xkcd: Künstler, Comiczeichner, Denker

Von Anatol Stefanowitsch

Ab und zu über­set­ze ich ja hier sprach­wis­senschaftlich inter­es­sante Comics von Ran­dall „XKCD“ Munroe. An einem der besten habe ich mir vor einiger Zeit die Zähne aus­ge­bis­sen. Wie immer, wenn mir etwas nicht sofort gelingt, habe ich die ganze Angele­gen­heit ver­drängt, aber fre­undlicher­weise hat mich Ali „Zoon­poli­tikon“ Arbia anlässlich mein­er jüng­sten Über­set­zung daran erin­nert.

Was den Com­ic so unüber­set­zbar macht, wird klar, sobald man das Orig­i­nal ver­standen hat:

This is the reference implementation of the self-referential joke.

Ich habe sein­erzeit gemein­sam mit Dierk Haa­sis per Twit­ter ver­sucht, eine Über­set­zung zu find­en. Dabei ist die fol­gende die beste, die mir einge­fall­en ist:

Dies ist die Referenzimplementierung des selbstreferentiellen Witzes.

Immer­hin set­zt sie den Kern der Idee um, aber sie ist ohne Frage hol­priger, gewoll­ter und damit deut­lich weniger witzig als das Original.

Ich gebe die Fack­el also hier­mit an die Sprachlogleser/innen weit­er: Wem fällt eine bessere Über­set­zung ein?

 

© 2011, xkcd (Deutsche Über­set­zung © 2011, Ana­tol Ste­fanow­itsch). Sowohl das Orig­i­nal als auch die deutsche Bear­beitung ste­hen unter der Creative-Commons-BY-NC‑2.5‑Lizenz

[Dieser Beitrag erschien ursprünglich im alten Sprachlog auf den SciLogs. Die hier erschienene Ver­sion enthält möglicher­weise Kor­rek­turen und Aktu­al­isierun­gen. Auch die Kom­mentare wur­den möglicher­weise nicht voll­ständig übernommen.]

Dieser Beitrag wurde am von in Altes Sprachlog veröffentlicht. Schlagworte: .

Über Anatol Stefanowitsch

Anatol Stefanowitsch ist Professor für die Struktur des heutigen Englisch an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigt sich derzeit mit diskriminierender Sprache, Sprachpolitik und dem politischen Gebrauch und Missbrauch von Sprache. Sein aktuelles Buch „Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ ist 2018 im Dudenverlag erschienen.

27 Gedanken zu „xkcd: Künstler, Comiczeichner, Denker

  1. Foz

    Über­schrift
    Schön auch das rekur­sive Akro­nym in der Überschrift.
    Eine bessere Über­set­zung fällt mir lei­der auch nicht ein.

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  2. Klausi

    Mein Vorschlag
    Bild 1:
    “Was ist das?” -
    “D.H. Sieben-Wörter-Biogra­phie. Nach all den 700-Seit­en-Wälz­ern wollt er sich wohl man kurz fassen.” -
    “Lass mal gucken!”
    Bild 2:
    “Mir wird so metaakronym…”
    Bild 3:
    “…Puh!”
    “Ich denke, er hat sich total ausgezogen.”

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  3. b-age

    als spo­radis­ch­er twit­ter­er würde ich nur den ersten dop­pelpunkt im zweit­en pan­el anders set­zen: ich so: “total meta”

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  4. Penelope

    MEINE EIGENE TEXTVARIATION: ANDERS
    ICH SELBST TIPPE MEINE EIGENE TEXTVARIATION: ANDERS
    Bild N° 2
    ICH SELBST: TADELLOS META, EBENSO TITELT AKRONYM
    Bild N° 3
    WOW. ER BRACHTE ES AUF DEN PUNKT.
    (Nicht bess­er, nur anders)
    Gruß von Penelope

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  5. Tomte

    Meta, ein tolles Akronym
    Bild 1:
    “Was ist das?” -
    “Dou­glas Hof­s­tadters sieben Wörter kurze Auto­bi­ogra­phie. Nach all den 700-Seit­en-Wälz­ern wollte er sich wohl mal kurz fassen.”
    “Aha, zeig mal…”
    Bild 2:
    “Ich bin bloß Meta, ein tolles Akronym.”
    Bild 3:
    “…Wow!”
    “Ich denke, er hat’s genau getroffen.”

    Antworten
  6. lars frers

    bin?
    Kann man da nicht was mit ner bin-Kon­struk­tion reißen? So à la bin Meta? Müsste einem nur was gutes für das n einfallen…

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  7. Anatol Stefanowitsch

    Prob­lem
    Also, das Prob­lem ist fol­gen­des: Der Satz selb­st muss unvoll­ständig sein und durch das Akro­nym ver­voll­ständigt wer­den: „I’m So Meta Even This Acronym … IS META.“ In meinem Vorschlag ist das so: „Ich: So Total Meta; Entschei­den­der Test: Akro­nym … IST META“. Bei den bish­eri­gen Vorschlä­gen sehe ich das nicht, allerd­ings gefällt mir Penelopes Vorschlag, „so“ durch „selb­st“ zu erset­zen — „Ich Selb­st: Total Meta; Entschei­den­der Test: Akro­nym … IST META.“ Es bleibt aber holprig.

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  8. Tomte

    bin Meta
    Ach so, das “is” hat­te ich überlesen.
    Zwar als Frage, dafür flüssiger:
    “Bin ich nur Meta, ein tristes Akronym?”

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  9. Markus A. Dahlem

    Metaebene enthal­ten
    Vielle­icht kann man das Akro­nym auch ver­steckt andeuten, ohne das der Satz unvoll­ständig ist und durch das Akro­nym ver­voll­ständigt wird. Es soll eine Biogra­phie sein.
    In sieben Teilen, Metaebene enthal­ten, total anders.
    Gefällt mir noch nicht, aber vielle­icht bringt es jeman­den weit­er auf neue Ideen.
    Die Biogra­phie wäre dann im Wesen “total anders”. Der Teil miss­fällt mir noch.

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  10. Till

    IST META IST META
    “Ich schim­merte total meta. Ein tri­adis­ches Akro­nym?” war dur­chaus so zu ver­ste­hen, dass es mit “Ein tri­adis­ches Akro­nym (was auch immer das ist)” “IST META” weit­erge­ht. Das t‑Adjektiv kann auch ein beliebiges anders sein, und das Frageze­ichen drei Punkte …

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  11. Frank Wappler

    Auto­bi­ogra­phie?:
    Durch offen­sichtlich unver­gle­ich­lich geniale Lin­gophilie a(krony)müsierte sich: Hofstadter.
    (Sor­ry, 8 words … &)

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  12. Anatol Stefanowitsch

    .
    @Tomte, Kristin, Markus A. Dahlem, f.k.: Schöne Vorschläge, man sieht, dass es möglicher­weise bess­er ist, sich etwas weit­er von der Vor­lage zu entfernen.
    @Frank Wap­pler: Das ist ja eher ein Meta-Meta-Kom­men­tar als eine Über­set­zung, der hätte einen eige­nen Com­ic verdient!
    @cklem: Ich kan­nte die Seite nicht, aber jet­zt, wo ich sie kenne, ver­ste­he ich noch bess­er, warum man Witze nicht erk­lären soll…

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  13. Robledo

    XKCD: Kün­stler, Comicze­ich­n­er, Denker
    Vorschlag:
    “Ich sondiere täglich Metaebe­nen – ebendieses trock­ene Akro­nym [IST META].”
    Oder etwas salopp:
    “Ich ste­he total auf ultra-cooles ‘Heavy Meta’ – ebendieses toffe Akro­nym [IST AUCH META].”

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  14. Ulf Runge

    XKCD: Kün­stler, Comicze­ich­n­er, Denker
    Lieber Herr Stefanowitsch,
    ich war zunächst geneigt zu fra­gen, wie ich denn einen “besseren” Vorschlag unter­bre­it­en könne, wenn ich mir nicht sei, ob ich denn den nun die Pointe ver­standen habe.
    Ist so teu­flich: Manche Ein­fach­heit trotzt Allem.
    Liebe Grüße,
    Ulf Runge

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  15. ama

    Meta 2.0
    Dou­glas Hofstaedter
    IST META
    Ich, Selb­st Total Meta: Ego Toppt Acronym.
    Ich Selb­st, Total Meta: Ego Trifft Acronym.
    Dou­glas Hofstaedter
    BIN META
    Beweis Im Meta: Ein Ter­mi­nales Acronym

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  16. studiHH

    Mein Exis­tenz Täuscht; Akro­nyme Soll­ten Eben­falls Immer Nur … META SEIN
    Ich finde Exis­tenz passt ganz wun­der­bar in den Kon­text ein­er Biografie, bin aber mit dem T und dem Über­gang nicht glück­lich… ich habe krampfhaft nach einem passenderen Verb mit T gesucht, aber bish­er keines gefunden.

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  17. studiHH

    Über­ar­beitung
    Erst fer­tig denken, dann posten.
    Hier eineüber­ar­beit­ete und mmn bessere Vari­ante, die auch das Wort meta enthält:
    Meta-Exis­tenz trifft’s: Akro­nyme Soll­ten Eben­falls Immer… META SEIN
    trifft’s im Sinne von: trifft den Kern meines Daseins.

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  18. Peter

    Hof­s­tat­ter Erkältet
    Bei Akro­ny­men lässt man ab und an ja mal unwichtige Worte weg. Das kön­nte man sich zu Nutze machen. Etwa so.
    Bild2: Ich bin So Dodal Meda. Sog­ar Dieses Akro­nym. (…ISD MEDA)
    Bild3: Wow… Der ist ja Krank.

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