Blogspektrogramm 46/2016

Von Kristin Kopf

Das heutige Spek­tro­gramm bringt eher anstren­gen­dere The­men — nichts­destotrotz sind unsere Links über die US-Wahl, typografis­che Ein­bürgerung­shin­dernisse, Kom­mu­nika­tion­sprob­leme beim Brex­it und lux­em­bur­gis­chen Nation­al­is­mus lesens- und hörenswert.

  • Der Lexiko­graph Ben Zim­mer hat mit WNYC über Wörter gesprochen, die den US-amerikanis­chen Präsi­dentschaftswahlkampf geprägt haben (Audio, Englisch): white­lash, rigged, big league, deplorables, nasty woman etc.
  • Wenn man einen Namen falsch schreibt, reagieren die Namen­trägerIn­nen oft emo­tion­al — als “Kristin mit K und ohne e” weiß ich das bestens. Mit einem wesentlich prob­lema­tis­cheren Fall hat es Robert Matešić zu tun, über den DAS MAGAZIN berichtet — ein ganz­er Staat ist typografisch gegen ihn: »Mit dem Lin­eal zieht er einen Strich durch seinen Namen und schreibt ihn in Druck­buch­staben auf die gepunk­tete Linie:M a t e š i ć. Aus­ge­sprochen: Ma-te-schitsch. Gefehlt hat das auf­steigende Strich­lein, der Akut, über dem c. Bitte kon­trol­lieren Sie die Dat­en genau, hiess es im Schreiben des Zivil­stand­samts der Stadt Zürich. Mit Ihrer Unter­schrift bestäti­gen Sie die Richtigkeit Ihrer Angaben. […] Es geht um […] seine Ein­bürgerung. Zum Glück, denkt er, hat er den Fehler noch rechtzeit­ig ent­deckt.«
  • Nein, nein und noch mal nein! Für BBC Radio 4 geht Damien McGuin­ness auf höflichkeits­be­d­ingte Kom­mu­nika­tion­sprob­leme ein (Audio, Englisch).
  • Vor ein paar Jahren war “Deutsch ins Grundge­setz” in Deutsch­land ein The­ma, aktuell stre­it­et man in Lux­em­burg darüber, ob Lux­em­bur­gisch erste Amtssprache wer­den soll. Dabei ist die Sprache nur Stel­lvertreterin für Nation­al­is­mus, sagt Danielle Igni­ti zu RADIO 100,7: »Si wëllen d’Land spléck­en a Lëtze­buerg­er, déi Lëtze­buergesch schwätzen, an an Aus­län­ner, déi mussen aus­ge­gren­zt ginn. D’Lëtzebuerger Sprooch gëtt e Mët­tel zum Zweck fir ultra-nation­al­is­tesch Aktivis­ten, déi de Lëtze­buerg­er hir irra­tional Ängscht­en aus­notzen an zur eth­nesch­er Säu­berung opruf­fen. De Feind ass den Aus­län­ner — ob en elo Lëtze­buergesch kann oder net, ass am Fong net méi wichteg.« (Ein kurz­er Text auf Deutsch mit den groben Rah­menin­fos find­en sich hier.)

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