Deutsch ins Grundgesetz?

Von Anatol Stefanowitsch

Der „Vere­in Deutsche Sprache“ ver­sucht seit Jahren, Deutsch als Staatssprache im Grundge­setz festschreiben zu lassen. Wir haben Sinn und Unsinn dieses Begehrens hier schon ein­mal disku­tiert und auch erk­lärt, warum der aktuelle rechtliche Sta­tus des Deutschen nichts zu wün­schen übrig lässt.

Laudatio zum Anglizismus des Jahres 2019: … for Future

Von Anatol Stefanowitsch

Anglizis­mus des Jahres 2019 ist der Phrase­ol­o­gis­mus [… for future], der die Grund­lage für den Namen der von Jugendlichen in vie­len Län­dern getra­ge­nen Kli­maschutzbe­we­gung „Fri­days for Future“ bildet, aber der auch pro­duk­tiv ver­wen­det wird, um all­ge­mein die Kli­mafre­undlichkeit bes­timmter Ver­hal­tensweisen anzudeuten – zum Beispiel, wenn Umweltschut­zor­gan­i­sa­tio­nen ein böller­freies Sil­vester for Future anmah­nen oder unter Feiern […]

Blogspektrogramm 46/2016

Von Kristin Kopf

Das heutige Spek­tro­gramm bringt eher anstren­gen­dere The­men — nichts­destotrotz sind unsere Links über die US-Wahl, typografis­che Ein­bürgerung­shin­dernisse, Kom­mu­nika­tion­sprob­leme beim Brex­it und lux­em­bur­gis­chen Nation­al­is­mus lesens- und hörenswert. Der Lexiko­graph Ben Zim­mer hat mit WNYC über Wörter gesprochen, die den US-amerikanis­chen Präsi­dentschaftswahlkampf geprägt haben (Audio, Englisch): white­lash, rigged, big league, deplorables, nasty woman etc. Wenn man einen Namen […]

Blogspektrogramm 47/2015

Von Susanne Flach

Das Spek­tro­gramm ist heute so voll­gepackt, dass alle Son­ntagspläne offiziell gestrichen sind. The­ma­tisch haben wir diese Aus­gabe über­wiegend auf Jugend­wort, Sprach­bilder, Ost- und West­deutsch sowie das Grundge­setz konzen­tri­ert. Enste­hungs­geschichtlich ist es vor­bildlich­es Team­work: Ana­tol und Kristin haben in mühevoller Recherc­hear­beit Links gesam­melt, Susanne hat sie for­matiert und sah­nt jet­zt die Lor­beeren ab. Höhö! Es war die […]

Integration durch Sprachvorschriften?

Von Sprachlog

Die CSU wollte für ihren Parteitag Ende dieser Woche einen Lei­tantrag ein­brin­gen, nach dem Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund dazu „ange­hal­ten“ wer­den soll­ten, „im öffentlichen Raum und in der Fam­i­lie deutsch zu sprechen“. Hier die betr­e­f­fende Pas­sage im Zusammenhang:

So lügt man mit Statistik

Von Susanne Flach

Der VDS set­zt sich neben wenig erfol­gre­ichen Ver­suchen, Deutsch als Amtssprache im Grundge­setz zu ver­ankern, seit Jahren auch für eine Quote ein, die den Anteil an deutschsprachiger Musik im Radio erhöhen soll. Der neuste Vorstoß kommt jet­zt mit einem offe­nen Brief an die Mit­glieder des Rund­funkrats, der auf Grund­lage ein­er VDS-Erhe­bung die Ein­führung ein­er solchen Radio-Quote fordert.

xkcd: Meinungsfreiheit

Von Anatol Stefanowitsch

Die Geschichte des Rechts auf freie Mei­n­ungsäußerung im Inter­net ist eine Geschichte voller Missver­ständ­nisse. Zum Glück gibt es ja den stets um Aufk­lärung bemüht­en Ran­dall Munroe alias xkcd, dessen Erläuterun­gen wir hier in deutsch­er Über­set­zung präsen­tieren: Die Mei­n­ungs­frei­heit in Deutsch­land wird übri­gens durch fol­gende lesenswerte Geset­ze geregelt: Artikel 11 der Char­ta der Grun­drechte der Europäischen […]

Blogspektrogramm 51/2013

Von Susanne Flach

So, kurz vor Wei­h­nacht­en machen wir das infor­ma­tiv und schmer­z­los, ganz ohne Wei­h­nachts­duse­lei und mit Per­son­al­pronomen, Akzen­ten, Poli­tis­chem und einem self­ie: Auf THE LAST WORD ON NOTHING beschreibt Michelle Nijhuis, wie sie auf Wun­sch ihrer Tochter beim Vor­lesen vom „kleinen Hob­bit“ aus Bil­bo Bag­gins ein Mäd­chen gemacht hat. Dazu passend: Ana­tol hat vor eini­gen Jahren schon […]

Von der Neutralität der Linguistik

Von Susanne Flach

Auf Ana­tols gestri­gen Lit­er­aturhin­weis zu Luise Puschs Rep­liken auf Maskulin­guis­ten kom­men­tierte Leser Mar­tin, dass er nicht ver­ste­ht, wie man „aus sprach­wis­senschaftlich­er Sicht einen aktiv­en Ein­griff in den Sprachge­brauch befür­worten“ könne. Auf diese Art Argu­men­ta­tion wollte ich schon seit langem mal einge­hen. Die Gele­gen­heit ist günstig.

Sprachbrocken 15/2013

Von Anatol Stefanowitsch

Viele Uni­ver­sitäten, Behör­den und andere staatliche Ein­rich­tun­gen haben Leit­fä­den zur geschlechterg­erecht­en Sprache. Nicht, weil sie von link­sex­tremen, sex­uell aus­ge­hungerten Gut­men­schen (wie mir) geleit­et wer­den, son­dern, weil es Gle­ich­stel­lungs­ge­set­ze gibt, die das fordern (und die wiederum, liebe Fre­unde ((Kein gener­isches Maskulinum)) der max­i­malen Man­nig­faltigkeit männlich­er Mei­n­ungsäußerun­gen, set­zen nur Artikel 3, Abs. 2 eures gren­zen­los geliebten Grundgesetzes […]