Vor ein paar Monaten habe ich am Flughafen von Bergen diese nett gestalteten Toilettentüren gesehen:
Mit Sprache hat es nichts zu tun, aber aus semiotischer Perspektive sind die Darstellungen interessant. Weiterlesen
Vor ein paar Monaten habe ich am Flughafen von Bergen diese nett gestalteten Toilettentüren gesehen:
Mit Sprache hat es nichts zu tun, aber aus semiotischer Perspektive sind die Darstellungen interessant. Weiterlesen
Heute Abend will ich noch schnell eine Frage klären, und zwar warum es Weihnachten heißt. Das ist eine alte Pluralform, aber der Plural müsste ja eigentlich *Weihnächte lauten.
Das Wort Nacht war ursprünglich (im Althochdeutschen) ein sogenanntes “Wurzelnomen” und hatte überhaupt keine Pluralendung. Es hieß also in Ein- und Mehrzahl diu naht. Das war natürlich äußerst unpraktisch, weil man weder am Substantiv selbst, noch an umgebenden Adjektiven o.ä. erkennen konnte, um welchen Numerus es sich handelte.
Im Mittelhochdeutschen guckte das Wort sich daher ein anderes Verfahren bei einer anderen Gruppe von Substantiven ab: Die Kombination von Umlaut und -e, die z.B. bei Macht – Mächte existierte. Viel praktischer. Nacht – Nächte.
Das war aber nicht das einzige Vorbild: In einigen Gegenden schaute sich Nacht bei Wörtern wie Gaben die Endung -en ab. Die gab es damals aber noch nicht im kompletten Plural, sondern nur im Genitiv und Dativ: Später veränderte sich diese Gruppe weiter, sodass es zur Endung -en im ganzen Plural kam, aber da war die Nacht schon nicht mehr mit von der Partie, sie hatte sich in Nächte verwandelt.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, warum es Weihnachten heißt, wenn das -en doch nur im Genitiv und Dativ auftauchte. Die Antwort? Weihnachten war einmal eine Konstruktion, und zwar ze den wîhen nachten ‘zu/an den geweihten/heiligen Nächten’. Man feierte nicht nur eine Nacht lang! Die Präposition ze forderte, wie zu heute, den Dativ, und der besaß die Endung.
Diese Konstruktion wurde so intensiv gebraucht, dass die Wörter wîhen nachten zusammenwuchsen und Weihnachten bildeten (das nennt man “Univerbierung”). Dabei bewahrten sie den alten Dativ Plural.
In meinem letzten Beitrag habe ich unter anderem darauf hingewiesen, dass mir bei der Lektüre des Schweizer Bahnmagazins Via die häufige (um nicht zu sagen, durchgängige) Verwendung des Pronomens welch- (welche, welcher, welches, welchem, welchen) als Relativpronomen aus bundesdeutscher Perspektive ungewohnt vorkommt.
Im bundesrepublikanischen Standard-Schriftdeutsch, so meine klare Intuition, kommt dieses Pronomen hauptsächlich als Interrogativpronomen vor (Beispiel 1); als Relativpronomen (Beispiel 2) ist es dagegen sehr selten: Weiterlesen
Wenn ich Montag früh nach Bremen fahre, nehme ich oft einen Zug, der von den Schweizerischen Bundesbahnen betrieben wird.
Wenn ich dann das Bordmagazin „Via“ aufschlage, habe ich immer das Gefühl, dass ich durch einen Quantentunnel in ein alternatives Universum geraten bin – einem, das dem, aus dem ich komme, sehr ähnlich ist, das sich aber in subtilen Kleinigkeiten unterscheidet. Zu einem kleinen Teil liegt das am Inhalt des Magazins, zum Beispiel an Leserbriefen wie diesem, in dem es um die Frage geht, ob man in der Bahn seine Füße hochlegen darf: Weiterlesen
Ich verspreche, dass es hier auch mal wieder Themen geben wird, bei denen es nicht um Substantivflexion geht. Wirklich! Aber heute will ich Euch erzählen, woher unsere Pluralendung -er kommt – die hatte nämlich mal eine ganz andere Funktion.
I have not Drink a Glass of liquer this seven years unless it was ordered me by a Doctor to use as medisene [Ulster, 1861, Anglican]
They have serious side effects.
As to flowers we have such abundance that the woods abounds in More plenty than your Garden at home. [Ulster, 1767, Presbyterian]
Dreifach hält besser.
Ein schneller Linktipp für alle, die Wortspiele mögen: Bio-Diversity. Ganz großartig! Mein liebstes Bild ist das siebte.
Der Abgabetermin für die Magisterarbeit rückt bedrohlich nahe, daher nur ein kurzes Lebenszeichen. Wer kann die Bücher identifizieren? Es winkt eine Belobigung.
Für die Auflösung hier klicken …
Im Zuge unserer Suche nach dem schönsten Fremdwort des Jahres 2009 ist eine Frage um die lautliche Form eines Wortvorschlags, twittern, aufgetaucht.
Sprachblogstammkommentator Gareth, der das Wort nominiert hat, sagt in seiner Begründung zu seinem Vorschlag: Weiterlesen