Schlagwort-Archive: Anglizismus des Jahres 2013

Kandidaten für den Anglizismus 2013: performen

Von Susanne Flach

Unser heutiges Unter­suchung­sob­jekt per­formt außeror­dentlich gut in allen Kri­te­rien. Per­for­men ist sozusagen eine Art Wort­feld­könig unter den Kan­di­dat­en für 2013 — denn ein­er­seits kom­ple­men­tiert es ein bere­its länger im Deutschen existieren­des Muster mit per­form-Stäm­men, ander­er­seits hat es seine seman­tis­chen Lücke in der bun­ten Welt der Kul­tur­rezen­sio­nen gefun­den (und sich längst bre­it gemacht). Weit­er­lesen

Kandidaten für den Anglizismus 2013: Gamification

Von Anatol Stefanowitsch

Heute eine kurze Diskus­sion eines erst­ma­lig (und ver­mut­lich ein­fach ein paar Jahre zu früh) nominierten Wortkan­di­dat­en für den Anglizis­mus des Jahres: Gam­i­fi­ca­tion, einem klas­sis­chen Fall eines Lehn­worts, das von ein­er Sprachge­mein­schaft gemein­sam mit der dazuge­höri­gen neuen Idee über­nom­men wurde. Weit­er­lesen

Kandidaten für den Anglizismus 2013: Thigh Gap

Von Anatol Stefanowitsch

Nor­maler­weise entlehnt eine Sprachge­mein­schaft ein Wort, um eine soge­nan­nte lexikalis­che Lücke zu füllen – also eine Leer­stelle im Wortschatz. Solche Leer­stellen entste­hen typ­is­cher­weise, wenn etwas Neues beze­ich­net wer­den muss (z.B. eine neue Tech­nolo­gie, eine neue sportliche Aktiv­ität, eine neue Idee).

Das Wort, das ich heute disku­tiere, füllt eine lexikalis­che Lücke ander­er Art: Eine Lücke, die entste­ht, weil etwas, das schon immer da war, aber nie beachtet und deshalb auch nie benan­nt wurde, plöt­zlich in das Spot­light der gesellschaftlichen Aufmerk­samkeit gerät und eine Beze­ich­nung braucht. Bzw. eigentlich nicht „etwas, das schon immer da war“, son­dern ein Nichts, das schon immer da hätte sein kön­nen – näm­lich eine Lücke zwis­chen (weib­lichen) Ober­schenkeln, die auch dann noch sicht­bar sein muss, wenn die Beine ger­ade und die Füße aneinan­der gestellt sind (so die geläu­fig­ste Def­i­n­i­tion) oder sog­ar dann, wenn die Knie sich berühren (so die stren­gere Def­i­n­i­tion der englis­chen Wikipedia): die Thigh Gap.

[Inhaltswar­nung: Objek­ti­fizierende Beschrei­bun­gen des weib­lichen Kör­pers, Fat Sham­ing, Mager­sucht.] Weit­er­lesen

Kandidaten für den Anglizismus 2013: Paywall vs. Bezahlschranke

Von Kristin Kopf

Die Pay­wall ist eine aufgewärmte Anglizis­mus-des-Jahres-Kan­di­datin: Schon let­ztes Jahr nahm Kil­ian Evang sie im Textthe­ater auseinander:

Das englis­che pay­wall, sel­tener: pay wall, ist ein Sub­stan­tiv und ein Kom­posi­tum aus dem Verb pay („bezahlen“) und dem Sub­stan­tiv wall („Mauer“). Ins Deutsche wurde es als Pay­wall prak­tisch unmod­i­fiziert über­nom­men und beze­ich­net auch das­selbe wie im Englis­chen: eine tech­nis­che Vor­rich­tung, mit der Online-Medi­en den Zugang zu ihren Inhal­ten beschränken, wobei diese Beschränkung für zahlende Benutzer/innen aufge­hoben wird, typ­is­cher­weise in Form eines Abon­nements. [im Textthe­ater weiterlesen]

Sein­er gründlichen Beschrei­bung des Wortes und des dahin­ter­ste­hen­den tech­nis­chen Konzepts kann ich ein Jahr später wenig hinzufü­gen. Meine Haupt­fra­gen heute daher: Hat Pay­wall im ver­gan­genen Jahr eine weit­ere Ver­bre­itung erfahren und wie ver­hält es sich mit­tler­weile zu sein­er teilüber­set­zten Konkur­renz Bezahlschranke ?

Offline lieber übersetzt

Für deutschsprachige Zeitun­gen sieht es so aus, als sei die Ver­wen­dung von Pay­wall angestiegen: Weit­er­lesen

Kandidaten für den Anglizismus 2013: ranten

Von Susanne Flach

Nach­dem Michael am Mon­tag im LEXIKOGRAPHIEBLOG mit Veg­gie Day den ersten Kan­di­dat­en besprochen hat, startet heute auch die Juryabor­d­nung des Sprachlogs in die Kandidatenbesprechung.

Eigentlich habe ich mich bei den Recherchen recht schnell gefragt, warum ranten auf der Short­list gelandet ist. Und dann hab ich mich daran erin­nert, dass ich das selb­st war — ver­mut­lich wegen ein­er gewis­sen Fasz­i­na­tion für das Shit­stormesque. Weit­er­lesen

Die Shortlist zum Anglizismus des Jahres 2013

Von Anatol Stefanowitsch

Fast hun­dert Wörter haben Pub­likum und Jury in diesem Jahr für den Anglizis­mus des Jahres nominiert – mehr als je zuvor. In den let­zten Tagen hat die Jury diese Nominierun­gen auf ihre Tauglichkeit für den Wet­tbe­werb abgek­lopft und eine Short­list von 16 Wortkan­di­dat­en erstellt. Dabei wur­den zwölf Wörter streng nach unseren Kri­te­rien aus­gewählt; zusät­zlich durfte jedes Jurymit­glied ein Herzenswort nach Belieben auf die Short­list set­zen, um auch Außern­seit­er­wörtern eine Chance zu geben, sich zu beweisen.

Die sechzehn Wörter wer­den in den näch­sten Wochen hier und in den Blogs der Jurymit­glieder aus­führlich­er besprochen wer­den, bevor es dann Mitte Jan­u­ar an die Abstim­mung geht. Das Siegerwort wird am 28. Jan­u­ar 2014 offiziell bekan­nt­gegeben (wir hät­ten es früher gemacht, aber wir woll­ten den Kolleg/innen vom „Unwort des Jahres“ nicht dazwischenfunken).

Nun zu den Wörtern. Weit­er­lesen

Halbzeit bei den Nominierungen zum Anglizismus 2013

Von Anatol Stefanowitsch

Bei unserem Vot­ing zum Anglzis­mus des Jahres 2013 haben wir einen Mile­stone erre­icht: Hal­bzeit bei der Nominierungsphase. Zeit, also, für eine Exec­u­tive Sum­ma­ry auch hier im Sprachlog. Bis gestern kon­nten wir auf unser­er Nominierungs­seite 41 Vorschläge unser­er Tar­get Group posten, und heute kamen noch ein­mal elf Wortkan­di­dat­en dazu, die die Jury in ein­er ersten eige­nen Recherche iden­ti­fiziert hat. Damit ste­hen wir in unser­er Com­pe­ti­tion aktuell bei 52 Wörtern, die um den Sieg in unser­er Win­ner-takes-all-Wörter­wahl kämpfen müssen. Weit­er­lesen

Anglizismus 2013: Es geht los

Von Anatol Stefanowitsch

Am Fre­itag haben wir darauf hingewiesen: Es ist die Jahreszeit der Wörter­wahlen, und damit auch Zeit für den „Anglizis­mus des Jahres 2013“: Wie schon in den let­zten drei Jahren wer­den wir mit Ihrer Hil­fe in den näch­sten Monat­en wieder das englis­che Lehn­wort wählen, das die deutsche Sprache im laufend­en Jahr am stärk­sten bere­ichert hat. Wir erin­nern uns: 2010 kam das Wort leak­en auf Platz 1 (und zwar ohne dass Mit­glieder der Jury das vor der Bekan­nt­gabe enthüllt hätte); im Jahr 2011 wurde der Shit­storm zum Sieger gekürt (eine Entschei­dung, die einen inter­na­tionalen Medi­en­sturm, aber keine Empörungswelle aus­löste; im let­zten Jahr gewann dann Crowd­fund­ing knapp vor Hip­ster und Frack­ing (die Kosten der Wörter­wahl trug die Jury ganz ohne finanzielle Hil­fe aus dem Netz). Weit­er­lesen