Von Beamten und Beamtinnen

Von Anatol Stefanowitsch

Die neue Straßen­verkehrsor­d­nung ist ja in den let­zten Tagen wegen ihrer geschlechterg­erecht­en Sprache von den üblichen Verdächti­gen inten­siv kri­tisiert wor­den. Eine Ver­linkung auf die Kri­tiken ers­pare ich Ihnen und ver­linke stattdessen auf die aus­führliche sach­liche Diskus­sion des Lexiko­grafieblogs. Wie dort, und auch in der hier am Fre­itag disku­tierten Pressemel­dung des Auto Club Europa ange­merkt wird, sind bei der Anpas­sung vere­inzelt Wörter im Maskulinum ste­henge­blieben. In eini­gen Fällen, die das Lexiko­grafieblog auflis­tet, scheint das reine Nach­läs­sigkeit zu sein, da die betr­e­f­fend­en Wörter an anderen Stellen durch geschlecht­sneu­trale For­mulierun­gen erset­zt wur­den, doch bei einem Wort liegt das Prob­lem möglicher­weise tiefer. In Para­graf 36, Abs. 1 der StVO heißt es nach wie vor:

Die Zeichen und Weisun­gen der Polizeibeamten sind zu befol­gen. Sie gehen allen anderen Anord­nun­gen und son­sti­gen Regeln vor, ent­binden den Verkehrsteil­nehmer jedoch nicht von sein­er Sorgfaltspflicht.

Hier müsste bei ein­er geschlecht­sneu­tralen For­mulierung natür­lich eigentlich die Dop­pel­nen­nung Polizeibeamten und Polizeibeamtin­nen ste­hen, oder eine Alter­na­tive für das Wort Beamter/Beamtin gefun­den wer­den, wie z.B. das aus dem Par­tizip bedi­en­stet abgeleit­ete Bedienstete/r, das, wie alle aus Par­tizip­i­en abgeleit­ete Per­so­n­en­beze­ich­nun­gen, im Plur­al geschlecht­sneu­tral ist (der Bedi­en­stete — die Bedi­en­steten und die Bedi­en­stete — die Bedi­en­steten).

Habe ich eben gesagt, „wie alle aus Par­tizip­i­en abgeleit­eten Per­so­n­en­beze­ich­nun­gen“? Ja, alle, mit ein­er Aus­nahme: dem Wort Beamter selb­st. Denn dieses Wort ver­hält sich äußerst merk­würdig. Im Maskulinum ver­hält es sich genau wie ein aus einem Par­tizip abgeleit­etes Wort – seine Endung vari­iert je nach­dem, ob es mit einem def­i­niten Artikel (wie der) oder einem unbes­timmten Artikel (wie ein) ver­wen­det wird: der Beamte aber ein Beamter, ganz ana­log zu der Bedi­en­stete aber ein Bedi­en­steter. Per­so­n­en­beze­ich­nun­gen, die nicht aus Par­tizip­i­en abgeleit­et sind, verän­dern ihre Form nicht, z.B. der Fah­n­der und ein Fah­n­der. ((Nach­trag: Das ist unge­nau for­muliert, siehe Kristins Kom­men­tar. Genauer geht es darum, dass von Par­tizip­i­en abgeleit­ete Sub­stan­tive adjek­tivisch flek­tiert wer­den, während das bei anderen Sub­stan­tiv­en eben nicht der Fall ist.)) Die fem­i­nine Form Beamtin verän­dert ihre Form eben­falls nicht, sie ver­hält sich ana­log zu For­men wie Fah­n­derin, nicht zu For­men wie Bedi­en­stete. Die fol­gende Tabelle zeigt die Asym­me­trie zwis­chen der masku­li­nen und der fem­i­ni­nen Form:

  Maskulinum   Fem­i­ninum  
  Definit Indefinit Definit Indefinit
Sin­gu­lar der Beamte
der Fah­n­der

der Bedienstete
ein Beamter
ein Fah­n­der

ein Bediensteter
die Beamtin
die Fah­n­derin

die Bedienstete
eine Beamtin
eine Fah­n­derin

eine Bedienstete
Plur­al die Beamten
die Fah­n­der

die Bediensteten
Beamte
Fah­n­der

Bedienstete
die Beamtin­nen
die Fah­n­derin­nen

die Bediensteten
die Beamtin­nen
Fah­n­derin­nen

Bedi­en­stete

Mir fällt kein anderes Wort ein, das eine solche Asym­me­trie zwis­chen der masku­li­nen und fem­i­ni­nen Form zeigt. Woher kommt dieses merk­würdi­ge Verhalten?

Nun, zunächst ist gar nicht auf den ersten Blick erkennbar, dass das Wort Beamter von einem Par­tizip abgeleit­et ist — das müsste ja beamt laut­en, und ein solch­es Par­tizip gibt es nicht. Wenn über­haupt, gibt es das Par­tizip beamtet, abgeleit­et von dem altertüm­lichen Verb beamten (das heute meist durch ver­beamten erset­zt wird). Aus diesem Par­tizip müssten sich dann eigentlich die For­men der Beamtete und die Beamtete ableiten.

Tat­säch­lich ist beam[p]t aber eine alte Form des Par­tizips von beamten, die sich in Tex­ten aus dem 16. bis 19. Jahrhun­dert häu­fig find­et. Z.B.:

  1. vnd wie ein andere enzeln per­son die nit beampt ift…[1533]
  2. Dann das man darum gibt, soll denen die beampt seynd, bezahlt wer­den [1722]
  3. Zum Ersten von den Gericht­en vnd Per­so­n­en daran beampt. [1833]

Von dieser Form ist das Wort Beamter abgeleit­et, und deshalb ver­hält es sich noch heute, wo das Par­tizip beamt nicht mehr existiert, wie alle anderen von Par­tizip­i­en abgeleit­eten Personenbezeichnungen.

Aber eben nur in der männlichen Form. Wenn es sich durchgängig auch in der weib­lichen Form regel­haft ver­hielte, müssten auch diese For­men ana­log zu Wörtern wie die Bedi­en­stete gebildet wer­den, wie in der fol­gen­den Tabelle dargestellt:

  Maskulinum   Fem­i­ninum  
  Definit Indefinit Definit Indefinit
Sin­gu­lar der Beamte
der Fah­n­der

der Bedienstete
ein Beamter
ein Fah­n­der

ein Bediensteter
die Beamte
die Fah­n­derin

die Bedienstete
eine Beamte
eine Fah­n­derin

eine Bedienstete
Plur­al die Beamten
die Fah­n­der

die Bediensteten
Beamte
Fah­n­der

Bedienstete
die Beamten
die Fah­n­derin­nen

die Bediensteten
Beamte
Fah­n­derin­nen

Bedi­en­stete

Inter­es­san­ter­weise klin­gen diese For­men für mich nicht sehr auf­fäl­lig — Die Polizeibeamte stellte mir einen Strafzettel aus ist ein Satz, der mir gar nicht weit­er auf­fall­en würde, wenn ich nicht ger­ade darauf achte. Und das geht offen­sichtlich nicht nur mir so, denn mit etwas Geduld find­en sich authen­tis­che Beispiele für genau diese Form sog­ar in Büch­ern. Ein paar Beispiele:

  1. Dem­nach ver­lor der weib­liche Beamte durch Ver­heiratung mit dem Ange­höri­gen eines anderen Lan­des die … Staat­sange­hörigkeit …. Bleibt die Beamte im Dienst und fordert der sie anstel­lende Staat den Besitz der inländis­chen Staat­sange­hörigkeit… [1919]
  2. Die Beamte dort nahm die Bestä­ti­gung nicht ein­mal in die Hand. Sie sagte, dass es für uns ver­boten sei… [1995]
  3. Dazu die zuständi­ge Beamte: „Nehmen Sie keinen Recht­san­walt…“ [1999]

(Beson­ders inter­es­sant im Beispiel (4) der Wech­sel vom „gener­ischen“ Maskulinum der weib­liche Beamte zum Fem­i­ninum die Beamte).

Aber warum sind diese For­men so sel­ten (der Duden ken­nt sie über­haupt nicht), und woher kommt die viel häu­figere, obwohl in diesem Fall unregelmäßige Form Beamtin (die einzige weib­liche Form zu Beamter, die der Duden kennt)?

Nun, die Antwort ist ein­fach und ein­fach trau­rig: Zunächst gab es viele hun­dert Jahre lang zwar das Partzip beam[p]t aber keine weib­lichen Beamt(inn)en, für die man daraus eine weib­liche Form hätte ableit­en müssen. Ich kon­nte nicht genau her­aus­find­en, wann in Deutsch­land die erste Frau in den Beamten­stand berufen wurde, aber die ersten Beispiele, die ich gefun­den habe, liegen um die Jahrhun­der­twende vom 19. zum 20. Jahrhun­dert. Zu diesem Zeit­punkt war das Partzip beam[p]t aber schon aus der deutschen Sprache ver­schwun­den, so dass es nicht mehr unmit­tel­bar als Quelle für die Ableitung ein­er weib­lichen Form die Beamte dienen kon­nte. Stattdessen wurde die weib­liche Form durch das Suf­fix -in gebildet.

So kommt es, dass bis heute die masku­line und die fem­i­nine Form des Wortes Beamter/Beamtin in ihrem struk­turellen Ver­hal­ten eine Asym­me­trie aufweisen, die daran erin­nert, dass Frauen so lange vom Beamten­stand aus­geschlossen waren, dass die deutsche Sprache selb­st sich in dieser Zeit drastisch ändern konnte.

Die Tat­sache, dass sich vere­inzelt doch die eigentlich erwart­bare Form die Beamte find­et, zeigt aber, dass dieser trau­rige his­torische Fehler wenig­stens sprach­lich noch kor­rigiert wer­den kön­nte. Vergessen wir die Form die Beamtin und ver­wen­den ab jet­zt ein­fach die Form die Beamte. Das jahrhun­derte­lange Berufsver­bot für Frauen machen wir damit nicht ungeschehen, aber die deutsche Sprache würde ein Stück weit „logis­ch­er“ (was Sprach­nör­gler freuen sollte) und gerechter (was alle vernün­fti­gen Men­schen freuen sollte).

Und Para­graf 36, Abs. 1 der StVO wäre plöt­zlich geschlecht­sneu­tral, ohne dass der Text dafür geän­dert wer­den müsste. ((Naja, das stimmt lei­der nicht ganz, denn es find­et sich darin ja auch das Wort Verkehrsteil­nehmer, wo eigentlich nach der neuen Sprachregelung Verkehrsteil­nehmende ste­hen müsste.))

14 Gedanken zu „Von Beamten und Beamtinnen

  1. Made

    Bin ich der einzige, dem nicht nur “die Beamte” nicht auffiele?

    Son­dern “die Beamtin” wirk­lich als falsch klin­gend wahrnimmt?

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  2. Kristin Kopf

    Hach, sub­stan­tivierte Adjek­tive! Da kann ich natür­lich nicht an mich hal­ten und muss, für alle Inter­essierten, noch etwas präzisieren:
    Die Verteilung von stark­er und schwach­er Adjek­tivflex­ion im Deutschen richtet sich nicht nach Definitheit, son­dern nach dem Vorhan­den­sein eines Flex­ivs am Begleit­er. Im Nom.Sg.Mask. hat ein zufäl­lig keins, daher starke Flex­ion (aber: eines Beamten, ein­er angestellten Per­son, schwach).

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  3. RedPony

    Ich finde diese sprach­lichen Aus­führun­gen nur auf genau dieser Ebene, näm­lich der Sprach­lichen inter­es­sant. Was aber bei der ganzen Sache für mich abso­lut unver­ständlich bleibt, ist der Nutzen ver­schieden­er For­men ganz generell. Entwed­er wollen Frauen Gle­ich­berech­ti­gung, dann ist mein­er Mei­n­ung nach das Ganze sowieso Unsinn, außer wenn man es philol­o­gisch betra­chtet. Ein Beamter ist dann schlicht als säch­liche Berufs­beze­ich­nung zu ver­ste­hen, eine weib­liche Form völ­lig unnötig, da es egal ist ob der Beruf­sausübende nun männlich oder weib­lich ist, da ja Gle­ich­berechtigt. Eben­so gilt das dann natür­lich auch beim Ermit­tler, Fah­n­der etc. Müssen aber Unter­schiede zwis­chen den betr­e­f­fend­en Per­so­n­en gemacht wer­den, je nach­dem, welchen Geschlecht­es sie ange­hören, wenn also KEINE Gle­ich­berech­ti­gung zwis­chen männlichen und weib­lichen Beruf­stäti­gen existiert, dann brauchen wir auch dif­ferierende Bezeichnungen.

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  4. Anatol Stefanowitsch Beitragsautor

    @ Red­Pony: Erstens geht es hier nicht darum, was „Frauen“ „wollen“, son­dern um die Funk­tion­sweise und Geschichte der deutschen Sprache, die uns an dieser Stelle den gram­ma­tis­chen Schnapp­schuss eines jahrhun­derte­lan­gen sex­is­tisch motivierten Auss­chlusses von Frauen aus dem Beamten­stand präsen­tiert. Zweit­ens kön­nen Sie sich zwar wün­schen, das Wort Beamter sei „schlicht als säch­liche Berufs­beze­ich­nung zu ver­ste­hen“, aber Wün­sche sind eben Wün­sche, und so ändert das natür­lich nichts daran, dass Beamter eine männliche Berufs­beze­ichung ist.

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  5. Ben

    Die fem­i­nine Form Beamtin verän­dert ihre Form eben­falls nicht, sie ver­hält sich ana­log zu For­men wie Fah­n­derin, nicht zu For­men wie Bedienstete.”

    Ich erkenne schon eine Asym­me­trie, aber zwis­chen “die Bedi­en­stete” und “eine Bedi­en­stete” find­et doch eben­falls keine Verän­derung statt? Ist *das* also wirk­lich der Unterschied?

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    1. Anatol Stefanowitsch Beitragsautor

      @Ben: Ja, siehe Kristins Kom­men­tar. Bei dem Dativ/Genitiv der/einer Bedi­en­steten sehen sie dann wieder die Verän­derung, während das Wort Beamtin unverän­dert bleibt (der/einer Beamtin). Ich habe eine Fußnote hinzuge­fügt, um auf die unge­naue For­mulierung im Text hinzuweisen.

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  6. Neurasthenio

    Die Nei­gung zur sprach­lichen Schräglage dürfte der Branche inhärent sein. Stolperte ich doch vor eini­gen Jahren noch über die “Amt­män­nin” als einen der übel­sten sprach­lichen Miß(be)griffe. Der oder die Urhe­ber dürfte(n) ver­beamtet gewe­sen sein, sicher­lich aber im Sinne des neudeutschen Begriffs aus der Pop­ulärkul­tur “wegge­beamt”.

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  7. Erbloggtes

    Vie­len Dank, das hat mein dif­fus emp­fun­denes Unwohl­sein bei dieser StVO/Beamtengeschichte in klare Gedanken gefasst.
    Etwas unwohl ist mir aber bei dem Vorschlag, Beamtin­nen kün­ftig “die Beamte” zu nen­nen. Das würde die jahrhun­derte­lange Diskri­m­inierung sprach­lich zum Ver­schwinden brin­gen und so auch heute noch beste­hende Diskri­m­inierun­gen dementieren.

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  8. Drumer

    Also ich muss sagen, dass mir das Wort “die Beamte” sehr geläu­fig ist. Ich hätte spon­tan gesagt, dass “die Beamtin” falsch wäre …
    Spon­tan hätte ich gesagt, dass das zweit­ere eher eine neuere Erschei­n­ung ist, ohne das jet­zt über­prüft zu haben.

    @made: Doch bei mir auch.

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  9. David

    Ich finde “die Beamte” auch unauf­fäl­lig, “die Beamtin” fast etwas gezwun­gen. Daß sich allerd­ings Beamt- wohl trotz­dem nicht mehr ganz unprob­lema­tisch genus­neu­tral ver­wen­den läßt, habe ich kür­zlich durch diese Beispiele plau­si­bel zu machen versucht:

    Meine Bekan­nten schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.

    ?Die Polizeibeamten schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.

    Während ich den ersten Satz unprob­lema­tisch finde, um auszu­drück­en, daß all meine (im Zusam­men­hang rel­e­van­ten) weib­lichen Bekan­nten mir auf die Nase gehauen haben, finde ich den zweit­en Satz deut­lich merk­würdi­ger, was eigentlich nur dadurch zu erk­lären ist, daß “die Polizeibeamten” für mich eine Menge männlich­er solch­er beze­ich­net. (Wom­it “die Beamte” dann keinen Plur­al hätte. Auch wieder bit­ter, wo sich das Genus von Plur­al-NPen doch eh schon nur durch anapho­rische Auf­nahme zu zeigen vermag.)

    Es würde mich inter­essieren, wie das andere sehen. Stim­men die Intu­itio­nen da mit meinen überein?

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  10. Anatol Stefanowitsch Beitragsautor

    @ David: Hier kom­men allerd­ings neben gram­ma­tis­chen und seman­tis­chen Aspek­ten auch noch gesellschaftliche Stereo­type ins Spiel, von denen bekan­nt ist, dass sie auch bei geschlecht­sneu­tralen Plu­rale­for­men Akzept­abil­ität­surteile bee­in­flussen kön­nen – Polizeibeamt/innen sind stereo­typ männlich, Bekan­nte nicht. Vgl.

    (1a) Die Reiningungskräfte schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.
    (1b) ? Die Son­dere­in­satzkräfte schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.

    (2a) Die Allein­erziehen­den schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.
    (2b) ? Die Vor­standsvor­sitzen­den schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.

    Vielle­icht sogar

    (3a) Die Anglis­tik­studieren­den schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.
    (3b) ? Die Infor­matik­studieren­den schlu­gen mir eine nach der anderen auf die Nase.

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  11. Isidor

    Ich ver­folge Bestre­bun­gen, geschlechter­be­zo­gen­er Diskri­m­inierung auf der Ebene von Sprache zu begeg­nen, seit ein­er Weile recht interessiert.

    Dieser Artikel hat mich insofern beein­druckt, dass im Gegen­satz zu vie­len Impulsen in diese Rich­tung in diesem Fall der Sprachge­brauch nicht verkom­pliziert, son­dern vere­in­facht wird. Zumin­d­est wenn man der Ein­fach­heit hal­ber die Anzahl der Buch­staben als Mass nimmt.

    Ich ste­he sprach­lichen Reformbe­mue­hun­gen in diesem Bere­ich insofern bish­er kri­tisch gegenue­ber, dass ich beispiel­sweise befuer­chte, dass bewusst geschlechterg­erecht for­mulierte Sprache, die zu sehr vom “ueblichen Sprachge­brauch” abwe­icht, vom Leser/Hoerer bewusst als “geformte Sprache” wahrgenom­men wird. Wenn diese dann noch sprach­lich kom­pliziert­er ist als der intu­iti­vere Sprachge­brauch, wird moeglicher­weise ein der Inten­tion ent­ge­genge­set­zter Effekt erzielt, weil man geneigt sein koen­nte, das Ganze nicht mehr fuer voll zu nehmen.

    Da sehe ich in grif­figeren For­mulierun­gen wie beim Beispiel der Beamten mehr Potential.

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  12. Bialar Crais

    Schön­er Artikel!

    Also ich kan­nte das Wort Beamtin noch gar nicht. Hätte das direkt als falsch eingestuft und als Erfind­ung irgendwelch­er Anhänger der Pseudowis­senschaft der Gen­der­stud­ies kommt.

    Der Beamte, die Beamte. So kenn ich das schon von klein auf.
    Und wenn das nun falsch sein soll, dann fress ich nen Besen. Den jed­er Otto­nor­mal­bürg­er sagt das so und die All­ge­mein­heit bes­timmt die Sprache und nicht irgendwelche Ses­selpupser von den Genderstudies.

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