Semes­ter später stat­tfind­et …)) des Neu­rolin­guis­ten Friede­mann Pul­ver­müller statt, mit dem Titel »Braucht die Sprache ein Gehirn?«

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