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Public Viewing Of Public Viewing

Von Susanne Flach

Gestern begann in Frankre­ich die Fußball-Europameis­ter­schaft – mir wäre in den let­zten Wochen vor lauter dis­sertieren gar nicht aufge­fall­en, wie schnell die EM auf uns zukommt, wenn, ja wenn nicht die Alerts von Google zu „Anglizis­mus“ voll mit „Leichen­schauen“ gewe­sen wären. Tra­di­tionell haben wir zu Fußball-Großereignis­sen in den let­zten Jahren eher gelang­weilt ein­fach auf die Artikel im Sprachlog ver­linkt, die sich damit beschäfti­gen, dass pub­lic view­ing im (Amerikanis­chen) Englisch nicht eigentlich „Leichen­schau“ heißt, son­dern dass es das auch heißen kann, weil pub­lic view­ing ein all­ge­mein­er Begriff für das Ein- und Anse­hen von Din­gen durch die Öffentlichkeit ist (z.B. Regierungs­doku­mente, Exponate aus Kun­st, Geschichte oder Botanik, Flughäfen, Paraden ein­er Sport­mannschaft, sich selb­st in Sozialen Net­zw­erken oder eben halt Leichen). Das Argu­ment wird übri­gens nicht valid­er, wenn dann noch jemand sagt, es heiße streng genom­men auch nicht Leichen­schau, son­dern Auf­bahrung.

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