Geschenk zu gewinnen!

Von Kristin Kopf

Weil ja bald Wei­h­nacht­en ist, und weil wir noch ein paar Gra­ti­sex­em­plare vom Ver­lag haben, gibt’s heute mal wieder was zu gewinnen:

Wem wür­den Sie zum Fest gerne Das kleine Ety­mo­log­icum schenken — und warum?

Schreiben Sie einen Kom­men­tar: Der beste, lustig­ste, unter­halt­sam­ste oder sonst­wie beson­ders her­vorstechende Grund gewin­nt, nach streng sub­jek­tiv­en Kri­te­rien, ein Exem­plar zum Weit­er­ver­schenken. Entsch­ieden wird Ende der Woche, es find­en also alle Antworten bis Son­ntagabend, 18 Uhr Berücksichtigung.

25 Gedanken zu „Geschenk zu gewinnen!

  1. Christina R.

    Mein Onkel D. ist der größte Besser­wiss­er des Plan­eten. Wann immer jemand aus der Fam­i­lie etwas weiß, weiß er es bess­er oder mehr — als Maschi­nen­bauin­ge­nieur ist er natür­lich bewandt in allen Fra­gen des men­schlichen und nicht-men­schlichen Zusam­men­lebens. Nur bei ein­er Kat­e­gorie humpelt er: wenn es im Sprache geht. Her­hal­ten muss ich — die Ger­man­istin in der Fam­i­lie. Die Fra­gen haben meis­tens die Struk­tur: “Neulich hat mein Fre­und A. behauptet dass [sprach­liche Kon­struk­tion oder Rechtschreibprob­lem] — das ist doch falsch, oder?” Da Onkel D. eine klare ja/nein-Antwort möchte und mit kom­plex­en Sprach­be­tra­ch­tun­gen ohne deut­liche Entschei­dung meist nicht zufrieden ist, beg­nüge ich mich mit­tler­weile mit der Formel “Sprache ist lebendig!” und erk­läre das jew­eilige Prob­lem für eine akzept­able Vari­ante — zum Unwillen von Onkel D. Die beste Lösung für mich wäre, ihm einen umfan­gre­ichen Grund­kurs in die Geschichte der und die Ver­wick­elun­gen der deutschen Sprache zu geben — dafür fehlt mir allerd­ings Zeit und Muße. Deswe­gen will ich ihm lieber Das kleine Ety­mo­log­icum unter den Wei­h­nachts­baum leg­en und mich darauf freuen, wie er mich dann spätestens zu Ostern über Sprach­prob­leme belehrt.

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  2. Toke H.

    Meinem Vater, der zwar studiert­er Ger­man­ist ist, aber auf diesem Gebi­et nicht mehr arbeit­et. Vielle­icht kann ich damit das Feuer in ihm wieder erfachen und ihn wieder ein Stück weit für die Welt der Sprache begeistern.

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  3. Stephanie Langenberg-Reyntjes

    Eine Arbeit am Wort­feld ‚Weg, Straße, Pfad, Chaussee’ (wenn der Lehrer die Erar­beitung nicht sin­nvoll vor­bere­it­et hat )

    Kurz nach der Jahrhun­der­twende — 1900! — ste­ht ein junger Mann vor dem Abitur, am Matthias-Claudius-Gym­na­si­um in Ham­burg-Wands­beck — Wil­helm Lehmann 

    Er berichtet in seinem biografis­chen Essay: „Mühe des Anfangs“ (1952, im Lam­bert Schnei­der Ver­lag. Heidelberg):

    (…) Mich inter­essierte nur noch das Deutsche. In den Spitzfind­igkeit­en des Lateinis­chen fand ich mich kaum zurecht. Entset­zlich drück­ten mich die Geschichtsstun­den bei Pro­fes­sor Schu­mann; sie standen mir Woche für Woche qualvoll bevor. Schu­mann, ein Sozialdemokrat, fühlte sich als Vorkämpfer und rief, die Sozial-demokrat­en seien dur­chaus nicht die wilden Tiere, wofür man sie halte, ein schw­er cho­lerisch­er Mann, brach er mit toben­der Stimme aus, wenn ich Feldzüge und poli­tis­che Geschehnisse ohne Ver­ständ­nis repetierte. Auch die Geo­gra­phie blieb mir seinetwe­gen feindlich. Ich stand bebend an der Tafel und sollte Heer­wege zeigen.
    In den Auf­sätzen reüssierte ich. Sie blieben mein Halt und Trost, nach­dem der Schreck der ersten Auf­gabe beim Ein­tritt in die Pri­ma über­standen war: ich sollte die Syn­ony­ma ‚Weg, Straße, Pfad, Chaussee’ unter­suchen. An dieser Auf­gabe scheit­erte die ganze Klasse. Es fol­gten The­men aus der Dich­tung. Der Direk­tor lobte meine Arbeit­en. Mein allererstes Rechen­zeug­nis hieß ‚genü­gend’, mein let­ztes Math­e­matikzeug­nis: Geome­trie ‚genü­gend und schwäch­er’, Arith­metik ‚ungenü­gend’. Pri­vat­stun­den, Hil­fe von Kam­er­aden, alles blieb erfol­g­los. Auch hat­te ich mich in Trotz gegen Cos­i­nus ver­härtet. Es umgab mich ein Dun­st von Wohlanständigkeit; ein Nichtbeste­hen des Abiturs schien absurd, unmöglich. Aber es ging mir, außer im Franzö­sis­chen, nun in fast allen Fäch­ern nicht beson­ders gut, wed­er im Lateinis­chen und Griechis­chen, noch in Geschichte und Geo­gra­phie. Nur die Auf­sätze nah­men für mich ein. Hämis­che Kam­er­aden mok­ierten sich; gut­mütige feierten mich. (…)“

    Das spätere Studi­um schloss er ab mit ein­er Dissertation:
    1905: Pro­mo­tion zum Dr. phil. in Kiel (Dis­ser­ta­tion: Das Prä­fix uz- im Altenglis­chen), Abschluss des Studi­ums der Ger­man­is­tik und Anglistik.
    Cf. http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Lehmann#Werk

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  4. Stephanie Langenberg-Reyntjes

    Kurz­er Nach­trag zu dem lan­gen Zitat aus Wil­helm Lehmanns Aufzeichnungen:

    Schenken möchte ich den Band “Ety­mo­log­icum” meinem Nef­fen, der schon ange­fan­gen hat, einen Essay von W. Lehmann zu lesen.…

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  5. Andreas

    Ich möchte das Buch gerne mein­er Mit­be­wohner­in schenken.

    Nach­dem ich ihr davon erzählt hat­te, dass es Wörter­büch­er gibt, die die Wortherkun­ft erk­lären, lag sie mir wochen­lang in den Ohren, dass ich ihr doch endlich mal meinen Kluge auslei­hen solle. Jen­er befand sich, da ich seit dem Umzug noch nicht dazu gekom­men bin mir ein Bücher­re­gal zu bauen, noch in ein­er der vie­len Bücherk­isten auf dem Dachbo­den, deren Inhalt sich von aussen nicht näher bes­tim­men lässt.

    Als ich ihn dann endlich für sie raus­gekramt hat­te, war sie schw­er ent­täuscht ob der doch recht trock­e­nen Gestal­tung jenes Machwerks.

    Da das kleine Ety­mo­log­icum, wie ich glaube, auch für Laien ansprechend geschrieben ist, würde es wohl eher ihre Erwartun­gen tre­f­fen. Und ich kön­nte ihr auf diese Weise sich­er eine große Freude bereiten.

    Es sei natür­lich noch erwäh­nt, dass ich im Fall der Fälle, auch selb­st, ganz uneigen­nützig, den einen oder anderen Blick in das Büch­lein wer­fen könnte 🙂

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  6. Robert Külpmann

    Ich würde das ‘kleine Ety­mo­log­icum’ mein­er Tochter unter den Wei­h­nachts­baum leg­en. Sie ist dann zwar erst 21 Monate alt, doch ist sie jet­zt schon abso­lut ver­rückt nach Büch­ern. Vor­lesen würde ich ihr daraus jeden Abend zum Ein­schh­lafen (Nicht dass der Inhalt ein­schläfer­nd wirken soll.) Wenn wir früh genug anfan­gen, lernt sie vielle­icht früher als ihre Eltern ‘Sprache’ zu schätzen und zu lieben.

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  7. Erdbeermine

    Dem Vere­in Deutsche Sprache, wem son­st? Zusam­men mit dem ety­mol­o­gis­chen Wörter­buch aus dem Hause Duden, in dem ich zuvor alle Begriffe mit Migra­tionsh­in­ter­grund her­vorheben würde. 🙂

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  8. Monika

    Ich würde mir das Buch sel­ber schenken! Ich liebe es, in ethy­mol­o­gis­chen Büch­ern zu schmök­ern, mit viel Lachen, Rat­en und Staunen. Zusät­zlich zum reinen Spaß ist eine solche Lek­türe eine Inspi­ra­tion für meine kreativ­en Sprach­spiel­ereien, die ich im Rah­men mein­er Schreibereien über meine aus­gedacht­en Wel­ten und Kul­turen mache.

    Her­zliche Grüße von ein­er son­st stillen Leserin! 🙂

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  9. Zesyra

    Ich würde es meinem Fre­und schenken, denn der kann immer alles erk­lären. Nicht immer sind seine Erk­lärun­gen kor­rekt. Da ich Ger­man­istin bin, er sich als Infor­matik­er aber natür­lich viel viel bess­er mit Sprache ausken­nt, erk­lärt er mir diese auch regelmäßig. Nun, da wir ein Kind bekom­men haben, hat er begonnen seine hanebüch­enen Erk­lärun­gen auch jen­em vorzu­tra­gen. Beispiel gefäl­lig? Laut ihm heißt es “Pro­peller” von lateinisch “pro” also dafür und “Peller” eine sub­stan­tivierte Form von “pellen”. Hub­schrauber haben Pro­peller weil sie zum Pellen der Wolken gemacht sind.
    So oder so ähn­lich sehen seine Erk­lärun­gen aus. Nun fürchte ich um das Sprach­wohl unseres Kindes und würde ihm eben drum gerne ein kleines Ety­mo­log­icum unter den Baum legen.

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  10. eva

    Ich will es! Weil ich es cool fände dein Buch zu lesen! Lg aus Sieben­bür­gen Eva
    Ps: und weil ich nach dem Lesen, meinem Lin­guis­tikprof auf Augen­höhe begeg­nen werde!
    Und ich muss erfahren woher das Wort’Bräutigam’ stammt!

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  11. Jana

    Ich würde es mein­er Mama schenken. Denn die gibt mir immer alle Büch­er, die sie inter­essieren, aber aus Grün­den nicht lesen will. Ich erzäh­le ihr dann später den Inhalt nach und der ist beim kleinen Ety­mo­log­icum bes­timmt interessant!

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  12. Clemens Jahn

    Die Fre­undin meines älteren Sohnes stammt aus Tschechien und studiert (ger­ade noch) in Dres­den Ger­man­is­tik. Ich habe ihr bere­its den “guten, alten” Pfeifer in 3 Bän­der verehrt. Nach­dem sie jet­zt aber ger­ade die Mas­ter-Arbeit sehr erfol­gre­ich abgeschlossen hat, würde ich Ihr gerne etwas Beson­deres schenken.
    In der Arbeit sollte sie ver­schiedene Wortschätze vergleichen…
    Am lieb­sten wäre mir also natür­lich etwas, was den schö­nen Namen “Wortschatz” wirk­lich ver­di­ent hat…

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  13. Arwed Schriefer

    Mein­er Schwest­er. Sie liest gerne und hätte sich­er Freude an dem Buch. Das ich das Buch gerne lesen würde hat damit nichts zu tun.

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  14. Daniel

    Dr. House, weil er für alle Büch­er eine Ver­wen­dung find­et. Ich zitiere aus dem Gedächtnis:

    Er trifft einen Kol­le­gen: “Ihr Buch hat mir sehr geholfen.”
    Kol­lege: “Ah, Sie haben es gelesen!”
    House: “Das nicht, aber jet­zt wack­elt mein Klavier nicht mehr.”

    Das Buch bitte direkt an das Prince­ton-Plains­boro Teach­ing Hos­pi­tal in New Jer­sey schick­en. Äh, nein, doch nicht. Hier gibt es ein paar Leute mit besser­er Verwendung.

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  15. Juliane Wolf

    Ich würde “Das kleine Ety­mo­log­icum” mein­er lieben Mut­ti schenken, die ich während meines Studi­ums immer mehr für die Lin­guis­tik begeis­tern kon­nte und viel zu sel­ten sehe. Nach­dem sie es gele­sen hat, kann sie es mir dann zurückschenken, dann haben wir gle­ich zwei Fliegen mit ein­er Klappe geschla­gen 😉 #meta­pher

    Eine fröh­liche Vor­wei­h­nacht­szeit an das Sprachlog-Team,
    Juliane Wolf 🙂

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  16. Klaas

    Mein­er Schwest­er. Die ist näm­lich Deutschlehrerin und ver­wech­selt deswe­gen ständig “ursprüngliche/ältere Ver­wen­dung” mit “kor­rek­ter Verwendung”.

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  17. Michael

     ‘____________ ____________
    .-/|…… ~~**~~………\…/…… ~~**~~………|\-.
    ||||…____________:_____________||||
    ||||_____Ein_____:__Weil sie___||||
    ||||___Geschenk__:____sowas____||||
    ||||___für_die___:__furchtbar__||||
    ||||____Beste.___:_interessiert||||
    ||||_____________:_____________||||
    ||||____________ : ____________||||
    ||/=============\:/=============\||
    ‘————–~___~————-”

    Jet­zt aber hof­fentlich. Den Kom­men­tar darüber bitte löschen oder ignorieren.

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  18. thf

    Ich würde es — nach abgeschlossen­er Eigen­lek­türe — dem örtlichen Büch­er­schrank über­ant­worten, zwecks ety­mol­o­gis­ch­er Volks­bil­dung. Inner­halb des Buch­es befände sich außer­dem ein Ver­merk, der die Herkun­ft und die Inten­tion dar­legt und die Bitte enthielte, es nach abgeschlossen­er Lek­türe wieder in den öffentlichen Raum zugeben.

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  19. judith

    Ich wün­sche mir das Buch für mich selb­st, damit ich meinen Ruf als fanatis­chste Besser­wis­serin der Fam­i­lie vertei­di­gen und aus­bauen kann. In allen Zweifels­fällen kön­nte ich dann beim Wei­h­nacht­sessen das ‘Kleine Ety­mo­log­icum’ aus der Tasche ziehen.

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  20. Karina Gonzalez S.

    Das Buch möchte ich ein­er guten Fre­undin schenken. Dank ihr ent­deck­te ich die Schön­heit der deutschen Sprache (meine Mut­ter­sprache ist Spanisch). Sie hat gern Sprachen und das Buch wäre toller Begleit­er zum “Lexikon der 6 Weltsprachen”.

    Vie­len Dank und fro­he Weihnachten 🙂

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  21. Anna

    Mein­er Schwest­er — das Buch wirkt sehr nett zum lesen (ich hab in die Probe­seit­en hineingeschnup­pert) und ist eine ganz andere Ergänzung zu ihrem Biolo­gi­es­tudi­um — sie hat mir heute ger­ade wieder erzählt, wie span­nend es ist, von ein­er Frage zum Prü­fungsstoff zu ganz anderen Gebi­eten zu mäan­dri­eren (;->) und dass sie über­legt, ihre Geschichts­büch­er wieder her­vorzukra­men, weil sie so gern mehr Zusam­men­hänge ver­ste­hen möchte (die let­zte Prü­fung war Paläon­tolo­gie ;->) — ich glaube, dass diese Buch ihr dabei auf eine weit­ere Art helfen und dabei viel Freude bere­it­en kann.

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  22. Heinz Schneemann

    Das kleine Etymologicum

    Bekäme ich ein Buch in die Hände, in dem geschrieben stünde, welch­es der Weg der Wörter und was ihr wahres Wesen wäre, ich schenk­te es zum Wei­h­nachts­fest ein­er unmöglichen Person.
    Nicht irgen­dein­er, nein, der Wei­h­nachtsper­son höch­st­selb­st schenk­te ich es.
    Scheint sie mir doch schon aus sprach­lichen Grün­den die unmöglich­ste Per­son von allen zu sein. Deshalb benötigt die unmögliche Wei­h­nachtsper­son ein solch­es Buch auch mehr als jede andere Per­son, sei sie nun eine mögliche oder eine unmögliche, um ihrer ver­lore­nen Iden­tität wieder inne und gewiss zu werden.
    Zunächst, so meine Hoff­nung, kann sie sich mit Hil­fe der Lek­türe ihrer gener­ischen Kas­tra­tion bewusst wer­den. Sie war früher ein­mal ein Mann und ist gar manchen Zeitgenossin­nen und Zeitgenossen auch heute noch als “der Wei­h­nachts­mann” in nur langsam verblassender Erinnerung.
    Als näch­stes wird ihr durch das Studi­um auch bewusst, das ihre Omnipotenz und Omnipräsenz nur eine schein­bare ist, eine limon­adenkonz­erngestützte Dom­i­nanz nordlichtern­der Selb­st­ge­fäl­ligkeit, die den armen Süden mit seinem so lieblichen Christkind über­rollt hat.
    Ist sich die unmögliche Wei­h­nachtsper­son aber ihrer christkindlichen Ursprungsi­den­tität bewusst gewor­den, wird sie weit­er fra­gen und wis­sen wollen, wer ihre Eltern seien und was wir Nachge­bore­nen aus ihr gemacht haben.
    Das sind viele und schwere Fra­gen. Und deshalb werde ich das Buch vorher noch schnell sel­ber lesen, damit ich Rede und Antwort ste­hen kann, bevor ich es der Wei­h­nachtsper­son schenke. Denn ob sie die Zeit zum Lesen find­et, weiß ich nicht genau. Vielle­icht ver­schenkt sie es ja auch gle­ich weiter.

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